Profilbild von Schugga

Schugga

Lesejury Star
offline

Schugga ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Schugga über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.05.2023

Mordermittlung ohne große Action

Wenn Worte töten
0

Bereits zweimal hat der Autor den fiktiven Detektiv Daniel Hawthorne bei seinen Ermittlungen begleitet, um in einem Roman davon zu berichten. Nun sendet der Verlag die beiden zum Literaturfestival auf ...

Bereits zweimal hat der Autor den fiktiven Detektiv Daniel Hawthorne bei seinen Ermittlungen begleitet, um in einem Roman davon zu berichten. Nun sendet der Verlag die beiden zum Literaturfestival auf die Kanalinsel Alderney, um ein wenig die Werbetrommel zu rühren. Anthonys Begeisterung hält sich stark in Grenzen bis zu dem Moment, als ein Mord geschieht und Daniel Hawthorne seine Fähigkeiten erneut unter Beweis stellen kann.
Ich fand es ganz amüsant, wie sich der Autor zunächst als regelrechte Spaßbremse darstellt, da er der Unternehmung überhaupt nichts abgewinnen kann, während seine Begleitung umso mehr Spaß an der Sache zu haben scheint. Wobei sich Anthonys Frust, sich von Hawthorne manchmal wie vorgeführt zu fühlen, mit der Zeit durchaus nachvollziehen lässt. Da sich der Detektiv von niemandem, nicht mal von Anthony, in die Karten schauen lässt, ist man rein auf die Beobachtungen des Autors angewiesen, um selbst mitermitteln zu können. Was das Ganze zwar erschwert, aber nicht unmöglich macht. Da die Handlung sich auf wenige Leute auf der Insel beschränkt, bleibt es sehr übersichtlich, zugleich aber auch ein wenig gemächlich. Die Auflösung brachte trotzdem noch eine gewisse Überraschung mit sich.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.05.2023

Nur ein Drittel ist Story, der Rest hauptsächlich unnötige Wiederholung

Keeper of the Lost Cities – Entschlüsselt (Band 8,5) (Keeper of the Lost Cities)
0

Über diesen Band der Reihe kann man geteilter Meinung sein: Entweder man empfindet es als interessante Auffrischung der bisherigen Bände, denen ein Glossar jeweils gut getan hätte, oder man langweilt sich ...

Über diesen Band der Reihe kann man geteilter Meinung sein: Entweder man empfindet es als interessante Auffrischung der bisherigen Bände, denen ein Glossar jeweils gut getan hätte, oder man langweilt sich die ersten zwei Drittel des Buches, eben weil das Meiste davon Wiederholung ist. Zwar sind in dem Wiederholungsteil diverse Zusammenfassungen, aber eben auch angebliche Geheimakten diverser Elfen, bei denen ich mich wunderte, was Flirtinteressen der Jugendlichen in so hochgeheimen Akten zu suchen haben sollen. Das ist doch eher rein im Interesse der Teenager, nicht von Jahrhunderte alten Elfen oder gar relevant für irgendwelche politischen Fragen. Zudem kennt man als Leser der Reihe eben den Großteil des Inhalts der Akten, was beim Lesen schnell langweilig werden kann. Einzig die Akte über Keefe Sencen brachte mich zum schmunzeln, ebenso las ich die Akte über Dex ganz gern.
Das letzte Drittel bietet dann endlich die langerwartete Fortsetzung nach Band 8. Hier ist es äusserst erfrischend, mal Sequenzen aus Keefes Perspektive zu lesen, welche die empathisch minderbegabte Sophie eben so nie hätte erzählen können. So bekommt man endlich auch mal weniger dieser langweiligen Sophie-Gedankenspiralen über irgendwelche Pseudoprobleme zu lesen, sondern die Handlung bietet mehr spannende Abwechslung, mehr bewegende Emotionen.
Positiv zu erwähnen wäre die Karte im Buch, auf welcher die verschiedenen Orte der Elfen angesiedelt sind, wobei man die Serie auch problemlos ohne die Karte verfolgen kann. Ebenso gibt es im Mittelteil ein paar schöne Illustrationen, auch wenn die meisten der Jahrhunderte alten Elfen darauf aussehen wie Glitzer-Teenager.
Für mein Empfinden hätten die ersten beiden Drittel mit den inhaltlichen Wiederholungen deutlich straffer gestaltet werden müssen, denn grad weil es Wiederholungen sind, wird es einfach langweilig, ausschweifende Texte über nichts wirklich Neues zu lesen. Völlig überdimensioniert. Ebenso ist es ziemlich frech, dass diejenigen, die rein an der Fortsetzung sowie den Bildern interessiert sind, rund 500 Seiten Wiederholung mitkaufen müssen! Wiederholung, in denen sich nicht mal eben Wissen nachschlagen lässt, sondern vieles durch unnötig lange Texte in die Länge gezogen ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.04.2023

