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Veröffentlicht am 01.12.2020

über schuldbeladene Menschen

Ohne Schuld
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Das Buch ist der dritte Teil einer Reihe, aufgrund von kurzen Rückblicken ist die Kenntnis der Vorgängerbände aber nicht erforderlich.
Die Autorin verwebt mehrere Handlungsstränge zu einem Fall.
Zunächst ...

Das Buch ist der dritte Teil einer Reihe, aufgrund von kurzen Rückblicken ist die Kenntnis der Vorgängerbände aber nicht erforderlich.
Die Autorin verwebt mehrere Handlungsstränge zu einem Fall.
Zunächst erlebt der Einsatzleiter Caleb einen desaströsen Einsatz: er kann einen erweiterten Suizid nicht verhindern. Obwohl er keinen offensichtlichen Fehler gemacht hat, wird er suspendiert, denn er hatte 1,7 Promille im Blut. Für den Alkoholiker, der an seinem Job hängt, ein herber Schlag, der jedoch berechtigt war. Sein junger Kollege Robert übernimmt die Abteilung, in die jetzt Kate von Scotland Yard wechselt, sie organisiert ihr Leben neu und hatte den Job von Caleb angeboten bekommen. Nun müssen Robert und Kate ungewollt miteinander klarkommen und gemeinsam ermitteln.
Kate kann während einer Zugfahrt einen Mordanschlag auf eine Frau verhindern, den sich keiner erklären kann. Kurz darauf stürzt eine Fahrradfahrerin über einen gespannten Draht und erleidet schwerste Verletzungen. Ein Schuss verfehlt sie jedoch.
Die beiden Fälle hängen zusammen, aber das erschließt sich den Ermittlern erst nach und nach. Link erzählt die Geschichte aus wechselnden Perspektiven und Zeiten, so dass sich nach und nach ein Bild ergibt, das zur Lösung führt.
Eine tragische Geschichte verbirgt sich hinter den Ereignissen und ohne Schuld bleiben selbst die Ermittler hier nicht. Lediglich ein Protagonist, dessen Schicksal die aktuellen Taten ausgelöst haben, ist schuldlos in seine Lage geraten.
Eine tragische Geschichte, die jedoch viele unnötige Längen hatte.
Claudia Michelsen liest sehr gut und pointiert, aber dennoch zurückhalten, so dass den Figuren Raum bleibt. Ich habe ihr sehr gerne zugehört, für mich war sie das Highlight in der eher mäßig spannenden Story.

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Veröffentlicht am 01.12.2020

wunderbarer Klassiker, toll eingelesen

Der geheime Garten
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Das Waisenmädchen Mary kommt aus Indien nach England zu ihrem Onkel, ihr Leben ist völlig verändert. Einsam unternimmt sie Erkundungen ihrer Umgebung vor und entdeckt einen geheimen Garten. Mit dem Jungen ...

Das Waisenmädchen Mary kommt aus Indien nach England zu ihrem Onkel, ihr Leben ist völlig verändert. Einsam unternimmt sie Erkundungen ihrer Umgebung vor und entdeckt einen geheimen Garten. Mit dem Jungen Dickon und ihrem kranken Cousin Colin erweckt sie den Garten zu neuem Leben. Parallel hierzu finden auch die Kinder zu sich, finden Mut, Gesundheit und Selbstvertrauen.
Dieser Klassiker erschien bereits 1911, ich habe ihn als Kind geliebt und nun ging es auch meinem Patenkind so. Diese Geschichte ist wirklich zeitlos schön und weiß mit einfachen, aber klaren und wichtigen Botschaften zu begeistern. Es geht um Selbstfindung, Liebe und Fürsorge, Hoffnung, Lebensmut und Freundschaft. Die Kinder verändern sich im selben Maße wie der Garten und der Reichtum, den sie dabei erleben, hat nichts mit Geld zu tun. Diese Themen und Erkenntnisse sind nach wie vor aktuell und werden durch die Geschichte wunderbar transportiert.
Rainer Strecker liest wie immer wunderbar pointiert und besonders, es gelingt ihm scheinbar mühelos den Figuren Leben einzuhauchen, er lässt die Welt Marys vor dem inneren Auge prachtvoll entstehen.
Absolut hörenswert, für Kinder und Erwachsene gleichermaßen geeignet, toll eingelesen.

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Veröffentlicht am 01.12.2020

Hirschgrundkrimi Nr. 11, gewohnt leicht

Der Tod singt laut O Tannenbaum
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Sofia hat in diesem Winter den Campingplatz geöffnet, die Dauercamper und zwei andere Familien möchten dort den Jahresabschluss verbringen. Jonas und Alex sind grippekrank außer Gefecht, alle anderen laufen ...

