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Veröffentlicht am 02.12.2021

Blick hinter die Fassade der Reichen und Schönen

Cainstorm Island – Der Gefangene
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Nach der Jagd auf Emilio, welche einigen Menschen das Leben kostete, gelangen er und seine Freunde nach Asaria, dem Land der Schönen und Privilegierten. Eindringlinge von Cainstorm Island sind hier jedoch ...

Nach der Jagd auf Emilio, welche einigen Menschen das Leben kostete, gelangen er und seine Freunde nach Asaria, dem Land der Schönen und Privilegierten. Eindringlinge von Cainstorm Island sind hier jedoch ebenso wenig erwünscht wie Asarianer, welche nicht ins Konzept der Regierung passen. Nachdem Emilio langsam versteht, wie die Welt Asarias funktioniert, bekommt er die Chance, das Schicksal aller gravierend zu ändern. Doch kann er seinen neuen Verbündeten wirklich trauen?
Spielte der erste Band komplett auf Cainstorm Island, erlebt man nun die futuristische Welt Asarias. Zwar ist Emilio hier als Gefangener längst nicht so viel unterwegs wie in seiner Heimat, doch die Einstellung der Bewohner Asarias lässt sich viel über Aktionen und Reaktionen miterleben. Stellenweise hätte ich mir allerdings schon etwas mehr Beschreibungen dieser futuristischen Welt gewünscht, der Aktionsradius ist doch recht eingeschränkt und die Welt lebt weiterhin mehr durch Beschreibungen statt durch Erlebnisse. Auch sind einige Figuren derart überzogen, dass ich manches Mal Schwierigkeiten mit der Glaubhaftigkeit hatte.
Auch wenn es eine gelungene Fortsetzung des ersten Bandes ist und man endlich die Welt der Reichen kennenlernt, in der längst nicht alles so fantastisch ist, wie man zunächst annehmen mag, fehlte mir doch ein wenig das Abenteuerliche aus dem ersten Band. Stattdessen hat das Buch einige Längen, durch welche die Spannung nicht ganz an Band eins heranreicht. Dennoch empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 02.12.2021

Action und Spannung in einer dystopischen Gesellschaft

Cainstorm Island – Der Gejagte
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Irgendwann in weiter Zukunft: Die Reichen und Schönen genießen im privilegierten Asaria ihr verwöhntes Leben, während die Bewohner auf Cainstorm Island unter Armut und Gangsterbanden leiden und für die ...

Irgendwann in weiter Zukunft: Die Reichen und Schönen genießen im privilegierten Asaria ihr verwöhntes Leben, während die Bewohner auf Cainstorm Island unter Armut und Gangsterbanden leiden und für die Reichen die Konsumgüter herstellen müssen. Als Dank bekommen sie deren Müll postwendend zurück, vieles davon wird einfach ins Meer gekippt. Zur Belustigung der Asarianer bekommen einige Cainstormer einen Chip von Eyevision implantiert, der täglich live aus dem Leben auf Cainstorm Island überträgt. Für die Asarianer wie interaktives Fernsehen, welches sie per Chat kommentieren können. Auch Emilio hat sich einen Chip implantieren lassen für täglich 30 Minuten Sendezeit, um seine Familie finanziell zu unterstützen. Lief bisher alles ganz gut, tötet er durch einen unglücklichen Zufall ein einflussreiches Bandenmitglied - bei laufender Übertragung. Fortan schwebt Emilio nicht nur in Lebensgefahr, auch seine Follower-Zahl schießt sprunghaft in die Höhe. Klar, Eyevision versucht, das aus eigenem Interesse auszuschlachten - Emilios Schicksal ist ihnen dabei völlig egal.
Eine sehr unterhaltsame Zukunftsversion, in der Arm und Reich auf erschreckende Weise auseinander gedriftet sind. Emilio ist als jugendlicher Fassadenkletterer ganz sympathisch, hat sich aber nie so wirklich Gedanken gemacht, welche möglichen Konsequenzen so ein Implantat mit sich bringen könnte. Seine Welt, also Cainstorm Island, Freunde und Familie, lernt man direkt über Emilio kennen, während man Asaria nur indirekt über den Kontaktmann von Eyevision sowie die Kommentare der Asarianer im Chat mitbekommt. Tatsächlich reicht das aber, um schnell zu erkennen, dass viele Asarianer ein verwöhnter und ethisch verkommener Haufen sind, überzeugt davon, die besseren Menschen zu sein. Entsprechend spannend ist es, Emilios Abenteuer mitzuerleben, wie er zunächst vor seinen Verfolgern - und Eyevision - zu fliehen versucht, nur um irgendwann den Spieß umzudrehen.
Ich empfand den Roman als angenehm spannend und abwechslungsreich. Die Arroganz der Privilegierten gegenüber den Armen ist stellenweise richtig erschreckend und auch die Folgen einer „Ex und Hopp“-Gesellschaft auf Kosten anderer, insbesondere der Natur, sind als Kritikpunkte gut untergebracht. Ein gelungenes, actionreiches Jugendbuch.

