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Veröffentlicht am 01.06.2022

Schnörkellos und authentisch

Der dreizehnte Mann
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Erneut lässt das Autorenduo Schwieker und Tsokos ihre Berliner Protagonisten Anwalt Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Justus Jarmer gemeinsam einen brisanten Fall lösen. Hintergrund ist ein vertuschter ...

Erneut lässt das Autorenduo Schwieker und Tsokos ihre Berliner Protagonisten Anwalt Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Justus Jarmer gemeinsam einen brisanten Fall lösen. Hintergrund ist ein vertuschter Skandal in der Vergangenheit, basierend auf einem echten Fall: Das Berliner Jugendamt vermittelte Pflegekinder an pädophil Auffällige.
Gekonnt profitiert der Roman vom Fachwissen der Autoren in Jura und Rechtsmedizin. In diesen Bereichen darf man sich auf ein paar interessante Details freuen, ohne, dass die Detailfülle überhand nimmt. Ebenso ist der Stil der Autoren angenehm schnörkellos, es gibt keine unnötig Ausschmückungen oder übermäßig viel Privatleben der Protagonisten, der Fokus liegt auf dem Fall. Den emotionalen Part übernimmt Roccos Freund Tobias Baumann, der Privatermittler darf auch mal an die Decke gehen, während Rocco und Justus die Contenance bewahren. Die Kapitel sind kurz gehalten und bieten somit schnelle Szenenwechsel, wodurch es stets abwechslungsreich bleibt.
Der Fall selbst gestaltet sich schnell als politisch brisant und nicht immer einfach zu recherchieren. Hier punktet der Roman gekonnt damit, authentisch zu wirken. Neben der erschreckenden Parallele zu einer echten Begebenheit ist auch die Erklärung des Titels, welche man im Roman erfährt, sehr bewegend.
Spannende und schnörkellose Unterhaltung, der man das Fachwissen der Autoren auf positive Weise anmerkt.

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Veröffentlicht am 01.06.2022

Fantastische Abenteuer, kreative Wortspielerei und andere Gereimtheiten

Billy Backe, Band 3: Billy Backe und der Wilde Süden (tierisch witziges Vorlesebuch für die ganze Familie)
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Der Winterschlaf ist vorbei, Zeit für neue Abenteuer im Walle-Wacke-Land! Doch - au Backe - die Rashörner bringen alles durcheinander und rasen einfach alles um. Fortan steht das neueste Abenteuer fest: ...

Der Winterschlaf ist vorbei, Zeit für neue Abenteuer im Walle-Wacke-Land! Doch - au Backe - die Rashörner bringen alles durcheinander und rasen einfach alles um. Fortan steht das neueste Abenteuer fest: Den blauen Schrönk heilen. Und herausfinden, wo er überhaupt herkommt.
Ein wunderschönes und schräges Abenteuer für Murmeltier Billy Backe, Polly Posthörnchen und ihre Freunde. Vorn und hinten im Buch kann man bereits Karten des Walle-Wacke-Lands bestaunen, viele Details aus dem Abenteuer lassen sich in den Karten entdecken. Unterwegs lernen sie weitere Tiere und Landschaften samt ihrer Eigenarten kennen, wobei stets kreativ mit Worten gespielt wird. So lernt man, was es mit den Pinkuinen auf sich hat oder wie man einen Maulwurf davon heilt, immer rummaulen zu müssen. Auch der Text selber sowie die Dialoge sind zum Teil kunterbunte Wortspielereien, die Spaß machen zuzuhören und bisweilen eine kleine, aber lustige Herausforderung für den Vorleser darstellen. Macht es aber umso spannender, welche Wortspielerei einen wohl als nächstes erwartet, vom liebenswert-verrückten Abenteuer mal ganz abgesehen.
Ebenso faszinierend wie die Geschichte sind die vielen bunten Illustrationen im Buch samt der liebevollen Details. Generell ist das Buch von der Geschichte sowie vom Humor her für Kinder ab 5 Jahren sowie Erstleser ausgelegt. Es sind zwei aufeinander folgende Abenteuer, unterteilt in mehrere Kapitel mit großer Schrift. Dass es bereits der dritte Band im Walle-Wacke-Land ist sollte jedoch kein Hindernis sein, das Buch auch ohne Vorkenntnis der ersten Bände zu lesen.

