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Veröffentlicht am 15.09.2016

Zwiespältig

Runa
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Es fällt mir sehr schwer eine Rezension zu diesem Buch zu schreiben, denn selten hat mich ein Buch so polarisiert wie dieser historischer Roman um den Medizinstudenten Jori und das sonderbare Mädchen ...


Es fällt mir sehr schwer eine Rezension zu diesem Buch zu schreiben, denn selten hat mich ein Buch so polarisiert wie dieser historischer Roman um den Medizinstudenten Jori und das sonderbare Mädchen Runa.
Die Handlung ist im Jahr 1884 in der Pariser Klinik Salpêtrière, einer Anstalt für psychisch kranke Frauen, angesiedelt. Jori möchte unter dem berühmten Nervenarzt Professor Charcot promovieren, auch um seiner psychisch kranken Freundin Pauline mit seinen Forschungsergebnissen zu helfen. Sein Ziel ist es, die Krankheit aus dem Gehirn "wegzuschneiden".
Als die kleine Runa in die Klinik kommt, an der sämtliche gängigen Behandlungsmethoden fehlschlagen, scheint sie die perfekte Versuchsperson zu sein...
Viele der im Roman vorkommenden Personen sind historisch belegte Persönlichkeiten und auch die beschriebenen Behandlungsmethoden und medizinisch-wissenschaftlichen Forschungen haben tatsächlich so stattgefunden.
Hier hat Vera Buck sehr genau und detailreich recherchiert und historische Fakten geschickt in die fiktive Geschichte um Runa und Jori eingebaut.
Das ist aus rein wissenschaftlicher Sicht durchaus sehr interessant, denn viele der damals gewonnenen Erkenntnisse sind auch heute noch gültig, allerdings sind die beschriebenen Experimente an den Kranken aus unserer heutiger Sicht äußerst grausam und menschenverachtend. Hier geht die Autorin schon sehr ins Detail.
Für mich war das phasenweise wirklich schwer zu ertragen und nur dem außergewöhnlichen Erzähltalent der Autorin ist es zu verdanken, dass ich das Buch nicht zur Seite gelegt habe.
Auch über den etwas verworrenen Beginn des Romans hat mir der tolle Schreibstil hinweggeholfen. In der zweiten Hälfte des Buches wird es richtig spannend und die vielen losen Fäden laufen zusammen und bilden ein logisches Ende.

Fazit: Dieser Debütroman ist etwas Besonderes und überzeugt vor allem durch seinen außergewöhnlich mitreißenden Sprachstil. Die Story ist intelligent konstruiert, der medizinisch-wissenschaftliche Hintergrund gut recherchiert und in die Handlung integriert.
Aber: Viele Szenen im Buch sind äußerst grausam und nichts für zarte Gemüter.
Bei der Vorstellung was damals im Namen der Wissenschaft mit den bedauerlichen Patientinnen angestellt wurde, kann man sich nur mit Grausen abwenden. Für mich hätte es hier etwas weniger detailliert sein können und daher mache ich Abstriche bei der Bewertung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannender Krimi mit überraschenden Wendungen!

Krähennest
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Krähennest

Inhalt: Kommissar Luka Kroczek, der nun schon zwei Jahre mit seiner Lebensgefährtin Teresa und deren kleinen Tochter auf Rügen lebt und arbeitet, muss in einem spektakulären Fall ermitteln. ...

Krähennest

Inhalt: Kommissar Luka Kroczek, der nun schon zwei Jahre mit seiner Lebensgefährtin Teresa und deren kleinen Tochter auf Rügen lebt und arbeitet, muss in einem spektakulären Fall ermitteln.
Im Krähennest eines alten Fischerbootes wird der abgetrennte Kopf eines Mannes gefunden. Schon bald steht die Identität der Leiche fest, er war ein Mitarbeiter von Teresa…