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Veröffentlicht am 30.11.2021

Humorvolles, magisches Abenteuer

Merdyns magische Missgeschicke – Zaubern will gelernt sein!
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Wer kennt sie nicht, die Abenteuer des mächtigen Magiers Merlin - pardon: Merdyn. Niemand?! Diese enttäuschende Erkenntnis ist nur eines von vielen Problemen, welches Hexenmeister Merdyn machen muss, als ...

Wer kennt sie nicht, die Abenteuer des mächtigen Magiers Merlin - pardon: Merdyn. Niemand?! Diese enttäuschende Erkenntnis ist nur eines von vielen Problemen, welches Hexenmeister Merdyn machen muss, als er ungeplant eintausendfünfhundert Jahre aus dem finsteren Mittelalter in die Zukunft geschickt wird. Dort trifft er auf die junge Rosie und ihr Meerschweinchen Pupsie (nein, Meerschweinchen sind nicht zum Essen da!), die von dem wirren Zausel zunächst wenig beeindruckt ist. Dennoch dauert es nicht lang, und die beiden erleben magische Abenteuer, treffen auf Erzfeinde und müssen ein wenig über sich hinauswachsen, um glücklich zu sein.
Das Buch ist urkomisch. Nicht nur, weil es zu jeder Menge Missverständnissen kommt, wenn jemand aus dem 6. Jahrhundert mit der unsrigen Zeit konfrontiert wird. Das Buch ist ein regelrechter Angriff auf die Lachmuskeln - da muss Magie im Spiel sein. Neben jeder Menge faszinierender Ideen und Wortspielereien. Natürlich gibt es auch das ein oder andere Abenteuer, schließlich ist Merdyns Erzfeind weiterhin hinter ihm her. Neben der schrägen Handlung wird zudem jedes Kapitel mit einem Reim begonnen und beendet, hier und da bereichern Illustrationen die Story.
Mit diesem Buch ist dem Autor ein genial-verrücktes, magisch-schräges und einfach urkomisches Leseabenteuer geglückt. Wer das Buch nicht liest verpasst was. Einfach be-zauber-nd!

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Veröffentlicht am 30.11.2021

Sieben Mordmotive

Eifersucht
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Das Buch beinhaltet sieben unterhaltsame Kurzgeschichten, welche jemandem das Leben kosten. Dabei sind die Motive unterschiedlich: Engagierte Beihilfe zum Selbstmord, Selbstjustiz, verletzter Stolz, Eifersucht… ...

Das Buch beinhaltet sieben unterhaltsame Kurzgeschichten, welche jemandem das Leben kosten. Dabei sind die Motive unterschiedlich: Engagierte Beihilfe zum Selbstmord, Selbstjustiz, verletzter Stolz, Eifersucht… Die jeweiligen Geschichten sind so unterschiedlich wie die behandelten Motive. Manchmal schleicht sich beim Lesen die Erkenntnis subtil ein wie langsam wirkendes Gift, während sie in anderen Erzählungen so plötzlich aufpoppt wie ein Springteufel. Manches mal hatte ich das Gefühl, eine Kurzgeschichte im Stile von Roald Dahl zu lesen, schwarzhumorig und mit überraschender Wendung. Zudem steckt nicht selten eine Story hinter der Story, so wird hier ein wenig psychologisch gefachsimpelt, dort Anspielungen auf politische oder gesellschaftliche Problemthemen gemacht. Inwiefern man beim Lesen in diese tieferen Schichten eintauchen möchte, kann man sich als Leser selbst aussuchen. Definitiv wirken die Erzählungen dadurch alles andere als oberflächlich. Unterhaltsam sind sie allemal, daher in meinen Augen auch eine ganz klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 15.11.2021

Billig-Kakao auf Kosten von moderner Sklaverei auf Kakaoplantagen

Blut und Schokolade
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Weißt du, ob für deine Schokolade Menschen, gar Kinder, ausgebeutet wurden? Diese Frage beginnt man sich zu stellen, während man die 18-jährige Manal an die Elfenbeinküste begleitet. Dort besucht sie entfernte ...

