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Veröffentlicht am 30.01.2023

Recht enttäuschende Weihnachten auf La Palma

Weihnachtszauber im Salzgarten
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Julia plant für die Familie und ihre Freunde von der Insel eine Weihnachtsfeier im Meson Flor de Sal. Selbst ihre Freundin Claire reist mit Mann und KIndern aus Deutschland an. Als sich auch Belisario, ...

Julia plant für die Familie und ihre Freunde von der Insel eine Weihnachtsfeier im Meson Flor de Sal. Selbst ihre Freundin Claire reist mit Mann und KIndern aus Deutschland an. Als sich auch Belisario, Alvaros Vater, nach über 30 Jahren im Ausland ankündigt, ist die Verwunderung groß. Was hat dieser Mann, der einst das Meson verspielt hat, vor?

Die Kulisse und der Schreibstil sind wie gewohnt toll. Mir ist nur nicht klar, was der Verlag und die Autorin mit dieser Zwischenveröffentlichung bezwecken wollen. Die Weihnachtsgeschichte selbst hat 110 Seiten, darin viele Rückblicke auf die ersten beiden Bände, dann folgen noch 20 Seiten Leseprobe für den finalen dritten Band "Sterne über dem Salzgarten", der im Frühjahr erscheinen wird. Da kommt kaum richtige Weihnachtsstimmung auf.

Insgesamt für mich eine Enttäuschung, da das Büchlein immerhin stolze 10 Euro kostet. Positiv bewerte ich die beiden Rezepte in den Klappen. Auf dem Titelbild ist wie gewohnt Julia, diesmal im Weihnachtsoutfit mit dem obligatorischen wehenden Schal. Hoher Wiedererkennungswert, aber nahezu das einzige, das etwas frischen Wind in das Werk bringt. 2,5 Sterne

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Veröffentlicht am 01.07.2022

Andere Erwartung

Die Liebenden von Bloomsbury – Virginia und die neue Zeit
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London 1904: Neun Jahre nach seiner geliebten Frau verstirbt auch das Familienoberhaupt der Stephens, Leslie, nach langer Krankheit. Um von ihrem dominanten Halbbruder George loszukommen, mieten sich die ...

London 1904: Neun Jahre nach seiner geliebten Frau verstirbt auch das Familienoberhaupt der Stephens, Leslie, nach langer Krankheit. Um von ihrem dominanten Halbbruder George loszukommen, mieten sich die jungen Geschwister Thoby, Vanessa, Virginia und Adrian ein eigenes Haus in Bloomsbury. Sie wollen alte Konventionen hinter sich lassen und frei leben. Die Brüder dürfen studieren, während Vanessa der Kunst und Virginia dem Schreiben frönt. Thoby hat die Idee, wöchentliche Treffen mit seinen Freunden im Haus zu organisieren, um über Literatur und Kunst zu philosophieren. Die Schwestern lassen es sich natürlich nicht nehmen, daran teilzuhaben. Die Bloomsbury-Group ist damit geboren.

Da ich bisher weder Berührungspunkte mit Virginia Woolf noch mit ihren Werken hatte, habe ich die Buchauswahl nach dem Cover und der Kurzbeschreibung getroffen. Der historisch-biografische Roman über die Geschwister Stephen und ihre Freunde, der späteren Bloomsbury-Group, war "überraschend" anders als erwartet, keinesfalls "mitreißend". In diesem Buch ist Virginia weder eine Ikone der literarischen Moderne noch der Frauenbewegung. Das könnte sich natürlich in den nächsten zwei Bänden noch entwickeln. Insofern sind für diesen Band die Angaben irreführend.

Ich habe lange gebraucht, um mich an den Schreibstil der Autorin zu gewöhnen. Er ist wohl dem Zeitgeist angepasst. Das Buch habe ich zu Ende gelesen, aber es hat mich nicht gepackt. Positiv hervorzuheben sind die große, gut lesbare Schrift, die Bebilderung in der vorderen Klappe, das Literaturverzeichnis sowie das erklärende Nachwort am Ende des Romans.

3 Sterne

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Veröffentlicht am 16.05.2022

Plädoyer für den Wald

Das Lied des Waldes
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Veronika kehrt nach Jahren in ihr Elternhaus, ein fast leerstehendes altes Forsthaus am Rande des Nürnberger Reichswaldes zurück, um es zu verkaufen. Sie braucht das Geld, um sich eine neue Existenz aufzubauen, ...

Veronika kehrt nach Jahren in ihr Elternhaus, ein fast leerstehendes altes Forsthaus am Rande des Nürnberger Reichswaldes zurück, um es zu verkaufen. Sie braucht das Geld, um sich eine neue Existenz aufzubauen, da ihre bisherige Lebensplanung gescheitert ist. Beim Aufräumen findet sie ihre alten Aufzeichnungen über die Nürnberger Patriziertochter Anna Stromer wieder, die sie während ihrer Schulzeit für ein Referat erforscht hat.

1366 war das achtjährige, sprachlose Mädchen während einer Ausfahrt im Reichswald verschollen, lebte dann drei Monate lang bei einer alten Zeidlerin im Wald, bevor es nach Hause zurückkehrte. Seitdem war Anna vom Wald wie besessen, ihr ganzes Leben war ein Kampf für den Wald.

