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Veröffentlicht am 16.05.2022

Jugendthriller mit etwas Mystery

Ancora
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Ancora - ein von der Aussenwelt abgeschotteter Ort. Hier wollen Romy und ihre Freunde den Sommer verbringen, ohne Strom und Technik, wie in früheren Zeiten. Dass den Ort ein Geheimnis umgibt verdrängt ...

Ancora - ein von der Aussenwelt abgeschotteter Ort. Hier wollen Romy und ihre Freunde den Sommer verbringen, ohne Strom und Technik, wie in früheren Zeiten. Dass den Ort ein Geheimnis umgibt verdrängt Romy zunächst - bis sie auffällige Parallelen zu einem Gedicht ihrer Mutter feststellt, welches ein tödliches Ende prophezeit. Gibt es einen Zusammenhang mit diesem mysteriösen Chemieunfall, der angeblich mal in dieser Gegend stattgefunden haben soll?
Ein Lob an den Autor, er weiß, wie man Spannung generiert und langsam Zweifel streut, ob man selbst den eigenen Freunden noch vertrauen kann oder nicht. Der Ort Ancora und die Geschehnisse werden nach und nach immer rätselhafter, entsprechend steigt die Spannung, was sich dahinter verbirgt und wer mit gefälschten Karten spielt. Etwas enttäuscht hat mich diesmal Romys nicht immer nachvollziehbare Begeisterung für den Initiationsritus des Ortes, ebenso fielen ihre Gedichte dafür, dass sie so begeistert und seit langem schreibt, doch recht fade aus. Und auch einige andere Personen waren mir in ihrer Handlungsweise etwas zu schräg drauf. Diese Kritikpunkte konnte der atmosphärische und spannende Schreibstil zum Glück ausreichend ausgleichen, so dass mir das Buch letztendlich viel Spaß gemacht hat.

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Veröffentlicht am 16.05.2022

Die Königin ist tot - es lebe die Königin?

A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia
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Die Königin Zirans hat sich einst sämtliche Reiche von Sonande zu Untertan gemacht und regiert diese nun aus dem stark abgesicherten, prunkvollen Ziran. Alle 50 Jahre, wenn ein bestimmter Komet den Himmel ...

Die Königin Zirans hat sich einst sämtliche Reiche von Sonande zu Untertan gemacht und regiert diese nun aus dem stark abgesicherten, prunkvollen Ziran. Alle 50 Jahre, wenn ein bestimmter Komet den Himmel streift, finden hier Wettspiele statt zu Ehren der sieben Götter, um zu entscheiden, unter wessen göttlichem Einfluss die kommenden Jahrzehnte stehen werden. Malik und seine Schwestern erreichen als Flüchtlinge eines von der Königin stark unterdrückten Reichs Ziran zur Zeit dieser Spiele. Als die Königin durch einen Attentäter tödlich verwundet wird will ihre aufmüpfige Tochter Karina ihre Mutter mit Hilfe uralter Totenmagie wiederbeleben, um selbst nicht den Thron übernehmen zu müssen. Dazu benötigt sie u. a. ein Menschenopfer und plant den Sieger der Wettkämpfe als Opfer ein. Gleichzeitig muss Malik die Spiele um jeden Preis gewinnen und die Prinzessin töten, um seine Schwester aus den Fängen eines mächtigen Magiewesens zu befreien.
Der Roman verspricht ein afrikanisch stark angehauchtes Setting. Dies ist auch tatsächlich in vielen Bereichen spürbar, leider jedoch merkt man der Autorin das Amerikanisch-Multikulturelle an, wodurch das Bild nicht lange stringent bleibt. Da tragen die Personen plötzlich asiatische Kleidung, ein pazifischer Taifun verirrt sich ins afrikanische Setting oder ein hebräisches Tohuwabohu, welches die Bewohner gar nicht kennen dürften. Selbst beim Titel der Königin konnte die Autorin sich nicht einig werden und bezeichnet sie mal als Königin, dann als Sultanin oder als Turmfalke, willkürlich im Wechsel. Positiv ist, dass das Reich von einer Matriarchin regiert wird, welche meiner Meinung nach der Skrupellosigkeit männlicher Pendants in nichts nachsteht. Auch die beiden Protagonisten, Prinzessin Karina und Flüchtling Malik, haben die gängigen Geschlechterklischees hier getauscht und bieten eine aufmüpfige, selbstbewusste Prinzessin sowie einen unsicheren, etwas tollpatschigen Jungen. Warum die Autorin zwischen den beiden unbedingt eine Liebensgeschichte anbahnen musste, welche in keinster Weise nachvollziehbar oder emotional spürbar ist, ist mir ein Rätsel. Ebenso werden die titelgebenden Spiele eher nebenbei abgehakt, obwohl hier Potential für Spannung vorhanden gewesen wäre. Stattdessen bekommt man diverse zähe Szenen präsentiert, unlogisch agierende Personen sowie eine Handlung, die über Längen vorhersehbar ist.
Mich konnte das Buch leider nicht begeistern, das aussergewöhnliche Setting reicht mir nicht, wenn die Handlung an sich mich über Längen nicht packen kann.