Sofia hat in diesem Winter den Campingplatz geöffnet, die Dauercamper und zwei andere Familien möchten dort den Jahresabschluss verbringen. Jonas und Alex sind grippekrank außer Gefecht, alle anderen laufen zur gewohnten Hochform auf. Die einzelnen Macken der Stammbesetzung sind ja hinlänglich bekannt und werden wieder ausgelebt. Evelyn hat Sofia ein Krimidinner zu Weihnachten geschenkt. Das Event soll im 20er Jahre Stil möglichst lebensnah umgesetzt werden. Wie immer beschenkt sich Evelyn damit hauptsächlich selbst, da sie das Event für ihren Instagram Kanal inszenieren möchte. Und ebenfalls wie immer findet Sofia eine Leiche, ein Gast liegt tot im Heizungskeller. Da Jonas krank ist, kommt ein neuer Kommissar zum Einsatz und alle Hirschgrundis ermitteln fleißig mit, schließlich gibt es aufgrund der Insta-Story reichlich Filmmaterial, das gesichtet werden muss.
Der Krimi ist wie seine Vorgänger, das macht den Charme der Serie aus. Man weiß eigentlich im groben was kommt, nur wird es anders ausgeschmückt. Eine schöne leichte und lustige Hörunterhaltung für zwischendurch und auch nebenbei. Yara Blümel liest die Geschichte wieder gekonnt sicher

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Veröffentlicht am 01.12.2020

besonderer Frankreichurlaub eines deutschen Kommissars

Ein Sommer in Cassis
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Der Frankfurter Kommissar Jens Schneider ist immer sehr engagiert bei der Arbeit, nun benötigt er nach einem aufreibenden Fall, der für viel Wirbel sorgte, eine Pause. Er fährt nach Südfrankreich, in ein ...

Der Frankfurter Kommissar Jens Schneider ist immer sehr engagiert bei der Arbeit, nun benötigt er nach einem aufreibenden Fall, der für viel Wirbel sorgte, eine Pause. Er fährt nach Südfrankreich, in ein kleines Hotel direkt am Wasser. Dort verliebt er sich in eine tolle Frau, die ihn jedoch für ihre Zwecke einspannt. Er muss sich darüber klar werden, wo seine Prioritäten liegen, und was er wirklich will und mit sich machen lassen möchte. Auf dem Weg zu dieser Entscheidung mischt er sich in die Auflösung von Kriminalfällen vor Ort ein, was nicht von allen Seiten gern gesehen wird.
Peter Berg widmet sich in diesem Buch nicht ausschließlich dem Genre Krimi, sondern verbindet mit dem Roman auch die Selbstfindung der Protagonisten, er beschreibt die Region um Cassis sehr genau und reichert das ganze um Tagebucheinträge des Kommissars an. Durch diesen Mix ist dieses Buch nicht für jeden Leser geeignet, zudem kommt ein besonderer gesetzter Erzählstil. Manche der Themen werden nicht wirklich umfassend oder abschließend abgehandelt. Mich störte z.B. der Umgang mit dem behinderten Kind der neuen Freundin und wie der Fall letztendlich aufgeklärt wurde. Das ist sicher Geschmackssache, aber mir wären ein paar Themen weniger und diese dafür rund abgeschlossen lieber gewesen. Vielleicht lag meine Erwartung nach anderen Büchern des Autors ein bisschen zu hoch, aber hier hat er mich leider nicht richtig abgeholt und eingefangen.

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Veröffentlicht am 29.11.2020

Serienauftakt für Lila Ziegler

Der 13. Brief
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Das Buch habe ich 2009 als Geschenk für einen Freund in Bochum gekauft und bin dann selber Fan der Lila Ziegler Serie geworden. Auch mein aktuelles Reread hat mir gefallen.

Die 20 Jahre alte Lila steht ...

Das Buch habe ich 2009 als Geschenk für einen Freund in Bochum gekauft und bin dann selber Fan der Lila Ziegler Serie geworden. Auch mein aktuelles Reread hat mir gefallen.

Die 20 Jahre alte Lila steht mit ihrer Familie auf Kriegsfuß. Nach geschafftem Abitur soll sie nach dem Willen des Vaters ein Jurastudium antreten, sie hat dazu aber keine Lust. Sie bleibt einfach noch ein bisschen im Zug und landet so zufällig in Bochum. Weil sie nicht auf der Straße bleiben möchte, übertölpelt sie einen Mann, der sie tatsächlich für eine Nacht unterkriechen lässt. Der Privatdetektiv Ben hat mindestens genauso viele Macken wie Lila.
Bei Ben und seinen Freunden, allen voran dem väterlichen, gutmütigen Kneipier Molle fühlt sich Lila schnell wohl, sie möchte gerne bleiben. Da passt es, dass Bens aktuelle Ermittlungen sich festgefahren haben und er ihre Hilfe gut gebrauchen kann.
Lila ermittelt als Schülerin an einem Bochumer Gymnasium undercover. Es gilt einen angeblichen Selbstmord einer Lehrerstochter aufzuklären. Dieser Fall ist ziemlich verzwickt und kann mit spannenden Wendungen zu überzeugen. Mehr als einmal geraten Ben und Lila in gefährliche Situationen.
Der tolle Erzählstil, die interessanten Protagonisten und ein spannender Fall haben mich auch beim Reread wieder überzeugt. Das Lokalkolorit, der Humor und die Liebesgeschichte waren das Tüpfelchen auf dem i. Werde die anderen Teile auch nochmals lesen.

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