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Veröffentlicht am 30.11.2021

Humorvolles, magisches Abenteuer

Merdyns magische Missgeschicke – Zaubern will gelernt sein!
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Wer kennt sie nicht, die Abenteuer des mächtigen Magiers Merlin - pardon: Merdyn. Niemand?! Diese enttäuschende Erkenntnis ist nur eines von vielen Problemen, welches Hexenmeister Merdyn machen muss, als ...

Wer kennt sie nicht, die Abenteuer des mächtigen Magiers Merlin - pardon: Merdyn. Niemand?! Diese enttäuschende Erkenntnis ist nur eines von vielen Problemen, welches Hexenmeister Merdyn machen muss, als er ungeplant eintausendfünfhundert Jahre aus dem finsteren Mittelalter in die Zukunft geschickt wird. Dort trifft er auf die junge Rosie und ihr Meerschweinchen Pupsie (nein, Meerschweinchen sind nicht zum Essen da!), die von dem wirren Zausel zunächst wenig beeindruckt ist. Dennoch dauert es nicht lang, und die beiden erleben magische Abenteuer, treffen auf Erzfeinde und müssen ein wenig über sich hinauswachsen, um glücklich zu sein.
Das Buch ist urkomisch. Nicht nur, weil es zu jeder Menge Missverständnissen kommt, wenn jemand aus dem 6. Jahrhundert mit der unsrigen Zeit konfrontiert wird. Das Buch ist ein regelrechter Angriff auf die Lachmuskeln - da muss Magie im Spiel sein. Neben jeder Menge faszinierender Ideen und Wortspielereien. Natürlich gibt es auch das ein oder andere Abenteuer, schließlich ist Merdyns Erzfeind weiterhin hinter ihm her. Neben der schrägen Handlung wird zudem jedes Kapitel mit einem Reim begonnen und beendet, hier und da bereichern Illustrationen die Story.
Mit diesem Buch ist dem Autor ein genial-verrücktes, magisch-schräges und einfach urkomisches Leseabenteuer geglückt. Wer das Buch nicht liest verpasst was. Einfach be-zauber-nd!

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Veröffentlicht am 30.11.2021

Sieben Mordmotive

Eifersucht
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Das Buch beinhaltet sieben unterhaltsame Kurzgeschichten, welche jemandem das Leben kosten. Dabei sind die Motive unterschiedlich: Engagierte Beihilfe zum Selbstmord, Selbstjustiz, verletzter Stolz, Eifersucht… ...

Das Buch beinhaltet sieben unterhaltsame Kurzgeschichten, welche jemandem das Leben kosten. Dabei sind die Motive unterschiedlich: Engagierte Beihilfe zum Selbstmord, Selbstjustiz, verletzter Stolz, Eifersucht… Die jeweiligen Geschichten sind so unterschiedlich wie die behandelten Motive. Manchmal schleicht sich beim Lesen die Erkenntnis subtil ein wie langsam wirkendes Gift, während sie in anderen Erzählungen so plötzlich aufpoppt wie ein Springteufel. Manches mal hatte ich das Gefühl, eine Kurzgeschichte im Stile von Roald Dahl zu lesen, schwarzhumorig und mit überraschender Wendung. Zudem steckt nicht selten eine Story hinter der Story, so wird hier ein wenig psychologisch gefachsimpelt, dort Anspielungen auf politische oder gesellschaftliche Problemthemen gemacht. Inwiefern man beim Lesen in diese tieferen Schichten eintauchen möchte, kann man sich als Leser selbst aussuchen. Definitiv wirken die Erzählungen dadurch alles andere als oberflächlich. Unterhaltsam sind sie allemal, daher in meinen Augen auch eine ganz klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 15.11.2021

Billig-Kakao auf Kosten von moderner Sklaverei auf Kakaoplantagen

Blut und Schokolade
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Weißt du, ob für deine Schokolade Menschen, gar Kinder, ausgebeutet wurden? Diese Frage beginnt man sich zu stellen, während man die 18-jährige Manal an die Elfenbeinküste begleitet. Dort besucht sie entfernte ...

