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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.10.2024

etwas fürs Herz

Mittsommerbriefe
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Alva erbt die Buchhandlung ihres Großvaters mitten in Stockholm. Nachdem sie früh ihre Eltern verloren hat, lebte sie bei ihrem Opa und hat ein dementsprechend enges Verhältnis zu ihm. Der Tod ist ein ...

Alva erbt die Buchhandlung ihres Großvaters mitten in Stockholm. Nachdem sie früh ihre Eltern verloren hat, lebte sie bei ihrem Opa und hat ein dementsprechend enges Verhältnis zu ihm. Der Tod ist ein schwerer Verlust für sie. Und zu allem Übel steht es um die Buchhandlung finanziell nicht gut. Aber auch Siljan, ein Beststellerautor, leidet unter dem Verlust von Alvas Großvater, denn er war so etwas wie sein Mentor und bester Freund. Und in dieser Rolle hat er ihn mit einem folgenschweren Auftrag zurückgelassen - er soll Alva wieder zum lachen bringen, nach seinem Tod. Und so treffen die beiden Menschen aufeinander, ohne zu wissen, wer sich hinter Siljan verbirgt und was ihn in die Buchhandlung führte. Doch Gefühle nehmen darauf keine Rücksicht.

Mein Eindruck:
So ein wunderbarer Schmökerroman - ich habe am Ende bittere Tränen vergossen. Romantisch, gefühlvoll, und dabei nicht kitschig. Das Buch las sich wie ein Traum, aus dem man nicht aufwachen möchte. 2 wundervolle Protagonisten, sympathisch, realistisch und doch sehr eigen. Ich hätte Siljan manchmal rütteln können. Wieso es sich Menschen manchmal selbst so schwer machen... Ich freue mich bereits jetzt auf Teil 2 dieser wunderbaren Reihe.

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Veröffentlicht am 01.10.2024

Was ist Glück?

Ein Traum vom Glück
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Katharina steht mit ihrer Familie im Mittelpunkt des Geschehens. Ihr Mann Karl wird noch vermisst seit dem Krieg. Mit ihren beiden Töchtern lebt sie bei der Schwiegermutter in beengten Verhältnissen. Katharina ...

Katharina steht mit ihrer Familie im Mittelpunkt des Geschehens. Ihr Mann Karl wird noch vermisst seit dem Krieg. Mit ihren beiden Töchtern lebt sie bei der Schwiegermutter in beengten Verhältnissen. Katharina ist noch jung und so ist es nicht verwunderlich, dass sie sich auf eine Beziehung einlässt - mit Clemens, einem verheirateten Arzt. Doch leider gibt es immer wieder neue Gründe, sich nicht von der Ehefrau zu trennen. Eines Tages steht Johannes vor der Tür, Karls Neffe. Auch er kehrt vom Krieg zurück, aus russischer Gefangenschaft. Er kommt auch im Haus von seiner Oma unter. Und es beginnt zu knistern zwischen Katharina und Johannes. Doch hinter vorgehaltener Hand wird gesprochen. Und dann ist da noch Karl...

Mein Eindruck:
Ein wunderbarer Roma, gefühlvoll geschrieben. Die Gedankengänge konnte ich beim Lesen alle total nachvollziehen. Pragmatische Charaktere, wie die Schwiegermutter - sicher eigen, aber steht zur Familie und macht letztlich vieles möglich. Johannes - verantwortungsvoll, jung, anpackend. Katharina - junge Mutter mit schlechten Erfahrungen, aber noch immer eine Frau. Die Geschichte spielt im Ruhrpott, der Dialekt fließt liebevoll mit ein und macht alle Personen wunderbar authentisch und liebenswert. Und auch das Thema Bergbau darf da natürlich nicht fehlen. Mir hat das Buch sehr gefallen.

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Veröffentlicht am 01.10.2024

Mystisch. Spannend. Voller Gefühl

Rungholt
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Janna wächst Mitte des 20. Jahrhunderts an der See auf. Seit jeder ist sie fasziniert von dem Mythos um Rungholt, der versunkenen Stadt. Doch leider hat das Schicksal ihr ihren Bruder genommen. Als an ...

Janna wächst Mitte des 20. Jahrhunderts an der See auf. Seit jeder ist sie fasziniert von dem Mythos um Rungholt, der versunkenen Stadt. Doch leider hat das Schicksal ihr ihren Bruder genommen. Als an die Küste ein riesiger Eisberg angeschwemmt wird, herrscht große Aufregung und Händler werden wie magisch angezogen. Janna hofft, mehr über das Verschwinden ihres Bruders zu erfahren. Sie trifft auf eine mysteriöse Händlerin. Gemeinsam lesen sie in einem alten Tagebuch. Und so taucht Janna noch tiefer ab in die Stadt Rungholt. Sie ist wie gefesselt von der Geschichte Lenores und fühlt sich regelrecht verbunden mit ihr, obwohl die Geschichte 6 Jahrhunderte vor ihrer Zeit spielte.

