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Veröffentlicht am 21.10.2021

Leider nicht mein Fall

Das Reich der Asche - Realm Breaker 1
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Als großer Fan der Reihe des Blutes von Victoria Aveyard musste ich das neue Buch einfach lesen! Dachte ich zumindest… jedoch wurde ich enttäuscht und ich glaube dies ist das erste Buch, das ich vorzeitig ...

Als großer Fan der Reihe des Blutes von Victoria Aveyard musste ich das neue Buch einfach lesen! Dachte ich zumindest… jedoch wurde ich enttäuscht und ich glaube dies ist das erste Buch, das ich vorzeitig abgebrochen habe.

Das Cover sieht, wie gewohnt, sehr episch aus und man kann schon durch das Schwert erahnen welche Richtung die Handlung nehmen wird. Auch wenn man den Buchumschlag abnimmt ist das Buch wunderschön gestaltet, fast noch schöner als der Umschlag, da es eine schlichte Eleganz aufzeigt. Auch das Buchinnere mit Karte wurde in scheinbar mühevoller Detailarbeit mit viel Liebe gestaltet. Also optisch gesehen ist es eines der besten Bücher die ich bisher kennenlernen durfte!

Der Klappentext hat mich nicht ganz überzeugt, da das Thema Helden jetzt doch nicht ganz so meins ist, zumindest wenn es so explizit erwähnt wird. Da mich aber die Autorin bisher immer überzeugt hatte, habe ich gedacht ein Versuch schadet nicht. Vielleicht hätte ich meiner ersten Intuition trauen sollen, denn das Buch ist so ganz anders als die Farben des Blutes. Das soll es zwar auch sein, aber die Richtung ist einfach nicht mein Fall.

Nach den ersten 100 Seiten, die in Kampf waren, habe ich abgebrochen. Zunächst einmal war ich sehr überrascht, dass das Buch mit einem ganz anderen Protagonisten begonnen hat als gedacht. Nach dem Klappentext habe ich die Protagonistin Coryane erwartet, jedoch kam diese eher seltener vor, während der Knappe Andry im Vordergrund stand. Ich muss zugeben, dass Thema Ritter ist nicht wirklich meins, daher hätte mir Coryane im Vordergrund besser gefallen. Gleich zu Beginn war alles sehr komplex, verschiedene Wesen unterschiedlicher Gattungen gehen auf eine gemeinsame Mission. Während klar ist was Menschen sind, gibt es auch sogenannte Älteste, aber was diese wirklich ausmacht und wo der große Unterschied besteht, habe ich nicht wirklich verstanden. Auch die Bedeutung des dominierenden Begriffes Spindel konnte ich mir nicht erklären.
Normalerweise liebe ich es wenn man mitten im Geschehen beginnt, diesmal fand ich das nur noch anstrengend, weil einfach zu viel Hintergrund gefehlt hat und viele Fragen aufkamen und so der Handlung die Spannung genommen wurde. Auch die vielen Namen waren zu viel Input auf einmal, sodass ich einfach den Überblick verloren habe und das Lesen keinen Spaß mehr gemacht hat.

Auch wenn mich das Buch nicht überzeugen konnte, kann ich mir vorstellen, dass Fantasy-Fans die sich für dieses Thema interessieren auf ihre Kosten kommen werden. Jedoch sollte man aufgrund der Komplexität wach sein und nicht kurz vorm schlafen noch ein paar Seiten lesen wollen.

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Veröffentlicht am 21.10.2021

Die mysteriöse Tote

Die Frau aus der Nordsee
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Dies ist nach „Enna Andersen und das verschwundene Mädchen“ das zweite Buch der Autorin Anna Johannsen das ich gelesen habe und das erste aus der Reihe „Die Inselkommissarin“. Auch wenn ich die Reihe bisher ...

Dies ist nach „Enna Andersen und das verschwundene Mädchen“ das zweite Buch der Autorin Anna Johannsen das ich gelesen habe und das erste aus der Reihe „Die Inselkommissarin“. Auch wenn ich die Reihe bisher nicht ganz bin ich ganz begeistert und weiß, dass die übrigen Bände bald folgen werden.

Allein das Cover symbolisiert für mich einen typischen Nordseekrimi. Die dunkleren Farben und die raue See verursachen allein beim Lesen des Titels Gänsehaut. Besonders hat mir hier gefallen, dass der Titel sich ein zu eins im Cover wiederfindet, sodass man schon anfängt zu spekulieren um was sich die Handlung dreht, bevor man überhaupt den Klappentext gelesen hat. Der Klappentext hat mein gewecktes Interesse noch gesteigert, verrät er doch nicht zu viel.

