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Veröffentlicht am 15.08.2024

Die Vögel im Käfig

Wie ein Vogel
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„Wie war das eigentlich früher, als Ihr noch Kinder wart?“ Eine Frage, die vielen Eltern und Großeltern von Kindern und Enkeln gestellt wird. Da holt man doch gern mal das Fotoalbum heraus und kramt in ...

„Wie war das eigentlich früher, als Ihr noch Kinder wart?“ Eine Frage, die vielen Eltern und Großeltern von Kindern und Enkeln gestellt wird. Da holt man doch gern mal das Fotoalbum heraus und kramt in seinen Erinnerungen.
Genau das ist die Stelle, an der uns das schmale kleine Kinderbuch von Gerda Raidt (geboren 1975) abholt. Sie erzählt aus der Sicht der kleinen Gerda, die in Ostberlin aufgewachsen ist.

Schwarzweiß-Fotos aus Gerdas Familienfotoalbum dienen als Ansatz der Rückerinnerung. Da lernen wir sie kennen: Klein Gerda, ihre Eltern, den Bruder, die Oma und natürlich Omas Wellensittich. Gerda kann die Erinnerung in die Welt in Farben zurückholen, so dass sie für uns auch lebendig wird.

Wie ein roter Faden zieht sich das Motiv der Vögel durch das Buch von Anfang bis zum Ende, sowohl im Bild als auch im Text. Man kann sich von den vielen wunderschönen Zeichnungen von Vögeln und Federn einfach nur bezaubern lassen. Aber man kann an dieser Stelle auch interpretierend in die Tiefe gehen. Dazu aber später…
Wir erleben Teile von Gerdas Alltagsleben in der DDR. Was ist in ihrer Erinnerung hängen geblieben?

Die allgegenwärtige Berliner Mauer, der Zwang zum Mittagsschlaf in der Krippe, dem Gerda als Mittagskind durch ihre umsichtige Oma entgehen kann, selbst gebastelte Friedenstauben aus Papier und Fahnenappell in der Schule.

Die schönen Dinge kommen immer als bunte Geschenke der Oma, die in den Westen darf. Gerda wird älter und damit wandeln sich auch die Wunschgeschenke aus dem Westen.
Dazwischen immer wieder Erinnerungen an die Vögel, die ungehindert über Mauern fliegen können, die gerettet werden, einem zufliegen oder auch fliehen. Oder sie sitzen halt im Käfig, wie Omas Wellensittiche.

Am Ende wird für Omas letzten Vogel eine freiere Zeit anbrechen und auch für Gerda, ihre Familie und die Bürger der DDR wird die Mauer fallen. Ein gutes Ende.
Neben den wunderschönen Illustrationen, die ein Genuss zum Anschauen sind, ist auch der Text sehr verständlich und kurz gehalten für Kinder.

Aber mir bleiben ein paar Fragen und Stellen, die mir etwas „aufstoßen“.
Gelegentlich habe ich das Gefühl, dass das Leben in Ostberlin mit Weichzeichner gemalt wird. Es sind nur rein materielle Dinge, die Gerda entbehrt. Sie ist mit zunehmendem Alter verzweifelt, weil sie nicht zum Shoppen der angesagten Dinge in den Westen darf.
„Die schönen Dinge kamen leider immer aus dem Westen.“ S. 55
Das war alles?

Irgendwann flüchtet die Familie der Freundin Ina. So wie die Dinge bis dahin dargestellt sind, fragt sich das lesende Kind unwillkürlich: Warum? Um endlich die feinen Westsachen selber zu kaufen? Flieht man deshalb? Irgendwas fehlt doch da?
Dann endlich, der Fall der Mauer! „Die Mauer war offen! Endlich konnte ich in den Westen und mir selbst all die Dinge kaufen, die ich haben wollte.“ S. 63 Das ist der Beginn ihres bunten Lebens mit „Plastiktüten“.

Ehrlich gesagt, hat mir dieser rein materielle Ansatz erst mal die Sprache verschlagen.
Aber immerhin gibt es ja noch den roten Faden des Vogelmotivs. Nehmen wir mal das Bild der Wellensittiche im Käfig als Situation in der DDR. Denn die Käfigvögel begleiten Gerda in der ganzen Phase des Heranwachsens. Am Ende konstatiert sie „Jeder soll fliegen können, wohin er will.“ und lässt den Vogel in die etwas größere Freiheit der Voliere.
Verstehen die Kinder dieses Bild des Käfigvogels mit dieser Volierenfreiheit?

Ich erwarte keine politische Abhandlung für Kinder, aber mit dem einen oder anderen Satz oder Bild, hätte man auch auf die politische Unfreiheit und Unterdrückung hinweisen können. Das haben damals auch Kinder erfasst.
Irgendwie klingt dann in meinem Ohr der Satz: „Helmut, nimm uns an die Hand, und führe uns ins Wunderland.“ Manch eine/r Im Osten malt sich die DDR-Vergangenheit gerade in Pastellfarben. Da kommt so was nicht gut.