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Veröffentlicht am 24.05.2022

Der Kampf gegen die Neverseen beginnt

Keeper of the Lost Cities – Das Tor (Keeper of the Lost Cities 5)
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Für Sophie und ihre Freunde der Geheimorganisation Black Swan wird immer deutlicher, dass die Rebellengruppe Neverseen eine ernstzunehmende Bedrohung für das Leben sämtlicher Völker ist, die es dringend ...

Für Sophie und ihre Freunde der Geheimorganisation Black Swan wird immer deutlicher, dass die Rebellengruppe Neverseen eine ernstzunehmende Bedrohung für das Leben sämtlicher Völker ist, die es dringend aufzuhalten gilt. Da die Neverseen mittlerweile immer skrupelloser vorgehen, um ihre Pläne, Fintans Visionen, zu verwirklichen, müssen auch Sophie und ihre Verbündeten alle Möglichkeiten nutzen, um die Rebellen aufzuhalten.

„Manchmal muss alles erst schlimmer werden, bevor es wieder besser wird.“ (Keefe, S. 35)

Ein äusserst spannender fünfter Band, die Handlung zieht stark an und wird immer komplexer, die Feinde immer skrupelloser. Wobei der Fokus diesmal stark auf dem Kampf gegen Neverseen liegt. Mit diesem Band kommen mehrere, teils neue Charaktere zum tragen, die gekonnt miteinander interagieren. Persönliche Geheimnisse und Hintergründe werden gelüftet, tragende Schicksale ins Spiel geworfen. Insbesondere Keefe, der sich bereits im letzten Band zu einem dramatischen Schritt entschlossen hat, trägt wesentlich im Kampf gegen die Neverseen bei - mein persönlicher Held dieser Folge. Einige weitere Rätsel werden gelöst oder tragen als Cliffhanger dazu bei, weiterhin am Ball bleiben zu wollen.
Neben all der Spannung und den vielen Geheimnissen bremste lediglich die Eigenart der Autorin meinen Lesespaß aus, unnötige Klischees und Fäkalhumor in die Serie einzubauen, während die Teens eine befremdliche Abneigung gegen menschliche bzw. elfische Nähe zu haben scheinen. Schade, ohne diese Punkte wäre die Serie ein uneingeschränktes Lesehighlight, so kann ich den Band nur mit 4/5 Punkten werten.

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Veröffentlicht am 24.05.2022

Das Leben, der Tod und die Zeit danach

Das unglaubliche Leben des Wallace Price
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Im einen Moment ist Wallace Price noch ein misanthroper Anwalt, im nächsten Moment - tot. Oder auch nicht, jedenfalls nicht so ganz. Denn eine Frau, die seinen Geist trotz seines Ablebens sehen kann, bringt ...

