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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.03.2020

Wimmelbuch für die Kleinsten

Edition Piepmatz: Such mich! Wo bin ich?
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Sehr schön gestaltetes Wimmelbuch für die Kleinsten, robuste dicke Seiten und nicht zu überladen was die Gestaltung betrifft. Die Bilder sind kindgerecht vereinfacht, aber nicht zu entfremdet / verspielt, ...

Sehr schön gestaltetes Wimmelbuch für die Kleinsten, robuste dicke Seiten und nicht zu überladen was die Gestaltung betrifft. Die Bilder sind kindgerecht vereinfacht, aber nicht zu entfremdet / verspielt, so ist noch ein Wiedererkennungseffekt für die realen Tiere vorhanden. Was mir nicht ganz so gut gefällt sind die Laute, die bei den Tieren angegeben wurden. Von diesen Vereinfachungen bin ich nicht so begeistert, aber das ist Geschmacksache.
Auf jeder Doppelseite findet sich ein anderer Lebensraum, den das Kind erkunden kann. Es gibt genügend zu entdecken, dabei kann das kleine Eichhörnchen mit dem schwarzen Ohr gesucht und gefunden werden. Ein kleiner Reim ergänzt das Ensemble als ausreichenden Vorlesetext.

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Veröffentlicht am 21.03.2020

Eher mittelprächtige als gute Schwingungen

Kim Lianne: Good Vibes
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Good Vibes kommt als Kreativbuch zum Glücklichsein daher. Optisch wirkt es auf den ersten Blick ganz nett, schon beim Hineinstöbern lässt der Eindruck aber stark nach. Für ein Buch dieser Art, in das ...

Good Vibes kommt als Kreativbuch zum Glücklichsein daher. Optisch wirkt es auf den ersten Blick ganz nett, schon beim Hineinstöbern lässt der Eindruck aber stark nach. Für ein Buch dieser Art, in das man auch Fotos einkleben und hineinmachen und -schreiben soll, hätte ich mir eine wertigere Ausführung gewünscht. Kann mir nicht vorstellen, dass das Buch eine intensive Bearbeitung lange aushält und dabei schön bleibt. Die Inhalte sind durchwachsen. Manche Ideen sind gut und auch kreativ, aber vieles ist sehr bekannt und wirkt eher wie Füllmaterial für die Seiten (z.B. Der Geburtstagskalender, meine 5 Top Shops, die Ankreuzliste von 99 Dingen, die man mal gemacht haben sollte...). In meinen Augen wirklich nur was für die zahlreichen Teeniefans der Autorin. Den Preis von 15€ empfinde ich als unangemessen hoch für das was man geboten bekommt.

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Veröffentlicht am 21.03.2020

Spannend für Islandfans

Der Anhalter
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Tiddo und Isa haben Eheprobleme, ein Urlaub soll ihre Ehe retten. Sie fahren mit dem Sohn in einem Wohnmobil durch Island. Dort soll sich das Verhältnis wieder entspannen und einrenken. Die mystische Seite ...

Tiddo und Isa haben Eheprobleme, ein Urlaub soll ihre Ehe retten. Sie fahren mit dem Sohn in einem Wohnmobil durch Island. Dort soll sich das Verhältnis wieder entspannen und einrenken. Die mystische Seite der Insel hat sie schon immer angezogen, diese wird in dem Buch auch gut mit vorgestellt und war der Grund für meinen Kauf. In dem Buch geht es aber hauptsächlich um die Familie, die unterwegs einen Anhalter mitnimmt, der sich auf eine Art und Weise in die Familie einbringt, die etwas spooky ist. Sie werden ihn nicht mehr los und so lässt sich Tiddo zu einer Tat hinreißen, die ihn dann weiter verfolgt. Sein Gewissen und der Glaube verfolgt zu werden lassen ihn nicht mehr los und treiben die Geschichte spannen voran. Sehr fesselnd zu lesen.

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Veröffentlicht am 19.03.2020

Herr Rudis Leben

Herr Rudi
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Anna Herzig schreibt auf eine ganz besondere Weise, Überwiegend im Dialogstil über den Herrn Rudi und sein Leben, dem er nun ein Ende setzen möchte.

Die Lebensgeschichte wird von dem tragischen frühen ...

Anna Herzig schreibt auf eine ganz besondere Weise, Überwiegend im Dialogstil über den Herrn Rudi und sein Leben, dem er nun ein Ende setzen möchte.

