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Veröffentlicht am 01.08.2017

fieser Mord im Tierpark

Das Dorf der Mörder
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Im Berliner Tierpark geschieht ein Mord, der ausgerechnet von einer Kindergartengruppe entdeckt wird, die auf einmal eine Hand im Gehege der Pekari-Schweine sieht. Sanela Beara ist Streifenpolizistin bei ...

Im Berliner Tierpark geschieht ein Mord, der ausgerechnet von einer Kindergartengruppe entdeckt wird, die auf einmal eine Hand im Gehege der Pekari-Schweine sieht. Sanela Beara ist Streifenpolizistin bei der Berliner Polizei und trifft als eine der ersten Polizisten am Tatort ein, um diesen zu sichern. So kommt es, dass sie im Tierpark auf Charlotte Rubin trifft - die ein paar Tage später als geständige Mörderin präsentiert wird. Doch Beara, die sich mit ihr unterhalten hat, ist skeptisch, da sie einen durchaus anderen Eindruck von Charlie hat und sich außerdem nicht sicher ist, ob die Kollegen nicht einfach schnell einen Erfolg vorweisen wollten. Da außerdem Charlies Zurechnungsfähigkeit festgestellt werden muss, muss Charlie Gespräche mit dem Psychologen Prof. Dr. Dr. Gabriel Brock und dessen jungen Assistenten Jeremy Saaler führen. Auch diese Beiden stellen fest, dass bei Charlie mehr im Argen liegt, als man auf den ersten Blick denkt. Aber hat die Vergangenheit dieser Frau etwas mit dem Tierpark-Mord zu tun?

Dies war mein erstes Buch von Elisabeth Herrmann - und es wird nicht das Letzte bleiben! Die Beschreibungen der Leiche zu Beginn waren zwar drastisch, aber gerade dann tut es gut, zu lesen, dass auch der Kriminalhauptkommissar beim Lesen des Obduktionsberichtes querliest, weil ihm das fast zu heftig ist... Das Buch liest sich von Anfang an so flüssig, dass ich es kaum weglegen wollte. Dabei sind die Protagonisten von Anfang an eher sperrig: Sanela Beara, Streifenpolizistin, die hartnäckig um Anerkennung kämpft und schon lange ihr Päckchen mit sich herumträgt; Kriminalhauptkommissar Gehring, der wie ein aalglatter Karrierist wirkt, aber immer mal durchblitzen lässt, dass er eigentlich auch an richtig kollegialer Arbeit interessiert ist; die beiden Psychologen, die erst ein bisschen wie Weltverbesserer wirken, aber beide hochintelligent sind; und nicht zuletzt Charlie Rubin, die sehr undurchsichtig ist und sich nur selten in die Karten schauen lässt. Damit sind nur die wesentlichen Figuren und ihre gröbsten Wesenszüge benannt - und allein diese Mischung macht schon ein großes Potential für Spannung und Verwirrung aus, das Elisabeth Herrmann grandios ausschöpft. Ich war mir erst ca. 50 Seiten vor Ende relativ sicher, wer der Mörder gewesen sein musste - mit der endgültigen Auflösung (die erst 10 Seiten vor Ende kommt) hätte ich so nicht ganz gerechnet, sie aber stückweise befürchtet.

Auch dieser Krimi hat Stellen, an denen die Ermittlungen nicht richtig vorankommen, eigentlich auch als halbwegs abgeschlossen betrachtet werden. Diese Stelle fand ich nicht richtig zäh - mich hat es eher nervös gemacht, dass ich das Gefühl hatte, dass es das noch nicht gewesen sein kann, aber auch mir das Puzzleteil fehlte, wo man noch ansetzen könnte.

Ich habe das Buch gestern Abend ausgelesen und überlege jetzt schon, ob ich mir den Nachfolger nicht sofort kaufen soll - dabei ist mein SuB nicht gerade klein und der Nachfolger bisher nur als HC erschienen... muss ich mehr dazu sagen, wie das Buch mich gefesselt und überzeugt hat?!

Fazit: Ein sehr spannender Reihenauftakt mit einem fiesen Mord und einem noch viel schlimmeren Hintergrund.

Reihenfolge:
1. Das Dorf der Mörder
2. Der Schneegänger

Veröffentlicht am 01.08.2017

besser als Teil 1

Für immer Ella und Micha
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Ella und Micha leben jetzt weit voneinander entfernt: Sie ist wieder in Las Vegas und studiert, er tourt mit seiner Band durch die Staaten. Doch das heißt nicht, dass sie einander nicht vermissen. Doch ...

Ella und Micha leben jetzt weit voneinander entfernt: Sie ist wieder in Las Vegas und studiert, er tourt mit seiner Band durch die Staaten. Doch das heißt nicht, dass sie einander nicht vermissen. Doch da ist immer noch Ellas Familie im Hintergrund, die nach wie vor nicht einfach ist, mit der Ella nicht klarkommt und vor der sie Micha beschützen möchte. Da Micha aber nicht beschützt werden will, scheint eine Entscheidung irgendwann unausweichlich...

Beim Vorgänger war ich ja nicht wirklich begeistert, da er sich gefühlt ziemlich gezogen hat. Das war bei diesem Buch deutlich besser, es las sich ziemlich flüssig. Aufgefallen ist mir vor allem, dass Ella anders auftritt. Sie weiß zwar noch nicht immer, was sie will bzw. sagt das nicht immer deutlich, aber irgendwie ist sie nicht mehr ganz so jammerlich drauf. Micha weiß, was er will, benimmt sich aber zwischendurch gewaltig daneben, wo ich mir erst noch mal klar machen musste, dass er gerade erst dabei ist, erwachsen zu werden, und es nicht schon lange ist.

Generell machen die Protagonisten eine große Entwicklung durch. Ich muss zugeben, dass ich damit nicht wirklich gerechnet hätte - aber da hat das Buch mich positiv überrascht. Dabei hilft auch, dass Ella endlich Hilfe sucht und annimmt, wodurch sie reift. Insgesamt hätte ich aber gesagt, dass man beide Bücher auch in einem hätte unterbringen können. Wobei mir da Fans des Genres vielleicht auch wiedersprechen würden - Young Adult finde ich zwar für zwischendurch ganz nett, aber so richtig meins ist es leider nicht.

Fazit: Besser als Teil 1, aber trotzdem ist Young Adult anscheinend nicht mein Genre.

Reihenfolge:
1. Das Geheimnis von Ella und Micha
2. Für immer Ella und Micha

Veröffentlicht am 01.08.2017

packender was-wäre-wenn-Roman

Über uns der Himmel
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Kate ist Ende 20, glücklich verheiratet mit Patrick - doch von einem Moment auf den anderen wird alles anders: Als sie morgens joggen geht, sieht sie, wie ein Flugzeug in den Nordturm des World Trade Centers ...

Kate ist Ende 20, glücklich verheiratet mit Patrick - doch von einem Moment auf den anderen wird alles anders: Als sie morgens joggen geht, sieht sie, wie ein Flugzeug in den Nordturm des World Trade Centers fliegt. Des Turms, in dem sich Patricks Büro befindet. Sie sieht auch den zweiten Einschlag, das Einstürzen der Türme - und kann doch nicht realisieren, was sie da sieht, kann nicht begreifen, warum Patrick nicht ans Telefon geht.

Dreizehn Jahre später ist Kate wieder glücklich vergeben, hat einen tollen Job als Musiktherapeutin und kann das Leben wieder genießen. Bis sie auf einmal einen Traum hat, der auf eine unheimliche Art realistisch ist und in dem sie das Leben sieht, das Patrick und sie hätten haben können, wenn am 11. September 2001 alles nur ein bisschen anders gekommen wäre...

Das war mal ein Pageturner! Ich konnte das Buch kaum zur Seite legen. Die Thematik "was wäre wenn" ist zwar nicht grundlegend neu, aber hier wird sie sehr packend anhand eines Ereignisses der jüngsten Geschichte aufgegriffen, dass ich Kate einfach zu gut verstehen konnte. Was wäre gewesen, wenn Patrick an diesem Tag ein Meeting außerhalb der Twin Towers gehabt hätte? Was wäre, wenn er nur ein paar Minuten später zur Arbeit gegangen wäre? Es sind Gedankenspiele, die auch 13 Jahre nach einem solchen Schicksalsschlag noch auftreten können. Bei Patrick und Kate haben die Anschläge die große Liebe zerstört, da wäre es anders komisch. Dass man auch 13 Jahre später wieder glücklich verheiratet sein kann, dafür ist Kates beste Freundin Gina ein gutes Beispiel, die aber auch ab und zu diesen Gedankenspielen erliegt.

