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Veröffentlicht am 19.07.2024

Wieder sehr unterhaltsam

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt (Die Mordclub-Serie 4)
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Bisher konnte ich nie so recht festmachen, warum ich ausgerechnet der "Der Donnerstagsmordclub"-Reihe verfallen bin. Ich bin eigentlich kein großer Fan so genannter "Cozy-Krimis" und den ersten Band habe ...

Bisher konnte ich nie so recht festmachen, warum ich ausgerechnet der "Der Donnerstagsmordclub"-Reihe verfallen bin. Ich bin eigentlich kein großer Fan so genannter "Cozy-Krimis" und den ersten Band habe ich durch reinen Zufall gelesen. Aber ich wurde immer gut unterhalten - ob nun per Taschenbuch (1. Teil), eBook (zweiter und vierter Teil) oder Hörbuch.

Natürlich laufen die jeweiligen Bände jeweils nach dem gleichen Schema ab. Natürlich ist die Reihe nicht besonders anspruchsvoll. Natürlich ist alles völlig unrealistisch. Aber - meine Güte! - ich wurde und werde auf eine Art und Weise unterhalten, die mir gut tut. Und ja, mir sind die Charaktere nach und nach ans Herz gewachsen.

Stand im ersten Teil noch ganz klar der Humor im Vordergrund, so haben sich im Lauf der Serie doch einige ernsthafte Themen entwickelt. Insbesondere Ibrahim und Elizabeths Ehemann Stephen sorgen immer wieder für ernste Untertöne; mal mehr, mal (meistens) weniger subtil . Teil 4 hat mich dann auch entsprechend mitgenommen, denn hier tritt Stephens Demenz stärker in den Fokus. Erfreulicherweise macht das Richard Osman auf ganz wunderbare Weise und mit einer Einfühlsamkeit, die ich ihm ehrlich gesagt vorher nicht zugetraut hätte. Man merkt - auch ohne das Nachwort gelesen zu haben -, dass ihm das Thema sehr wichtig ist. Und das tut diesem Teil der Serie sehr gut.

Wie schon im dritten Teil tritt die Auflösung bzw. der Weg zur Auflösung des primären Mordfalls leider etwas in den Hintergrund. Hier wünschte ich mir ehrlich gesagt etwas mehr Ausgewogenheit bzw. mehr Fokussierung auf die Fälle, aber das ist Geschmackssache.

Die Charaktere sind nach wie vor sehr sympathisch und mittlerweile ist es einigermaßen wichtig, die vorangegangenen Bände gelesen zu haben, um halbwegs den Überblick zu behalten und vor allem die einzelnen Entwicklungen besser verstehen zu können - gerade in Bezug auf Stephen.

Da ich die ersten drei Bände schon gelesen bzw. gehört hatte, ging mir die Entwicklung Stephens und damit einhergehend Elizabeths sehr nahe. Für mich war alles nachvollziehbar und ich litt gefühlsmäßig mit.

Abseits davon bietet "Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt" die mittlerweile gängige Formel und damit vorhersehbare, aber dennoch gute Unterhaltung. Richard Osman gibt auch nie vor, etwas anderes bieten zu wollen. Insofern ist das alles okay für mich.

Gespannt bin ich auf den nächsten Teil, denn sowohl Band 3 als auch Band 4 sind zwar durchaus in sich abgeschlossen, bieten aber noch einige lose Enden, die hoffentlich in Band 5 zusammengeführt werden.

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Veröffentlicht am 17.07.2024

Ich liebe diese Krimi-Reihe!

Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel (Die Mordclub-Serie 3)
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Großartig gelesen von Johannes Steck und Beate Himmelstoß. Die Charaktere sind so wunderbar, dass der Fall fast in den Hintergrund gerät.

Großartig gelesen von Johannes Steck und Beate Himmelstoß. Die Charaktere sind so wunderbar, dass der Fall fast in den Hintergrund gerät.

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Veröffentlicht am 16.07.2024

Hat mich bis zur letzten Seite gefesselt

New Berlin
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Ich habe "New Berlin: Die Kinder der Ikarus" innerhalb weniger Stunden gelesen, so gut hat mir der Roman gefallen.

Der Roman spielt in der Zukunft. Berlin bzw. New Berlin wird komplett von Rauchschwaden ...