Im einen Moment ist Wallace Price noch ein misanthroper Anwalt, im nächsten Moment - tot. Oder auch nicht, jedenfalls nicht so ganz. Denn eine Frau, die seinen Geist trotz seines Ablebens sehen kann, bringt ihn in eine Teestube - ein Teestube? - in welcher Wallace auf aussergewöhnliche Charaktere trifft. Und einige davon sind ebenfalls tot, naja, so halbwegs, denn eigentlich ist dies nur ein Zwischenstadium zum wirklichen Jenseits. Hier bekommen einige nochmal die Chance, mit sich selbst oder anderen Personen ins Reine zu kommen, was Wallace dringend nötig hat - auch, wenn er das ganz anders sieht. Ist doch nicht seine Schuld, wenn kaum jemand ihn mag, oder etwa doch?
Das Buch behandelt den Tod sowie ein etwaiges Daseinsstadium im Anschluss auf fantastische ebenso wie emotionale Weise. Wallace bekommt die Chance, sein Leben zu reflektieren und von den anderen Bewohnern manch verborgende Seiten seines Charakters aufgezeigt. Aufgelockert wird das Thema durch einige recht amüsante Szenen, welche mir stellenweise fast schon zu albern wirkten. Ebenso kommen einige weitere Charaktere zu Wort, welche mal mehr, mal minder mit dem eigenen Tod oder dem eines geliebten Menschen zurecht kommen. Die Bewohner der Teestube sind recht unterschiedlich gezeichnete Charaktere, welche man beim Lesen lieb gewinnen kann, wenn man mag. Einzig Hugo, den Betreiber der Teestube, empfand ich als etwas blass, dafür sorgte er mit seinen Teezeremonien für eine einzigartige Atmosphäre sowohl für die lebendigen Gäste als auch für die Verstorbenen.
Eindeutig gefiel mir beim Lesen die liebevolle Herangehensweise an den Tod, welche dem Thema gekonnt den Schrecken des Verlustes nimmt. Ebenso wird im Roman die Gleichheit der Menschen, unabhängig von Geschlecht und Hautfarbe, äusserst angenehm dargestellt und einfach als Selbstverständlichkeit angenommen statt derlei Themen extra zu betonen. Einige Längen sowie der bereits genannte, manchmal überzogene Humor, nahmen mir ein wenig den Lesespaß, ansonsten kann ich den Schreibstil nur loben.
Ein mal ruhiges, mal bewegendes Buch, welches zum Lachen ebenso anregt wie zum Nachdenken.

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Veröffentlicht am 24.05.2022

Einhörner mal anders

Skandar und der Zorn der Einhörner
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Endlich gibt es ein Buch, in dem Einhörner völlig unverkitscht dargestellt werden. Hier haben sie sogar Flügel und jedes Kind träumt davon, mit 13 zu einem Elementar-Reiter auserwählt zu werden mit eigenem ...

Endlich gibt es ein Buch, in dem Einhörner völlig unverkitscht dargestellt werden. Hier haben sie sogar Flügel und jedes Kind träumt davon, mit 13 zu einem Elementar-Reiter auserwählt zu werden mit eigenem Einhorn und der ihnen zugehörigen Magie (Wasser, Feuer, Erde oder Luft). Diese Reiter liefern sich dann waghalsige Rennen und werden als berühmte Heldinnen und Helden gefeiert. Über Umwege kommt Skandar unerwartet auch zu einem Einhorn, darf dabei sein, wenn das Tier schlüpft, um sich mit ihm magisch zu verbinden. Das Problem ist nur: Skandar und sein Einhorn tragen das verbotene 5. Element! Ein Element, welches als böse gilt. Doch ist es dies wirklich? Nur, weil ein mysteriöser Reiter, der mit blutrünstigen wilden Einhörnern kürzlich den Gewinner des Rennens entführt hat, genau dieses magische Zeichen trug?
Das Buch ist wirklich megaspannend! Die Einhörner sind hier grob, wild und Fleischfresser, die reinsten Raubtiere, aber dennoch wachsen sie mit ihren jungen Reiterinnen und Reitern zu magischen Teams zusammen. Skandar, der sich auf der Insel der Einhörner neue Freunde erhofft, findet sich mit anderen Jugendlichen zu einem Team zusammen, das an ihn und sein Einhorn glaubt statt an irgendwelche Geschichten über ein böses Element. Entsprechend entwickeln die Kinder eine gelungene Gruppendynamik, Skandars Geheimnis zu verbergen. Und nebenbei machen sie es sich zum Ziel, das Geheimnis um den mysteriösen Reiter und dessen Pläne zu lüften, welche nach und nach weitere Opfer fordern.
Ein äusserst gelungenes Abenteuer von der ersten bis zu letzten Seite, in welchem neben der Magie und den faszinierenden Einhörnern die Themen Mut und Freundschaft mindestens ebenso begeistern. Das Buch ist in sich abgeschlossen, bietet allerdings genügend Potential für weitere spannende Abenteuer rund um Skandar und seine Freunde.

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