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Veröffentlicht am 04.04.2020

Eine wahre Internatsgeschichte

Die Schule am Meer
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Die Autorin schreibt in ihrem Roman Die Schule am Meer, über ein Internat, das es tatsächlich gegeben hat. Die Fakten um die Schule und ihre reformpädagogischen Ansätze wurden um fiktive Personen und Handlungen ...

Die Autorin schreibt in ihrem Roman Die Schule am Meer, über ein Internat, das es tatsächlich gegeben hat. Die Fakten um die Schule und ihre reformpädagogischen Ansätze wurden um fiktive Personen und Handlungen ergänzt.
Es geht um die Zeit von 1925-34. Eine Gruppe Lehrer und Pädagogen gründet das Internat, nach modernen und für die Zeit revolutionären Grundsätzen. In der Zeit gewinnt auch der Nationalsozialismus immer mehr an Bedeutung und Einfluss, was die Situation erschwert und letztlich die Schließung des Internats bedeutet. Es wird abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was die Geschichte lebhaft wirken lässt und den Leser die Geschehnisse der Zeit aus unterschiedlichen Blickwinkeln erleben lässt. Manchmal ging es dabei gar nicht um besonders einschneidende Dinge, eher alltägliches wird erzählt.
Einige Protagonisten haben reale Vorbilder, z. B. die Schulmitgründer Paul und Anni Reiner, andere sind fiktiv. Eine gelungene Mischung, aber aufgrund der Vielzahl der Personen fehlte einigen die Tiefe.
Entgegen meiner Erwartung wurde das Schulkonzept nicht ausführlich vorgestellt, auch historische Fakten wurden nur soweit notwendig eingeflochten. Es geht eher um die detaillierte Beschreibung des Lebens der Protagonisten in der Zeit. Eine ruhige, sprachlich schöne Geschichte

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Veröffentlicht am 02.04.2020

Liebe damals und heute

Aufgetaut
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Urga ist eine Steinzeitfrau, die viel riskiert, um ihren Liebsten auf sich aufmerksam zu machen. Der Kummer, als sie abgewiesen wird ist groß. Sie läuft kopflos davon und kommt auf wundersame Weise tiefgefroren ...

Urga ist eine Steinzeitfrau, die viel riskiert, um ihren Liebsten auf sich aufmerksam zu machen. Der Kummer, als sie abgewiesen wird ist groß. Sie läuft kopflos davon und kommt auf wundersame Weise tiefgefroren in einem Eisblock gemeinsam mit einem kleinen Mammut Tröt in unserer Zeit an. Die Beiden tauen auf und müssen sich mit völlig anderen Lebensbedingungen und -einstellungen auseinandersetzen.
David Safir schreibt hier eingebettet in einen lustigen Roman über Liebe, Klima und Glück.
Das Kreuzfahrtschiff, dass die Beiden aufnimmt, hat die passenden Protagonisten für die beiden Reisenden und die gewählten Themen an Bord.
Der gescheiterte und geschiedene Unternehmer Felix, seine Tochter Maya und der brummige Käpitän Lovskar müssen auch noch einiges Lernen, um ihr Glück zu finden.
Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, so wirkt die Geschichte recht lebhaft.
Ab und an wird die Lebensweisheit, um die es gerade geht, noch optisch hervorgehoben.
Ein schönes Wohlfühlbuch, über das man auch lachen kann. Schön fand ich das grundlegende, zwischenmenschliche Dinge thematisiert wurden: Das Bedürfnis des Menschen nach Schutz, Wärme und Liebe ist existenziell. Egal wann, wo und wer. Das man mit Mitgefühl und dem Versuch den Anderen auch mal von einer anderen Warte zu betrachten einiges erreichen kann, stimmt noch immer. Für mich nicht Safiers bestes Buch, aber eines, dass ich gerne gelesen habe

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Veröffentlicht am 02.04.2020

besondere Geburtstagsüberschung

Wie viele willst du töten
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Ellery hat als Kind schreckliches erlebt, sie wurde von einem Serienkiller entführt und misshandelt und konnte als Einzige gerettet werden.
Als Erwachsene kämpft sie noch immer mit diesem Trauma und tut ...

Ellery hat als Kind schreckliches erlebt, sie wurde von einem Serienkiller entführt und misshandelt und konnte als Einzige gerettet werden.
Als Erwachsene kämpft sie noch immer mit diesem Trauma und tut sich schwer mit geselligem Leben. Sie arbeitet als Polizistin unter neuem Namen in einem kleinen Ort.
Seit einigen Jahren erhält sie merkwürdige Geburtstagskarten. In ihr keimt ein fürchterlicher Verdacht, denn jedes Mal um diese Zeit verschwindet eine Person aus dem Ort spurlos. Sie vermutet hier einen Zusammenhang, aber ihr Chef tut dies ab.
In ihrer Not wendet sie sich an den FBI Agenten Reed, der sie als Kind gerettet hat. Er will ihr helfen den Nachahmungstäter zu fassen. Die beiden sind nicht ganz einfache Charaktere, da sie durch ihre Erlebnisse gezeichnet sind.