Weißt du, ob für deine Schokolade Menschen, gar Kinder, ausgebeutet wurden? Diese Frage beginnt man sich zu stellen, während man die 18-jährige Manal an die Elfenbeinküste begleitet. Dort besucht sie entfernte Verwandte mütterlicherseits. Galt sie in Deutschland bereits wegen ihrer dunklen Haut als Exotin, die im Alltag mit vielen Vorurteilen konfrontiert wurde, ist sie bei ihren Verwandten nun die Exotin mit der hellen Haut. Neben dieser nicht unwichtigen Thematisierung kommt jedoch schnell ein viel gravierenderes Thema zur Sprache: Auf der benachbarten Kakaoplantage werden Kinder zu Erntearbeiten gezwungen, gegen ihren Willen. Zufällig begegnet Manal dem Teenager Issa, der versucht, seinen Bruder aus dieser modernen Form der Sklaverei zu befreien und Manal um Hilfe bittet. Gegen den Willen ihres Onkels will Manal ihm helfen - und setzt eine Kette dramatischer Ereignisse in Gang.
Dieses Buch bedient ein wichtiges Thema über ein Produkt, welches manche fast schon wie täglich Brot verzehren, während andernorts Menschen dafür ausgebeutet werden: Kakao bzw. Schokolade. Aufgebaut ist das Buch in drei bzw. vier Erzählstränge, welche sich gekonnt ergänzen. Zum Einen ist da die junge Manal, welche nach ihrem Schulabschluss etwas ziellos ist und der Einladung ihres Onkels folgt, an die Elfenbeinküste zu reisen. Dann gibt es Issa, der nach langer Suche seinen jüngeren Bruder als eine Art Kindersklave auf einer Kakaoplantage endeckt und dort anheuert, um ihn - und die anderen Kinder - zu befreien. Manals Vater wäre der dritte Erzählstrang, der sich als Autor vorgenommen hat, die Familiengeschichte seiner Frau zu Papier zu bringen, beginnend mit der Versklavung ihrer Vorfahren über die Verschleppung nach Amerika mit anschließenden Freiheitskämpfen bis in die Gegenwart. Tatsächlich ergänzen sich die Handlungsstränge mit der Zeit immer mehr, zeigen hier und da Parallelen, bis sie am Schluss zusammengeführt werden. Gemeinsam mit Manal stellt man als Leser fest, dass die Sklaverei, welche Manal für längst abgeschafft hielt, in der Gegenwart noch immer in gewisser Form präsent ist. Ebenso wird die fortschreitende, teils illegale Zerstörung der Natur kritisiert. Und noch immer sind es reiche Weiße, die letztendlich die Nutznießer des Ganzen sind. Nur der Profit zählt für sie.
Das Buch ist in vielfacher Hinsicht sehr bewegend und übt gekonnt Kritik zu mehreren Themen. Stilistisch ist die Erzählung angenehm fokussiert, es gibt keine unnötigen Ausschweifungen, so dass mir beim Lesen schnell klar wurde, dass mich sehr viel Handlung erwarten wird. Und tatsächlich wird es sowohl in der Vergangenheit wie auch in der Gegenwart recht abenteuerlich, menschliche Abgründe zeigen sich ebenso auf wie der Wille, dem ein Ende zu bereiten. Und auch wenn die Handlung - hoffentlich - nur fiktiv ist bleibt nach dem Lesen dennoch ein gewisses Gefühl zurück, dass vielleicht doch das ein oder andere Erzählte sich grad irgendwo auf ähnliche Weise ereignen könnte.
Definitiv ein bewegendes Buch, welches primär den Wert von Kakao und Schokolade sowie die Gefahr der Ausbeutung zum Wohle des Profits auf wichtige Art beleuchtet.

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