Ich habe "New Berlin: Die Kinder der Ikarus" innerhalb weniger Stunden gelesen, so gut hat mir der Roman gefallen.

Der Roman spielt in der Zukunft. Berlin bzw. New Berlin wird komplett von Rauchschwaden verdunkelt. Keine Sonne ist zu sehen, dafür aber Brandgeruch allerorten und ein Pilz, der überall wuchert. Die Bewohnerinnen wohnen wegen der Pilzsporen und der Rauchschwaden im Untergrund. Kopfgeldjäger Max Hofstetter ist einer dieser Menschen. Er arbeitet als Kopfgeldjäger, um Spione und Überläufer ausfindig zu machen. Eines Tages setzt ihn seine Chefin Charlotte auf einen Mordfall an. Was mehr oder weniger als Routinefall beginnt, entpuppt sich dank Max' Beharrlichkeit bald als weitaus größer als ursprünglich angenommen.

Autor Karsten Krepinsky verknüpft verschiedene Genres wie Dystopie, Kriminalroman und Science-Fiction zu einer spannenden Mixtur. Ich persönlich konnte mich ihr schwer entziehen; Pausen einzulegen, fiel mir schwer.

Mir hat die Länge des Romans sehr gut gefallen. Mit gerade einmal 208 Seiten (inklusive Danksagung und einer Werbeseite für andere Werke des Autors) bleibt das Tempo gleichmäßig hoch und es kommen keine Längen auf. Genau das ist der Grund, weshalb es so schwer fällt, eine Pause einzulegen. Weil der Roman kompakt erzählt ist, gibt es keinen Grund, ihn beiseite zu legen.

Erzählt wird aus der Ich-Perspektive, wodurch Beschreibungen New Berlins und seiner Strukturen eher beiläufig eingeflochten werden. Hier hat mir besonders gefallen, dass sich die Beschreibungen gut in die Erzählung einfügen und nie ausufernd sind. Es wird gerade genug erzählt, damit die Leser
innen sich ein Bild vor Augen führen können und zum Teil selbst ihre Phantasie einsetzen können.

Die Story an sich entfaltet sich nach und nach: Das repressive System, die Charaktere und eben auch die Entdeckungen, die Brick - der Spitzname, mit dem Hofstetter von allen anderen Menschen angesprochen wird - im Verlauf der Erzählungen macht, fügen sich nach und nach wie verschiedene Puzzleteile zusammen. Mir hat die Auflösung gefallen, sie hat für mich ins Gesamtgefüge gepasst, und auch das Ende war für mich befriedigend, auch wenn es ein bisschen abrupt kam.

Alles in allem hat mich "New Berlin: Die Kinder der Ikarus" sehr gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 01.07.2024

Mein Sohn liebt den Comic!

InvestiGators (Band 1) – Im Kampf gegen das Böse
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Die "InvestiGATORS" sind eine Comic-Reihe, die nun endlich in deutscher Übersetzung erscheint. Meinem neunjährigen Sohn hat der erste Band so gut gefallen, dass er ihn nicht nur am Stück, sondern innerhalb ...

Die "InvestiGATORS" sind eine Comic-Reihe, die nun endlich in deutscher Übersetzung erscheint. Meinem neunjährigen Sohn hat der erste Band so gut gefallen, dass er ihn nicht nur am Stück, sondern innerhalb weniger Tage gleich mehrmals gelesen hat.

"InvestiGATORS - Im Kampf gegen das Böse" hat nicht den Anspruch, pädagogisch wertvoll zu sein. Vielmehr will der Comic - der als Hardcover-Ausgabe vorliegt - unterhalten. Das gelingt ihm sehr gut. Mein Sohn hat während der Lektüre geschmunzelt und gelacht, fand das Buch aber auch durchaus streckenweise spannend (aber nicht zu spannend) und war erpicht auf die Auflösung.

Der Comic ist gespickt mit allerlei falschen Fährten, witzigen Einfällen und schönen Wortspielen, die nicht nur Kinder unterhalten, sondern auch Erwachsene - zum Beispiel solche, die den Comic gemeinsam mit ihren Kindern lesen - amüsieren.

Die Paneele sind ordentlich und kindgerecht gemalt, so dass sich die Geschichte schnell lesen lässt. Trotzdem gibt es immer wieder einiges zu entdecken. Es lohnt sich, den Comic mehrmals zu lesen und anzugucken.