Dies ist mein erster Roman dieser Autorin. "Das Lied des Waldes ist klar gegliedert in zwei Erzählstränge, Veronikas in der Gegenwart und Annas in der Vergangenheit. Der Ausdrucksstil ist der jeweiligen Zeit angepasst. Mich konnten jedoch die beiden Protagonistinnen Veronika und Anna nicht richtig berühren, sie waren sehr unnahbar für mich. Die Autorin hat auch noch eine Vielzahl anderer Themen in den Roman einfließen lassen, die mich meist nicht angesprochen haben. Da wollte kein Funke überspringen. Es war einfach des Guten zu viel. Für das Cover und die genaue und sicher aufwendige Recherchearbeit verdient das Buch jedoch in meinen Augen noch 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 23.01.2022

Habe es mir näher an der Realität vorgestellt

Lotta entdeckt die Welt: Am Wasser
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Bei einem Spaziergang mit ihrer Mutter an einem Bach entlang begegnet Lotta unzähligen Tieren und lernt das ein oder andere über die Natur.

Leider bin ich nicht ganz so begeistert von dem Buch, das mich ...

Bei einem Spaziergang mit ihrer Mutter an einem Bach entlang begegnet Lotta unzähligen Tieren und lernt das ein oder andere über die Natur.

Leider bin ich nicht ganz so begeistert von dem Buch, das mich in der Leseprobe angesprochen hat. Meine Enkelin schaut das Buch zwar gern an, doch meiner Meinung nach, ist es für ein Buch, dass den Kindern die Natur näher bringen soll, einfach nicht realistisch genug. Der Hintergrund kann da nichts dafür, denn der ist, da es sich um Fotografien handelt, naturgetreu. Es sind auch nicht Lotta und ihre Mutter, die sich ganz gut ins Bild einfügen. Es sind die Tiere und ihr unnatürliches Verhalten, sich dauernd in der Nähe der Menschen aufzuhalten und das zu Dutzenden. Das stimmt so einfach nicht. Mir ist schon klar, dass die Autorinnen in dem Buch möglichst viel Abwechslung einbauen wollen, aber mir ist das zu viel. Wenn man Glück hat, begegnet man bei einem Bachspaziergang vielen Tieren, aber so dicht gedrängt nicht. Da wären die Kleinen vermutlich von der Wirklichkeit enttäuscht.

Ein paar spielerische Hinweise zum richtigen Verhalten gegenüber Tieren und Umwelt fehlen hier völlig. Text und Bild passen nicht immer zusammen. Irgendwie sind die Bilder schon eine nette Idee, aber zufrieden bin ich nicht. Der Text ist einfach geschrieben, durch die "Wortmalerei" aber etwas unruhig, wenn man vorliest. Auch das ist eine nette Idee, aber das Kind selbst hat in dem Alter nichts davon. Am Ende fragte meine Enkelin, woher der Papa weiß, dass Lotta und Mama gerade dort ein Picknick machen und ob sie das Obst schon aufgegessen haben...

Als Geschichte kann man es mal vorlesen, so richtig die Welt entdecken kann man eher weniger.

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Veröffentlicht am 20.11.2021

Viel Politik, wenig Manufaktur

Die Blankenburgs
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Sechs Jahre lang dürfen wir die Familie Blankenburg durch die schwärzeste Zeit der deutschen Geschichte begleiten. Die Familie und die 150-jährige Manufaktur mit ihrer Porzellanherstellung spielen eigentlich ...

Sechs Jahre lang dürfen wir die Familie Blankenburg durch die schwärzeste Zeit der deutschen Geschichte begleiten. Die Familie und die 150-jährige Manufaktur mit ihrer Porzellanherstellung spielen eigentlich eine untergeordnete Rolle, im Vordergrund steht die schwierige Zeit, in der sich die Nationalsozialisten etablieren und immer mehr Macht ausüben.

Durch den Selbstmord des Patriarchen Adalmar Blankenburg und seines Schwiegersohnes Richard Dobel am am Schwarzen Freitag 1929 erhalten die Töchter Elise und Ophelie die Macht über die Firma. Beide gönnen sich nichts und spielen ihre Trümpfe aus. Als Tankred, der uneheliche Sohn ihres Bruders Otto, auftaucht und der verschollene Bruder Wido mit seiner Familie aus China zurückkehrt, nimmt das Schicksal seinen Lauf und schlägt hart und unerbittlich zu. Zum Glück gibt es das noch Tante Arabella.

Die wenig sympathischen Charaktere sind gut ausgearbeitet und man erfährt sehr viele Hintergründe der deutschen Geschichte. Durch die vielen Zeitsprünge und die langen Kapitel ist konzentriertes Lesen nötig. Das Buch liest sich trotzdem gut, hat aber mit der angekündigten und erwarteten Familiengeschichte wenig gemein. Das enttäuscht! Hilfreich waren die Familienstammbäume am Anfang der Geschichte. Das Cover wirkt edel und zeigt wahrscheinlich Elise und das Familienzeichen der Manufaktur, die "Karolinenblume".

Da ich wissen möchte, wie es mit den Blankenburgs/Löwenkinds weitergeht, würde ich trotz aller Kritik auch die Fortsetzung des Romans lesen.

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