Durch die Träume wird das "was wäre wenn" noch realistischer und es führt zu einigen Konsequenzen in Kates Leben mit denen sie so nicht gerechnet hätte. Es bringt sie dazu, sich selbst und einige Entwicklungen zu hinterfragen. Dies geschieht bei Kate auf eine Art, dass ich immer wieder abgeschweift bin, wie glücklich ich mit meinem Leben und meinen Entscheidungen bin. Was wäre, wenn ich mich an manchen Punkten anders entschieden hätte? Dabei ist das Buch sehr lebensbejahend und zeigt, dass mancher Umweg auch für etwas gut sein kann.

Fazit: Ein toller Roman über ein Stück Geschichte, das noch kaum aufgearbeitet wurde. Nicht einfach, aber trotzdem schööön!

Veröffentlicht am 01.08.2017

netter Roadtrip

Heart. Beat. Love.
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Axi ist ein "BM", ein braves Mädchen - das mit Robinson, einem Schulabbrecher eng befreundet ist. Kurz vor Axis Schulabschluss lassen die beiden alles stehen und liegen, klauen ein Motorrad und machen ...

Axi ist ein "BM", ein braves Mädchen - das mit Robinson, einem Schulabbrecher eng befreundet ist. Kurz vor Axis Schulabschluss lassen die beiden alles stehen und liegen, klauen ein Motorrad und machen sich auf einen Roadtrip quer durch die USA. Die Route wird bestimmt von Orten oder Dingen, die die beiden schon immer mal sehen wollten, aber auch von Robinsons Magen. Doch mitten auf ihrer Tour werden die Beiden von ihrer Vergangenheit eingeholt.

Ich hatte von dem Buch im Vorfeld einen Roadtrip erwartet, auf dem zwei Jugendliche (die Beiden sind ja erst 16) ein Stück weit erwachsen werden und reifen, indem sie auf sich gestellt sind. Auf eine Art werden sie das auch, aber ganz anders, als ich mir das gedacht hätte. Ich hätte eher vermutet, dass ihnen irgendwann das Geld ausgeht oder die Polizei oder die Behörden ihnen auf den Fersen sind, als dass ich mit diesem Ende gerechnet hätte.

Das Buch liest sich sehr flüssig, die Seiten fliegen nur so dahin. Das liegt aber auch daran, dass in den Kapiteln viele Bilder sind, die Stationen des Roadtrip enthalten. Dadurch bekommt das Buch ein bisschen das Flair von einem Reisetagebuch - wobei leider der Stil trotz Ich-Erzähler (aus Axis Perspektive) nicht so richtig passt. Abgesehen davon fand ich es am Anfang eher verwirrend, wer da erzählt, weil man zwar manche Sachinformationen über Axi erhält, aber ich zumindest nicht so richtig mit ihr warm geworden bin - gefühlt lässt sie den Leser nicht so richtig an sich heran. Mich hat es auch gestört, dass auf den Bildern zwischendurch immer wieder Axi und Robinson zu sehen sind, und zwar auch die Gesichter, z.T. in Nahaufnahme. Dadurch fehlte mir der Raum für Phantasie, bzw. meine Phantasie wurde schnell ausgebremst. Schade, dabei ist das ja sonst der große Unterschied zu Filmen...

Das Buch ist ziemlich an mir vorbeigeflogen. Das lag vor allem vermutlich daran, dass nicht nur Axi erst nach und nach mehr von sich preis gibt, sondern auch, dass bei dem Roadtrip alles so wahnsinnig schnell geht. Die Situationen werden zwar so erzählt, dass keine Fragen offen bleiben, aber irgendwie auch nur selten so, dass man in sie eintauchen kann oder das Gefühl hat, dabei zu sein. Genauso verfliegen die Fahrten - bei denen ich die ganze Zeit dachte, dass sie nicht sooo weit gewesen sein können (ich hab auch keine Ahnung, wie weit Strecken in den USA in der Regel sind, muss ich zugeben). Da wäre ein Hinweis auf die Karte am Ende des Buches, wo die Strecke nachgezeichnet ist, schön gewesen. An dieser Stelle klappte mir nämlich die Kinnlade runter, dass die Beiden einmal quer durch die USA gefahren sind...

Durch diese Erzählweise ging mir auch das Ende nicht so nahe, wie mir erzählt wurde. Natürlich hätte ich es mir (inhaltlich) anders gewünscht, aber auch wenn hier etwas mehr Emotionen im Spiel sind, hat es leider nicht gereicht, um mich so richtig zu packen, was ich sehr schade finde. Gerade an dieser Stelle hätte das Buch wirklich Potential gehabt. Ich habe mich gefragt, ob das daran liegen könnte, dass es ein Jugendbuch ist, aber gleichzeitig gibt es ja genug Jugendbücher, bei denen auch ich am Ende Rotz und Wasser geheult habe...

Fazit: Ein netter Roadtrip, der mich leider nicht ganz so mitnehmen konnte, wie ich es mir erhofft hatte, der aber trotzdem durchaus lesenswert ist.

Veröffentlicht am 01.08.2017

urkomische Philosophen-WG

Die Känguru-Chroniken (Känguru 1)
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Marc-Uwe Klingt ist Kleinkünstler, halbwegs erfolgreich und soweit ganz zufrieden mit seinem Leben. Bis eines Tages sein neuer Nachbar bei ihm klingelt, sich vorstellt und fragt, ob es sich ein Ei borgen ...

Marc-Uwe Klingt ist Kleinkünstler, halbwegs erfolgreich und soweit ganz zufrieden mit seinem Leben. Bis eines Tages sein neuer Nachbar bei ihm klingelt, sich vorstellt und fragt, ob es sich ein Ei borgen könnte, es wolle Eierkuchen backen, doch in dem Umzugschaos... als es kurz auch noch um Mehl, Wasser, Zucker, einen Schneebesen, eine Rührschüssel, eine Pfanne und einen Pfannenwender bittet und ob es evtl. auch den Herd benutzen könnte, sollte Marc-Uwe klar sein, wer da neben ihm eingezogen ist: Ein kommunistisches Känguruh, das sehr dafür ist, dass alles allen gehört - solange es selbst nur gut mit Schnapspralinen versorgt ist. Nach kurzer Zeit kündigt das Känguruh dann auch seine Wohnung, weil es eh ständig bei Marc-Uwe rumhängt und beide in philosophische Gespräche vertieft sind. Philosophische Gespräche, die aber so pointiert auf den Punkt kommen, dass es einfach grandios ist!

In letzter Zeit hatte ich wieder einige längere Autofahrten, so dass ich seit langem mal wieder zu einem Hörbuch gegriffen habe. An manchen Stellen habe ich diesen Griff wirklich bereut, weil ich vor Lachen das eine oder andere Mal rechts ranfahren musste... Allein diese Anfangsszene, wie das Känguruh sich vorstellt und Stück für Stück nach allem fragt, was man für Eierkuchen braucht, immer höflich und nett, aber gleichzeitig weiß man, dass man selbst sich ziemlich verarscht vorkäme, wenn der neue Nachbar so bei einem auf der Matte stehen würde.

Marc-Uwe Kling hat dieses Hörbuch (ungekürzt) bei einer Lesung eingesprochen, so dass auch immer wieder Lacher vorkommen. Diese sind aber in der Regel an Stellen, wo man selbst bemüht ist, beim Autofahren die Spur zu halten, so dass sie nicht stören. Beim Känguruh verstellt er die Stimme ins Nasale, so dass ich von Anfang an dachte, dass das Känguruh genau so und nicht anders sprechen muss. Vom Inhalt her ist zwar manche schräge Szene dabei, aber bei einem kommunistischen Känguruh rechnet man ja mit vielem.

Fazit: Ein äußerst unterhaltsames Hörbuch, das ich bestimmt noch öfter mit ins Auto nehmen werde =)

Reihenfolge:
1. Die Känguru-Chroniken
2. Das Känguru-Manifest
3. Die Känguru-Offenbarung