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Veröffentlicht am 26.03.2023

Herrlich

Dalee
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Herrlich

Dennis Gastmannschaft erzählt mit "Dalee" eine wunderschöne und auch traurige Geschichte. Das Elefanten in Indien einen großen Stellenwert haben ist allgemein bekannt. Die meisten werden auch ...

Herrlich

Dennis Gastmannschaft erzählt mit "Dalee" eine wunderschöne und auch traurige Geschichte. Das Elefanten in Indien einen großen Stellenwert haben ist allgemein bekannt. Die meisten werden auch wissen, dass die Elfanten, ähnlich wie es früher hier zu Lande mit den Pferden geschah, im Zuge der Industrialisierung überflüssig wurden.
So ist Bellinis Vater irgendwann quasi gezwungen umzusiedeln. Es geht in den Dschungel mit anderen Siedlern, sie bauen dort mit Hilfe ihrer Elefanten ein Dorf auf. Sie leben von dem erwirtschafteten Tropenhölzern, eine schwere Arbeit, trotz der mächtigen Tiere an ihrer Seite. Doch leider kann die Familie Bellini nicht mehr ganz auf Dalee, ihren Elefanten, verlassen, er ist halt und etwas wirr im Kopf.
Es ist schön und traurig zugleich wenn man der Geschichte folgt, und erlebt wie Dalee als Jungtier erzogen wurde, mehr oder weniger ein Familienmitglied wurde, und abzusehen ist, dass der gemeinsame Weg bald beendet sein wird.
Ich hätte vor der Lektüre nicht gedacht, dass mich der Roman so mitnehmen würde, doch der Autor findet immer die richtigen Worte und lässt den Leser teilhaben an Dalees Lebensgeschichte!

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Veröffentlicht am 16.03.2023

Enormer Nervenkitzel während des lesens

Wolfskinder
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Enormer Nervenkitzel während des Lesens

Vera Buck zeichnet von Anfang eine beklemmende Atmosphäre. Die Abgeschiedene Siedlung Jakobsleiter erinnert zunächst erstmal stark an eine autark lebende Gemeinschaft, ...

Enormer Nervenkitzel während des Lesens

Vera Buck zeichnet von Anfang eine beklemmende Atmosphäre. Die Abgeschiedene Siedlung Jakobsleiter erinnert zunächst erstmal stark an eine autark lebende Gemeinschaft, doch man spürt direkt, dass da mehr im verborgenen ist. Wenn man dann noch weiß, dass eine junge Frau in diesem Gebiet umkam, ist die Gänsehaut präsent. Die Journalistin Smila war die Freundin der jungen Frau und sie leidet jetzt noch unter dem was geschah.
Im weiteren Verlauf kommen viele unterschiedliche Personen zu Wort, erzählen aus ihrer Sicht. So bekommt der Leser ein sehr komplexes Bild, oder besser gesagt, er meint, sich etwas herausgearbeitet zu haben. Doch die Charaktere sind immer zurechnungsfähig, ein besseres Wort fällt mir momentan nicht ein, am Ende wirft man viele vorher gewonnen Einschätzungen wieder über den Haufen. Und genau das hat mir so gut gefallen. Es ist und bleibt spannend, man rätselt die ganze Zeit herum und ist sich sicher, dass irgendwas schreckliches vor sich geht.
Vera Buck hat mich mit diesem Thriller überrascht, denn die anderen Romane die von ihr kenne, ähneln diesem in kleinster Weise, so eine düstere, spannungsgeladene Handlung kannte ich bislang nicht von ihr. Dennoch muss ich zugeben, dass sie dies hervorragend gemeistert hat.


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Veröffentlicht am 05.03.2023

Bezaubernd

Das Haus an der Herengracht
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" Die Magie der kleinen Dinge“ der erste Band um die Familie Brandt hat mich vor einigen Jahren verzaubert. Ich hatte damals nicht erwartet so ein kleines Juwel erhalten zu haben. Groß war daher meine ...



" Die Magie der kleinen Dinge“ der erste Band um die Familie Brandt hat mich vor einigen Jahren verzaubert. Ich hatte damals nicht erwartet so ein kleines Juwel erhalten zu haben. Groß war daher meine Freude, als ich dann den zweiten Teil erhalten habe.

" Das Haus an der Herengracht" setzt ungefähr 18 Jahre später an, doch hier ist nun die 18 jährige Thea die Hauptperson der Handlung. Die grundlegende Handlung ähnelt auch ein wenig dem Vorgänger, aber das hat mich nicht gestört, denn das Konzept des ersten Romans sagte mir sehr zu.
Thea lebt mit ihrem Vater und der Tante Nella in der Herengracht, in einer Villa, doch die glanzvollen Zeiten sind längst vorbei, die Familie ist gezwungen Gegenstände zu verkaufen um überleben zu können.
Thea schwärmt für Walter, einen Kulissenmaler, doch ihrer Tante schwebt da etwas ganz anderes für die Zukunft der jungen Frau vor. Außerdem hätte sie mit dem Advokaten Jacob van Loos ausgesorgt, eine Option die sicher auch nicht zu verachten ist.

Doch wer Jessie Burton kennt, der weiß, dass sie ihren Protagonistinnen einen Durchsetzungsfähigen Charakter mitgibt.
Der Roman hat sehr viel Spaß gemacht, ich habe ihn sehr gern gelesen. Auch die Zeit und der Schauplatz konnten mich erneut verzaubern. Dieses Buch ist definitiv eine Lesereise wert!

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Veröffentlicht am 20.02.2023

Glasgow im Brennpunkt

Young Mungo
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Glasgow im Brennpunkt


Lange habe ich auf den neuen Roman von Douglas Stewart gewartet. "Shuggie Baine", den Vorgänger, fand ich damals so überragend, dass ich sehnsüchtig auf den neuen Roman gewartet ...

Glasgow im Brennpunkt


Lange habe ich auf den neuen Roman von Douglas Stewart gewartet. "Shuggie Baine", den Vorgänger, fand ich damals so überragend, dass ich sehnsüchtig auf den neuen Roman gewartet habe. Natürlich schürte dies auch meine Erwartungshaltung, aber so viel schon mal vorweg, ich wurde nicht enttäuscht, auch "Young Mungo" ist ein toller Roman!

Mungo lebt in Glasgow, zu einer Zeit wo die Protestanten und die Katholiken sich regelmäßig auseinandernehmen. In den 90ern gab es dort auch viele Arbeitslose, daher auch viel Armut, der beste Freund war bei vielen der Alkohol. Mangos Bruder mischt ganz oben mit, auch von Mungo wird erwartet das er für seine Seite kämpft. Doch Mungo ist anders, er will niemandem weh tun, außerdem merkt er, dass er sich zu Männern hingezogen fühlt. Als James in sein Leben tritt, entwickelt sich etwas zwischen den beiden, doch sie müssen vorsichtig sein, Homosexuelle werden nicht geduldet.


Der Roman ist geprägt von Gewalt und schierer Auswegslosigkeit, doch er hält auch äußerst sanfte Töne bereit. Diesen Spagat bekam der Autor bereits in seinem anderen Roman hervorragend, auch hier brilliert er damit wieder. Die Thematik ist erschreckend gut bebildert, man kann sich sehr anschaulich vorstellen, wie es für einen jungen Menschen sein muss, in so,einem Viertel aufzuwachsen, noch dazu wenn er homosexuell ist.
Ich hoffe auf weitere Bücher des Autors! Definitiv

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Veröffentlicht am 12.02.2023

Ein wichtiges Stück Zeitgeschichte

Sibir
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Ein wichtiges Stück Zeitgeschichte

Ich habe im Vorfeld schon oft sehr viel positives von Sabrina Janeschs Buch " Die goldene Stadt" gehört. Das, und der interessante Klappentext gaben dann den Ausschlag ...

Ein wichtiges Stück Zeitgeschichte

Ich habe im Vorfeld schon oft sehr viel positives von Sabrina Janeschs Buch " Die goldene Stadt" gehört. Das, und der interessante Klappentext gaben dann den Ausschlag "Sibir" lesen zu wollen.

Joseph Ambacher musste bereits mit 9 Jahren schreckliches erleben. Er musste 1945 vor der Roten Armee fliehen, um dann gefangen genommen zu werden und nach Kasachstan deportiert zu werden. Bruder und Mutter sinnlose Opfer dieser schrecklichen Ereignisse.
Vorort versuchen die verbliebenen sich mit der Situation zu arrangieren, irgendwie zu leben, zu überleben. Als nach 10 Jahren die Befreiung stattfindet, geht es nicht in die ursprüngliche Heimat sondern in die niedersächsische Stadt Mühlheide.
Im weiteren Verlauf erlebt der Leser des Weiteren was 1991 in Mühlheide geschieht, als die Aussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion kommen.
All dies wird am Beispiel Josephs und dem seiner Tochter Leila in die Handlung eingebracht. Leila möchte alles von ihrem. Aber wissen, alles was damals geschah, denn bald wird der Vater sich nicht mehr erinnern können, denn die Demenz lässt ihn vergessen. Für Leila ein wichtiges Stück Geschichte, wie recht sie hat.

Dieser Roman ist ein wichtiges Dokument aus dieser Zeit. Er berichtet was damals geschah, verpackt aber alles in einer sehr gefühlvollen Familiengeschichte. So hatte ich nie das Gefühl, dass die Autorin anklagt, es war eher die sehr bedrückende Lebensgeschichte des Jospeh Ambacher. Der, und das muss gesagt werden, damit es nicht vergessen wird, für alle anderen steht, die ein ähnliches Schicksal erlitten haben

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