Fazit:
Ein sehr schön aufgemachtes Buch für Kinder, dass sie aber am besten mit einem Erwachsenen an der Seite anschauen sollten, der manches ergänzen und erklären kann. Denn es bleiben für Kinder sehr viele Fragen offen.


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Veröffentlicht am 14.08.2024

Erwachsenwerden in Yorkshire

Unser Buch der seltsamen Dinge
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Die Autorin Jennie Godfrey ist in Yorkshire aufgewachsen. Ihre Kindheit wurde von den Ereignissen, die den Hintergrund ihres Debütromans bilden, sehr geprägt. Ich könnte mir schon vorstellen, dass sie ...

Die Autorin Jennie Godfrey ist in Yorkshire aufgewachsen. Ihre Kindheit wurde von den Ereignissen, die den Hintergrund ihres Debütromans bilden, sehr geprägt. Ich könnte mir schon vorstellen, dass sie viel von ihren eigenen Gefühlen in dem Alter der 12 jährigen Miv, der Erzählerin der Geschichte, mitgegeben hat.

Wir tauchen ein in das Jahr 1979 in Yorkshire, im Norden Englands. Die Konservativen haben gerade die Unterhauswahlen gewonnen. Margaret „Maggie“ Thatcher wird Premierministerin des Landes. “Maggie, The Milk Snatcher“ tituliert man sie, weil sie den Kindern die Schulmilch nimmt. Für die Menschen in Yorkshire sind die Zeiten nach dem Strukturwandel und der Deindustrialisierung in den 60iger und 70iger Jahren finster. Nur die alten, leer stehenden Fabrikruinen erzählen noch die Geschichte einer blühenden Textilindustrie und des Bergbaus. Die „Eiserne Lady“ Thatcher bringt nur noch mehr Armut, Arbeitslosigkeit und Abwandern der Industrie.

Bislang haben die Leute in den kleinen Gemeinden die Häuser nicht abgeschlossen, die Kinder spielten vom Morgen bis zur Abenddämmerung draußen, die Nachbarn tratschten und klatschen bei einer Tasse Tee.

Wir sehen nun wie sich der Alltag auch hier verfinstert, denn es geht ein Serienmörder um. Nein, der Yorkshire Ripper, der 13 junge Frauen brutal ermordete und 7 weitere versuchte zu töten, ist leider keine Fiktion, sondern Teil der realen Hintergründe des Romans. Es ist keine Überraschung, dass die Frauen in Yorkshire sich von diesem Monster bedroht fühlen, sich als ängstlich und verletzlich empfinden, besonders, wenn sie allein oder nachts unterwegs sind. Es sind Jahre der Angst, die die Frauen und die Familien teilweise lebenslang prägen.
In dieser finsteren Atmosphäre, der Situation des Niedergangs und der Bedrohung baut die Autorin ihre Szenerie auf: die Schule, ein Laden an der Ecke, die Kirche, die unterschiedlichen Wohngegenden, die Kulisse der verfallenen Industriegebäude.

Ein wohltuender Kontrast ist, dass wir daneben auch ein bisschen nostalgisch in das Leben am Ende der 70iger Jahre aufgefangen werden. Die Kinder spielen noch sehr frei und unkontrolliert, für Teenager ist die „Röhrenjeans“ das Must-have, die beiden Protagonistinnen gehen gerade über von der Zeit mit der Holly-Hobbie-Puppe zum ersten Glitzer-Lipgloss.

In dieser Umgebung wächst also die Hauptperson der Geschichte auf: die 12jährige Mavis, genannt Miv. In ihrem Haushalt lebt der Vater und dessen Schwester Tante Jean. Die Tante ist zu ihnen gezogen, weil sich Mivs Mutter offensichtlich in einem psychischen Ausnahmezustand befindet. Seit zwei Jahren scheint sie im Haus nur teilnahmslos und stumm vor sich hin zu vegetieren, wenn sich nicht wieder einen ihrer regelmäßig notwendigen Aufenthalte im Krankenhaus hat. Mivs Vater verdrückt sich gern abends mal aus dieser Situation, z.B. auf ein schnelles Bier in den Pub. Doch Mivs Leben ist liebevoll und behütet.

Tante Jean : „There’ll be trouble at t’mill“ ist nicht glücklich über Thatcher und den Niedergang Yorkshires und mit der Situation durch den Serienmörder schon mal gar nicht. Die Bedrohung durch den Yorkshire-Ripper macht auch ihnen zu schaffen, als Miv heimlich ein Gespräch zwischen ihrem Dad und Tante Jean belauscht.
Hört sie recht? Die beiden erwägen einen Umzug, fort von Yorkshire? Das würde den Verlust von Mivs bisherigem Leben bedeuten!

