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Veröffentlicht am 06.07.2021

Rachels und Ataras Schicksal

Schicksal
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Zeruya Shalev erzählt in diesem Werk aus den Lebensgeschichten von Atara und Rachel aus Israel, die lose miteinander verwoben sind.
Die 90-jährige Rachel war als junge Frau in der Lechi, einer Untergrundbewegung, ...

Zeruya Shalev erzählt in diesem Werk aus den Lebensgeschichten von Atara und Rachel aus Israel, die lose miteinander verwoben sind.
Die 90-jährige Rachel war als junge Frau in der Lechi, einer Untergrundbewegung, aktiv. Das Ziel, der Abzug der britischen Besatzungsmacht, wurde mit allen Mitteln verfolgt, Tote wurden billigend in Kauf genommen. Die Gruppe wurde aufgrund ihrer Methoden nie für ihre Taten geehrt, worüber Rachel noch heute verbittert ist. In dieser Zeit war sie mit Ataras Vater verheiratet, der sich von ihr abwendete. Atara sucht Rachel auf, um etwas über ihren Vater zu erfahren, der ihr als Kind keine Liebe entgegenbrachte, sie erhofft sich Klarheit für sich selbst.
Die Begegnungen zwischen den Frauen laufen nicht so ab, wie von Atara geplant. Alte Wunden werden aufgerissen, neue entstehen. Ataras Familienleben ist nicht ganz einfach und erfährt hier erneut einen dramatischen Wandel, der sich auch auf ihre Kinder auswirkt. Es gibt Parallelen zu Rachel Leben, wenn man sie sucht, aber im Vordergrund seziert die Autorin die Gefühlswelt Ataras auf das Genaueste.
Die Geschichte Israels wird nur am Rande gestreift, der Fokus liegt auf dem Schicksal der beiden Frauen, welches emotional und poetisch geschildert wird. Die erzählerische Qualität ist hoch und jeder Satz macht hier Freude beim Lesen, so dass man sich dem Buch kaum entziehen kann.
Es werden nicht alle offenen Fragen beantwortet, denen die Protagonistinnen nachgehen, eben ganz so, wie das Leben einem manchmal mitspielt.
Ich habe Atara und Rachel gerne kennengelernt und sie eine Weile begleitet.

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Veröffentlicht am 06.07.2021

Oswald und Kerner ermitteln wieder

Die Karte
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In dem neuen vierten Teil für das Hamburger Ermittlerteam greift Winkelmann wieder aktuelle Themen auf und entwirft einen spannenden und wendungsreichen Plot. Interessanterweise liegt die Corona-Pandemie ...

In dem neuen vierten Teil für das Hamburger Ermittlerteam greift Winkelmann wieder aktuelle Themen auf und entwirft einen spannenden und wendungsreichen Plot. Interessanterweise liegt die Corona-Pandemie schon hinter der Stadt und findet rückblickend Erwähnung.
Ein Serienmörder treibt sein Unwesen und findet seine Opfer über eine App für Jogger, in der sie sich austauschen und ihre Routen und Zeiten posten. Der offenherzige Umgang mit den persönlichen Daten wird hier postwendend abgestraft. Wie immer gelingt es dem Autor weitere aktuelle Themen mit in die Wendungen und Verwirrungen einzubauen, so gibt es quere Paare, Kindesmisshandlung, Drogen, Vorurteile gegen Personengruppen und Geschlechter und die Gefahr, die durch den Gebrauch sozialer Medien entsteht.
Es gibt diverse Stränge, die man als Leser im Auge behalten muss, dazu kommen die privaten Geschichten der Ermittler, die diesmal auch einen sehr persönlichen Verlust verarbeiten müssen. Winkelmann schreibt rasant und packend wie immer, durch die kurzen Kapitel erhöht sich das Tempo stetig und man wird neugierig auf die Auflösung.
Diese hat mich diesmal leider etwas enttäuscht zurückgelassen. Die Aufklärung erschien mir einfach nicht schlüssig, es war insgesamt nicht nachvollziehbar und es blieben offene Fragen. Das eigentliche Grundthema rund um die Präsentation der Opfer im Netz ging neben den vielen anderen Baustellen auch unter. So was kann Winkelmann eigentlich viel besser, daher gibt es von mir diesmal nur 3 von 5 Punkten. Das Buch hat mir trotzdem Spaß gemacht und mich gut unterhalten, zu dem nächsten Teil dieser Reihe werde ich definitiv wieder greifen.

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Veröffentlicht am 24.06.2021

Der Nabel der Welt

Das Tal in der Mitte der Welt
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Dieses kleine abgelegene Dorf irgendwo in Shetland spiegelt die Welt.
Ein sehr schöner Debütroman, der mir tolle Lesestunden bereitet hat. Die Landschaftsbeschreibungen habe ich geliebt, konnten sie mich ...