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Veröffentlicht am 29.04.2022

Willkommen in der Welt der Pyrenäen

Singe ich, tanzen die Berge
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Ein aussergewöhnlicher und poetischer Roman, der einen Bogen spannt über mehrere Jahrzehnte, in denen die Bewohner eines Dorfes in den Pyrenäen ebenso zu Wort kommen wie katalanische Legenden und die Natur ...

Ein aussergewöhnlicher und poetischer Roman, der einen Bogen spannt über mehrere Jahrzehnte, in denen die Bewohner eines Dorfes in den Pyrenäen ebenso zu Wort kommen wie katalanische Legenden und die Natur selbst.
Fixpunkt ist im Roman ein kleines Dorf in der Pyrenäen samt Umgebung. Nach und nach bringt die Autorin einige Bewohnerinnen und Bewohner samt ihrer Vorfahren und Nachkommen in Verbindung mit früheren Bewohnern aus der Zeit der Hexenverfolgung, dem Bürgerkrieg oder mit legendären Wesen und Geistern, welche in dieser Gegend vorkommen bzw. vorkommen könnten. Dabei spannt sie den Bogen immer weiter, nur um zum Schluss einen von mehreren möglichen Kreisen zu schließen. Aussergewöhnlich ist, dass die Autorin auch die Natur selbst zu Wort kommen lässt, Tiere, Pflanzen, Naturgewalten. Manche dieser Kapitel fand ich faszinierend, relativierten sie doch das Leben der Menschen. Manche Kapitel aus der Welt neben den Menschen hingegen empfand ich als zu sehr vermenschlicht, diese konnten mich nicht überzeugen. Besonders im letzten Drittel schwand mir der Zauber beim Lesen zu sehr, wobei mir die Aussage am Schluss sowie deren sinnbildliche Darstellung wiederum recht gut gefielen.
Das Buch gleicht ein wenig einem Lese-Experiment, auf welches man sich einlassen muss. Der Stil ist poetisch, so manches wird eher indirekt oder abstrakt als direkt ausgedrückt, vieles lädt zum Nachdenken oder Weiterdenken ein. Definitiv kein Mainstream, sondern die Autorin beschreitet ihren eigenen, kreativen Weg. Ein Werk zum darin eintauchen, träumen und Gedanken schweifen lassen.

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Veröffentlicht am 29.04.2022

Hommage auf den Vater des heutigen New York

Der große Fehler
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Andrew Haswell Green gilt als Vater des Großraums New York, war maßgeblich an der Gestaltung der Stadt beteiligt - und wurde 1903 auf offener Straße erschossen. Dieses Buch erzählt von einigen wichtigen ...

