Veränderung ist möglich
Dein Gestern bestimmt nicht dein MorgenEva Merk ist gerade Anfang 30 und legt hier bereits ein autobiografisches Werk vor. Ohne "Promi-Status" ist das eher ungewöhnlich. Sie möchte mit dieser Geschichte Mut machen, dass es Wege aus Verletzungen ...
Eva Merk ist gerade Anfang 30 und legt hier bereits ein autobiografisches Werk vor. Ohne "Promi-Status" ist das eher ungewöhnlich. Sie möchte mit dieser Geschichte Mut machen, dass es Wege aus Verletzungen gibt, die man in der Kindheit erfahren hat und die sich belastend auf die geistige und körperliche Gesundheit auswirken.
Sie kann sich noch an eine glückliche frühe Kindheit erinnern, doch mit der schweren Krebserkrankung der Großmutter ändert sich für Eva alles. Die überforderte Mutter überträgt der Tochter ihre Pflichten, um sich Freiraum für die Pflegeleistungen und die eigene Überlastung zu verschaffen. Ohne Einweisung soll das Kind den Haushalt, Schule und Hausaufgaben, die kleine Schwester etc. managen. Die Überforderung führt zu Missverständnissen, die zu ihren Lasten gehen. Hier beginnen die Probleme, die sich immer weiter ausweiten. Auf der Suche nach Annahme lässt sie sich nicht immer auf die richtigen Menschen ein. Sie probiert vieles aus, Punkt, Satanismus, Alkohol,Sex, Missbrauch führen zum Selbstmordversuch und immer weiter in die Krise.
Klinikaufenthalte und Therapeuten helfen nur bedingt, die Wende erfährt Eva, als sie zum Glauben findet. Sie gelangt zu der Erkenntnis, dass die gemachten Erfahrungen nicht unbedingt ihre Zukunft beeinflussen müssen, dass sie selbst ihr Leben in die Hand nehmen kann.
Der Schreibstil ist leicht zu lesen, der Ausdruck ist eher einfach, so kann man die 190 Seiten zügig bewältigen. Der Inhalt ist interessant und auch die Aussage finde ich - gerade für Menschen mit ähnlichem Schicksal - wichtig. Dennoch fehlt mir hier etwas. Die Autorin listet die Erlebnisse aus der Zukunft heraus betrachtet hintereinander auf, so bleibt der Text teilweise seltsam emotionslos. Evtl. benötigt die Autorin diese spürbare Distanz auch immer noch, das kann ich nicht beurteilen. Für mich blieb das Erzählte daher aber fern, der Funke sprang nicht über, bei einigen Erlebnissen fehlten mir die Gefühle einfach.
nsgesamt betrachtet eine lesenswerte mutmachende Geschichte, die bezeugt, dass es sich immer lohnt nach Auswegen zu suchen, zu kämpfen und Hilfe anzunehmen. Es ist schön zu lesen, dass jemand durch die Liebe zu Jesus Heilung erfahren hat und dadurch Zuversicht und Kraft erhält, um auch anderen Betroffenen zu helfen, sowohl im Alltag, im Beruf als auch mit diesem Buch.