Oh nein! Was würde aus ihrer Heimat, in die sie verwurzelt ist, Cricket, der geliebten Freundin Sharon? Unvorstellbar! Denn neben allen Problemen gibt es hier viele liebenswerte Menschen. Mivs rettender Gedanke ist, die Identität des Mörders selber auf eigene Faust aufzuklären. Dann gäbe es keinen Grund mehr für einen Umzug. Schließlich hat sie ja die „5 Freunde“-Bücher verschlungen!
Inspiriert von Tante Jean, die ihr ganzes Alltagsleben mit Listen für alles und jedes strukturiert, startet Miv eine eigene Liste der auffälligen Dinge. Hier führt sie Buch über die Menschen, mit denen sie in Kontakt kommt und hofft so, dem Ripper auf die Spur zu kommen. Ihre beste Freundin Sharon hat Miv enthusiastisch zur Mitarbeit überredet. Bald ist Miv von ihrer Idee vollkommen besessen.

Miv erzählt von den „Ermittlungsarbeiten“ über einen längeren Zeitraum. Es ist eine Zeit des Umbruchs zur Jugendlichen. Natürlich verändert sie sich. Im Laufe der Zeit werden aus Miv und Sharon Teenager. Während Miv sich auf ihre Verfolgungsidee fixiert, merkt sie, dass Sharon allmählich erwachsener wird. Ihre berührende Freundschaft öffnet sich für zwei tolle Jungs, dem pakistanischstämmigen Ishtiaq. und Paul. Doch die Liste wird das Geheimnis der Mädchen bleiben.

Abwechselnd mit den Kapiteln aus Mivs Sicht, erleben wir in weiteren Kapiteln die Blickwinkel von Erwachsenen, auf die Mivs scharfes Auge des Verdachts fällt. Denn die Leute in ihrem Ort sind nicht so harmlos, wie sie an der Oberfläche erscheinen. Manche Wahrheiten sind dann schwer zu ertragen. Miv stochert herum, bringt Dinge in Gang, die sich selbst weiter entwickeln. Mal in positive Richtungen aber auch in negative.
Aber sie muss auch viele „seltsame Dinge“ revidieren, weil sich die Verdachtspersonen als harmlos, liebenswert, warmherzig und absolut unschuldig herausstellen. Miv lernt fürs Leben.


Fazit
Das farblich positiv anmutende Cover stellt ein kleines Rätsel dar, was wir nun gut lösen können. Die Zettel ordnen wir Mivs Liste zu, die Milchflaschen Mrs. Thatcher. Was will uns der Rabe sagen? Mag man ihn als dunklen Boten sehen? Ich schätze Raben eher als clevere helle Köpfe, Knobler und Problemlöser. Vielleicht findet ihr die Lösung.

Der Roman erzählt eine Coming-of-age-story aber auch eine kleine Gesellschaftsstudie vor recht deprimierenden, düsteren Hintergrund. Dabei hat man nie das Gefühl, dass dies Miv vollkommen herunterzieht. Miv ist durchaus klar, wie nah und gefährlich die Bedrohung ist, vor allem als sie erfährt, dass das 19 jährige Opfer Josephine Whitaker aus Halifax nur wenig älter ist als sie. Aber sie hat eine gewisse Resilienz entwickelt.

Mit Miv hat die Autorin eine unvergessliche Hobbydetektivin geschaffen. Sie hat diesbezüglich einen guten Instinkt, auch wenn sie nicht immer versteht, was sie da eigentlich aufgedeckt hat. Interessant ist, dass sie aber den Blick auf ihr eigenes Zuhause bis zuletzt vermeidet. Anfangs ist sie noch sehr naiv, aber sie macht eine nachvollziehbare Entwicklung durch.

Die Blickwinkel der erwachsenen Charaktere in einzelnen Kaptieln fand ich erhellend und nachvollziehbar. So wird manches klar, was Miv noch nicht interpretieren kann. Manche Charaktere hätten aber noch mehr Aufmerksamkeit verdient.
Ein Charakter, der nie dargestellt wird, aber immer wie ein Schatten über allem schwebt, ist der sogenannte „Yorkshire Ripper“. Er vernichtete nicht nur das Leben der ermorderten Frauen, sondern raubte auch tausenden von Frauen ihr Recht, sich sicher zu fühlen und frei zu bewegen. Das ist in der Geschichte durchaus zu spüren. (Der Täter Peter Sutcliffe wurde von der Polizei 1981 gefasst und zu lebenslanger Haft verurteilt.)