Andrew Haswell Green gilt als Vater des Großraums New York, war maßgeblich an der Gestaltung der Stadt beteiligt - und wurde 1903 auf offener Straße erschossen. Dieses Buch erzählt von einigen wichtigen Stationen im Leben des Mannes, basierend auf alten Aufzeichnungen und Tagebucheinträgen, bis hin zur Klärung des Mordmotivs.
Ich muss gestehen, dass mir der Name Andrew Haswell Green bis zu diesem Roman kein Begriff war. Und das, obwohl er nicht nur u.a. den Bau des Central Parks, der New York Public Library oder eine verbesserte Gestaltung des Schulsystems initiierte, sondern vor allem im Jahr 1898 NY City, Brooklyn, Queens und Staten Island zu dem New York einte, welches wir heute kennen.
Der auktoriale Erzähler berichtet in zwei Zeitebenen: Vom Mord an Andrew H. Green über die anschließenen Ermittlungen sowie im Wechsel rückblickend auf Greens Leben, chronologisch beginnend bei seiner Kindheit. Erzählt wird hierbei jedoch nicht kontinuierlich, vielmehr wurden einzelne Stationen oder Gegebenheiten aus Greens Leben bzw. den Ermittlungen ausgewählt, um wie ein Puzzle nach und nach ein Gesamtbild zu ergeben.
Tatsächlich sind die verschiedenen Szenen und Perspektiven ganz interessant, zumal der Autor die Personen nicht unnötig durch eigene Ausschmückungen verfälscht hat. Als etwas gewöhnungsbedürftig empfand ich jedoch die gewählte Fokussierung des Autors auf einige Details, welche zuweilen etwas ausschweifend ausfällt, während an anderer Stelle wichtige Gegebenheiten nur in einem Satz erwähnt werden.
Ein interessantes Buch über einen einstmals wichtigen Mann für die Stadt New York, der in Vergessenheit zu geraten droht. Man bekommt beim Lesen einen gewissen Eindruck, was für ein Mensch Andrew Haswell Green war sowie beispielhaft einige seiner Projekte geschildert. Der große Fehler - im Buch werden einige große Fehler benannt, das Buch zu lesen ist definitiv keiner.

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Veröffentlicht am 29.04.2022

Internationale Herausforderung für das Ermittler-Team

Einsame Entscheidung
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Der mittlerweile fünfte Fall im portugiesischen Fuseta stellt Leander Lost vor große Herausforderungen. Während der Tod eines Engländers für die anderen zunächst wie eine folgenschwere Beziehungstat wirkt, ...

Der mittlerweile fünfte Fall im portugiesischen Fuseta stellt Leander Lost vor große Herausforderungen. Während der Tod eines Engländers für die anderen zunächst wie eine folgenschwere Beziehungstat wirkt, beharrt Leander wegen für ihn gewichtiger Details darauf, dass noch mehr an der Sache dran sein muss. Und siehe da: Seine Beharrlichkeit wird belohnt. Doch die mutmaßliche Täterin gerät plötzlich in den Fokus internationaler Behörden - und Leander, überzeugt von der Unschuld der Frau, muss eine einsame Entscheidung für sich treffen.
Der Roman ist wie ein Wiedersehen alter Freunde, sobald man beim Lesen nach Fuseta zurückkehrt. Neben dem obligatorischen Abendessen bei Famile Rosado gibt es immer wieder ein paar Einblicke in die Leben diverser Freunde und Kollegen. Der Fall selbst kommt hierbei nicht zu kurz, Perspektivenwechsel geben der Handlung Schwung und laden zum Miträtseln ein, was hinter dem Mord an dem Engländer stecken mag. Ebenso hat mir gefallen, wie der Autor historische Details zu diversen Ortschaften mit eingebaut hat. Lediglich ein paar etwas überzogen wirkende Szenen bzw. Details minderten meinen Lesespaß ein wenig.
Auch der fünfte Fall bietet wieder spannende Unterhaltung und jede Menge Lokalkolorit zusammen mit dem für die Reihe typischen Humor.

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