Die Geschichte ist insgesamt gut aufgebaut und hält sich an bewährte Erfolgsmuster. Das Rad wurde hier nicht neu erfunden, aber das ist für eine gute Unterhaltung auch nicht immer notwendig. Der Spannungsbogen schwankte und es gab wenig überraschende Wendungen. Am Ende bleiben ein paar offene Fragen, insbesondere zur Motivation des Täters.
Leider gab es sprachlich einiges zu bemängeln, so dass der Lesespaß ab und an litt, woran dies lag, habe ich nicht recherchiert.
Für mich war es auch eher ein Krimi als ein Thriller, den ich trotz kleiner Beanstandungen gerne gelesen habe.

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Veröffentlicht am 02.04.2020

Die Wirkung von Gerüchten

Das Gerücht
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„Ein Gerücht ist bereits um die halbe Welt gelaufen, während die Wahrheit sich noch die Schuhe anzieht.“ Mark Twain

Joanna zieht mit ihrem kleinen Sohn Alfie zurück in ihren Heimatort an England Küste. ...

„Ein Gerücht ist bereits um die halbe Welt gelaufen, während die Wahrheit sich noch die Schuhe anzieht.“ Mark Twain

Joanna zieht mit ihrem kleinen Sohn Alfie zurück in ihren Heimatort an England Küste. Dort erhofft sie sich einen guten Neustart für ihren Sohn, der in London gemobbt wurde. Auch die Unterstützung durch die Mutter, die noch im Ort lebt, ist willkommen. Da sie alleinerziehend ist und den Tag straff durchorganisiert hat, klappt alles nicht wie gewünscht für Alfie. Die Freizeitgestaltung der anderen Kinder wird durch deren Mütter geregelt. Um Anschluss zu bekommen, versucht Joanna sich einzufügen und interessant zu machen. Dies gelingt ihr über die Befeuerung eines Gerüchtes, dass eine Kindermörderin verdeckt unter neuer Identität in der kleinen Stadt lebt. Eine Hatz beginnt, die Gerüchteküche brodelt und die Menschen lassen sich zu Einigem hinreißen. Joanna ist es unangenehm der Auslöser der Ereignisse zu sein, kommt aus der Situation aber nicht mehr heraus, die Lawine ist losgetreten.
Der Autorin ist es sehr gut gelungen aufzuzeigen, wie Gerüchte sich verstärken, verselbständigen und Unheil anrichten, die Folgen und Konsequenzen auch für Unbeteiligte lassen sich nicht mehr aufhalten oder abwenden. Eine Schadensbegrenzung ist faktisch nicht möglich. Diese Mechanismen passen gut in die vermeintliche Kleinstadtidylle und regen einen zum Nachdenken an.
Das meiste erfährt man über Joannas Perspektive, aber einige Passagen sind auch aus Sicht der Kindermörderin geschrieben, die tatsächlich in der Stadt lebt.
Das Buch ist gut geschrieben, obwohl der Spannungsbogen im Mittelteil etwas nachlässt, konnte ich das Buch schlecht aus der Hand legen. Die Probleme Joannas mit Alfie, den anderen Frauen und auch dem Kindsvater, dem sie sich wieder annähert, zeigen Probleme auf, die durchaus so vorkommen können und waren nachvollziehbar dargestellt.

Obwohl mir am Ende nicht alles ganz realistisch vorkam: ein toller Roman, der gut vorstellt, was Gerüchte anrichten können. Ein wichtiges Thema in Zeiten von Fake News und shit storms. Die Aufforderung „Drum bedenke was du sagst…“ ist noch immer aktuell.

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Veröffentlicht am 01.04.2020

tolle Freundschaftsgeschichte

Monty, Castor und der Findelfuchs
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Der Waschbär Monty und der Biber Castor finden den kleinen Fuchs Foxi im Schnee. Sie wollen ihm helfen, zu seiner Familie im Stadtpark zu kommen. Der Weg dorthin ist für die drei kleinen Helden nicht einfach, ...

Der Waschbär Monty und der Biber Castor finden den kleinen Fuchs Foxi im Schnee. Sie wollen ihm helfen, zu seiner Familie im Stadtpark zu kommen. Der Weg dorthin ist für die drei kleinen Helden nicht einfach, sie erleben eine Menge aufregende Abenteuer dabei.
Das ist für Kinder der empfohlenen Altersgruppe ab 5 zum Vorlesen und ab 8 zum Selberlesen gut nachvollziehbar. Die Geschichte ist sehr liebenswert erzählt, viele Dialoge sorgen für einen lebhaften Lesespaß, zum Teil sind sie auch lustig.
Die farbigen Illustrationen von Betina Gotzen-Beek sind sehr gelungen und passen 100prozentig zur Geschichte. Die einzelnen Figuren wurden sehr gut dargestellt, ihre Charaktereigenschaften sichtbar gemacht. Manche Bilder nehmen eine ganze Seite ein, viele sind kleiner; besonders der kleine Foxi hat es uns angetan.
Die vermittelten Werte von Freundschaft und Hilfsbereitschaft sind gut verdeutlicht worden und man konnte anschließend noch über das eine oder andere ins Gespräch kommen. Auch Kleine haben in diesen Bereichen schon Erfahrungen gesammelt und können sich hier wiederfinden. Das Mut sich lohnen kann und dass man Freunde überall finden kann, sind schöne Botschaften. In einer von zunehmender Diversität gekennzeichneten Zeit eine wichtige Message. Das Buch ist auf jeden Fall ein „Behalti“, von uns gibt es 5 Sterne.

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