Profilbild von Schnuppe

Schnuppe

Lesejury Star
online

Schnuppe ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Schnuppe über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.02.2022

Durchwachsen

Manifesto. Warum ich niemals aufgebe. Ein inspirierendes Buch über den Lebensweg der ersten Schwarzen Booker-Prize-Gewinnerin und Bestseller-Autorin von »Mädchen, Frau etc.«
0

Bernadine Evaristo hat hier ein autobiografisches Buch vorgelegt, in dem es um ihre Lebenshaltung und ihre Familiengeschichte geht. Die einzelnen Passagen könnte man auch einzel lesen. Der Erzählstil ist ...

Bernadine Evaristo hat hier ein autobiografisches Buch vorgelegt, in dem es um ihre Lebenshaltung und ihre Familiengeschichte geht. Die einzelnen Passagen könnte man auch einzel lesen. Der Erzählstil ist einfach gehalten, der Leser wird direkt angesprochen und so gut an den Text gebunden.

Insgesamt fand ich das Buch aber eher durchwachsen. Es gab sehr gute Interessante Stellen und auch welche, die ich gar nicht mochte. Die Teile, in denen es um die berufliche Entwicklung und ihre Beziehungen ging, fand ich nicht so gelungen. Die Familiengeschichte hingegen fand ich interessant. Evaristo ist mit sieben Geschwistern aufgewachsen, der Vater hat sich nicht gekümmert, die Verhältnisse waren alles andere als ideal. Dennoch hat sie ihren Weg verfolgt und etwas erreicht. Sie hat es geschafft ihren Frieden mit den negativen Dingen zu machen, die ihr geschehen sind, sieht die Dinge positiv und kann Fehlverhalten verzeihen. Ihre Lebenseinstellung passt zum Untertitel "Warum ich niemals aufgebe", für manchen mag dies ein Beispiel sein, dem man nacheifern kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.01.2022

irreführender Titel

Der fürsorgliche Mr. Cave
0

Matt Haig legt mit diesem Buch eine Studie eines wahnhaften Verhaltens vor, die sehr verstörend wirkt, eine Triggerwarnung hätte ich daher für angebracht gehalten.
Der Autor erzählt durch Terence Cave, ...

Matt Haig legt mit diesem Buch eine Studie eines wahnhaften Verhaltens vor, die sehr verstörend wirkt, eine Triggerwarnung hätte ich daher für angebracht gehalten.
Der Autor erzählt durch Terence Cave, einem Vater, der seine Tochter zwanghaft kontrollieren und schützen will. Der Mann hat bereits seine Mutter und seine Ehefrau auf sehr dramatische Weise verloren. Besonders der Verlust der Ehefrau bzw. dessen Umstände haben den Mann geprägt. Seine Zwillinge behandelt er sehr ungleich, was natürlich Folgen hat. Als der Sohn Reuben vor seinen Augen tödlich verunglückt, beginnt eine unglückselige Fokussierung auf die Tochter Bryony.
Die Charaktere sind nicht sympathisch, das ist für eine gute Geschichte auch nicht notwendig. Sehr ausführlich kann man Terence Abdriften begleiten. Seine Tochter begehrt verständlicherweise auf, viele Probleme haben vermutlich schon viel früher ihren Ursprung. Dem stets bevorzugten Töchterchen wurden sonst keine Grenzen gesetzt. Ob sie tatsächlich so schön und begabt ist, wie der Vater sie schildert sei dahingestellt.
Matt Haig lässt den Leser hier in den Weg des Wahn eintauchen, der Fahrt aufnimmt. Mir war diese Entwicklung sehr vorhersehbar, dadurch verlor die Geschichte an Reiz. Die Sicht der anderen Protagonisten hätte ich als Ergänzung gerne erfahren.
Der Titel und das schöne Cover weisen auf eine nette Geschichte hin, die man hier nicht erhält. Die Übersetzung des englischen Titels mit der eindeutigen Aussage "Im Besitz von Mr. Cave" und das eindrückliche Originalcover geben da schon eher einen konkreten Hinweis.
Insgesamt betrachtet ein interessantes Buch, das mich auch nach der Lektüre noch beschäftigt hat. Der irreführende Titel in Verbindung mit dem lieblichen Cover, die fehlende Triggerwarnung und die zu einseitige Erzählperspektive führen in meiner Bewertung leider zu klaren Abstrichen.
Eher ein Buch für Menschen, die sich gerne mit schwierigen Charakteren beschäftigen bzw. auf seelische Abgründe einlassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.01.2022

Erster Teil zur Redwood Love Serie

Redwood Love – Es beginnt mit einem Blick
0

"Redwood Love - Es beginnt mit einem Blick" ist der Auftakt zu einer Miniserie von Liebesromanen. Im Mittelpunkt der Serie stehen die drei Tierarztbrüder, im ersten Band geht es vornehmlich um Cade und ...