Weißt du, ob für deine Schokolade Menschen, gar Kinder, ausgebeutet wurden? Diese Frage beginnt man sich zu stellen, während man die 18-jährige Manal an die Elfenbeinküste begleitet. Dort besucht sie entfernte Verwandte mütterlicherseits. Galt sie in Deutschland bereits wegen ihrer dunklen Haut als Exotin, die im Alltag mit vielen Vorurteilen konfrontiert wurde, ist sie bei ihren Verwandten nun die Exotin mit der hellen Haut. Neben dieser nicht unwichtigen Thematisierung kommt jedoch schnell ein viel gravierenderes Thema zur Sprache: Auf der benachbarten Kakaoplantage werden Kinder zu Erntearbeiten gezwungen, gegen ihren Willen. Zufällig begegnet Manal dem Teenager Issa, der versucht, seinen Bruder aus dieser modernen Form der Sklaverei zu befreien und Manal um Hilfe bittet. Gegen den Willen ihres Onkels will Manal ihm helfen - und setzt eine Kette dramatischer Ereignisse in Gang.
Dieses Buch bedient ein wichtiges Thema über ein Produkt, welches manche fast schon wie täglich Brot verzehren, während andernorts Menschen dafür ausgebeutet werden: Kakao bzw. Schokolade. Aufgebaut ist das Buch in drei bzw. vier Erzählstränge, welche sich gekonnt ergänzen. Zum Einen ist da die junge Manal, welche nach ihrem Schulabschluss etwas ziellos ist und der Einladung ihres Onkels folgt, an die Elfenbeinküste zu reisen. Dann gibt es Issa, der nach langer Suche seinen jüngeren Bruder als eine Art Kindersklave auf einer Kakaoplantage endeckt und dort anheuert, um ihn - und die anderen Kinder - zu befreien. Manals Vater wäre der dritte Erzählstrang, der sich als Autor vorgenommen hat, die Familiengeschichte seiner Frau zu Papier zu bringen, beginnend mit der Versklavung ihrer Vorfahren über die Verschleppung nach Amerika mit anschließenden Freiheitskämpfen bis in die Gegenwart. Tatsächlich ergänzen sich die Handlungsstränge mit der Zeit immer mehr, zeigen hier und da Parallelen, bis sie am Schluss zusammengeführt werden. Gemeinsam mit Manal stellt man als Leser fest, dass die Sklaverei, welche Manal für längst abgeschafft hielt, in der Gegenwart noch immer in gewisser Form präsent ist. Ebenso wird die fortschreitende, teils illegale Zerstörung der Natur kritisiert. Und noch immer sind es reiche Weiße, die letztendlich die Nutznießer des Ganzen sind. Nur der Profit zählt für sie.
Das Buch ist in vielfacher Hinsicht sehr bewegend und übt gekonnt Kritik zu mehreren Themen. Stilistisch ist die Erzählung angenehm fokussiert, es gibt keine unnötigen Ausschweifungen, so dass mir beim Lesen schnell klar wurde, dass mich sehr viel Handlung erwarten wird. Und tatsächlich wird es sowohl in der Vergangenheit wie auch in der Gegenwart recht abenteuerlich, menschliche Abgründe zeigen sich ebenso auf wie der Wille, dem ein Ende zu bereiten. Und auch wenn die Handlung - hoffentlich - nur fiktiv ist bleibt nach dem Lesen dennoch ein gewisses Gefühl zurück, dass vielleicht doch das ein oder andere Erzählte sich grad irgendwo auf ähnliche Weise ereignen könnte.
Definitiv ein bewegendes Buch, welches primär den Wert von Kakao und Schokolade sowie die Gefahr der Ausbeutung zum Wohle des Profits auf wichtige Art beleuchtet.

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Veröffentlicht am 15.11.2021

Eine uralte Legende, ein mächtiger Feind und faszinierende Abenteuer an Land und unter Wasser

Drachenreiter 3. Der Fluch der Aurelia
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Endlich gehen die Abenteuer rund um Drache Lung und seinen Drachenreiter Ben weiter. Lung und die Drachen haben inzwischen ihr eigenes Drachental im Himalaya bezogen und betreuen dort ihren quirligen Drachennachwuchs, ...