In die Handlung sind auch einige dunkle Realitäten einer kleinbürgerlichen Gesellschaft verwoben wie Mobbing, Rassismus, häusliche Gewalt Ausgrenzung, Pädophilie, Sexismus, Bigotterie, Ehebruch, Suizid, Alkoholismus. Miv stochert halt in alle dunklen Ecken und wird mit harten Tatsachen über ihre Mitmenschen konfrontiert. In dieser geballten Form hat man manchmal das Gefühl, dass es Miv förmlich anzuziehen scheint.
Wie gut ist es, dass sie auch die positiven Überraschungen, Mitgefühl, Liebe, Zusammenhalt und Solidarität erlebt.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und nie zu kindlich, wenn aus Mivs Sicht erzählt wird. Allerdings ist mir das Erzähltempo manchmal etwas zu langatmig gewesen, da hätte mehr Tempo gutgetan. Bei Miv fehlen auch die gelegentlich frechen Kommentare eines Teenagers. Sie ist schon sehr Ich- bewusst und wenig impulsiv, ansonsten ist sie ein sehr liebenswerter Charakter.

Ein wunderbares Buch für diesen Sommer! Ich würde es als Buch für Jugendliche und Erwachsene bezeichnen, denn beide können es mit Spannung und Freude lesen.

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Veröffentlicht am 25.07.2024

Keine Dystopie mehr

Das Lied des Propheten
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Man kann es nicht anders formulieren: über die Geschichte der Familie Stack zu lesen, macht keinen Spaß. Denn sie ist dunkel, erschütternd und gewalttätig. Man möchte sie gern als dystopisch abtun. Doch ...

Man kann es nicht anders formulieren: über die Geschichte der Familie Stack zu lesen, macht keinen Spaß. Denn sie ist dunkel, erschütternd und gewalttätig. Man möchte sie gern als dystopisch abtun. Doch das Dargestellte fühlt sich gleichzeitig so unglaublich wichtig für das aktuelle politische Geschehen in der Welt an. Deshalb tut es not, den Roman aufzuschlagen.

Eilish Stack lebt mit Ihren vier Kindern (drei Teenager und ein Baby) in Dublin, der Hauptstadt der Republik Irland. Sie muss erleben, wie die Regierung von einem totalitären, rechtsgerichteten nationalen Regime übernommen wird. Als Antwort auf die Forderungen der Lehrergewerkschaft nach höheren Gehältern, reagiert das Regime mit extremen Kontrollmaßnahmen gegenüber der Bevölkerung. Als ihr Mann Larry, ein führender Organisator der Lehrer-Gewerkschaft, plötzlich von einer Art Geheimpolizei verhaftet wird und verschwindet, ist sie gefordert, die Familie zusammenzuhalten. Eilish versucht sich darauf zu konzentrieren, der Familie das Überleben zu sichern, die Kinder zu beschützen und für Larrys Freiheit zu kämpfen.

Während die Welt um sie herum zu zerbröckeln beginnt, klammert sie sich an ihre Hoffnungen. Ihre Schwester, die in Kanada lebt, versucht sie zur heimlichen Flucht zu überreden. Doch es fehlen Pässe, die ihr verweigert werden. Und außerdem: was würde dann aus dem zunehmend der Demenz verfallenen Vater? In lichten Momenten, in denen ihr Vater den Ernst der Lage erfasst, meint er zur Tochter, sie solle ihn zurücklassen.
Doch wohin soll dann Familienvater Larry zurückkehren, falls er noch lebt und freigelassen würde? Noch klammert sich Eilish an Hoffnungen.

Freiheit, Sicherheit und Bürgerrechte sind längst nicht mehr existent. Das Regime geht gegen Aufständische in bürgerkriegsähnlichen Zuständen gewaltsam vor, während schutzlose Menschen zwischen die Linien geraten. Die Schlinge zieht sich immer mehr zu. Die Bevölkerung realisiert viel zu spät, wie ihre Freiheit ausgelöscht wird. In die Führungspositionen von Firmen und Ämtern werden nationalistisch gesinnte Menschen gesetzt. Es gibt Profiteure, Über- und Mitläufer, entfesselte Täter. Das Ausland sieht zu, bleibt aber tatenlos.

Eilish muss unsägliche Entscheidungen treffen, um ihre Familie zu schützen. Als ihr Ältester zu den Rebellen überläuft, wird die Familie vom Mob attackiert. Mit jeder Stunde nimmt die Bedrohung zu. In einer herzzerreißenden Szene muss Eilish Gebiete durchqueren, in denen Scharfschützen auf Zivilisten zielen, um ihren verletzten jüngeren Sohn in einem Krankenhaus zu suchen.

So atemlos, wie die Geschichte erzählt wird, verschärft sich die Situation. Man spürt, wie das Land in den Totalitarismus abgleitet, wie Menschenrechte verschwinden.

