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Veröffentlicht am 06.10.2020

typischer Klufti

Funkenmord (Kluftinger-Krimis 11)
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Klufti versucht seinen persönlichen Cold case Fall aufzulösen, in dem er einst den falschen Täter ermittelt hat und sich nun für dessen Verurteilung verantwortlich fühlt. Außerdem wird er Interimspräsident ...

Klufti versucht seinen persönlichen Cold case Fall aufzulösen, in dem er einst den falschen Täter ermittelt hat und sich nun für dessen Verurteilung verantwortlich fühlt. Außerdem wird er Interimspräsident und bekommt eine neue Kollegin.
Die Fälle von Kluftinger haben eine große Fangemeinde. Wer diese Reihe bereits kennt, weiß dass das Privatleben Kluftis und sein Drumherum mindestens genauso viel Raum einnehmen wie der Fall. Soweit so gut. Ich kenne alle Klufti-bücher und habe sie größtenteils gerne gelesen, dadurch sind mir die Personen bereits gut bekannt. Ich habe nicht das Gefühl, dass hier noch eine nennenswerte Entwicklung stattfindet oder etwas Neues passiert. Der Humor rund um die typischen Missverständnisse des ewig Gestrigen sind ein Lächeln wert, konnten mich aber nicht mehr wirklich mitreißen. Der Erzählstil ist wie gewohnt flüssig und man kann das Buch gut lesen, aber so richtig überzeugt hat es mich diesmal nicht. Ein wenig mehr Krimi hätte nicht geschadet.
Für Fans der Reihe schön, man kann das Buch auch ohne Kenntnis der Vorgänger verstehen. Für alle die das Lokalkolorit lieben und bereit sind sich auf den verschrobenen Ermittler einzulassen gut, für Fans verzwickter Kriminalfälle eher nicht geeignet.

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Veröffentlicht am 06.10.2020

Grenzsituation

GOTT
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Schirach hat mit Gott ein Theaterstück zum Thema Suizid und Sterbehilfe geschaffen, das den Leser bzw. Zuschauer zutiefst berührt und zum Nachdenken bringt.
Ein 78-Jähriger, geistig und körperlich gesund, ...

Schirach hat mit Gott ein Theaterstück zum Thema Suizid und Sterbehilfe geschaffen, das den Leser bzw. Zuschauer zutiefst berührt und zum Nachdenken bringt.
Ein 78-Jähriger, geistig und körperlich gesund, ist lebensmüde und möchte Suizid mit Hilfe eines Arztes begehen.
Nach einem Urteil in 02.2020 des Bundesverfassungsgerichts ist die Suizidhilfe in Deutschland erlaubt. Aber was für Folgen kann dies nach sich ziehen, ist es moralisch und ethisch haltbar und wie sollte diese Frage vor dem Hintergrund der deutschen Euthanasiegeschichte diskutiert werden.
Der Autor rollt den Fall vor einem Ethikrat aus. Neben den Anwälten und dem Antragsteller kommen ein Mediziner, ein Theologe und ein Rechtsachverständiger zu Wort. Die Problematik wird aus vielen verschiedenen Blickwinkeln betrachtet, Argumente für das Für und Wider aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln, die man vorher nicht so bedacht hatte, werden genannt.
Das Thema wird hier genau beleuchtet, u.a. auch die Auswirkungen auf die Hinterbliebenen. Immer wieder kommen neue Punkte auf, die es zu bedenken gilt, so dass es immer schwieriger zu einem haltbaren Urteil zu kommen.
Wie bei Terror liegt die Entscheidung bei den Zuschauern, die den Ethikrat bilden.
Das Stück regt sehr stark zum Nachdenken an. Wer glaubte, eine feste Meinung zu diesem Thema zu haben, wird sich wundern. Schirach schafft es wieder mühelos den Leser ins Wanken zu bringen und regt an Meinungen und Aspekte zu hinterfragen.
Es gelingt ihm viele sachliche Punkte deutlich anzubringen und löst damit extrem emotionale Momente aus.
Drei Essays von Wissenschaftlern ergänzen das Buch, die das Thema nochmals aus der ärztlichen Suizidbegleitung aus medizinethischer, juristischer und theologischer-philosophischer Sicht beleuchten.
Ein tolles Werk, dass die Problematik sachlich umfassend darstellt und damit eine Auseinandersetzung mit dem Thema auslöst, die lange nachhallt. Absolut lesenswert!