Meine Meinung: "Ein spannender Fall mit originellen Charakteren und viel Lokalkolorit" - Mit diesem Satz wird das Buch im Klappentext beworben und selten war ein Werbeslogan meiner Meinung nach so zutreffend!
Hochspannung ist garantiert, denn bis zum Ende nimmt der Kriminalfall immer wieder überraschende Wendungen. Es gibt verschiedenste Motive und Verdächtige sowie weitere Verbrechen, die auch Luka und seine Familie betreffen und in eine schwere Krise stürzen.
Als Leser rätselt man bis zum Schluss mit, wer der Täter sein könnte und wird doch vom dramatischen aber glaubwürdig konstruierten Finale überrascht.
Außerdem gelingt es der Autorin die Charaktere glaubhaft zu beschreiben, was das Lesevergnügen natürlich noch steigert.
Luka, Teresa und vor allem die kleine Tilda wachsen dem Leser ans Herz und man leidet unter den aufkommenden Problemen und Missverständnissen des Paares regelrecht mit.
Aber auch die anderen Personen sind stimmig und gut getroffen.
Sei es die zickige Kollegin, die geschockten Angehörigen des Opfers oder der geistig zurückgebliebene Jugendliche. Sie alle wirken authentisch und lebensecht.

Krähennest ist zwar schon der zweite Teil um Luka Kroczek und sein Team, aber man kann das Buch auch ohne Kenntnis des Vorgängers lesen und genießen.

Fazit: Dieser Krimi hat alles was das Leserherz höher schlagen lässt: Charaktere die den Leser berühren, eine spannende Handlung mit überraschenden Wendungen und ein dramatisches Finale. Was will man mehr!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Verworren

Das geheime Leben der Violet Grant
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Sehr enttäuscht habe ich dieses Buch nun beendet.

Der Klappentext klang vielversprechend: Ein Roman in zwei Zeitebenen vor historischer Kulisse inklusive eines Familiengeheimnisses um eine verschollene ...

Sehr enttäuscht habe ich dieses Buch nun beendet.

Der Klappentext klang vielversprechend: Ein Roman in zwei Zeitebenen vor historischer Kulisse inklusive eines Familiengeheimnisses um eine verschollene junge Frau.
Und die ersten Kapitel konnten mich durch ihre erfrischende, humorvolle Art wirklich noch begeistern.

Doch die kesse New Yorkerin Vivian, die sich zunächst mit Witz und Schlagfertigkeit im Jahr 1964 auf die Spuren ihrer geheimnisvollen Tante Violet macht, hat mich im Verlauf des Romans mit ihren Albernheiten nur noch genervt.
Ihre Bäumchen-Wechsel-dich-Lovestory war einfach nur überdreht und kindisch, die Suche nach ihrer Tante wurde zur Nebensache.

Die parallel erzählte Geschichte um Violet, deren Leben und vor allen Dingen "Liebes"-Leben wir im Jahr 1912 kennenlernen, konnte mich ebenfalls nicht überzeugen.
Erwartet habe ich die Geschichte einer jungen Frau, die sich als Physikerin in einer Männerwelt ihren Platz erkämpft, bekommen habe ich eine unappetitliche Liebesgeschichte, die mich ratlos zurück lässt.

Die beliebig eingestreuten historischen Persönlichkeiten geben dem Roman leider keinerlei Tiefgang und dienen nur als schmückendes Beiwerk. Ebensogut hätte man sie weglassen können, denn auch sie können nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass das Hauptthema der Autorin Liebe, beziehungsweise (z.T. ekliger) Sex ist.

Ich bin nicht prüde und eine schöne Liebesgeschichte lese ich normalerweise gerne, aber hier war es mir streckenweise zu viel des Guten...
Und das in beiden Erzählsträngen, die zudem stetig langweiliger wurden.
Die aus heiterem Himmel auftauchende Spionagegeschichte im letzten Viertel des Buches konnte es dann auch nicht mehr herausreißen.

Mein Fazit:
Trotz des erfrischenden Auftaktes war dieses Buch eine große Enttäuschung für mich. Wer gerne leichte-seichte Liebesromane liest, mag hier gut beraten sein.
Wer jedoch einen historischen Roman mit Anspruch und Tiefgang lesen möchte, sollte lieber die Finger von diesem Buch lassen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Beeindruckende historischer Roman, der auf Tatsachen beruht

Der Hexenschöffe
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Der Hexenschöffe von Petra Schier hat mich wirklich beeindruckt.
Wie man am Titel schon erahnen kann, geht es um die Hexenverfolgung im 17. Jahrhundert.
Das Buch ist nichts für zarte Gemüter, den einzelne ...