Bei diesem Buch handelt es sich um den 8. Band aus der Reihe der Inselkommissarin. Kommissarin Lena Lorenzen wird zu einem mysteriösen Fall gerufen: Eine tote Frau wurde in der Nordsee gefunden. Was auf den ersten Blick nach Selbstmord aussieht entwickelt sich schnell zu einem Verbrechen, denn die Tote zeigt nach der Obduktion Spuren eines Tötungsdeliktes. Noch brisanter: Die Tote Maren Witte hat kurz vor ihren Tod ein Kind entbunden und in einer Babyklappe abgegeben. Bei den Untersuchungen stellen die Kommissare fest, dass die Tote recht wohlhabend war, ohne einer festen Arbeit nachgegangen zu sein. Da drängen sich doch die Fragen auf: Warum hat sie ihr Baby abgegeben, wusste sie etwa, dass etwas mit ihr passieren wird? Und wenn ja wer steckt dahinter, etwa der Vater des Kindes? Lena Lorenzen ermittelt auf Maren Wittes Heimatinsel, doch kaum einer kannte sie scheinbar näher und auch die Eltern verhalten sich mit der Zeit immer seltsamer….

Dies war, wie bereits oben beschrieben, das erste Buch dieser Reihe, dass ich gelesen habe, dennoch hatte ich keine Probleme der Handlung zu folgen. Die Handlung konzentriert primär auf die Ermittlungen und nur beiläufig wird das Privatleben von Lena thematisiert, dass die Leser der vorherigen Bände bereits kennen. Ich durfte Lena neu kennenlernen und sie war mir auf Anhieb sympathisch. Auch wenn ich ihre Vergangenheit nicht kenne, konnte ich doch durch geschickte Wiederholungen von Seiten der Autorin einen Überblick erlangen was bisher passiert war. Auch die Erwähnung vorheriger Fälle war keinesfalls ein Spoiler, da nur wenig verraten wird und auch nicht in welchem der sieben anderen Bände dies stattgefunden hat. Lena ist eine fleißige Ermittlerin, die nicht nur ihrem Beruf nachgeht, sondern ihrer Berufung. Langsam stoßen das private Glück und die Ermittlungsarbeit aneinander und es war mehr als interessant diesen Konflikt mitzuerleben. Auch ihre Kollegen erscheinen nett und hilfsbereit und an dieser einwandfreien Zusammenarbeit sollten sich die Ermittler in der realen Welt ein Beispiel nehmen.

Meiner Meinung nach war jedoch der mysteriöseste Charakter die Tote selbst. Auch wenn Maren Witte bereits tot ist, erfährt man im Laufe der Ermittlungen immer mehr von ihr und es wird die ein oder andere schockierende Entdeckung gemacht und verborgende Geheimnisse gelüftet. Durch die polizeiliche Arbeit konnte man Maren dadurch sehr gut kennenlernen und einen blick in ihr gut verborgenes Inneres werfen.

Oft hatte ich beim Lesen eine Gänsehaut und habe den Atem angehalten, was durch den spannenden Schreibstil der Autorin hervorgerufen wird. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und es gab Kapitel das musste man regelrecht weiterlesen. Auch als ich gedacht habe ich könnte das Ergebnis der Ermittlungen erahnen wurde ich von der Autorin eines besseres belehrt. Die Autorin schafft es bis zum Ende nicht alles preiszugeben, jedoch ohne, dass dabei die Logik verloren geht. Ich hatte Gänsehaut bis zum Schluss und kann das Buch nur jedem Krimi-Fan empfehlen!

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Veröffentlicht am 10.10.2021

Liebe verändert

Was wir in uns sehen - Burlington University
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Als großer Fan der Autorin Sarina Bowen, war sofort klar, dass ich dieses Buch lesen muss und mal wieder war ich von der ersten bis zur letzten Seite einfach nur begeistert. Es handelt sich um den ersten ...

Als großer Fan der Autorin Sarina Bowen, war sofort klar, dass ich dieses Buch lesen muss und mal wieder war ich von der ersten bis zur letzten Seite einfach nur begeistert. Es handelt sich um den ersten Band der Burlington University Reihe und wenn die folgenden Bände nur halb so gut sind wie dieses, brauche ich langsam ein neues Bücherregal 😉 Es handelt sich sozusagen um ein Spin-off der True North Reihe, die ich selbst (noch) nicht gelesen habe, aber nach der Hälfte dieses Buches, habe ich mir den ersten Teil der True North Reihe gleich gekauft. Ich spreche also aus Erfahrung, wenn ich sage, dass man dieses Buch ohne Probleme lesen kann, auch wenn man die True North Reihe noch nicht kennt. Natürlich wird man leicht gespoilert, was aber nicht weiter schlimm ist.