“Was ich jetzt vor uns sehe, Eilish, das ist ein schwarzes Loch, das sich vor uns auftut, wir haben die Grenze zur Flucht überschritten, und selbst wenn das Regime gestürzt wird, das schwarze Loch wird weiter wachsen und dieses Land auf Jahrzehnte hin verzehren." S. 155

Fazit
Paul Lynchs Schreibstil mag manchem etwas unkonventionell oder anstrengend erscheinen. Doch ich finde, er unterstreicht das Erzählte. Die fehlenden Zeichensetzungen für wörtliche Rede oder das Fehlen von Absätzen lassen die Atmosphäre der Geschichte atemlos und schier klaustrophobisch wirken. Das unaufhaltsame Böse, das die Kräfte entzieht, wird spürbar.

So durchleidet man fast körperlich Eilishs Überlebenskampf mit. Das Geschehen raubt einem den Atem. Mit Eilish erleben wir den Verfall von Körper und Seele unter diesem Druck. Das tut doppelt weh, weil Eilish ein sehr sympathischer und authentischer Charakter ist. Ihr Leid als Mutter, der ihre Kinder fortgerissen werden. Ist als wahrer Albtraum geschildert.
Man fragt sich selber immer wieder, wie man an Eilish‘ Stelle handeln würde.

Die Kraft des Romans liegt in seinem Erzähltempo, der Eindrücklichkeit und der Bildhaftigkeit. Die Welt am Beginn der Geschichte scheint noch mit unserer identisch zu sein. Es gibt nur leichte Untertöne einer politischen Instabilität. Am Ende ist das Land in eine kaum wiederzuerkennende von Krieg zerrissene Ödnis katapultiert worden. Dabei gibt es gar keine dramatischen Wendungen. Sondern mit jeder Seite zieht sich die Schlinge immer enger zu. Man kann es nicht wie eine Dystopie von sich weg schieben. Die Nähe an der Realität macht es sehr besorgniserregend.

Wir kennen die geschilderten Situationen. Es ist die Realität von Ländern, die vom Krieg (welcher Art auch immer) zerrissen werden. Ich hatte sofort die Bilder aus der Ukraine vor Augen, dem Nahen Osten, die Flüchtenden auf dem Mittelmeer, die Proteste in Georgien, die russischen Gräueltaten u.v.m. , aber auch die politischen Stimmungen in vielen europäischen Ländern, unseres eingeschlossen.
Doch der Ire Paul Lynch lässt uns nicht mehr im Fernsehsessel zurücklehnen und die Augen verschließen. Die Bedrohung ist schon vor der Haustür.

Das Tempo des Buches ändert sich erst im letzten Kapitel (30 Seiten). Für mich passt das nicht für Eilish‘ Charakter. Da hätte ich lieber das gleiche langsamere Erzähltempo beigehalten und die Entwicklung auf mehr Seiten verteilt gesehen. Denn auch diese letzten geschilderten Ereignisse werden etwas mit den Protagonisten gemacht haben.

Der Roman ist ergreifend, kraftvoll und erschütternd. Leider ist es ziemlich absehbar, worauf die Handlung hinauslaufen wird, das zeigt schon das Weltgeschehen. Lynch zeigt sehr eindrücklich, wie schnell ein Staat in den Strudel des Totalitarismus geraten kann. Der aufwühlende Roman ist ein Appell an die Humanität und Empathie der politischen und gesellschaftlichen Kreise. Und er ist eine Warnung, wie nah wir einem solchen Albtraum entlang wandeln. Für mich ist dies ein sehr wichtiges Buch für unsere Zeit.

Eine absolute Leseempfehlung für diesen mit Recht preisgekrönten Roman!

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Veröffentlicht am 08.05.2024

Eine berührende Odyssee durch ein geschundenes Georgien

Vor einem großen Walde
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Als der Erzähler Saba nach 18 Jahren als Flüchtling in England zurück in Georgiens Hauptstadt Tiflis ankommt, scheint er im Inneren genauso zersplittert und aufgewühlt zu sein wie sein Herkunftsland. Man ...

Als der Erzähler Saba nach 18 Jahren als Flüchtling in England zurück in Georgiens Hauptstadt Tiflis ankommt, scheint er im Inneren genauso zersplittert und aufgewühlt zu sein wie sein Herkunftsland. Man schreibt das Jahr 2010. Georgien hat gerade einen zerstörerischen Krieg und einen schwierigen Waffenstillstand hinter sich. (Kaukasuskrieg 2008 mit Russland und den von Russland unterstützten, international nicht anerkannten Republiken Südossetien und Abchasien auf der anderen Seite.) Dem Konflikt folgten Jahre des Bürgerkriegs, die das Land an den Rand der Katastrophe brachte.

