Blutleerer Hybrid
The Hunger - Die letzte ReiseAch, was habe ich mich auf dieses Buch gefreut! Und nach 174 Seiten dachte ich noch, dass das Buch endlich loslegt und wieder kam Freude auf! Tja, ich hoffte bis zum Ende, dass es endlich losgeht.
Was ...
Ach, was habe ich mich auf dieses Buch gefreut! Und nach 174 Seiten dachte ich noch, dass das Buch endlich loslegt und wieder kam Freude auf! Tja, ich hoffte bis zum Ende, dass es endlich losgeht.
Was lief schief? "The Hunger - Die letzte Reise" ist so ein typischer Fall von falsch beworben und mäßig von der Autorin umgesetzt. "The Hunger - Die letzte Reise" wird auf dem Cover als Roman und nicht als Horrorroman oder Thriller bezeichnet. Insofern trifft den (in diesem Fall deutschen) Verlag keine Schuld (der sich allerdings nicht verkneifen konnte, ein Horror versprechendes Zitat von Stephen King mit auf das Cover zu setzen). Für die Inhaltsangabe auf dem Rücken können sie zwar durchaus zur Verantwortung gezogen werden, aber grundsätzlich wird dort (zu Werbezwecken natürlich reißerisch) das wiedergegeben, was im Buch wiederzufinden ist. Lange Rede, kurzer Sinn: Alma Katsu hat meiner Meinung nach versagt. Und zwar gründlich.
Wisst ihr, was wirklich toll gewesen wäre? Wenn sie einfach spannend erzählt hätte, was wirklich passiert ist. Das WÄRE dann nämlich echter Horror gewesen. Statdtdessen fabuliert sie zu dem realen Horror irgendeine Blutkrankheit, die Menschen in fleischfressende Monster verwandelt, und zieht das dann nicht richtig durch. So ist eine Wischi-Waschi-Mischung entstanden, ein Hybrid, bei dem zumindest bei mir weder Spannung noch Interesse entstanden ist. Stattdessen entstand die quälende Hoffnung auf "mehr".
Ich weiß nicht, was das soll. Ich weiß nicht, was sich Alma Katsu gedacht hat - außer, das Buch für viel Geld nach Hollywood zu verkaufen - und tatsächlich dürfte das Buch als Film deutlich besser funktionieren. Ohne Frage ist ihr Schreibstil sehr angenehm, aber das reicht nicht. Wenn sie schon mit blutrünstigen Monstern aufwartet, dann doch bitte ab einem gewissen Punkt richtig und nicht so blutleer wie hier geschehen. Meine Güte, das kann doch nicht so schwer sein. Es muss ja nicht gleich in ein Gemetzel ausarten, aber ein Buch, das permanent andeutet, dass etwas passieren könnte - es dann aber nicht passieren lässt, das ist schon verdammt mutig.
Zwischendurch habe ich mir gewünscht, das Buch wäre schlechter. Ernsthaft! Ich habe mir wirklich gewünscht es wäre schlechter. Denn dann hätte ich das Buch entweder abgebrochen, was mir sehr viel Lebenszeit erspart hätte, oder ich hätte zumindest etwas gehabt, das Emotionen hervorgerufen hätte - und sei es nur Ärger. So bekam ich ein Werk präsentiert, das permanent viel verspricht und nichts davon hält.
Nein, das war nichts und ich werde mir in Zukunft Bücher von Alma Katsu ersparen.