Allein das Cover hat mich schon wieder überzeugt. Ich finde das Cover passt optisch gut zu den anderen Büchern der Autorin, hat jedoch seinen ganz eigenen Charme. Mich erinnern die Blätter auf dem Cover an Vermont, dem Handlungsort der Geschichte, dabei war ich selbst noch nie dort, nur durch das Buch. Ich liebe es wenn das Cover den Inhalt widerspiegelt und zudem noch so schön mit den Farben gestaltet wurde, dass es einfach nur das Gesamtbild meines Bücherregals abrundet. Aber nicht nur das Cover hat meine Aufmerksamkeit auf sich gelenkt, sondern auch der Klappentext, der einfach nur Lust auf mehr macht, schließlich ist das Thema Sekte nicht wirklich präsent in diesem Genre und hat mich daher sehr neugierig gemacht.

Wer Sarina Bowen kennt, weiß natürlich bescheid um ihren wundervollen, mitreißenden Schreibstil. Die Autorin meistert die Gradwanderung zwischen sanften Einstieg und sofort mitten im Geschehen mit Bravour. Von der ersten Seite an habe ich mich gefühlt als wäre ich Teil der Geschichte und trotzdem durfte ich die einzelnen Charaktere langsam kennenlernen. Schön fand ich auch, dass man den Charakter und die Persönlichkeit von Dylan und Chastity erst im Laufe des Buches entschlüsseln konnte, oft waren sie mir geradezu Beginn noch etwas geheimnisvoll. Es hat jedoch großen Spaß gemacht die Charaktere der Protagonisten zu ergründen. Die Geschichte liest sich sehr flüssig und die gewählte Sprache entspricht dem Genre, ist also nicht sehr hochtrabend und liest sich daher locker leicht. Die Seiten flogen nur so dahin und es fiel mir sehr schwer, dass Buch zwischendrin beiseite zu legen.

Sarina Bowen hat es auch in diesem Buch mal wieder geschafft, den Charakteren ein Herz zu schenken und damit Leben einzuhauchen. Besonders Chastity ist ein äußerst interessanter Charakter durch ihre Vergangenheit. Leider hatte sie durch das Aufwachsen in einer Sekte lange Zeit nicht die Möglichkeit sich zu der Person zu entwickeln, die sie in ihrem Inneren schon immer war. Ich fand es sehr interessant, wieviel Chastity nicht kennt aus der modernen Welt und oft erscheint sie dadurch sehr naiv. Ich verstehe, dass sie so schnell wie möglich alles nachholen will, was sie verpasst hat und es hat mir sehr viel Spaß gemacht ihre Entwicklung mitzuerleben. Chastity ist ein Charakter, den man sofort ins Herz schließen muss und den man am liebsten beschützen aber auch mal kräftig durchschütteln möchte.
Dylan war mir auf Anhieb nicht ganz so sympathisch, zumindest nicht jeder seiner Charakterzüge, denn Dylan scheint zwei Persönlichkeiten zu haben, die aber im Laufe der Zeit aufeinanderprallen, was die Story auch sehr spannend macht. Natürlich hat auch er seine Probleme und seine Handlungen ergeben auch schon Sinn, wenn man diese Berücksichtigt, trotzdem übertreibt er manchmal meiner Meinung etwas. Mir hat besonders der liebevolle Dylan gefallen, der sich um seine Freunde kümmert und Rücksicht auf deren Gefühle nimmt. Auch seine Entwicklung war schön mitzuerleben und ich glaube Chastity hat einen großen Teil dazu beigetragen.
Aber nicht nur die zwei Protagonisten wurden von der Autorin liebevoll gestaltet, sondern auch die Nebencharaktere konnte man nur ins Herz schließen. Ellie und Ricky sind Freunde, die man sich selbst nur wünschen kann und ich hoffe, dass beide einen eigenen Band bekommen, denn ich habe so das Gefühl, dass es sich lohnen wird, ihre Geschichten zu erzählen, denn beide scheinen eine aufregende Vergangenheit zu haben.

Ich kann nur sagen, wer so wie ich die Finger von Liebesgeschichten, voller Höhen und Tiefen und Emotionen nicht lassen kann, wird dieses Buch lieben.