Die Lebensgeschichte wird von dem tragischen frühen Tod seiner großen Liebe Livi (Olivia) bestimmt. Diesen Verlust hat Herr Rudi nie verwunden, die Trauer war immer da, ebenso wie Livis Geist, der ihn gerne immer begleitet hat, in der Freizeit zum einzigen Freund oder auch zur Arbeit als Gerichtsvollzieher. Wir erfahren, wie es mit der Livi war und was sie ausmachte, was es für andere Frauen gab und warum es mit denen nicht klappte. Wie Herr Rudi und Fritz sich kennen gelernt haben und was für Ziele Herr Rudi eigentlich für den Ruhestand hatte, bevor er die Diagnose Krebs bekam.

Eine schöne und berührende Kurzgeschichte, in der man auch viel zwischen den Zeilen lesen kann. Anna Herzig schreibt, wie das Leben manchmal so spielt: von gnadenlos bis lustig ist fast alles in vielen Facetten dabei. Das alles mit etwas Dialekt, Weinseligkeit, Humor und Traurigkeit. Eine schöne lesenswerte Mischung, die nach Beenden des Buches noch nachhallt und einen das eigene Leben überdenken lässt.

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Veröffentlicht am 17.03.2020

"Es gibt nicht nur Gewinner im Frieden!"

NOAMI - Eine Reise nach Jerusalem
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Der Politikstudent Joachim reist 1996 kurz nach den Selbstmordattentaten nach Israel, um sich dort selbst ein Bild von der Lage zu verschaffen.
Joachim lernt schon auf dem Flug Personen kennen, mit denen ...

Der Politikstudent Joachim reist 1996 kurz nach den Selbstmordattentaten nach Israel, um sich dort selbst ein Bild von der Lage zu verschaffen.
Joachim lernt schon auf dem Flug Personen kennen, mit denen er sehr interessante Gespräche führen kann. Die junge Palästinenserin Leila, eine Doktorandin, möchte ihre Familie Israel besuchen. Sie teilen sich ein Taxi bis Jerusalem und verabreden sich für die nächsten Tage. Am Abend lernt er eine junge jüdische Israelin kennen. Noami ist Soldatin, die ihm in den nächsten Tagen auf einer gemeinsamen Reise das Land erschließt und Nahe bringt. Die Reisebeschreibungen und Informationen zu den historischen Stätten sind sehr gut gelungen und mit der Geschichte verwoben. In diesem Teil kommen über die Familie Noamis auch die Schuldfrage und der Umgang mit dem Holocaust zu Sprache, sowohl von israelischer als auch aus deutscher Sicht.
Leila ist nach der Taxifahrt verschwunden und ihre Familie bittet Joachim um Hilfe bei der Suche. So lernt er viele weitere Menschen und Orte in dem Land kennen.
Das Verschwinden Leilas berührt letztlich den Konflikt zwischen den Palästinensern und den Israelis. Es gelingt dem Autor über diese Geschichte viele Hintergrundinformationen mit einzuflechten und die verschiedenen Standpunkte der Interessensgruppen und Religionen kommt zur Sprache. Sehr umfassend wird aufgezeigt, worin viele Probleme bestehen und dass jede Seite nachvollziehbare und verständliche Gründe für die Ansprüche hat.
Joachims Reise ist eine Auseinandersetzung mit der Last der eigenen und auch der
deutschen Geschichte. Er fragt sich, ob er gerade als Deutscher in der Pflicht ist gegen Rassismus, Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit einzustehen. Kann man Wiedergutmachen durch Farbebekennen im richtigen Moment? Diese Thematik ist sehr aktuell. Aber auch die Möglichkeiten Frieden zu schaffen oder in einem ersten Schritt Verständnis füreinander zu entwickeln finden viel Raum.

Peter Berg ist es hier auf eine faszinierende Weise gelungen sehr viele Themenkomplexe recht umfassend vorzustellen. Die Reise- und Ortsbeschreibungen und die verschiedenen Konflikte, die thematisch zu Israel passen, wurden gekonnt mit der kurzweiligen und spannenden Geschichte um drei junge Menschen verwoben. Man kann das Buch kaum aus der Hand legen und nach Beenden bleibt ein großer Nachklang. Absolute Leseempfehlung für dieses beeindruckende Werk.

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