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Veröffentlicht am 09.06.2021

intensive Familienzeit

Wir-Zeit
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Familie Dyrchs ist unbemerkt in ein Hamsterrad geraten und findet keinen Ausweg. Erwartungen, Ansprüchen, Karriere, perfektes Außenbild u.v.m. drehen daran wie verrückt. Irgendwie scheint immer etwas in ...

Familie Dyrchs ist unbemerkt in ein Hamsterrad geraten und findet keinen Ausweg. Erwartungen, Ansprüchen, Karriere, perfektes Außenbild u.v.m. drehen daran wie verrückt. Irgendwie scheint immer etwas in Schieflage zu sein. Die Kinder werden rund um die Uhr betreut und die Eltern legen für die Arbeit diverse Nachtschichten ein. Irgendwann besinnen sie sich auf den Plan, eine Auszeit zu nehmen, bevor das älteste Kind in die Schule kommt. Sie wollten 1 Jahr durch die Welt reisen. Tatsächlich bekommen sie die Kurve und begeben sich rechtzeitig für ihre Wir-Zeit auf die Reise. Sie starten in Kanada auf einer Biofarm, arbeiten dort für Kost und Logis und erleben mit den Kindern einen guten Start in eine entschleunigte Zeit.
Es ist herausfordernd mit zwei kleinen Kindern und bald darauf auch schwanger mit minimalistischer Ausstattung durch die Welt zu reisen, nicht alles klappt immer problemlos, aber die Erfahrungen scheinen für alle Mühen zu entschädigen. Viele Überlegungen und Beobachtungen fand ich sehr gut und haben zum Nachdenken angeregt, die Werte und Ansprüche werden auf so einer Familienreise mit Rucksack verschoben und geerdet. Freiheit und Glück wurden für diese Familie neu definiert und es hat ihnen Kraft gegeben, ihr Leben zurück in der Heimat zu ändern.
Die Mutter beschreibt diese besondere Reise aus ihrer Sicht herrlich erfrischend, ehrlich und humorvoll. Ich mochte den Stil, den Text und die Erfahrungen sehr. Ein paar Fotos ergänzen das Buch. Auch wenn man sich persönlich nicht auf so eine Reise begeben kann oder möchte, kann man hier einiges mitnehmen und seine Sicht auf die Welt überdenken.

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Veröffentlicht am 09.06.2021

Das Ende fehlt

Blütengrab
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Ein spannender Mordfall lockt den Leser nach Wussnitz, zeitlich befindet man sich kurz nach der Wende. Ein sexuell missbrauchtes Mädchen wird aufgefunden, dass zudem noch in die Haut geritzte Runen aufweist. ...

Ein spannender Mordfall lockt den Leser nach Wussnitz, zeitlich befindet man sich kurz nach der Wende. Ein sexuell missbrauchtes Mädchen wird aufgefunden, dass zudem noch in die Haut geritzte Runen aufweist. Der neue Ermittler aus dem Westen und die junge Polizistin aus dem Ort ermitteln gemeinsam und finden Abscheulichkeiten heraus, die viele Jahre zurück reichen. Die Verstrickungen der Täter reichen bis in die höchsten Kreise, so kommt es, dass ihnen plötzlich eine externe Leitung vor die Nase gesetzt wird und der Staatsanwalt sich quer stellt, wenn es um Haftbefehle gegen Verdächtige geht.
Das Buch lässt sich gut lesen, leider ist es mit Themen etwas zu überfrachtet und die Protagonisten haben auch etwas zu viel persönliches Gepäck dabei. Schade fand ich, dass es am Ende keine wirkliche Aufarbeitung bzw. Aufklärung der gefundenen Missstände gibt. Hätte man auf knapp 500 Seiten nicht etwas mehr Raum für ein Ende einplanen können? Auch wenn eine Auflösung vertuscht werden soll und Verdächtige sich aufgrund ihrer Beziehungen der Gerechtigkeit entziehen können, möchte ich das gerne lesen und nicht im Regen stehen. Das hier präsentierte Ende war wenig glaubhaft. Schade! Aber die fehlende Auflösung hat mich doch arg geärgert.

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Veröffentlicht am 06.06.2021

Fantasievoll

School of Talents 1: Erste Stunde: Tierisch laut!
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Das tolle Cover hatte uns nach dem Buch greifen lassen, eine tolle Zeichnung, von sehr unterschiedlichen Kindern und ein paar lustigen Tieren machten uns neugierig. Die Idee, dass die Hauptpersonen hier ...