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Veröffentlicht am 25.09.2021

Die Hansens, eine Familie mit Biss

Das bedrohte Glück
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Es geht spannend weiter mit den Hansens. Luise hat sich zwar dazu durchgerungen Hans Petersen zu heiraten, jedoch verbringt sie lieber die Zeit im Kontor als mit ihrem Mann, den sie meidet wo es nur geht. ...

Es geht spannend weiter mit den Hansens. Luise hat sich zwar dazu durchgerungen Hans Petersen zu heiraten, jedoch verbringt sie lieber die Zeit im Kontor als mit ihrem Mann, den sie meidet wo es nur geht. Das hat den Vorteil, dass sie immer mehr Verantwortung übernimmt und das Kontor förmlich aufblüht, jedoch gibt es einen „Nachteil“, denn Luise trifft auf einen alten Bekannten, den sie am liebsten nicht so schnell gesehen hätte. Als Luise dann auch noch schwanger wird, steht ihre Welt auf dem Kopf, denn das würde nicht nur ihre berufliche Karriere aus der Bahn werfen, sondern auch das Familienleben, weshalb sie einen waghalsigen Plan schmiedet.
Aber nicht nur Luise hat Sorgen sondern auch ihr Onkel Karl in Wien hat immer mehr Probleme sein Geheimnis vor seiner Familie zu verstecken und gerät nicht nur in einen emotionalen Konflikt, der sich dramatisch zuspitzt.

Dieser Band steht seinen beiden Vorgängern in nichts nach und ich bin immer wieder fasziniert, wie es die Autorin jedes Mal aufs Neue schafft mich von der ersten bis zur letzten Seite zu begeistern. Durch ihren Lebhaften Schreibstil fesselt sie einen nicht nur an das Buch, das man kaum aus der Hand legen kann, sondern erweckt das historische Hamburg und Wien regelrecht zum Leben. Die Autorin schafft es auf eine einzigartige Art und Weise einem die damalige Zeit und die Gepflogenheiten der Leute näherzubringen, sodass man die Handlungen und Gedanken der einzelnen Charaktere sehr gut nachvollziehen kann.

Mein Lieblingscharakter ist eindeutig Luise, denn sie ist eine beeindruckende Persönlichkeit, wie sie es schafft sich zu der damaligen Zeit in einer männerdominierten Welt durchzusetzen ist einfach nur stark. Auch ist sie mutig genug, sich nicht den Mund verbieten zu lassen, wodurch sie meinen Respekt verdient hat. Ich glaube ohne so Frauen wie Luise, würden wir Frauen heute nicht so weit in Bezug auf Gleichberechtigung sein, schade, dass manche Männer ihr es nicht gönnen und ihr Steine in den Weg legen. Zum Glück sind nicht alle Männer so, weshalb ich großen Respekt vor Robert Hansen habe, er ist seiner Zeit mehr voraus und es ist schön zu sehen, wie sehr er seiner Tochter vertraut und diese auch unterstützt. Hans ist definitiv nicht mein Lieblingscharakter, aber ich genieße es seine moderne Denkweise zu lesen.
Neben Luise ist Karl mein Favorit, auch wenn es nicht richtig ist, dass er seiner Familie etwas vormacht, andererseits verstehe ich auch, warum er nicht die Wahrheit sagen kann, vor allem nicht zur damaligen Zeit. Leider habe ich seine Handlung am Ende schon erahnen können. Sein innerer Konflikt wurde von der Autorin sehr gut dargestellt, so dass ich förmlich mitgelitten habe, schließlich hat er so eine tolle Frau und liebe Kinder, aber Florentinus will einfach nicht aus seinen Gedanken.
Auch der Rest der Familie kommt nicht zu kurz, sodass mir besonders Frederikes Entwicklung gefallen hat und ich hoffe, dass sie noch präsenter sein wird und ihr Glück finden wird.

Kaum war dieser Band gelesen, musste ich auch gleich den nächsten anfangen, manchmal fühle ich mich schon als wäre ich Teil der Familie Hansen und ich hoffe, dass ich in den Folgebänden wieder alle Emotionen miterleben kann und lasse mich mal wieder gerne von der Autorin überraschen, denn die Handlung ist im großen und ganzen einfach unvorhersehbar, wodurch auch immer eine gänsehautverursachende Spannung vorhanden ist.

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Veröffentlicht am 02.08.2021

Reise VOR dem Sterben, sonst reisen deine Erben

Erben wollen sie alle
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Was soll ich sagen? Ich bin auch von diesem Buch wieder hellauf begeistert. Das schönste an den Büchern von Tessa Hennig ist, dass man eine wunderschöne literarische Reise erlebt und das, ohne in ein Flugzeug ...