Alles in allem ist die Geschichte super gelungen. Mein Sohn war und ist begeistert!

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Veröffentlicht am 22.06.2024

Spannend, unterhaltsam und mit einer tollen Protagonistin

Das falsche Blut (Ishikli-Caner-Serie 2)
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"Das falsche Blut" ist der zweite Teil einer geplanten Trilogie rund um die - im zweiten Teil - ehemalige Auftragskiller Ishikli Caner. Die ist mittlerweile als Agentin des deutschen militärischen Abwehrdienstes ...

"Das falsche Blut" ist der zweite Teil einer geplanten Trilogie rund um die - im zweiten Teil - ehemalige Auftragskiller Ishikli Caner. Die ist mittlerweile als Agentin des deutschen militärischen Abwehrdienstes (MAD) tätig und in Paris untergetaucht. Doch mit dem Untertauchen ist das so eine Sache: Als nämlich ein kleines Mädchen auftaucht, dessen Mutter in einem Schusswechsel getötet wurde, wird Ishikli auf den Fall angesetzt.

"Das falsche Blut" ist nicht nur das zweite Buch einer geplanten Trilogie, sondern auch erst der zweite (veröffentlichte) Roman - und Thriller! - von Philipp Gravenbach.

Gravenbach schafft es, dass "Das falsche Blut" zwar eine Fortsetzung ist, aber dennoch auch dann sehr gut funktioniert, wenn man den Vorgänger nicht gelesen hat. Das schreibe ich aus eigener Erfahrung, denn ich habe "Der 8. Kreis" tatsächlich noch nicht gelesen, werde das aber definitiv nachholen.

"Das falsche Blut" hat mir aus verschiedenen Gründen gefallen: Zum einen gefällt mir die Heldin des Thrillers. Ishikli Caner war mir sofort sehr sympathisch. Sie hat einerseits aufgrund ihrer bisherigen Lebensweise eine harte Schale, andererseits ist sie sehr menschlich - ein bisschen wie zum Beispiel Ellen Ripley aus den "Alien"-Filmen oder Furiosa aus "Mad Max: Fury Road".

Mir hat auch sehr gefallen, dass Philipp Gravenbach so schreibt, dass ich oft vor meinem inneren Auge einen Film laufen hatte. Tatsächlich kann ich mir durchaus vorstellen, mir eine Serie oder einen Film rund um Ishikli Caner anzusehen.

Auch die Nebenfiguren sind stark. Da gibt es Hauptkommissar Meissner, der nebst Kollegin Yvonne Cassel zum Mordschauplatz gerufen wird und mit ihr gemeinsam versucht, aus dem Mädchen schlau zu werden. Außerdem gibt es mit Vincent und Gislayne O'Connor sowie deren Boss Ikarus interessante Antagonisten.

Mir persönlich hat auch gefallen, dass ganz reale Missstände, wie zum Beispiel Menschenhandel, moderne Sklaverei mitten in Europa und so weiter, sehr unterhaltsam und ohne erhobenen Zeigefinger in die Story eingeflochten wurden.

Vor allem aber stimmt das Tempo. Der Thriller lässt sich super lesen und mir fiel es teilweise schwer, ihn beiseite zu legen. "Das falsche Blut" ist ein Pageturner im wahrsten Sinne des Worte.

Es gibt einzelne Schwächen: Teilweise hätte ich mir etwas mehr Details gewünscht. Bei einem Thriller sind mir Tempo und Spannung sehr wichtig. Ich muss also nicht seitenlange Charakterisierungen oder Proust'sche Detailverliebtheit geboten bekommen, aber manche Interaktionen hätten für mich mit etwas mehr Hintergrund-Informationen besser funktioniert, weil sie mehr Sinn ergeben hätten. Zudem hat mich persönlich gestört, dass Wörter kursiv geschrieben wurden, um Betonungen zu verdeutlichen. Das ist ein Mittel, das ich generell nicht besonders mag.

Alles in allem wurde ich aber super unterhalten. Ishliki Caner ist eine tolle Protagonistin, das Tempo ist rasant und auch wenn es zum Ende hin die Action nicht allzu realistisch ist, hatte ich einen Riesenspaß bei der Lektüre - und im Finale erfährt man sogar, was es mit dem falschen Blut auf sich hat.

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