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Veröffentlicht am 27.05.2021

Cillas 1. Fall

Gefährliche Mittsommernacht
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Die Journalistin Cilla wurde von ihrem Freund verlassen, was sie nur sehr schlecht verarbeiten kann. Sie erhofft sich Hilfe durch einen Ortswechsel und zieht für ein paar Monate auf die kleine Schäreninsel ...

Die Journalistin Cilla wurde von ihrem Freund verlassen, was sie nur sehr schlecht verarbeiten kann. Sie erhofft sich Hilfe durch einen Ortswechsel und zieht für ein paar Monate auf die kleine Schäreninsel Bullholmen in eine Schrebergartenlaube. Das Mittsommerfest wird hier traditionell groß gefeiert. In der Nacht wird sie Zeuge eines Streits zwischen einem jungen Paar. Am nächsten Morgen wird die junge Frau tot aufgefunden. Cilla war die Letzte, die sie lebend gesehen hat. Die Neugier der Journalistin ist geweckt, als der Freund verhaftet wird, den sie aufgrund der Beobachtungen in der Nacht für unschuldig hält. Unterstützt wird sie von ihrer neuen Freundin, der Nachbarin Rosie, die ihre Nase auch sehr gerne in fremde Angelegenheit steckt. Deren gutaussehender Sohn Adam ist der ermittelnde Polizist und über die Aktionen der Frauen nicht erfreut.

Der Krimi ist mit sehr viel privaten Rahmengeschichten angefüttert. Häufig wird aus Cillas Sicht erzählt, man erfährt viel über ihre Gedanken, Gefühle, Freunde und Verwandten. Auf diesem Wege erhält man auch umfassenden Einblick in die enttäuschte Liebe und erlebt die aufflammende Liebe zu Adam hautnah mit. Eine nette romantische Geschichte, die ohne Kitsch auskommt. Einige Kapitel sind aus Sicht anderer Protagonisten oder Rückblenden auf Geschehen des Mitsommerfestes vor 10 Jahren. Der Kriminalfall nimmt erst spät Fahrt auf, aber er ist gut konstruiert und glaubhaft. Ich hatte durch genaues Lesen der Rückblicke schon bald einen Verdacht, der sich schlussendlich auch bewahrheitet hat, aber die Auflösung war sehr gut und spannend beschrieben.
Mir hat das Buch viel Spaß gemacht, ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Das Buch ist der erste Band einer neuen Reihe, auf die ich mich nun schon freue. Mein einziger Minuspunkt galt der ersten Hälfte, in der nicht so viel passierte, sondern die Protagonisten deutlich im Vordergrund standen. Da hier eine Reihe aufgebaut werden soll, ist dies zu verschmerzen. Der flüssige Erzählstil ließ sich gut lesen.
Fazit: Für Alle, die eher leichte unblutige Krimis mögen und einem guten Schuss Romantik nicht abgeneigt sind.

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Veröffentlicht am 25.05.2021

Heleens Leben

Die Beichte einer Nacht
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Es handelt sich hier um die Übersetzung eines niederländischen Erfolgsromans aus dem Jahr 1930. Die Entstehungszeit wird im Erzählstil und in den Anreden deutlich.
Heleen erzählt der Nachtschwester ihr ...

Es handelt sich hier um die Übersetzung eines niederländischen Erfolgsromans aus dem Jahr 1930. Die Entstehungszeit wird im Erzählstil und in den Anreden deutlich.
Heleen erzählt der Nachtschwester ihr Leben, diese schweigt und hört zu. Typisch für einen Monolog springen die Gedanken manchmal vom Thema weg und so unterbricht sich Heleen manchmal selbst, für Bemerkungen zu anderen Patienten oder der Umgebung. Durch die gewählte Form wirkt es teils, als ob das Wort direkt an den Leser gerichtet ist. Man erhält einen sehr tiefen Einblick in die Protagonistin.
Heleen stammt aus ärmlichen Verhältnissen. Als älteste von 10 Geschwistern muss sie der Mutter im Haushalt viel helfen, sie verlässt früh das Haus, um zu arbeiten. Sie verdingt sich als Näherin und nutzt ihre Möglichkeiten, um in der Gesellschaft aufzusteigen. Die Geschichte ist nicht spannend, aber dennoch interessant. Im letzten Abschnitt klärt sich noch einiges und nimmt eine unvorhergesehene Wendung.

Durch die Erzählperspektive weiß man nie, ob die Dinge sich so zugetragen haben, wir erfahren nur Heleens Sicht, über die Länge des Textes fand ich das jedoch etwas ermüdend. Gerne hätte ich Kommentare oder fremde Sichtweisen zum Geschehen gelesen. Das genau dies hier nicht der Fall war, lag in der Intention der Autorin, doch mir gefiel es nicht so sehr.
Wer sich gerne intensiv mit der psychischen Seite der Protagonisten auseinandersetzt und die Erzählform mag, wird hier gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 24.05.2021

Een Dode op de Diek

Wattenmeermord
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Ein humorvoller Cosy – Krimi mit viel Lokalkolorit, eingeflochtenem Inselplatt und sympathischen Charakteren. Der Erzählstil ist angenehm und lässt einen flott durch die Seiten fliegen.
Die Kripobeamten ...