Der Hexenschöffe von Petra Schier hat mich wirklich beeindruckt.
Wie man am Titel schon erahnen kann, geht es um die Hexenverfolgung im 17. Jahrhundert.
Das Buch ist nichts für zarte Gemüter, den einzelne Szenen sind schon sehr drastisch und grausam. Allerdings beruht das Buch auf wahren Begebenheiten und Personen, die der damalige "Hexenschöffe" Herrmann Löher Ende des 17. Jahrhunderts in einer Klageschrift schildert.
Petra Schier hat laut eigenen Angaben im Nachwort einige Szenen und Dialoge fast wörtlich (natürlich ins heutige Deutsch übersetzt) aus "Der wehmütigen Klage" übernommen.
Es ist erschreckend zu sehen, wie das "System" der Hexenverfolgung funktionierte und es auch Zweiflern unmöglich gemacht wurde dagegen anzugehen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Starker Anfang, schwaches Ende

The Returned – Die Vergangenheit kehrt zurück
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Inhalt: In einer abgelegenen Kleinstadt in Frankreich geschieht Seltsames. Längst Verstorbene kehren in die Stadt und zu ihren Angehörigen zurück, ohne eine Erinnerung an ihren Tod zu haben, und um ihr ...

Inhalt: In einer abgelegenen Kleinstadt in Frankreich geschieht Seltsames. Längst Verstorbene kehren in die Stadt und zu ihren Angehörigen zurück, ohne eine Erinnerung an ihren Tod zu haben, und um ihr altes Leben wieder aufzunehmen. Nicht alle sind in ihren Familien willkommen…
Zeitgleich gibt es Probleme mit dem nahe gelegenen Staudamm, dessen Wasserspiegel aus unerklärlichen Gründen sinkt.
Auch die Serie brutaler Messerattacken auf junge Frauen, die vor mehreren Jahren so plötzlich endete wie sie begann, fordert wieder neue Opfer.

Meine Meinung: Für mich war es sehr schwierig dieses Buch zu bewerten, denn es gibt sowohl positives als auch negatives zu erwähnen.
Positiv überrascht war ich zunächst von vom angenehmen Schreibstil des Autors, der den Leser schnell in den Bann zieht.
Auch die Geschichte selbst ist anfangs geschickt konstruiert und aufgebaut. Die Rückkehr der Untoten zu ihren Familien wird gut beschrieben und man kann sich leicht in die Personen hinein finden.
Zwar sind manche Reaktionen auf die Rückkehrer nicht immer logisch, aber das erwartet man als Leser dieses Genres ja auch nicht unbedingt.
Der Grusel steigert sich nur minimal von Szene zu Szene und beschert ein leichtes Gänsehautgefühl, so dass das Buch sich über die ersten zwei Drittel angenehm liest.

Viele Fragen nach dem Wer, Warum und Wieso formieren sich im Kopf des Lesers und man wartet die ganze Zeit darauf, dass der Autor die Fäden, die er so geschickt versponnen hat, endlich entwirrt. Doch genau das geschieht leider nicht!
Nachdem ich das chaotische letzte Drittel und vor allem den völlig abstrusen Schluss gelesen hatte, war ich regelrecht enttäuscht.
Keine meiner vielen Fragen wurde auch nur ansatzweise beantwortet, im Gegenteil, es kamen nur noch neue hinzu.
Als Cliffhanger zum zweiten Band, der im Sommer 2016 erscheinen soll, eignet sich das Ende meiner Meinung nach nicht, eher als Abschreckung....
Meine mäßige Bewertung des Buches beruht ausschließlich auf dem schwachen letzten Drittel, denn schließlich ist es oft der "Show-down", der dem Leser letztendlich im Gedächtnis bleibt und so den Gesamteindruck ins positive oder negative tendieren lässt.

Fazit: Angenehmer Schreibstil, zu Anfang gut und spannend konstruiert, aber das Ende völlig verhauen…

P. S.: Man sollte noch erwähnen, dass es eine TV-Serie zu diesem Buch gibt. Ich kenne sie nicht, daher kann ich nicht sagen, ob sie dem Buch ähnlich ist.