Dieses kleine abgelegene Dorf irgendwo in Shetland spiegelt die Welt.
Ein sehr schöner Debütroman, der mir tolle Lesestunden bereitet hat. Die Landschaftsbeschreibungen habe ich geliebt, konnten sie mich doch direkt verorten und an allem lebhaft teilhaben lassen. Der ruhige beschreibende Erzählstil hat mich gut eingefangen, ich mochte das Buch nicht aus der Hand legen.
Die verschiedenen Charaktere sind liebevoll ausgestaltet, man kann sich alle sehr gut vorstellen, ihre Handlungen und Worte erscheinen authentisch. In dem kleinen Ort und den wenigen Bewohnern ist alles da, was unsere Welt ausmacht.
Es gibt die Alteingesessenen, die Neuankömmlinge, die Menschen auf dem Absprung u.a., jeder für sich mit einem Gefühlsspektrum. Das Zwischenmenschliche spielt hier eine große Rolle, vieles fand ich berührend. Letztlich führen die Menschen ein erfülltes Leben, die in sich ruhen und über die eigenen Belange hinausdenken und sehen können. Wohl dem, der zufrieden ist und anderen die Hand reichen kann.

Ein schöner ruhiger Roman über das Leben.

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Veröffentlicht am 24.06.2021

ungewöhnlich

Du wirst es mir niemals sagen
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Hier geht es um Liv Maria, die auf einer kleinen bretonischen Insel behütet aufgewachsen ist. Von ihrem norwegischen Vater hat sie die Liebe zur Literatur, von der Mutter eine gewisse Durchsetzungsfähigkeit ...

Hier geht es um Liv Maria, die auf einer kleinen bretonischen Insel behütet aufgewachsen ist. Von ihrem norwegischen Vater hat sie die Liebe zur Literatur, von der Mutter eine gewisse Durchsetzungsfähigkeit geerbt. Nach einem traumatischen Erlebnis verfrachten die Eltern Liv Maria aus mir unverständlichen Gründen nach Berlin. Hier lebt die Minderjährige bei der Schwester des Vaters und besucht einen Sprachkurs. Sie hat prägende Erlebnisse, die sie vor allen geheim hält. Nach dem plötzlichen Tod der Eltern kehrt sie auf die Insel zurück, wird dort umsorgt von ihren Onkeln. Nach einem Rat verlässt sie ihre Heimat und reist zunächst nach Chile. Jahre später verliebt sie sich und gründet mit ihrem Mann eine Familie in dessen Heimat Irland. Ihr ehemaliges Geheimnis tritt wieder in ihr Leben und lässt sie nicht mehr los. Diese Verknüpfungen sorgen für unvorhersehbare Wendungen.

Mir hat das Buch gefallen, ich habe es gerne gelesen. Der Erzählstil ist sehr schön, teils poetisch oder tiefgründig und es gibt zahlreiche Anspielungen auf Literatur, die mir Spaß gemacht haben. Dadurch flogen die Seiten dahin und ich kam gut durch das Buch.

Mit Liv Maria konnte ich mich nicht anfreunden, ihre Entscheidungen konnte ich häufig nicht nachvollziehen, vor allem nicht die letzte. Dennoch hat sie mit einem interessanten Leben aufgewartet, das nicht unrealistisch erschien. Mir lag ihre Art nicht und auch wie sie mit den Dingen umgeht, aber das hat der Lesefreude keinen Abbruch getan, auch wenn mich diese Person etwas ratlos zurücklässt. Eine ungewöhnliche Suche nach den sich selbst und der Liebe.
Für Literaturliebhaber eine empfehlenswerte Wahl.

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Veröffentlicht am 21.06.2021

Gegen die Hektik

Wir brauchen Entspannung
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Ein sehr informativer Ratgeber, der christuszentrierte Achtsamkeit und die Bibel mit einbezieht. Es werden allgemeine Grundlagen zu den wichtigen Themen wie Stress, Entspannung, Schlafforschung, Achtsamkeit ...

Ein sehr informativer Ratgeber, der christuszentrierte Achtsamkeit und die Bibel mit einbezieht. Es werden allgemeine Grundlagen zu den wichtigen Themen wie Stress, Entspannung, Schlafforschung, Achtsamkeit etc. vorgestellt. Die biblischen Texte werden in einen zeitgemäßen Rahmen gebracht. Mir gefielen besonders die Tests, die man als Leser zur Selbsteinschätzung selbst vornehmen kann und die praktischen Anwendungen. Haptik und Optik hätten etwas moderner sein können.
Fazit: Ein praktischer Ratgeber, den ich noch öfter zur Hand nehmen werde, um etwas nachzulesen und die Kenntnisse zu nutzen.

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