Das tolle Cover hatte uns nach dem Buch greifen lassen, eine tolle Zeichnung, von sehr unterschiedlichen Kindern und ein paar lustigen Tieren machten uns neugierig. Die Idee, dass die Hauptpersonen hier alle merkwürdige Talente haben, die im Fantasybereich angesiedelt sind hat uns ebenfalls gut gefallen. Es handelt sich hier um einen Reihenauftakt, der gut gelungen ist. Die einzelnen Charaktere werden mit ihren Talenten gut vorgestellt. Die kleine Alva ist die Hauptperson, sie kann Tiere verstehen und dies ist leider nicht immer so wundervoll, wie man es sich gelegentlich als Tierbesitzer vorstellt. Immerzu wird sie von irgendwelchen Kommentaren gestört und kann sich nicht konzentrieren. Ihr Onkel bietet ihr einen Rettungsanker: es gibt mehr Kinder wie sie, für die er ein eigenes Internat eröffnet hat. Ab hier beginnt ein neues Leben für Alva. Sie schließt Freundschaften und muss sich in der neuen Umgebung zurechtfinden, dabei stellt sie fest, dass ihr neuer Lebensort in Gefahr ist.
Eine schöne Mischung aus Internatsgeschichte und Fantasy. Die Geschichte hätte ein wenig spannender sein können, hat uns aber ansonsten sehr gut gefallen und wir sind gespannt auf Teil 2.

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Veröffentlicht am 06.06.2021

Geheimprojekt Dotty

Undercover Robot – Mein erstes Jahr als Mensch
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Der Roboter Dotty soll im Rahmen eines Geheimprojektes ein Jahr lang die Schule besuchen. Niemand soll merken, dass sie eigentlich ein Roboter ist.
Jeder Normalsterbliche kann sich denken, dass dies ...


Der Roboter Dotty soll im Rahmen eines Geheimprojektes ein Jahr lang die Schule besuchen. Niemand soll merken, dass sie eigentlich ein Roboter ist.
Jeder Normalsterbliche kann sich denken, dass dies kein leichtes Unterfangen ist, so ein Kinderschulalltag ist schließlich nicht einfach, vor allem ist er nicht so klar und gradlinig, wie Dotty programmiert wurde.
Eine tolle lebhafte und lustige Geschichte für Kinder, die sich in dem geschilderten Alltag sicherlich manchmal wiedererkennen können. Die einzelnen Kapitel sind kurz und treffend betitelt, und zudem gibt es tagebuchähnliche Unterteilungen mit Datums- und Zeitangabe. Durch diese Einteilung kann man die Lektüre gut unterbrechen, es lockt aber auch noch einen Abschnitt zu lesen.
Der Erzählstil ist locker und lässt sich für die angegebenen Altersgruppe gut allein lesen. Dotty erzählt dem Leser ihre Geschichte und man kann sich alles gut vorstellen. Ihre Erlebnisse sind gut geschildert, vordergründig Humorvolles kommt im Nachgang schon mal etwas tiefgründig für Kinder daher. Dotty versucht ein Mensch zu sein, aber was macht das Menschsein aus?
Ein lustiges Abenteuer für Kinder, bei dem Humor und Tiefgang ausgewogen sind.

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Veröffentlicht am 06.06.2021

Szenen mit Frida

Das Leben ist ein Fest
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Die französische Autorin Claire Berest hat ein Buch über Frida Kahlo geschrieben, das einen direkt mit hineinzieht in Fridas Leben. Laut, bunt, lebenshungrig, leidenschaftlich, drastisch und farbintensiv ...

Die französische Autorin Claire Berest hat ein Buch über Frida Kahlo geschrieben, das einen direkt mit hineinzieht in Fridas Leben. Laut, bunt, lebenshungrig, leidenschaftlich, drastisch und farbintensiv erlebt man die geschilderten Szenen mit, als stünde man direkt mittendrin.

Die Sprache ist besonders schön, mitreißend und poetisch. Dieses Buch zu lesen ist ein Fest, auch wenn es nicht immer schön zugeht. Man erlebt Fridas Jugend, den Unfall und seine Folgen, ihre Liebe zu Diego und zu einigen anderen Menschen, die ihr wichtig waren. Auch ihr Schaffen und einige ihrer Bilder werden intensiv beschrieben.
Ein großartiges Buch, das mit 219 Seiten leider etwas zu kurz geraten ist, gerne hätte ich in diesem Stil mehr über Frida erfahren. Die Lust sich weiter mit der brillanten Aufnahmekünstlerin zu beschäftigen, wurde definitiv geweckt.
Das Buch ist in vier Teile untergliedert, die mit Zeitabschnitten betitelt sind. Innerhalb dieser Teile erzählt die Autorin nicht chronologisch, sondern springt zwischen den Ereignissen hin und her. Sie erschafft damit und der intensiven Sprache ein lebendiges Bild Kahlos.
Ein tolles Buch, um der Künstlerin nahe zu kommen, auch für erste Begegnungen mit ihr gut geeignet, es vermittelt ein umfassendes Bild aller Schattierungen ihres intensiven Lebens.

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