Was soll ich sagen? Ich bin auch von diesem Buch wieder hellauf begeistert. Das schönste an den Büchern von Tessa Hennig ist, dass man eine wunderschöne literarische Reise erlebt und das, ohne in ein Flugzeug steigen zu müssen und vor allem ohne Stress. Insbesondere in dieser schwierigen Coronazeit, ist das Lesen dieses Buches eine herrliche, erfrischende Abwechslung.
Diesmal entführt uns Tessa Hennig auf die typisch deutsche Urlaubsinsel Mallorca. Wer nun als erstes an Ballermann und Partys denkt, wird schnell eines Besseren belehrt, denn in diesem Buch besuchen wir die Rentnerin Bianca, die sich in dem malerischen Ort Soller niedergelassen hat. Doch Bianca denkt nicht daran auf der Terrasse zu sitzen und die schöne Aussicht zu genießen. Frisch verliebt, will sie mit ihrem Wolfi noch was erleben und was gibt es da Besseres als eine Weltreise? Ihren Kindern würden da so einige Dinge einfallen, schließlich wollen sie doch auch etwas von dem Geld erben. Schnell packt die Verwandtschaft die Koffer und reist nach Mallorca. Doch Bianca denkt nicht daran sich die Reise ausredenzulassen, schon gar nicht von ihren Kindern, die sich doch sonst kaum melden.
Die Autorin hat es mal wieder geschafft mich mit ihrem einzigartigen Schreibstil an das Buch zu fesseln. Wie oft hört man den Spruch „Die Mischung machts“? Tessa Hennig hat diesen wohl verinnerlicht, denn mit ihrem malerischen Schreibstil gepaart mit Witz und Sarkasmus an den passenden Stellen, schafft sie es einen nicht nur zum Lachen zu bringen, sondern lässt auch vor dem Inneren Auge der Leser einen Film entstehen. Besonders die Landschaftsszenen werden so detailliert beschrieben, dass man sich die Orte, obwohl man noch nie dort gewesen war, sehr gut vorstellen kann inklusive Gerüche und Geschmäckern. Trotz des unverwechselbaren Humors gibt es aber auch die ein oder andere dramatische und ernste Szene, was wohl bei jeder Familienzusammenkunft vorkommt, da stellt Biancas Familie keine Ausnahme dar. Die Szenen werden jedoch geschickt in die Handlung eingeflochten, so dass die Heiterkeit und Leichtigkeit der Handlung erhalten bleibt.
Die Figuren sind wieder sehr lebendig dargestellt und könnten so in jeder größeren Familie vorkommen, was das ganze sehr lesernah und realistisch gestaltet. Insbesondere die Protagonistin Bianca ist mir sehr ans Herz gewachsen, lässt sie sich von ihrer Familie nicht den Mund verbieten und lebt ihr Leben. Die Beziehung zu ihrer Enkeltochter Louisa hat mich sehr berührt, so eine Beziehung, ganz ohne Generationenkonflikt, wünscht sich doch jeder insgeheim. Auch Louisa hat sich einen Platz in meinem Leserherz gesichert, denn sie ist ebenso ein besonderer Mensch wie ihre Oma. Jedoch legt auch das ein oder andere Familienmitglied eine 180° Wende hin, oder waren die Familienmitglieder schon immer so herzlich und der wahre Charakter der einzelnen Personen war von Vorurteilen und unausgesprochenen Vorwürfen verschleiert. Aber nicht nur die Protagonisten wurden liebevoll von der Autorin gestaltet, auch die Nebenfiguren wurden mit viel Liebe zum Detail gestaltet, so dass auch diese ein Herz und eine Seele haben. Natürlich darf bei einer so idyllischen Kulisse ein wenig Herzschmerz aber auch die große Versöhnung nicht fehlen, sodass die Geschichte durch ein Happy End abgerundet wird, jedoch ist der Weg dahin nicht einfach.
Das Buch hat mich sehr berührt, zeigt es neben den typischen Familienschwierigkeiten doch, worauf es wirklich im Leben ankommt und das ist definitiv nicht das Erbe, sondern Zusammenhalt. Das Buch hat mir wunderschöne, erheiternde Lesestunden beschert, aber von Tessa Hennig ist man ja nichts anderes gewöhnt. Der einzige „Haken“ ist, dass man leider auch wieder Abschied nehmen muss, von den so liebgewonnen Charakteren, wenn das Buch beendet ist und dass meine Reiseliste wieder einen Punkt dazu bekommen hat 😉

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