Gerade zu Sabas Ankunft ist die Stadt nach einem Unwetter überflutet, dass gar die Tiere aus dem Zoo ausgebrochen sind. Was für eine düstere, fast makabere Ausgangslage. Eine Suchaktion voller Hindernisse startet, denn es stehen nicht nur ein Nilpferd im Weg, das die Straße blockiert, oder ein lauernder Tiger im Gebüsch, sondern auch eine korrupte Bürokratie und Beschattung durch die Polizei.

Über Saba schwebt sowieso schon seine eigene schicksalhafte Gewitterwolke. Als achtjähriges Kind entkam er mit seinem älteren Bruder Sandro und seinem Vater Irakli den Bürgerkriegswirren nach dem Zerfall der Sowjetunion nach England. Die Mutter der Kinder musste der Vater damals aus Mangel an Geld für ein Visum in dem nun unabhängigen Georgien zurücklassen. Mittlerweile ist Mutter Eka verstorben. Sabas Vater ist vor kurzem in die Heimat zurückgekehrt und gilt als verschollen. Schon lange hatte er davon fabuliert, sich von den Orten der Vergangenheit verabschieden zu wollen. Bruder Sandro folgte seinen Spuren und verschwand ebenfalls. Nun ist es an Saba, sie beide zu finden. Schon bei der Zwischenlandung in Kyjiw/ Ukraine warnt ein Unbekannter Sabo vor der Weiterreise. Auf georgischem Boden wird er gleich von der Polizei wegen seines Nachnamens kritisch beäugt. Sein Vater hätte einen Mord begangen, wird ihm erzählt und gleich sein Pass eingezogen. Das nennt man üble Startbedingungen.

Saba folgt nun einer Art von “Brotkrumen-Spur”, ein bildreiches Spiel in Anlehnung an das grimm’sche Märchen von Hänsel und Gretel, das Sandro und Saba in ihrer Kindheit gespielt haben. Die Spuren die Saba verfolgt, sind voller literarischer Verweise, z.B. auf Märchen, Shakespeare, Charles Bukowski. Allerdings agiert er hierbei nicht wie ein engagierter Detektiv, sondern wie ein desorientierter Fremder in einer ihm unkenntlich gewordenen Ursprungsheimat.

Gut, dass Saba nicht allein bleibt auf der Suche nach Sandros Graffitis und weiteren Hinweisen. Rasch steht ihm ein georgischer Taxifahrer, Nodar, zur Seite. Was für ein offenherziger, tapferer Schicksalsgefährte für den liebenswerten Saba in diesem bedrohlichen Umfeld!

Nodar trägt schwer an dem Schicksal seiner eigenen Familie. Seine siebenjährige Tochter Natja ist seit dem Krieg in Südossetien vermisst, als Nodar und seine Frau Ketino überstürzt fliehen mussten.
Trotz dieses Kummers hat der lebenserfahrene Nodar schnell einen humorigen Spruch auf den Lippen. Frei nach dem Dschungelbuch erklärt er Sabo zu Mogli und schreibt sich selber so die Rolle des bärigen Balu zu. Das passt, denn Nodar trägt eine ganz besondere Weisheit.

„Es heißt, so was bringt Unglück. […] Du musst sie bis zum Ende vorlesen, auch wenn dein Kind schon eingeschlafen ist.“ S. 117

Bald tummeln sich in Sabas Kopf die imaginären Stimmen der Menschen, die er längst verloren hat. Sie ziehen ihn für Momente aus der Gegenwart heraus, während sie ihm zusprechen, unterstützen, ermahnen oder an etwas erinnern. Ein Unterstützer ist sein betrunkener Nachbar aus der frühen Kindheit, der ihn beispielsweise vor georgischen Krankenhäusern warnt. Erinnern wird ihn immer wieder die Kindheitsfreundin Nino. Sie ist immer eine gefährliche Kommentatorin, denn sie trägt ihm etwas nach: Sabas kindlicher Versuch sie zu beschützen, hat sie damals das Leben gekostet.

So hangeln sich Saba und Nodar an Erinnerungsorten, an den hinterlassenen Graffitibotschaften des Bruders, und kryptischen Seiten eines väterlichen Theaterstückes entlang, die immer voller Magie, Literatur und mystischen Bildern sind. Nebenbei tauchen sie ein in die tragische Geschichte Georgiens, seine Kultur und Natur.

Doch irgendwann kommt der Moment, wo die „Brotkrumen“ enden, weil der Bruder selber zum Gejagten wird. Nun muss sich Saba selbstständig seinen schicksalhaften Weg bahnen. Das ist der Augenblick, wenn der Roman zu einem ganz großen Wurf anhebt.