"Redwood Love - Es beginnt mit einem Blick" ist der Auftakt zu einer Miniserie von Liebesromanen. Im Mittelpunkt der Serie stehen die drei Tierarztbrüder, im ersten Band geht es vornehmlich um Cade und wie er die Liebe von Avery gewinnt. Das Cover ist sehr schön gestaltet und passt gut zum Inhalt. Die Holzoptik und das Haus vor den Bergen passen zu dem abgeschiedenen Ort in Oregon. Hier versucht Avery nach einer gescheiterten Ehe den Neuanfang. Ihre Vergangenheit belastet sie schwer, sie möchte sich eigentlich nicht auf eine neue Beziehung einlassen. Das Leben in Redwood gestaltet sich ganz anders als in der Großstadt, hier kennt jeder jeden. Avery hat eine autistische Tochter, ein Kind, das sich von anderen unterscheidet und besondere Aufmerksamkeit und Behandlung erfordert. Das Mädchen findet bei der Ankunft einen verletzten Welpen und so lernen sich Mutter und Tierarzt kennen. Die Geschichte ist warmherzig geschrieben, man wird gut unterhalten, bis der ehemalige Aufreisser Cade Avery endlich von sich überzeugt hat. Einiges ist aber sehr typisch für das Genre, wirkliche Überraschungen gab es nicht. Eine Lektüre bei der man abschalten kann, leichte Unterhaltung für zwischendurch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.01.2022

Die Endlichkeit vor Augen

Die Unsterblichen
0

Chloe Benjamins "Die Unsterblichen" durfte ich als Vorabexemplar lesen. Die Leseprobe und das tolle Cover hatten mich auf das Buch aufmerksam werden lassen. Beides sprach mich sehr an. Die Idee, dass vier ...

Chloe Benjamins "Die Unsterblichen" durfte ich als Vorabexemplar lesen. Die Leseprobe und das tolle Cover hatten mich auf das Buch aufmerksam werden lassen. Beides sprach mich sehr an. Die Idee, dass vier Geschwister von einer Wahrsagerin ihren Sterbetag erfahren, fand ich spannend. Dass die Geschichte in eine jüdische Familie in New York 1969 eingebettet wurde, war ein guter Ausgangspunkt. Viele gesellschaftliche Begebenheiten der nachfolgenden Zeit und religiöse Lebensregeln wurden mit vorgestellt. Die Geschichte wird nach der spannenden Einleitung, in der die Kinder ihre Sterbedaten erfahren in vier Teile, eines pro Kind, aufgeteilt. Man erfährt so jeweils den Lebensweg des jeweiligen Hauptcharakters sehr detailliert, aber durch die bestehenden familiären Beziehungen sind die anderen Geschwister auch präsent. Das Buch hat mich etwas ratlos und unbefriedigt zurückgelassen. Antworten werden nicht gegeben, dies hatte ich aber auch nicht erwartet. Es lag eher daran, dass ich die Protagonisten teilweise nicht verstehen konnte und die Erzählung zeitweise Längen hatte, vielleicht hatte ich auch etwas anderes erwartet. Leider hat mich die Geschichte nicht berührt, aus der Idee hätte man mehr machen können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.12.2021

durchwachsener Krimi

Der Herzgräber
0

Heather Evans findet im Nachlass der Mutter Briefe eines Serienmörders. Der Verurteilte sitzt noch immer in Haft, dennoch geschehen nun wieder Morde, die man den Merkmalen nach ihm zuschreiben müsste. ...

Heather Evans findet im Nachlass der Mutter Briefe eines Serienmörders. Der Verurteilte sitzt noch immer in Haft, dennoch geschehen nun wieder Morde, die man den Merkmalen nach ihm zuschreiben müsste. Heather nimmt Kontakt zu ihm auf, warum schrieben er und ihre Mutter sich? Hat die Mutter wirklich Suizid begangen, wenn ja warum?
Die Autorin hat einen interessanten Plot entwickelt, den sie aber nur teilweise spannend umgesetzt hat. Mir war hier einiges zu vorhersehbar. Der Erzählstil mit den Rückblicken, gefiel mit gut. Hier wird vor allem der Verurteilte näher vorgestellt und man bekommt Einblicke in seine Entwicklung und Psyche. Die Figuren insgesamt blieben mir aber zu unnahbar, einige Entscheidungen kamen mir schlicht unwahrscheinlich vor. Das galt für die Tochter ebenso wie für die Polizei. Hier hätte man Figuren und einige Wendungen deutlich besser anlegen können, da wurde Potential verschenkt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere