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Veröffentlicht am 04.12.2022

Dunkel

Die dunklen Sommer
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Dunkel


Als Saskia in jungen Jahren ihren Bruder verliert, gerät ihr Leben aus der Bahn. Sowohl ihre Eltern, als auch ihre Großmutter sind überfordert und Saskia landet am Ende in einer Kommune. Abraham, ...

Dunkel


Als Saskia in jungen Jahren ihren Bruder verliert, gerät ihr Leben aus der Bahn. Sowohl ihre Eltern, als auch ihre Großmutter sind überfordert und Saskia landet am Ende in einer Kommune. Abraham, der Anführer der Kommune "Zuhause" ist sehr charismatisch und schafft es die Jugendlichen in seinen Bann zu ziehen. Das gemeinsame lernen und die Aktivitäten mit ihren neuen Freunden tun Saskia gut, es schimmert aber trotzdem eine gewisse Trauer nach ihrer echten Familie durch. Doch es gibt etwas dunkles, etwas geheimes, dass das Buch durchzieht. Die Zeit im Wald, im Bann Abrahams haben Spuren hinterlassen. Und nach ein paar Jahren geschieht es dann , die jungen Leute sollen in den Wald von damals zurück und es ist klar, dass es nichts gutes zu bedeuten hat…..

Das Buch wirkt von Anfang an etwas düster, allein schon das Cover und der Titel geben das vor. Zu Beginn hatte ich nur eine leise Ahnung, doch im weiteren Verlauf, spätestens als die Freunde wieder in den Wald müssen, nimmt die Spannung zu. Das Ende hat mich zwar ein wenig ernüchtert, aber es war stimmig in meinen Augen. Das Leben in Kommunen und vor allem seine Schattenseiten wird recht gut aufgezeigt. Die Manipulation die stattfindet, die meist bewusst gar nicht wahrgenommen wird, der Fanatismus der zugrunde liegt, alles wirkt sehr gut recherchiert. Allein das macht es wert sich die Zeit zu nehmen und "Die dunklen Sommer " zu lesen. Die Charaktere blieben ein wenig blass, eine Tatsache, die mich aber nur wenig gestört hat.

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Veröffentlicht am 24.11.2022

Spannende Dystopie

Unsre verschwundenen Herzen
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Spannende Dystopie


Celeste Ng hat mit " Unsere verschwundenen Herzen" einen dystopischen Roman verfasst, der mich stellenweise sehr nachdenklich gestimmt hat. Denn PACT, das System, welches hier im Roman ...

Spannende Dystopie


Celeste Ng hat mit " Unsere verschwundenen Herzen" einen dystopischen Roman verfasst, der mich stellenweise sehr nachdenklich gestimmt hat. Denn PACT, das System, welches hier im Roman zu Grunde liegt, ähnelt einigen anderen totalitären Ereignissen, die uns allen bekannt sind, außerdem ist nicht undenkbar, dass fanatische Menschen es schaffen, mit ihrem handeln auch heutzutage Ähnliches zu bewirken.

Bird führt durch die Handlung, und wird nun, nachdem seine Mutter Margaret Miu fort ist, von seinem Vater nur noch Noah genannt. Der Kosename, der ihm Flügel verleihen sollte, darf nicht mehr benutzt werden, es könnte gefährlich werden für Noah. PACT hat es sich zur Aufgabe gemacht Menschen zu schützen, wie so oft geschieht dies durch Kontrolle und Selektion. Es wird zwar nicht öffentlich gemacht, doch Menschen mit asiatischen Hintergrund werden verfolgt. Birds Mutter gehört dazu, doch dem Leser wird erst spät im Buch klar, welche Rolle sie in dem Ganzen spielt. Fakt ist, dass sie ihren Sohn verlassen hat, ihn bei seinem Vater Ethan lässt, und dieser es nun sehr schwer hat. Bücher, seine Leidenschaft, schon Berufs wegen, wurden größtenteils verbannt. Sie unterliegen einer strengen Zensur, man muss aufpassen, was man sagt, und auch Kinder verschwinden. Diese Angst treibt Noahs Vater ständig um, er verbietet Noah viel, er soll z. B. nach der Schule auf direktem Weg nach Hause gehen. Wenn vermutet würde, dass Ethan sich gegen PACT richtet, seinen Sohn dazu ermutigt, könnte man Bird wegholen, in eine Pflegefamilie.

Genau dieses Schicksal erlitt Sadie, die einzige wirkliche Freundin die Bird hat. Doch als auch Sadie irgendwann fort ist, und Bird einige Situationen bewusst mitbekommt, beginnt er zu verstehen und macht sich auf die Suche nach seiner Mutter. Er hat ein paar Hinweise gefunden, die seine Mutter für ihn deponiert hat, in der Hoffnung, er möge sie finden. Er macht sich auf den Weg um nebenher auch das Gedicht über die verschwunden Herzen zu ergründen, ein Gedicht, dass seine Mutter einmal verfasst hat, das ihr dann zum Verhängnis wurde……

Diese Dystopie ist spannend und regt zum nachdenken an. Sie ist leicht verständlich und der Leser wird locker durch die Handlung geführt. Dennoch habe ich ein wenig die Tiefe vermisst, die ich sonst von den Romanen der Autorin kenne. Das soll aber nicht heißen, dass ich das Buch deshalb ungern gelesen habe. Von mir gibt es trotzdem eine Leseempfehlung! Auch an ältere Jugendliche, die mit dieser Thematik bereits umgeghen können und denen der Roman sicher gefallen wird.

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Veröffentlicht am 24.11.2022

Schritt für Schritt

Lektionen
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Schritt für Schritt

Ian McEwan, ein Autor, dem ich bislang immer viel abgewinnen konnte, hat mich mit seinem neuen Roman "Lektionen" ganz schön gefordert. Er machte es mir am Anfang nicht leicht einen ...

Schritt für Schritt

Ian McEwan, ein Autor, dem ich bislang immer viel abgewinnen konnte, hat mich mit seinem neuen Roman "Lektionen" ganz schön gefordert. Er machte es mir am Anfang nicht leicht einen Bezug zu seinem Hauptcharakter zu finden, doch im weiteren Verlauf verdichtete sich die Handlung, und ich erkannte den Sinn und Zweck hinter allem.

Wir begleiten Roland Baines, zu Beginn des Romans lesen wir über seine Kindheit in Libyen. Sohn eines britischen Offizier, der ihn dann, Rolands Mutter hatte wenig zu sagen in dieser Ehe, auf ein Internat nach Großbritannien schickt.
Er beginnt im Internat Klavierstunden zu nehmen, und das Verhältnis zur Klavierlehrerin entwickelt sich irgendwann in eine Beziehung, wenn man davon überhaupt sprechen kann, wenn ein 14 jähriger Junge von einer erwachsenen Frau zum Sex verleitet wird. Nachdem Roland die sexuellen Ausschweifungen genossen hat, erkennt er, dass Miriam, seine Lehrerin, ihn ausschließlich für sich haben will, und dabei eigenwillige Wege einschlägt.
Roland schafft es dann mit Mühe sich von dieser toxischen Beziehung zu lösen, doch es hat etwas mit ihm gemacht. Sein weiteres Verhalten in Beziehungsdingen und sein enormer Sextrieb, scheinen sich damit erklären zu lassen. Es ist dem Leser unterschwellig immer präsent was dort geschah, und man hofft für Roland, dass er diese Episode seines Lebens aufarbeiten möge.
Aus seiner Liebe zu Alissa folgt die Heirat, Laurence wird geboren, und dann….bumm, verlässt sie ihn, um Schriftstellerin zu sein, was sie, mit den Pflichten einer Mutterschaft und Ehe nicht schaffen könne. Hier wird ein anderer Zweig der Handlung eingebettet, wo man auch die Vergangenheit von Alissa und deren Eltern kennenlernt.

Viele historische Ereignisse knüpfen sich an Rolands Lebensweg. McEwan verwebt sie ohne großes Tamtam in die Handlung, so dass einem das Werk auch wie eine Reise in die Vergangenheit vorkommt, ein Rückblick, den jeder im mittleren Alter nachvollziehen und, in meinem Fall, genießen kann.

Rolands Leben wird noch viele weitere Jahre durchleuchtet. Man erkennt eine Entwicklung und später auch Reife an diesem Mann, die man ihm zu Beginn gar nicht zugetraut hätte. Seine spätere Liebe Daphne und deren Kinder, und natürlich sein Sohn Laurence, lassen ihn viel erleben, wozu natürlich auch Höhen und Tiefen gehören. Zum Ende des Buches ist Roland merklich gealtert, und setzt sich dann schlussendlich mit den meisten Dingen auseinander, die ihn ein Leben bewegt oder gequält haben.
Das Ende ist ein Ende und zugleich ein Blick nach vorne. Ich führe dies bewusst nicht näher aus, denn man muss sich das Ende erarbeiten. Man muss Lektion um Lektion vorangehen! Wie im wahren Leben, so auch hier im Roman.

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Veröffentlicht am 20.11.2022

Herrlich düstere Fantasy

Book of Night
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Herrlich düstere Fantasy

Charlie Hall, ist eher ein dunkler Charakter, doch sie passt hervorragend in das ohnehin düstere Setting, und ich mag sie trotzdem, oder vielleicht genau deswegen!
Sie arbeitet ...

Herrlich düstere Fantasy

Charlie Hall, ist eher ein dunkler Charakter, doch sie passt hervorragend in das ohnehin düstere Setting, und ich mag sie trotzdem, oder vielleicht genau deswegen!
Sie arbeitet in einer Bar und und auch vor Diebstahl macht sie keinen Halt, doch um in dieser Welt zu bestehen ist dies fast unabdingbar. Mit der Schattenwelt hat sie eigentlich abgeschlossen, doch das ist leichter gesagt, als getan. Als sie einen Mord beobachtet ist sie schon mittendrin, und ihre Welt steht Kopf. Eine Welt voller gefährlicher Schatten übrigens.
Natürlich passiert noch viel mehr auf Charlies Weg. Und auch die anderen Charaktere verleihen der Handlung eine gewisse Würze, denn auch sie haben Geheimnisse und es geschehen unerwartete Wendungen.
Mir hat es unheimlich viel Spaß gemacht in Charlies düstere Welt abzutauchen und sie bei ihrem Auftrag zu begleiten. Es war spannend und ich habe mich nie gelangweilt.
Die Autorin ist mir bereits bekannt gewesen, doch ich habe von Anfang an versucht, ihre Werke nicht miteinander zu vergleichen. Vor allem, weil sie sich hiermit aus dem Jugendbuchsektor heraus in den Bereich der Erwachsenen Fantasy gewagt hat. Für mich ist dieser Einstieg definitiv gelungen! Glaube aber dennoch, dass auch ältere Jugendliche gefallen finden könnten.

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Veröffentlicht am 31.10.2022

Jeder muss irgendwo dazugehören

Zirkus der Wunder
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Jeder muss irgendwo dazugehören


Der Zirkus der Wunder zeigt eine Welt, in der sich auch. Entchen zu Hause fühlen können, die in der damaligen Zeit wenig Chancen hatten anerkannt zu werden. Jasper hat ...

Jeder muss irgendwo dazugehören


Der Zirkus der Wunder zeigt eine Welt, in der sich auch. Entchen zu Hause fühlen können, die in der damaligen Zeit wenig Chancen hatten anerkannt zu werden. Jasper hat sich diese Tatsache zu Nutze gemacht, und giert nach immer neuen Kuriositäten für seinen Zirkus, den er mit seinem Bruder Toby, den er allerdings nur als Handlanger missbraucht, betreibt.
Als er Nell in einem Dorf sieht, will er sie haben. Er hat direkt große Pläne mit ihr. Nell leidet unter den Anfeindungen, einzig ihr Bruder Charlie gibt ihr halt. Doch Charlie ist drauf und dran zu heiraten, eine Familie zu gründen. Als Nells Vater sie kurzerhand verkauft, erkennt sie nach kurzer Zeit, wie schön es sein kann, endlich akzeptiert zu werden, sie selbst sein zu können.
Doch es wäre ein kurzer Roman, wenn es nicht ohne Probleme ablaufen würde. Jasper will einfach zu viel, schadet damit nicht nur sich, sondern auch seinen Schützlingen.
Die Handlung zeigt sehr schön auf, wie wichtig es im Leben ist irgendwo dazuzugehören. Nebenher zu diesem Zweig kommt auch noch ein alter Disput mit hinzu. Nach und nach wird dem Leser die ganze Tragweite bewusst. Auch die Kindheit der beiden Brüder spielt eine Rolle, und die Liebe, die darf natürlich auch nicht fehlen.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen, doch einiges blieb ein wenig oberflächlich. Dennoch kann ich beruhigt eine Leseempfehlung aussprechen, denn es hat unheimlich viel Spaß gemacht in diese geheimnisvolle Welt des Zirkus abzutauchen.

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