Fazit
Schon der Titel des Romans ist voller märchenhafter Magie, denn er bezieht sich auf den finsteren, bedrohlichen Wald der Gebrüder Grimm, in den Hänsel und Gretel geführt werden, wo die Hexe lauert. Nodar beginnt dieses Märchen mit den Worten „Vor einem großen Walde…“ . Der dunkle, bedrohliche Wald zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Der Autor benutzt ihn als Metapher und als Realität. Es ist ein verlorener Ort, der mal Schutz, dann auch wieder Gewalt, Verrat und Tod birgt. Der Ursprung des Bildes der kindermordenden Baba Yaga (Hexe), des Bösen, wird zunehmend klarer und realer.

„Bruder, jeder Wald in Georgien hat seine Hexen, Süßigkeiten, die an Zweigen hängen und Baba-Jaga-Hütten, die auf Hühnerbeinen herumhüpfen." S. 358

Vardiashvilis Sprache ist ungemein poetisch, mit einem außerordentlichen Reichtum an Bildern und Magie. Dazwischen steht herrlich Nodar mit seinem augenzwinkernden, oft schwarzen Humor. Gleichzeitig berührt der Roman durch seine ganz klare Darstellung der bedrückenden Konsequenzen von Krieg, dem Konflikt durch die Aggression Russlands. Dem Autor gelingt es, dass wir das Leid spüren, das Blut fließen sehen.
Ganz speziell sind die Stimmen der Toten, die Saba unablässig begleiten und oft auch quälen.

Vollkommen eingenommen bin ich durch die authentischen Charaktere, die mir sofort ans Herz gewachsen sind. Sogar die imaginären Stimmen in Sabas Bewusstsein sind voll ausgestaltet.

Ich kann sofort Sabas Wunsch nachvollziehen, durch die Spurensuche seine Familie wieder zu komplettieren. Der Vorwärtsschub, der einen durch Tiflis, weitere Städte bis ins Hinterland Georgiens treibt, ist intensiv zu fühlen Finsternis und Verlust sind ständige Begleiter. Sowohl Saba als auch Nodar sind traumatisiert beim Versuch, die verlorenen Teile wieder zusammenzufügen.

Nodar wird ganz unerwartet ein sehr wichtiger Charakter im Handlungsverlauf. Mir gefällt vor allem sein Galgenhumor. Dieser ist sein Versuch, um mit der Tragik seiner Lage umzugehen, um den Mut nicht zu verlieren. Mir kommt es so vor, als könnte diese Art typisch georgisch sein.

Immer wieder scheint die Liebe zu Georgien hindurch. Man erlebt die schönen Seiten der georgischen Kultur (wie z.B. die große Gastfreundschaft trotz eigenem Hunger oder Not). Doch auch die negativen Seiten wie z.B. die Korruption werden offen dargestellt. Man nimmt etwas Wissen über die Geschichte Georgiens mit. Sogar die Überflutung des Zoos von Tiflis und der Ausbruch der Tiere sind tatsächlich passiert (im Jahr 2015).

Mir hat ganz besonders gefallen, dass der Autor Saba nach dem zweiten Drittel des Buches die Verfolgung der „Brotkrumen-Spur“ erlässt. Dadurch bekommt die Handlung noch einmal einen ganz eigenen, berührenden Charakter. Mitzuerleben, wie Saba in den Bergen des Kaukasus die schlimmeren Konsequenzen des Krieges erlebt und wie er emotional damit umgeht, ist herzzerreißend. Der Gegensatz von lustig zu grausam, wird hier immer härter und nimmt einem den Atem, treibt einem schließlich die Tränen in die Augen.

Für mich gehört dieser Roman schon jetzt zu meinen Lese-Highlights dieses Jahres.

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Veröffentlicht am 23.04.2024

Bunter Strauß von Schicksalen

Das Fenster zur Welt
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Während 1944 in Italien die Bomben fallen, treffen sich in der Ruine eines Weinkellers einer Toskanischen Villa zwei ganz unterschiedliche Fremde und verbringen einen einzigartigen Abend. Der eine ist ...

Während 1944 in Italien die Bomben fallen, treffen sich in der Ruine eines Weinkellers einer Toskanischen Villa zwei ganz unterschiedliche Fremde und verbringen einen einzigartigen Abend. Der eine ist Ulysses Temper, ein junger englischer Soldat. Die sechzigjährige Evelyn Skinner ist eine britische Kunsthistorikerin und ist nach Italien gekommen, vor allem um Kunstwerke zu retten. Letztendlich wollte sie auch ihre Erinnerungen an ihre italienische Zeit wieder zum Leben erwecken, ganz besonders an ihre große Liebe Livia.

