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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.02.2020

Dreierfreundschaft

Was wir sind
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Anna Hope erzählt in ihrem Buch "Was wir sind" die Lebensgeschichten von drei Frauen, die einst zusammen in einer WG in London gewohnt haben und große Lebensträume hatten. Hannah, Cate und Lissa hatten ...

Anna Hope erzählt in ihrem Buch "Was wir sind" die Lebensgeschichten von drei Frauen, die einst zusammen in einer WG in London gewohnt haben und große Lebensträume hatten. Hannah, Cate und Lissa hatten wie es scheint alle Möglichkeiten, dennoch haben sie Jahre später das Gefühl, irgendetwas sei schief gelaufen bzw. sie würden in einer Sackgasse stecken. Jede für sich ist unzufrieden mit ihrem Leben und hinterfragt das derzeitige Leben. Eine Situation, in der man sich durchaus ab und an wiederfinden könnte. Die Autorin erzählt abwechselnd von diesen drei Frauen und springt auch in der Zeit hin und her. So ergibt sich eine nette abwechslungsreiche Lektüre über die Drei. Leider hat mir etwas die Tiefe gefehlt. Nur Unzufriedenheit reicht irgendwie nicht aus, das Ende passte dann für mich nicht wirklich. Der Stil ließ sich aber sehr gut lesen und das Buch hat mich unterhalten, ein Nachhall blieb aber leider aus.

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Veröffentlicht am 29.02.2020

Die Weltgeschichte komplett erzählt

Einfach alles!
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Auf so ein Buch hatte ich schon lange gewartet, da ist es nun: Die Weltgeschichte einmal von vorne bis hinten in einem Buch komplett zusammengefasst. Von der Entstehung des Universums bis heute ist alles ...

Auf so ein Buch hatte ich schon lange gewartet, da ist es nun: Die Weltgeschichte einmal von vorne bis hinten in einem Buch komplett zusammengefasst. Von der Entstehung des Universums bis heute ist alles Wichtige einmal dabei, damit man sich einen guten Überblick verschaffen kann. Das Ganze ist in übersichtlichen Kapiteln gut gegliedert, leicht verständlich geschrieben und mit schönen und unterschiedlich gestalteten Illustrationen toll unterstützt. Toll, das sich mal jemand gefunden hat, der das in einem Buch zusammenfasst. Sonst musst man immer mehrere Bücher bemühen. Vor allem für Kinder finde ich diese Umsetzung super gelungen. Man kann die 339 Seiten gut in einem Rutsch durchlesen und auch gezielt einzelne Themen nachschlagen.

Tolles Teil, super unterhaltsam und informativ. Vor allem für Kinder sehr geeignetes Sachbuch.

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Veröffentlicht am 26.02.2020

auf Mattias Spuren

Nach Mattias
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Mattias ist nicht mehr da, er wurde nur Mitte Dreißig. Warum das so ist, bleibt dem Leser lange verborgen. Aus der Sicht verschiedener Menschen erfährt man welche Auswirkungen das Fehlen von Mattias für ...

Mattias ist nicht mehr da, er wurde nur Mitte Dreißig. Warum das so ist, bleibt dem Leser lange verborgen. Aus der Sicht verschiedener Menschen erfährt man welche Auswirkungen das Fehlen von Mattias für sie und ihr weiteres Leben hat.
Die Berührungspunkte, die sie mit Mattias hatten, sind sehr unterschiedlich. Für seine Freundin Amber, die Mutter Kristiane oder den besten Freund Quentin ist die Lücke sehr groß, sie haben Mühe sie zu füllen, die Trauer ist noch überwältigend. Aber auch Menschen, die ihn nur flüchtig oder gar nicht kannten, sind mittelbar oder unmittelbar betroffen. So freut sich z.B. ein Blinder über einen neuen Laufbegleiter, der ihm sein Hobby wieder ermöglicht. Für Quentin ist das gemeinsame Laufen eine Art der Trauerbewältigung, für den Blinden eine gute Fügung.
Für jeden war Mattias ein Anderer, jeder teilte nur bestimmte Bereiche bzw. Lebensabschnitte mit ihm und so erfährt man unterschiedliche Charaktereigenschaften und Erinnerungen über Mattias, aus denen sich ein vages Bild ergibt.
Im Fokus steht jedoch, wie die Menschen ihr Leben nach Mattias gestalten.
Die einzelnen Geschichten der „Hinterbliebenen“ reihen sich zunächst wie einzelne Kurzgeschichten aneinander, aber es gibt kleine Schnittmengen, die sich im Verlauf immer mehr zu einem Bild verdichten. Der Autor hat dies sehr geschickt inszeniert.
Trotz des ernsten Themas wirkt die Lektüre nicht nur negativ oder traurig.
Erst sehr spät erfährt der Leser, warum Mattias so plötzlich verstarb. Der Autor versucht über diese Ebene einen aktuellen gesellschaftlichen Bezug mit einzubauen, was aufgrund der Kürze nicht richtig gelingt.
Wer Mattias war, kann ich nach diesem Buch nicht sagen, denn mir wurde nur von ihm erzählt. Aber was ihn für Andere ausmachte konnte ich deutlich spüren.
Eine berührende Lektüre, die nachdenklich macht. Was bedeuten wir anderen Menschen? Wie werden wir gesehen? Was bleibt von uns, wenn wir nicht mehr da sind?

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Veröffentlicht am 24.02.2020

spannendes und berührendes Fanatasyabenteuer

Endling - Die Suche beginnt
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Katherine Applegate hat mit „Endling“ einen tollen Fantasy-Reihenauftakt geschrieben, der uns begeistert hat. Das Königreich Nedarra wurde detailreich angelegt und ausgestaltet, so dass sich der Leser ...