Gute Idee schwach umgesetzt, erst zum Ende hin wird es wirklich interessant

Stealing Infinity
0

Das Buch klang zunächst vielversprechend mit der Anspielung auf Zeitreisen, den Zahnrädern auf dem Cover sowie dem Hinweis auf das uralte Antikythera. Auch der Prolog weckte umgehend meine Neugier mit ...

Das Buch klang zunächst vielversprechend mit der Anspielung auf Zeitreisen, den Zahnrädern auf dem Cover sowie dem Hinweis auf das uralte Antikythera. Auch der Prolog weckte umgehend meine Neugier mit den Zeitwächtern und ihren brutalen Feinden und was dies für die weitere Handlung bedeuten könnte. Anschließend geht es mit der 17-jährigen Protagonistin Natasha weiter - und leider ausschließlich mit ihr bis zum Ende des Buches. Präsentiert wurde mir ein Teenager, die voll in ihrer Null-Bock-Loser-Phase aufgeht, bei teuren Klamotten und blauen Männeraugen komplett jedweden Verstand verliert und in der Gray Wolf Academy landet. Einer Academy mit sehr aussergewöhnlichen Regeln und Unterrichtsfächern. Leider ist das Konzept, irgendwelche Behauptungen und ungewöhnliche Dinge erstmal zu hinterfragen statt stumpf alles zu glauben und allem zu folgen, an Natasha leider spurlos vorbei gegangen. Zudem wirkten einige Details wie aus anderen Erzählungen abgekupfert, wie der Klamottenfundus (Edelstein-Trilogie) oder so eine Art Reise-Erinnerungs-Talisman (Inception). Ebenfalls war mir vieles zu konstruiert: Person A hat was Wichtiges zu sagen? Dann verschiebt sie es eben auf den Folgetag und verschwindet rein zufällig vorher auf unerklärliche Weise. Na dann. Spannung erzeugt man dadurch nicht. Und auch die Charaktere sind meist oberflächliche Stereotypen mit Klischee-Verhalten, alles wirkt übertrieben, aber unlogisch und auf Dauer einfach langweilig, zumal man vom Academy-Alltag gar nichts mitbekommt. Auch als Leser wird man einfach zu lange hängen gelassen, was der ganze Kram überhaupt soll, während man erstaunt verfolgt, wie Natasha sich devot von irgendwelchen Kerlen herumschubsen lässt und anderen Mädels intrigante Absichten unterstellt. Erst zum Ende hin kommt endlich Schwung ins Geschehen, und es gibt ausreichend Stoff für Spekulationen. Meines Erachtens leider zu spät, um das Buch als Ganzes zu mögen. Die Idee ansonsten ist gut, die Umsetzung leider misslungen. Angenehm zu lesen sind die kurz gehaltenen Kapitel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.04.2023

Wenn Welten und Vorurteile prickelnd aufeinander prallen

Noble Match
0

Kayden Devlin ist der Hauptakteur der neuen Bachelor-Show Noble Match: Als waschechter schottischer Duke wird er sich im Lauf der Wochen für eine der erlesenen Kandidatinnen entscheiden. Mit am Set April ...

