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Veröffentlicht am 19.06.2024

Horowitz` Interpretation von Holmes&Watson geht in die vierte Runde

Mord stand nicht im Drehbuch
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Und es gibt ihn doch: Nach anfangs nur geplanten drei Büchern der Reihe „Hawthorne ermittelt“, in welcher der Autor sich selbst darstellt, wie er den Privatermittler Daniel Hawthorne bei dessen Ermittlungen ...

Und es gibt ihn doch: Nach anfangs nur geplanten drei Büchern der Reihe „Hawthorne ermittelt“, in welcher der Autor sich selbst darstellt, wie er den Privatermittler Daniel Hawthorne bei dessen Ermittlungen begleitet, um darüber Kriminalromane zu schreiben, folgt jetzt der vierte Band. Dabei macht Anthony gleich zu Beginn Daniel gegenüber deutlich, dass er keinerlei Interesse mehr hat, mit ihm zusammen zu arbeiten bzw. ihm hinterherzudackeln, nicht zuletzt auch, weil er dabei selbst so einiges einstecken musste. Stattdessen widmet sich Anthony seinem Traum, ein eigenes Theaterstück auf die Bühne zu bringen. Eine Entscheidung, welche sich bald rächen wird.
Einige Zeit und kleinere Vorführungen später feiert sein Stück Mindgame in London Premiere. Am folgenden Morgen ist die Theaterkritikerin tot, welche für sein Stück nur vernichtende Worte fand. Und die Tatwaffe ist voll mit Anthonys Fingerabdrücken. Da ist doch klar, wen der Hauptverdächtige als erstes um Hilfe bittet, oder? Und siehe da: Hawthorne ermittelt wieder. Okay, was zu erwarten war, denn sonst gäbe es den vierten Band nicht.
Der vierte ist in meinen Augen der bisher beste Band der an Sherlock Holmes und Dr. Watson angelehnten Reihe. Neben einer übersichtlichen Anzahl Beteiligter spielt diesmal vor allem der Faktor Zeit eine wichtige Rolle, denn ab dem Mord tickt die Uhr, Beweise für Anthonys Unschuld zu finden - und den wahren Mörder. Dadurch ist die gesamte Handlung in sich diesmal etwas straffer gehalten. Zudem wird Hawthorne selbst endlich etwas greifbarer, man erfährt mehr über den Charakter. In die Karten schauen lässt er sich dennoch weiterhin nicht, eigenes Rätseln bietet sich demnach weiterhin an. Und das habe ich diesmal zu gern getan.
Ein überaus lesenswerter vierter Kriminalband, wieder so angelegt, als wäre der Autor tatsächlich live mit dabei gewesen.

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Veröffentlicht am 27.05.2024

Unterhaltsames LitRPG-Abenteuer

Eternity Online
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Stell dir vor, du landest in einem virtuellen Rollenspiel und deine einzige Quest, die du zu erledigen hast, tja, hast du vergessen. Wie alles andere auch. So ergeht es Rob, der nach seiner Erweckung in ...

Stell dir vor, du landest in einem virtuellen Rollenspiel und deine einzige Quest, die du zu erledigen hast, tja, hast du vergessen. Wie alles andere auch. So ergeht es Rob, der nach seiner Erweckung in Avataris schon damit überfordert ist zu wählen, ob er als Mensch, Gront, Squan oder Eollyan in Erscheinung treten will. Was auch immer das für Wesen sein mögen. Okay, das lernt Rob schon kurz darauf, die Leserinnen und Leser ebenso (daher verrate ich an dieser Stelle nichts, entsprechende Skizzen finden sich zudem im Buch). Mit Anfängerausrüstung und Waffe seiner Wahl ausgestattet wird er dann sogleich ins erste Abenteuer geworfen und erfährt, dass man Aufträge erledigen kann, für welche es Belohnungen gibt. Ebenso Rucksäcke und Hosentaschen mit erstaunlichem Fassungsvermögen. Während sich alle um ihn herum also langsam aber sicher hochleveln stellt Rob als völlig Ahnungsloser das System infrage. Dass es normal ist, dass die NPCs, also die Nichtspieler, jedem Mitspieler immer und immer wieder dieselben Aufgaben geben, versteht Rob nicht. Und wer das System nicht versteht gilt als Fehler, welcher ausgemerzt werden muss. Und von da an geht das Abenteuer für Rob erst so richtig los.
Eternity Online ist ein LitRPG-Roman, also eine Art Role Play Game in Romanversion, mit Quests, Belohnungssystem, magischen Artefakten, Endgegnern und NPCs (non player character). Wer selbst solche Spiele spielt oder entsprechende Bücher und Filme konsumiert wird sich hier sofort wohlfühlen, Nicht-Gamer finden sich hier allerdings auch schnell zurecht. Immerhin ist Protagonist Rob DER Ahnungslose schlechthin, als er in Avataris landet, und muss zunächst lernen, sich in dieser Welt zurecht zu finden. Neben dem Erkunden der Welt fand ich vor allem spannend herauszufinden, wer Rob ist und was die rätselhafte Quest in seinem Auftragsbuch bedeutet.
Die Idee, jemanden in eine Welt zu werfen, welche die Person zunächst nicht versteht, mag ich ganz gern lesen, da ich so gemeinsam mit dem Charakter die Welt neu entdecken kann. Okay, hier hatte ich natürlich einen kleinen Wissensvorsprung gegenüber dem Protagonisten, das machte es jedoch nicht weniger unterhaltsam. Denn Rätsel gab es genügend zu lösen und der Weg dahin gestaltete sich als äusserst abwechslungsreich. Wie bei Mikkel Robrahns bisherigen Büchern auch lässt sich zudem mindest ein wichtiges Details aus der Story auf dem Cover wiedererkennen. Und natürlich hoffe ich, Rob und seine Freunde bei einem weiteren virtuellen Abenteuer begleiten zu können.
Ein fantastisches LitRPG-Abenteuer, nicht nur für Gaming-Interessierte lesenswert.

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Veröffentlicht am 27.05.2024

Mittelband mit etwas weniger Biss

Aurora entflammt
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Nach einem gelungenne Start in ein nerdig-schräges Science Fiction Abenteuer startet der zweite Band der Trilogie rasant in die nächste Runde. Tyler Jones und sein Squad haben nun mächtige Feinde im Nacken, ...

Nach einem gelungenne Start in ein nerdig-schräges Science Fiction Abenteuer startet der zweite Band der Trilogie rasant in die nächste Runde. Tyler Jones und sein Squad haben nun mächtige Feinde im Nacken, jedoch auch unerwartet mächtige Verbündete, wie sie bald erkennen. Und so nehmen sie gefährliche Abenteuer in Kauf, um Aurora dorthin zu bringen, wo sie bereits erwartet wird, um als Waffe gegen den Feind ausgebildet zu werden. Was sich als leichter gedacht als getan herausstellt, wenn man gar nicht weiß, wo in der Galaxie das sein soll.
Störten mich im ersten Band noch die leicht pubertären Sprüche, wirken die Squad-Mitglieder nun deutlich reifer, wenn auch nicht weniger schräg. Neben gefährlichen Einsätzen und brutalen Kämpfen ist das Stichwort Familie diesmal Programm: So erfährt man so einiges Interessantes aus der Vergangenheit der Squadler. Und manches davon entspricht kaum erfreulichen Details.
Trotz einiger Längen ein interessanter Mittelband der Trilogie, wenn auch nicht ganz so bissig wie der erste Band. Zudem waren mir diesmal einige Szenen schon etwas zu überzogen.

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Veröffentlicht am 27.05.2024

Zeitreise-Romantasy mit Titanic-Feeling

A Spark of Time - Rendezvous auf der Titanic
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Zeitreise-Abenteuern kann ich einfach nicht widerstehen, und bei dem wunderschönen Cover sowie Kira Licht als Autorin war klar, das Buch musste ich lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Okay, ein wenig ...

Zeitreise-Abenteuern kann ich einfach nicht widerstehen, und bei dem wunderschönen Cover sowie Kira Licht als Autorin war klar, das Buch musste ich lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Okay, ein wenig kann man sich schnell denken, dass sich hier ein Enemies-to-lovers anbahnt, davon lebt der ganze Roman schließlich, aber das ist egal. Viel spannender ist, dass einer der beiden weiß, dass beide Zeitreisende sind, während die andere zunächst keine Ahnung hat.
Doch worum geht es überhaupt? Lilly deGray und ihr Vater stocken sich das Einkommen ihres Antiquariats dadurch auf, dass sie vermeintlich verschollene Gegenstände nach aufwendiger Recherchearbeit doch noch auftreiben können. Dass sie dafür Zeitreisen unternehmen bleibt ihr kleines Familiengeheimnis. Auf ihrem neuesten Einsatz auf der Titanic begegnet sie Damien Belmont, einem weiteren Zeitreisenden, welcher sich ihr als Ray vorstellt und Lilly im Auftrag seines machtgierigen Vaters bestehlen soll. Dass Lilly dadurch auf dem bald sinkenden Schiff in der Zeit festsitzen würde wäre der Einsatz des Diebstahls - ein Einsatz, welchen Damien ungern setzen möchte.
Das Buch liest sich herrlich erfrischend und sämtliche Szene sind so atmopshärisch geschrieben, dass ich jedesmal das Gefühl hatte, dabei zu sein. So macht das Lesen Spaß. Meine einzige Kritik ist, dass Damiens Vater mir zu plump, zu übermächtig dargestellt wird, ohne wirkliche Facetten. Er ist einfach nur gierig und böse, und seine teils sogar illegalen Machtspielchen liefen mir zu glatt ab. Das war so der Punkt, an dem ich mich fragte, warum so einem Mann das alles so leicht fallen sollte und warum Damien und seine ältere Schwester diesem Typen nicht längst den Rücken gekehrt haben. Wenn sie wissen, dass er Böses im Schilde führt, warum helfen sie ihm dann noch? In dem Punkt hat Lilly eindeutig mehr Mut, während Damien erst noch lernen muss, zu seine Taten zu stehen.
Trotz der Kritikpunkte ist es ein schön recherchiertes Zeitreise-Abenteuer mit eindeutig Potential für eine spannende Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 27.05.2024

Spannender Abschlussband der Märcheninternat-Trilogie

Finsterwelt 3. Die märchenhafte Zeitreise
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Mit dem dritten Band der Märcheninternat-Trilogie stehen neue Veränderungen an: Der düstere Finsterwald erstrahlt fröhlich-bunt, das Schulschloss ist von einer Dornenhecke umrankt, die Kinder bekommen ...

Mit dem dritten Band der Märcheninternat-Trilogie stehen neue Veränderungen an: Der düstere Finsterwald erstrahlt fröhlich-bunt, das Schulschloss ist von einer Dornenhecke umrankt, die Kinder bekommen neue Lehrerinnen und Lehrer und es stehen spannende Ausflugsideen an. Leider entpuppen sich nicht alle Veränderungen als positiv für Leonie und ihre Freunde, denn auch mit dem magischen Märchenbuch Finsterwelt scheint irgendwas nicht zu stimmen. Und der Feind, der unbedingt das Buch für seine Zwecke nutzen will, ist ihnen bereits näher, als sie ahnen. Diesmal geht es nicht anders, Leonie und Tristan müssen sich mit weiteren Mitschülerinnen und Mitschülern zusammentun. Und tatsächlich bringen neue Leute neue Ideen in die Gruppe und machen es dem Feind immer schwerer. Bis eines der Kinder entführt wird.
Der letzte Band der Trilogie sprudelt nochmal richtig über vor fantastischen Ideen und magischen Abenteuern. Während im Buch noch gerätselt wird, was es mit dem farbenfrohen Finsterwald und der bedrohlichen Dornenhecke auf sich haben könnte, haben die Leserinnen und Leser einen kleinen Wissensvorsprung und können bereits etwas erahnen. Die Schulausflüge zu verfolgen macht genauso viel Spaß wie von den Ideen der Kinder zu lesen. Natürlich entsprechen nicht alle davon den Schulregeln. Neue magische Artefakte und Zaubertränke sorgen für Überraschungen und das Rätsel um den Gegner wird ebenso gelöst wie das Geheimnis, welcher Märchenfamilie Tristan abstammt.
Ein gelungener Abschlussband voller Magie, Abenteuer und Vertrauen.

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