Ein humorvoller Cosy – Krimi mit viel Lokalkolorit, eingeflochtenem Inselplatt und sympathischen Charakteren. Der Erzählstil ist angenehm und lässt einen flott durch die Seiten fliegen.
Die Kripobeamten Jan und Laura Benden sind aus dem NRW auf die Insel Pellworm gezogen. Laura wollte nach einem traumatischen Erlebnis nicht zurück in den Polizeidienst und führt eine nette kleine Pension, ihr Mann ist der Inselpolizist. Die Delikte sind eher unspektakulär, bis ein Toter auf dem Deich sitzt. Es gibt tatsächlich einige Verdächtige und Jan erhält Unterstützung von der Kripo vom Festland und natürlich von seinem Möchtegernassistenten Tamme, der den Trubel genießt. Endlich ist hier mal was los. Die Ermittlungsarbeit ist nicht ganz einfach, aber es gibt immer neue Hinweise, die schließlich zum Täter führen.
Der heimliche Star des Buches ist die Insel Pellworm, die Beschaulichkeit und das Inselfeeling werden beim Lesen spürbar. Die Hauptcharaktere sind sehr gut aufgebaut, man kann sie sich lebhaft vorstellen, bekommt ein Gefühl dafür wie sie ticken und kann ihre Handlungen dadurch gut nachvollziehen. Der Hilfssheriff Tamme ist mir dabei besonders ans Herz gewachsen.
Eine Empfehlung für Alle, die gerne unblutige ruhige Krimis lesen, zusätzlich einen privaten Nebenstrang gerne mitverfolgen und Lokalkolorit mögen.

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Veröffentlicht am 22.05.2021

alltagstaugliche Bibel mit Antworten

Die HelpFinder Bibel
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Eine großartige Bibel, die in einer neuen verständlichen Übersetzung leicht zu lesen ist und mit einigen Extrapunkten aufwartet, die sie besonders und lesenswert machen.
Es gibt einen umfassenden Bereich ...

Eine großartige Bibel, die in einer neuen verständlichen Übersetzung leicht zu lesen ist und mit einigen Extrapunkten aufwartet, die sie besonders und lesenswert machen.
Es gibt einen umfassenden Bereich mit vielen Lebensthemen (z.B. Liebe, Hoffnung, Depression, Burn-out, Charakter…), zu denen man gerne eine Bibelstelle und Informationen finden möchte. In der alphabetischen Auflistung findet man zu dem jeweiligen Thema dann einen Text, Anregungen, Fragen, die man sich dazu stellen kann und eine Auflistung von passenden Bibelversen sowie Impulse, diese Verse zu nutzen. Eine wertvolle Hilfe, um Gottes Wort besser zu verstehen und Vieles neu zu entdecken. Durch diesen zusätzlichen Bereich bekommt die Bibel einen Bezug zum Alltag.
Auch später in der „eigentlichen Bibel“ gibt es auf vielen Seiten einen Kasten mit einem Stichwort, das erläutert wird. Die Interpretation der Botschaft wird so wirkungsvoll unterstützt.
Die zusätzlichen umfassenden Einleitungen vor jedem Kapitel / Buch / Evangelium gefielen mir besonders gut. Sie informierten zur Entstehung und den Besonderheiten, in der Rubrik „Worüber du lesen wirst“ wurden die wichtigsten Verse genannt und zudem wurden die Schlüsselverse aufgelistet.
Ein Anhang mit Zeittafeln, Karten und Plänen, Register, Abkürzungsverzeichnis u.v.m. rundet das Angebot dieses tollen Werkes ab.
Eine alltaugliche Bibel, die wirklich Lust macht, das Buch in die Hand zu nehmen und darin zu lesen.


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Veröffentlicht am 20.05.2021

Olgas Wurzeln

Laudatio auf eine kaukasische Kuh
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In diesem Roman schildert Angelika Jodl die Geschichte von Olga, einer jungen Frau mit Migrationshintergrund, die sich als deutsch empfindet und ihre eigentliche Herkunft vor den Freunden und Bekannten ...

In diesem Roman schildert Angelika Jodl die Geschichte von Olga, einer jungen Frau mit Migrationshintergrund, die sich als deutsch empfindet und ihre eigentliche Herkunft vor den Freunden und Bekannten gerne verschweigt. Ihre herzliche Familie kommt aus Georgien und hält die Sitten und Gebräuche der Heimat in Deutschland noch immer hoch. Gerne sähe die Mutter Olga bereits verheiratet, aber diese studiert Medizin und hat anderes mit ihrem Leben vor. Ihre beiden Leben: dass der Tochter und dass der Medizinstudentin, trennt sie strikt. Da die Familie in München lebt und sie in Bonn studiert, gelingt ihr dies lange Zeit sehr gut. Ihr Lebensplan scheint sich perfekt zu erfüllen, als sie eine Beziehung mit dem smarten jungen Arzt Felix van Saan, aus einer renommierten Kieler Familie eingeht. Alles könnte perfekt sein, wenn sie ihm ihre Familie vorenthalten könnte. Als der Ghostwriter Jack Jennerwein sich in sie verliebt, sie stalkt und in ihre Familie schummelt, um ihr Herz zu gewinnen, ist das Chaos vorprogrammiert.
Das Buch ist kurzweilig geschrieben, dennoch hat mich hier leider viel enttäuscht. So eine Stalker-Liebesgeschichte ist nur in amerikanischen Schnulzen romantisch. Wer würde so etwas im echten Leben erleben wollen oder lesen, dass so etwas in Ordnung ist. Olga fand ich leider zu unnahbar, um sie sympathisch zu finden. Der Konflikt um ihr Lebensgefühl, die Zerrissenheit zwischen Familienzugehörigkeit, georgischen Wurzeln und dem Wunsch als Deutsche anerkannt zu werden und nicht aufzufallen, kam mir viel zu kurz. Der interessanteste Teil war die Reise nach Georgien, bei der man viel über das Land erfuhr.

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