Katherine Applegate hat mit „Endling“ einen tollen Fantasy-Reihenauftakt geschrieben, der uns begeistert hat. Das Königreich Nedarra wurde detailreich angelegt und ausgestaltet, so dass sich der Leser alles gut vorstellen kann. Unterstützt wird das von dem wunderschönen Cover, auf dem die Hauptfiguren abgebildet sind, sowie von der Karte im Innenteil. Die Welt, ihre Regeln und Kreaturen werden im Text gut vorgestellt und bieten mal etwas Neues.

Die Hauptfigur Byx gehört zu dem letzten Rudel Dalkins, das sich in den Ebenen Nedarras versteckt. Dalkins haben die besondere Fähigkeit, Lügen zu erkennen, das gefällt nicht Jedem, aber auch wegen ihres schönen Fells werden sie gejagt. Als Byx einen unerlaubten Ausflug macht, rettet sie einen Wobbyk namens Tobble. Die Beiden freunden sich an. In der Zwischenzeit wird das Rudel Dalkins abgeschlachtet. Byx möchte kein Endling, also das letzte Individuum einer Rasse, sein. Sie will eine schwimmende Insel finden, auf der nach einer Legende noch weitere Dalkins leben sollen. Auf der spannenden Reise findet sie weitere Freunde, u.a. Khara, ein Menschenmädchen, Gambler, ein Felijaga (katzenähnliches Tier) und Renzo, den Dieb. Die Gruppe wächst zusammen und besteht viele Abenteuer und Gefahren, denn schon bald geht es nicht nur um Byx Suche, denn der Herrscher Murdano versucht sich die Welt zu unterwerfen.

Das Buch ist in fünf Teile untergliedert, die sich wiederum in einzelne Kapitel aufteilen. Die Titel sind gut gewählt, machen neugierig ohne zu spoilern.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Byx erzählt, so dass man einen guten Einblick in ihre Gedanken bekommt.
Die Hauptfiguren sind sehr detailliert gezeichnet, man bekommt einen klaren Eindruck von ihrem Aussehen und ihren Persönlichkeiten. Aber auch die Nebencharaktere wurden gut angelegt. Auch Nedarra mit seinen unterschiedlichen Orten konnte ich mir problemlos vorstellen. Mein Kopfkino hatte alle Hände voll zu tun. Der Erzählstil war ansprechend und mitreißend, der Text ist für Kinder ab 11 Jahren geeignet und zu bewältigen, aber auch für Erwachsene noch spannend zu lesen.
Schön finde ich, dass auch ein aktueller Bezug zu unserer Welt geliefert wurde. Zusammenhalt und echte Freundschaft, kreative Lösungen, Ausgrenzung, Verfolgung und Artenschutz sind Themen, zu denen man durchaus Gesprächsanregungen finden kann, wenn man das Buch gemeinsam mit einem Kind liest und anschließend darüber spricht. Dies steht aber nicht im Vordergrund, sondern ist nur eine Möglichkeit.
Auf jeden Fall hat man mit diesem Buch eine tolle Unterhaltung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene die Fantasy mögen. Wir freuen uns schon auf den nächsten Teil und sind gespannt was für Abenteuer da noch kommen.

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Veröffentlicht am 24.02.2020

Olga - eine besondere Frau

Olga
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Bernhard Schlink erzählt in dem Roman "Olga" die Geschichte einer besonderen Frau. In armen Verhältnissen aufgewachsen, die Eltern früh verloren und bei einer Großmutter aufgewachsen, die das Kind nicht ...

Bernhard Schlink erzählt in dem Roman "Olga" die Geschichte einer besonderen Frau. In armen Verhältnissen aufgewachsen, die Eltern früh verloren und bei einer Großmutter aufgewachsen, die das Kind nicht wollte, hat sie beständig ihren eigenen Weg gesucht und verfolgt. Gegen alle Widerstände hat sie gelernt, sich ein Stipendium erarbeitet und schließlich eine Ausbildung zur Lehrerin absolviert. "Ich werde mich nicht anpassen, nicht unterordnen." (Olga S. 241) Sie war gewissermaßen ein Freigeist, ihrer Zeit voraus. Die Ablehnung, die ihr dadurch entgegenschlug, konnte sie mit ihrer Bodenständigkeit ertragen. Sie hat Gesellschaft und Politik auf ihre eigene Art beurteilt. "...wie Deutschland´s Größe eine aufgeblähte Kinderei ist. ...Nichts wird im Krieg ...bleiben, nichts, und niemand wird Deutschland das große Gewand lassen, das es gar nicht braucht."(S. 259)
Sie hat viele Schicksalsschläge hingenommen, 2 Weltkriege überlebt. Ihre große Liebe und deren Verstecken prägen ihr Leben.
Olga hatte keinen Trost, "...sondern meinte, das Leben sei eine Kette von Verlusten, und ich müsse beizeiten lernen, meinen Frieden damit zu machen." S. 132
"Wir waren geduldiger als ihr, ...Wir mussten warten lernen. ... ihr denkt, der andere sei verfügbar. In der Liebe ist der andere nie verfügbar."S.133
Der Roman ist in drei Teile untergliedert und etwas spröde geschrieben. Im Mittelteil hat er kleine Längen. Dies passt schon zu Olga - zu ihrer Art - wird aber nicht jeden Leser begeistern. In dem dritten Teil gibt es nochmal Aufschluss für die ersten beiden Teile.
Insgesamt nicht ganz "rund" und nicht für jeden geeignet. Trotz des langen historischen Kontextes kaum geschichtliche Fakten, dies war wohl auch nicht die Intention des Autors, er hat Olgas Geschichte lesenswert erzählt.

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