Krimi mit viel Nebengeschichten
SchwarzlichtC.Läckberg hat hier mit dem Mentalist Henrik Fexeus zusammengearbeitet und eine Mischung aus Krimi und Roman geschaffen.
In einem schwierigen Fall darf die Ermittlerin Mina Dabiri den Mentalsten Vincent ...
C.Läckberg hat hier mit dem Mentalist Henrik Fexeus zusammengearbeitet und eine Mischung aus Krimi und Roman geschaffen.
In einem schwierigen Fall darf die Ermittlerin Mina Dabiri den Mentalsten Vincent Walder als Berater zur Unterstützung heranziehen. Das liegt zum einen daran, dass die Leiche einer jungen Mutter in einer Zaubererkiste für einen Schwerttrick aufgefunden wird, zum anderen daran, dass die Polizei befürchtet ein Serientäter würde sein Unwesen treiben. Das sich bald weitere Leichen finden, stützt diese These.
Diese Team-Kombination ist vielversprechend und spannend, das kennt man ja bereits aus der bekannten TV-Serie. Damit sich das Buch von dieser auch deutlich abhebt, wurden die Protagonisten mit reichlich Problemen ausgestattet. Kaputte Typen sind im Krimigenre ja derzeit beliebt und hier wurde aus dem Vollen geschöpft. Mina hat panische Angst vor Bakterien, Viren u.ä. sie leidet unter einem Waschzwang und eckt mit ihrem Alleingängen im Team immer wieder an. Vincent hat eine Autismus-Spektrumsstörung, eine krasse Vergangenheit und äußerst schwierige Familienverhältnisse. Ruben ist sexsüchtig und seine permanenten Überlegungen zu der Unterwäsche und Erlebnissen mit seinen Kolleginnen unterstreichen dies. Auch die weiteren Teamkollegen haben ihre Päckchen zu tragen.
Der Kriminalfall ist zwar etwas konstruiert, löst sich aber logisch auf. Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven und Zeitebenen. Durch diese Sprünge hatte ich als Zuhörer schon recht früh eine Idee, wer der Täter ist und lag damit teilweise richtig.
Unterbrochen wird der Krimi immer wieder durch lange Passagen in denen es ausschließlich um die Ermittler geht. Diese hätte man sehr straffen können, vor allem die Gedanken Rubens hätte ich nicht fortwährend gebraucht. Vincents Familienleben wirkte überladen, auch hier hätte man vieles kürzen können. Einiges wirkte für mich nicht schlüssig. Das Vincent die Hinweise in dem Buchgeschenk nicht zu deuten wusste, konnte ich kaum glauben, ebenso dass Mina ihr Problem im Ernstfall immer beherrschen konnte. Aber insgesamt habe ich auch diesen Teil sehr gerne gehört, denn Vera Telz versteht es den Leser einzufangen und zu fesseln, besser als jeder Mentalist es könnte.
Auch wenn dieses Buch durch die Vielzahl an Erzählsträngen etwas aufgebläht wirkt, hat es mich doch gut unterhalten und nachdem ich die Beteiligten nun schon so gut kennengelernt habe, bin ich auf die Fortsetzung gespannt.
Von mir gibt es 3,5 Sterne und eine eingeschränkte Leseempfehlung für Krimi-Fans, die Längen und Nebenschauplätze gerne in Kauf nehmen, bei Serienliebhabern ist da ja häufiger der Fall.