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Veröffentlicht am 04.10.2020

fantasievolles Wintermärchen

Der Winter des Bären
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Die Geschichte erinnert zunächst ein wenig an die Eiskönigin, ist dann aber doch ganz anders. Hier stehen mehrere Geschwister im Fokus, die mit Hilfe eines Zauberers ihren verschwundenen Bruder suchen. ...

Die Geschichte erinnert zunächst ein wenig an die Eiskönigin, ist dann aber doch ganz anders. Hier stehen mehrere Geschwister im Fokus, die mit Hilfe eines Zauberers ihren verschwundenen Bruder suchen. Wie sie dabei miteinander umgehen und was sie erleben ist wirklich toll beschrieben, Kinder können sich hier gut wiederfinden und mitfiebern.
Der Erzählstil ist einfach gehalten, aber durch das fantasievolle Geschehen wird es nie langweilig, so ist das Buch für Anfänger aber auch fortgeschrittene Leser geeignet.

Das Buch ist sehr schön aufgemacht, ein wenig Retro und zauberhaft illustriert, das passt gut zu dem märchenhaften Stil der Geschichte. Die goldene Schrift und die vielen kleinen Elemente auf dem Cover lassen einen immer Neues entdecken. Die einzelnen Seiten sind ebenfalls verziert. Das Buch hat drei Teile, die wiederum in mehrere kurze Kapitel unterteilt sind, die aussagekräftige Überschriften haben. Durch diese tolle Gliederung kommt man gut voran, man möchte immer noch ein Kapitel lesen, kann aber gut einen Cut machen.
Mir hat die Geschichte auch als Erwachsene gut gefallen.

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Veröffentlicht am 28.09.2020

humorvoller Krimi

Mord in Highgate
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Auch in dem zweiten Band um Hawthorne und Horowitz ermitteln die Beiden wieder im Stil von Holmes und Watson. Eine Prise Humor lockert den klassischen britischen Kriminalfall mit vielen Verdächtigen wunderbar ...

Auch in dem zweiten Band um Hawthorne und Horowitz ermitteln die Beiden wieder im Stil von Holmes und Watson. Eine Prise Humor lockert den klassischen britischen Kriminalfall mit vielen Verdächtigen wunderbar auf. Da Horowitz hier höchst selbst als Hauptfigur auftritt und dabei gerne biografisches aus dem Nähkästchen ans Tageslicht zerrt, gibt es rund um sein eigenes Werk ein paar nette Anspielungen.
Der Fall an sich ist eher unspektakulär, ein ermordeter Scheidungsanwalt, eine klare Verdächtige, die aber alsbald reichlich Ablösung findet und eine weitere Leiche beschäftigen das Duo. Der Leser kann miträtseln und sich durch ein paar gekonnte Wendungen überraschen lassen. Der Clou hier liegt eher im Drumherum, es gab ein paar kleine Längen, aber insgesamt eine gute solide Unterhaltung vom Meister. Mir hat das Buch Spaß gemacht.

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Veröffentlicht am 27.09.2020

Ivy Winter - tolle Fortsetzung

Hex Files - Wilde Hexen
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Ivy ist den Fängen des Ordens nur scheinbar entkommen. Trotz des aufgehobenen Bindungszaubers wird sie wieder in die Ermittlungstätigkeiten des Adeptus Winter eingebunden.
Die Expertin in Sachen Bequemlichkeit ...

Ivy ist den Fängen des Ordens nur scheinbar entkommen. Trotz des aufgehobenen Bindungszaubers wird sie wieder in die Ermittlungstätigkeiten des Adeptus Winter eingebunden.
Die Expertin in Sachen Bequemlichkeit hat sich eigentlich auf die Teilnahme an den Dreharbeiten zu ihrer Lieblings-TV-Staffel Verwünscht gefreut, aber leider ist das Leben als verdeckte Ermittlerin am Set extrem stressig. Zwischen Winter und Ivy knistert es immer noch, aber die Beiden stehen sich etwas im Wege und dann gibt es ja auch noch diese Untoten, die so unappetitliche Sachen machen und sich schwer bekämpfen lassen. Viele Geheimnisse gilt es zu enträtseln. Diesmal arbeiten Ivy und Winter viel getrennt, das geht leider zu Lasten des Humors, die Wortgefechte zwischen den Beiden haben mir doch etwas gefehlt. Der Fall ist verzwickt und weiß wieder mit überraschenden Wendungen zu punkten. Die Handlung wird hier gegen Ende dramatisch und ich bin sehr gespannt auf den nächsten Teil.

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