Evelyn gelingt es durch ihre Einsichten, ihre große Leidenschaft für die Kunst, Italien, besonders Florenz, einen Sämling in Ulysses‘ Gemüt zu pflanzen. Dieser geht dort an, gedeiht und wird seinem weiteren Leben und dem seiner Freunde eine bestimmte Richtung geben.
Evelyn sieht etwas Besonders in Ulysses, eine Art Gefährten im Geiste, empfindet sich wieder jung. Ulysses fühlt sich ebenso zu Evelyn hingezogen. Es entsteht eine ganz besondere Beziehung in dieser kurzen Zeit. Eine Verbindung, die sie beide in Gedanken über Jahre begleitet. Man wartet sehnsüchtig darauf, dass sich die beiden wiedersehen. Doch stets verpassen sie sich knapp.

„Diesen Tanz sollten Evelyn und Ulysses noch jahrelang fortführen. Nur in Gedanken waren sie immer beeinander. Ein eleganter Two-Step, geboren aus einem Jig an einem Straßenrand in der Toskana.“ S. 283

Zunächst kehrt Ulysses aber heim nach London, wo seine Frau Peg inzwischen das Kind eines anderen Mannes geboren hat.
Ulysses Temper ist ein warmherziger Mann, der meist an das Wohlergehen der anderen denkt. Kein Wunder, dass dieses Kind Alys wichtiger Teil seiner Wahlfamilie werden wird. Und er wird das Ruder seines Lebens herumdrehen, denn durch seinen Mut und sein großes Herz wird ihm ein Erbe zuteil.
„Incipit vita nuova“ … „So beginnt ein neues Leben.“ S. 235

In den nächsten vier Nachkriegs-Jahrzehnten werden wir als Leserinnen mit Ulysses und seiner Wahlfamilie – Alys, seinen Freunden Cress und Col, Peg u.v.a. - zwischen dem Pub im ärmlichen Londoner East End und dem neuen Lebensmittelpunkt in der sonnigen, charmanten Stimmung von Florenz pendeln. Kein Wunder, dass sich die Charaktere dann vor allem in Florenz in Ulysses Pension versammeln. So können wir es genießen, durch die Gassen der Stadt zu wandeln, die durch die reiche Kunst und Geschichte der Renaissance geprägt ist.

Man nimmt Teil an persönlichen Entwicklungen, Trennungen, Verlusten, Trauer, Sorgen, Überraschungen, den Schicksalswegen, dem Alltagsleben der ganz speziellen Charaktere.
Auch die exzentrische Evelyn werden wir Leser
innen wieder treffen. Gerade durch die Figur dieser lesbischen Kunsthistorikerin bekommen wir viele spannende Einblicke in die Kunst und Architektur von Florenz.

Natürlich geht die politische Zeitgeschichte nicht an ihnen vorüber, so dass die 70iger Jahre in Italien sie sehr aufwühlt.
„Wir durchleben immer noch das ideologische Erbe der französischen Revolution, Hitlers und Mussolinis“ sagte Evelyn. „Kratzt man an der Oberfläche, hebt das Monster wie gehabt seinen Kopf. Das Böse wurde zwar besiegt, aber es hat sich nicht in Luft aufgelöst. Das ist etwas, womit wir leben müssen, Ulysses.“ S. 432

Fazit
Eigentlich gleich dieser Roman einem Stillleben. Mit dem zarten Pinsel einer ausgewählt poetischen Sprache ist es wie ein Gemälde aufgebracht. So bunt, mediterran und frisch, wie auch das Cover des Buches, aber auch voller Weisheiten.

Es taucht zwar eine große, vielfältige Menge an Charakteren über eine erzählte Zeitspanne von 40 Jahren auf, aber eine eigentliche Handlung oder einen Spannungsbogen findet man kaum. Das ist etwas, was ich doch vermisst habe.

Ulysses ist ein wunderbarer Hauptcharakter und der Grund, immer wieder zum Buch zurück zu kehren. Ein schieres Labyrinth an Charakteren ist miteinander durch die Liebe, den Krieg, die Kunst, das Schicksal verknüpft. Selbst ein sprechender Papagei und kommunizierende Bäume tauchen auf.

Statt eines Spannungsbogens folgt man den Schicksalswegen der vielen Charakteren, und denen zweier Städte. So kann man sich an der stimmungsvollen Beschreibung der Entwicklung von London und vor allem Florenz in diesen Nachkriegsjahrzenten erfreuen. Besonders beeindruckend sind dabei die Schilderungen der verheerenden Flutkatastrophe von 1966, die sehr bewegend dargestellt wird.

Über ein paar Unebenheiten in der Übersetzung bin ich gestolpert, wie z.B. Alys „Mulltuchbluse“, bei der es sich wohl um eine Musselin-Bluse handeln müsste.

Im Endeffekt kann sich jeder etwas ganz Unterschiedliches aus dem Erzählen der kleinen Dinge des Lebens, der Beziehungen, Entwicklungen, Schicksale mitnehmen. Bei manchen hallt es nach, anderen sagt es vielleicht weniger. Eintauchen und Entspannen ist auf jeden Fall garantiert.




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