Mein Eindruck:
Ann-Kathrin Wasle hat ein wunderbares Buch geschaffen, welches mich richtig in den Bann zog. Ähnlich wie Janna konnte auch ich nicht aufhören zu lesen. Sagen und Legenden ragen sich um Rungholt. Und genau diese mystische Stimmung wird in diesem Buch transportiert. Ein fesselndes Buch, bei dem man fast selbst die Wahrheit nicht mehr von der Fiktion unterscheiden kann. Mit 2 tollen und starken Protagonistinnen, die fest im Leben stehen und sich nicht von den vorherrschenden Konventionen klein kriegen lassen.

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Veröffentlicht am 25.09.2024

Reise zu sich selbst

Haus aus Wind
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Johanna nimmt sich eine Auszeit vom Job und der Beziehung. Ihr scheint ihr Leben in Berlin und ihre Arbeit als Synchronsprecherin im Moment über den Kopf zu wachsen. 2 Wochen Surfkurs an der Algarve sollen ...

Johanna nimmt sich eine Auszeit vom Job und der Beziehung. Ihr scheint ihr Leben in Berlin und ihre Arbeit als Synchronsprecherin im Moment über den Kopf zu wachsen. 2 Wochen Surfkurs an der Algarve sollen Abhilfe schaffen. Aus den 2 Wochen werden aber Monate. Johanna nimmt einen Job im Surfcamp an und verliebt sich. Doch sie ist völlig anders als die stets lässigen und unbeschwerten Surferinnen in ihrem neuen Umfeld. Luz und Robyn, wachsen Johanna ans Herz und helfen ihr indirekt, langsam zu sich selbst zu finden. Auch wenn nicht alles sonnst, wie es scheint…


mein Eindruck:

Ich hatte mir unter dem Buch etwas ganz anderes vorgestellt. Und doch Bonnies begeistert, aber erst auf den 2. Blick. Ich habe keinerlei Bezug zu dem Surfer-Lifestyle. Diese Industrie steht aber ziemlich im Mittelpunkt des Romans und kommt hinsichtlich dem Umgang mit Diversity nicht wirklich gut weg. Die Dialoge sind vielfach auf Englisch. Mir hat das gut gefallen, ist aber evtl. Geschmackssache. Teilweise ging es mir auch zu viel um das Thema Sex. Selbst Johanna sagt dies irgendwann zu ihrer Partnerin, dass sie den Eindruck habe, sie machen nichts anderes… Johanna hat ein völlig zerstörtes Selbstwertgefühl. Nach und nach lässt sich erahnen woher dies führt, da Erinnerungen an die Kindheit eingeblendet werden. Aber sukzessive lernt Johanna an der Algarve sich selbst zu fühlen und wahrzunehmen und baut sich damit langsam auf. Mir hat das Buch insgesamt gefallen, es greift moderne Themen auf und es blieb mir im Kopf. Keinerlei Ute Unterhaltungslektüre in meinen Augen, sondern es geht tiefer.

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Veröffentlicht am 25.09.2024

Gefühlvoll und doch sehr stark

Scheue Wesen
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Helen, eine junge Frau in den 60er Jahren, ist Kunsttherarapeutin an einer Klinik für psychische Erkrankungen - sie hat damit einen für diese Zeit eher modernen Weg gewählt. Sie muss sich gegenüber der ...

Helen, eine junge Frau in den 60er Jahren, ist Kunsttherarapeutin an einer Klinik für psychische Erkrankungen - sie hat damit einen für diese Zeit eher modernen Weg gewählt. Sie muss sich gegenüber der männlichen Ärzteschaft behaupten. Damit begibt sie sich in die Beziehung mit einem Kollegen. Doch ist es das was sie will? Oder hält sie nur an dem Wunsch eines glücklichen Endes fest?
eines Tages wird William als Patient eingeliefert. Nach dem Tod seiner Tante spricht er nicht. Nach und nach kommt Williams Geschichte ans Licht. Und dank Helen lernt auch er, sich wieder zu öffnen.

Mein Eindruck:

Die Geschichten von Helen und William erscheinen zunächst völlig losgelöst voneinander und doch verbinden sie sich später. Durch Rückblicke erfahren wir beim Lesen auch Williams ganze Geschichte. Zunächst fand ich dies etwas verstörend, aber William ist leider einfach das Opfer seiner psychisch auffälligen Tanten. Ängste, Zwänge und schizophrene Gedanken haben William stark zugesetzt. Es war so einfühlsam und zart, wie Helen es geschafft hat, eine Verbindung aufzubauen. Umso härter ist es für Helen selbst, dass sie sich als moderne Frau in eine andere Form der Abhängigkeit begibt. Der Autorin gelingt es auf eine sehr zarte Art die Personen zu zeichnen. Das schrittweise auflösen der Geschichte ist wunderbar gelungen. Ein gefühlvoller Roman, leise und doch eindrucksvoll.

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