Endlich gehen die Abenteuer rund um Drache Lung und seinen Drachenreiter Ben weiter. Lung und die Drachen haben inzwischen ihr eigenes Drachental im Himalaya bezogen und betreuen dort ihren quirligen Drachennachwuchs, als eine uralte Legende wahr zu werden scheint. Die Aurelia erhebt sich aus den Tiefen des Ozeans, eine Qualle von gigantischer Größe. Während die Fabelwesen ihre Ankunft mit Freude erwarten, will ein alter Erzfeind von Bens Vater die Magie der Aurelia für seine eigenen, bösen Zwecke nutzen - und bringt damit die gesamte Welt der Fabelwesen in größte Gefahr. Zeit für einen neuen Einsatz von Lung, Ben und ihre fantastischen Freunde.
Erneut hat mich Cornelia Funke mit ihrem Buch vollauf überzeugen können. Ihr Stil ist wie erwartet voller faszinierender Ideen und Details, ebenso gibt es wieder jede Menge Zeichnungen, welche das Buch auch optisch zu einem Lesehighlight machen. Die Kleinen, wie Homunkulus Fliegenbein und die Fliegerratte Lola, können diesmal beweisen, dass sie mindestens ebenso wichtig und mutig sein können wie die Großen. Zudem sorgen nicht nur neue Fabelwesen an Land, unter der Erde und im Wasser für faszinierende Abenteuer, auch der Bösewicht sorgt für ziemliche Dramatik. Als besonders faszinierend empfand ich die Abenteuer unter Wasser, für Spannung und Emotionen hat die Autorin allerdings in allen Szenen hervorragend gesorgt.
Ein überzeugender dritter Band der Drachenreiter-Reihe voller Spannung und faszinierender Ideen, diesmal auch mit wunderschönen Szenen in den Tiefen des Ozeans.

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Veröffentlicht am 15.11.2021

Ein Buch voller Lieblingskuchen und Torten

Meine glutenfreien Kuchen und Torten
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Ein wirklich schönes Buch rund um glutenfreie Kuchen und Torten. Dies ist bereits mein zweites Buch der Autorin mit Backrezepten. Diesmal bietet sie eine schöne Vielfalt, bei welcher Anfänger ebenso wie ...

Ein wirklich schönes Buch rund um glutenfreie Kuchen und Torten. Dies ist bereits mein zweites Buch der Autorin mit Backrezepten. Diesmal bietet sie eine schöne Vielfalt, bei welcher Anfänger ebenso wie Fortgeschrittene fündig werden. Altbekannte Rezepte aus der Kindheit oder Bewährtes aus der Kuchentheke sind hier in glutenfreier Form zu finden. Vom einfachen Zitronenkuchen, Gugelhupf oder Streuselkuchen bis hin zu Bisquitrolle, Rüblitorte, Regenbogentorte oder Pfirsich-Sekt-Torte, die Rezepte überzeugen alle auf ihre Art. Die Rezepte sind jeweils in gut verständlicher Form auf einer Seite notiert, während daneben das passende Bild zu sehen ist. Grundrezepte wie Mürbeteig und Bisquitteig finden sich vorn im Buch, Beispiele zum Mischen eigener Mehlmischungen finden sich im Anhang. Letzterer bietet zudem theoretisches Basiswissen zu Zöliakie und (manchmal damit einhergehender) Laktoseintoleranz ebenso wie Tipps für eine glutenfreie Küche und den Umgang mit glutenfreien Mehlen.
Positiv fiel mir auf, dass die Autorin auch auf weitere Unverträglichkeiten eingeht und innerhalb ihrer Rezepte auf Alternativen verweist (laktosefrei, vegan, Nussallergie). Schade ist, dass die Zutaten zu den jeweiligen Rezepten nicht tabellarisch angeordnet sind und eine Schnellübersicht zu Back- und Aufwandszeiten fehlt. Dafür ist das Buch angenehm hochwertig und stabil, die Gestaltung sympathisch sowie zeitlos, frei jedweder Selbstdarstellung der Autorin.
Definitiv empfehlendwert!

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