Kayden Devlin ist der Hauptakteur der neuen Bachelor-Show Noble Match: Als waschechter schottischer Duke wird er sich im Lauf der Wochen für eine der erlesenen Kandidatinnen entscheiden. Mit am Set April Woods, die als Teamassistentin alle Hände voll zu tun hat, diesen reichen Schnösel zufrieden zu stellen. Und dennoch spüren beide ein Knistern zwischen sich. Natürlich ungünstig, bei laufender Sendung. Zumal sie sich doch eh gar nicht mögen dürften, da sie wie aus völlig unterschiedlichen Welten stammen . Oder etwa doch?
An sich eine schöne Idee, wie die beiden, April und Kayden, zunächst mit einem Sack voller Vorurteile bzw. Missverständnisse aufeinander prallen. Und sowieso nicht sein kann, was nicht sein darf, wenn Kayden keinen Vertragsbruch mit der Produktionsfirma riskieren möchte. Unnötig Wind aus den Segeln der Story hat die Gestaltung der beiden Charaktere selbst genommen. Bei Kayden wunderte ich mich zunächst über dessen Naivität, mit der er an die Show herangegangen ist. Auf welchem Planeten lebt er, nicht zu wissen, mit wieviel Superlativ so eine amerikanische Produktion gestaltet wird? Ebenso hat sein Unvermögen, April gegenüber mal Klartext zu reden, das Ganze unnötig verkompliziert. Bei April nervte mich von Beginn an, dass sie, die sie doch selbst in der Mediabranche arbeitet, sich vehement auf ein Gerücht Kayden gegenüber aus der Klatschpresse versteift, ohne auch nur auf die Idee zu kommen, dass die Wahrheit eine andere sein könnte. Stattdessen reitet sie in Dauerschleife darauf herum, was mir auf den berühmten Keks ging. Von ihrem Unvermögen, Show und Realität auseinander zu halten, ganz zu schweigen. Das in Kombination führte zu unnötigen Längen und Problemen die einfach, ich sag mal, hausgemacht waren, weil nur nicht miteinander geredet wurde. Nahm der Handlung für meinen Geschmack eher das Prickeln, statt es zu vertiefen. Ansonsten eine leicht zu lesende, charmante und teils auch recht amüsante Romanze, nur eben mit zuviel unnötigem, selbstgemachten Drama.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.04.2023

Mit Mut und Vertrauen in ein neues Abenteuer

Ashwood Academy – Das Geheimnis des Phönix (Ashwood Academy 2)
1

So spannend, wie der erste Band endet, geht es auch umgehend weiter. Nach dem Zusammenprall mit den Trollen liegen Lenya und Waldnymphe Silva verletzt in den Krankenbetten des Wald-Internats. Besonders ...

So spannend, wie der erste Band endet, geht es auch umgehend weiter. Nach dem Zusammenprall mit den Trollen liegen Lenya und Waldnymphe Silva verletzt in den Krankenbetten des Wald-Internats. Besonders der Nymphe scheint es sehr schlecht zu gehen und aus ihren geheimnisvollen Hinweisen, wie ihr oder dem mysteriösen neuen Patienten von Lenyas Vater Corbinian geholfen werden könnte, wird Lenya einfach nicht schlau. Doch dank ihrer Freunde Benu, der Wechselkröte Penelope und dem Gleithörnchen Wanda entdeckt sie schon bald, dass sogar die gesamte Akademie in großer Gefahr ist.
Nachdem Lenya in Band 1 erfahren hat, dass sie als Lichtwächterin dem roten Turm der Ashwood Academy angehört, bekommt sie nun die Gelegenheit zu zeigen, was diese besondere Aufgabe bedeutet. Auch wenn sie dies zunächst selbst noch nicht weiß. Und dass manche Probleme nur mit vereinten Kräften gelöst werden können. Entsprechend geht es diesmal vor allem um Freundschaft, Mut und Vertrauen, um magische Geheimnisse ebenso wie alte Vorurteile und Missverständnisse. Beim Bewältigen ihrer Aufgabe bekommt sie diesmal Hilfe von unerwarteter Seite, während die Gefahr sich aus einer anderen Richtung anschleicht.
Erzählerisch konnte mich Karin Müller auch diesmal wieder auf voller Länge überzeugen. Die Szenerie ist wunderschön erdacht und beschrieben, die Charaktere sind in sich stimmig, die Handlung spannend und Lenya eine coole und äusserst sympathische Socke. Und die Szenen mit Gleithörnchen Wanda sind einfach zauberhaft süß, muss mal betont werden. Definitiv eine äusserst gelungene Fortsetzung rund um das magische Waldinternat und seinen mythischen Nachbarn.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere