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Veröffentlicht am 11.02.2022

Ein etwas anderes Zeitreise-Abenteuer - Achtung: Mehrteiler

#London Whisper – Als Zofe ist man selten online
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Ein Traum geht in Erfüllung: Zoe verbringt ein Auslandsjahr in einem Londoner Internat. Zwischen Girlstalk und Mitternachtsparty fühlt sie sich richtig wohl und füttert ihren Instagram-Account begeistert ...

Ein Traum geht in Erfüllung: Zoe verbringt ein Auslandsjahr in einem Londoner Internat. Zwischen Girlstalk und Mitternachtsparty fühlt sie sich richtig wohl und füttert ihren Instagram-Account begeistert mit Ideen. Daher hält sie es zunächst auch für einen gelungenen Scherz ihrer Freundinnen, als sie in wallendem Rüschennachthemd und Haarhaube als Traudelwald wachgerüttelt wird. Kurz darauf findet sie sich als Zofe von Miss Lucy wieder, die im Jahr 1816 dringend eine gute Freundin nötig hat. Zoe hat da bereits ein paar Ideen - junge Frauen müssen schließlich zusammen halten!
Ich mag Zoe. Sie gehört zu den Mädchen, die man gerne als Freundin hat, da sie statt auf Zickenterror für Zusammenhalt steht. Entsprechend führt sie einen Insta-Blog, auf welchem Tipps und wichtige Mädchen-Themen zur Sprache kommen, statt sich als eine dieser vielen Selbstdarstellerinnen zu profilieren. Das kommt ihr nun auch in der Vergangenheit zugute. Zwar gibt es hier noch kein Internet, doch Zoe hat schnell ein paar gute Ideen, wie sich auch hier die jungen Frauen untereinander geschickt vernetzen können, um sich gegenseitig Tipps und Selbstvertrauen zu geben.
Neben ihrer Aufgabe, der verschüchterten Lucy eine gesunde Portion Selbstbewusstsein zu bescheren, trifft sie auf einen weiteren Zeitreisenden: Lord Hayden Falcon-Smith. Gemeinsam versuchen sie, hinter das Geheimnis des Spiegels zu kommen, welcher sie in der Zeit zurück katapultierte. Nicht ohne einen gefährlichen Feind auf den Fersen.
Spannend, lebhaft und Dank Zoe voller guter Laune, so könnt man den Roman beschreiben. Auch ihre Idee, wie sie ohne Instagram die jungen Frauen erreicht und dank ihrer unbeschwerten Art Freundinnen gewinnt hat mir sehr gefallen. Leider bricht das Buch mitten in der Handlung mit einem Cliffhanger ab - es scheint sich um einen Mehrteiler zu handeln, wobei nirgends ein Hinweis dazu stand. Da war ich etwas enttäuscht, ich hatte mit einem Standalone gerechnet. Ansonsten eine zauberhafte Zeitreise-Geschichte mit einer sympathischen und pfiffigen Protagonistin.

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Veröffentlicht am 31.01.2022

Verräter und andere Geheimnisse

Keeper of the Lost Cities – Das Feuer (Keeper of the Lost Cities 3)
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Ein neues Schuljahr an der Foxfire Academy beginnt für Sophie und ihre Elfenfreunde. Noch immer ist unklar, wer die Rebellen sind, die nicht nur Sophie entführten, sondern es auch auf das Alicorn Silveny ...

Ein neues Schuljahr an der Foxfire Academy beginnt für Sophie und ihre Elfenfreunde. Noch immer ist unklar, wer die Rebellen sind, die nicht nur Sophie entführten, sondern es auch auf das Alicorn Silveny abgesehen haben. Ebenso hält sich Black Swan Sophie gegenüber stark zurück, was ihr keine Ruhe lässt, da die Organisation doch überhaupt erst für Sophies Existenz sowie ihre aussergewöhnlichen Fähigkeiten verantwortlich ist. Durch einige gewagte Entscheidungen des Rates der Elfen kommt es zu gravierenden Ereignissen - und Sophie wird zum Sündenbock erklärt. Zugleich wird deutlich, dass es irgendwo einen Verräter geben muss. Tatsächlich ist die Wahrheit noch viel grausamer...
Band drei ist der bisher actionlastigste Band der Reihe. Auf dem Cover sind diesmal Sophie und Fitz in einer buchstäblich brenzligen Situation zu sehen, die meisten Abenteuer erlebt sie jedoch weiterhin mit Keefe Sencen, dem verrückten Querkopf, auf den jedoch stets Verlass ist. Definitiv ein Charakter, der Schwung in die Handlung bringt sowie ein paar flotte Sprüche auf Lager hat. Fitz bleibt als Sophies Love Interest weiterhin relativ blass, ihr bester Freund Dexter wird diesmal leider etwas vernachlässigt. Ebenso schade ist, dass die Mädchen und Frauen weiterhin größtenteils an den Themen Aussehen, Jungs und Zickenterror interessiert sind, nur langsam kommt Biana mit ins Team und wird meiner Meinung nach von der Autorin deutlich unter Wert verkauft. Generell wird mir noch immer zu sehr das Klischee bedient, Abenteuer oder Verrat wären nur den Jungs und Männern zuzutrauen.
Die Handlung ist diesmal voller Spannung und Action und es gibt diverse versteckte Details sowohl zum Thema Verräter als auch zu Black Swan. Leider lässt die Autorin Sophie stellenweise unpassend dämlich handeln. Besonders nach der ersten Hälfte haut Sophie einen raus, wo klar war, dass die Autorin sie nur deswegen so blöd agieren lässt, um die Handlung in eine bestimmte Richtung zu dirigieren. Nicht weniger enttäuschend war, wie Sophie eindeutige Hinweise bewusst ignorierte. Dass die Kinder nicht alle Hinweise sofort als solche erkennen - geschenkt. Immerhin dürfen die Leser auch was zum Kombinieren haben. Aber eine Tatsache bewusst ignorieren, indem Sophie sich selbst wiederholt belügt - und das von einer Person, die sonst logische Schlussfolgerungen zieht, bei denen selbst Erwachsene noch ins Staunen geraten - war einfach unglaubwürdig und zog eine bestimmte Erkenntnis nur unnötig in die Länge. Entweder hochintelligent oder dumm wie Iggy der Imp - aber bitte nicht im steten Wechsel, je nachdem, wie es der Autorin grad am besten in die Szene passt.
Im dritten Band ist schon zu spüren, dass Sophie und ihre Freunde langsam älter und somit etwas reifer werden. Leider lässt die Autorin Sophie manchmal unnötig dumm und unüberlegt handeln, was den Charakter nicht so ganz rund präsentiert. Die Ereignisse, Geheimnisse und Verschwörungen sind diemal etwas umfangreicher und bereiten die Story der Handlung auf eine komplexe Fortsetzung vor. Insgesamgt sehr bewegend und actionlastig und macht definitiv Lust auf weitere Abenteuer.

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Veröffentlicht am 26.01.2022

Spannung mit hervorragendem Gruselfaktor

Serafina Black – Der Schatten der Silberlöwin
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Verborgen in den Kellern eines Herrenhauses lebt Serafina mit ihrem Vater. Heimlich beobachtet sie die reichen Bewohner und deren Gäste, schleicht nachts ungesehen durch die Gänge und Räume und ist dabei ...

Verborgen in den Kellern eines Herrenhauses lebt Serafina mit ihrem Vater. Heimlich beobachtet sie die reichen Bewohner und deren Gäste, schleicht nachts ungesehen durch die Gänge und Räume und ist dabei so lautlos wie eine Katze auf Samtpfoten. Nur das Streifen durch den Wald hat ihr Vater ihr verboten, wo er sie einst als Baby fand und sich ihrer annahm. Trotzdem scheint eine unheimliche Gefahr von den Wäldern auszugehen. Als Serafina beobachtet, wie ein mysteriöser Fremder die Tochter reicher Gäste spurlos verschwinden lässt, muss sie ihre Deckung verlassen und gerät schon bald mit Braeden, dem Ziehsohn des Biltmore-Anwesens, in ein gefährliches und magisches Abenteuer.
Ein sehr beeindruckender Einstieg in eine magische Buchreihe. Beim Lesen merkt man schnell, dass Serafina ein ganz besonderes Mädchen ist, kann sie sich doch lautlos anschleichen und besser im Dunkeln sehen als die anderen. Regelrecht katzengleich wirkt sie manchmal. Auch wenn ihr Vater sie versteckt hält ist sie aufgeweckt und selbstbewusst und kann im Verlauf ihres Abenteuers nicht nur ihren Mut beweisen, sondern erfährt mehr über ihre Herkunft sowie die Hintergründe ihrer Fähigkeiten. In Braeden, dem Ziehsohn der Besitzer des Anwesens, findet sie zudem einen guten Freund - ihren ersten Freund überhaupt in ihrem Leben. Sowohl Serafinas Charakter als auch die Freundschaft der beiden Kinder haben mir sehr gefallen, beide wirken sympathisch und aufgeschlossen und es macht Spaß, mit ihnen mitzufiebern. Tatsächlich gestaltet sich ihr Abenteuer düster und gefährlich, dunkle Magie verleiht dem Ganzen eine unheimliche und bedrohliche Atmosphäre. Welch geniales Grusel-Feeling! Zudem macht es Spaß, den im Roman gestreuten Fährten zu folgen, welche der Bösewicht hinterlässt. Der lebhafte und stimmungsgeladene Schreibstil trägt ebenfalls zum Lesevergnügen bei.
Hervorragend düster, gruselig und spannend, mit einer toughen Protagonistin, einem gefährlichen Gegner sowie jeder Menge magischen Geheimnissen.

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Veröffentlicht am 25.01.2022

Junge Frauen, die mit Macht nicht umgehen können

Der Club der Rabenschwestern
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Nachdem sie ein Leben lang mit ihrer Mutter wie auf der Flucht lebte, freut Vivi sich auf ein endlich normales Leben am Westerley College. Dort wird sie überraschend von der angesagtesten Studentinnenverbindung ...

Nachdem sie ein Leben lang mit ihrer Mutter wie auf der Flucht lebte, freut Vivi sich auf ein endlich normales Leben am Westerley College. Dort wird sie überraschend von der angesagtesten Studentinnenverbindung Kappa Rho Nu zur Bewerberinnenrunde eingeladen. Tatsächlich entpuppt sich die Verbindung als geheimer Hexenzirkel, der sich jährlich die begabtesten Hexen aussucht. Wobei Vivi, neben einigen anderen Bewerberinnen, bisher nichts von ihrer magischen Begabung wusste. Ein Dorn im Auge ist sie zunächst Scarlett, Hexe aus reichem Haus und auf den Präsidentinnenposten des Zirkels aus. Und mit einem gravierenden Geheimnis aus ihrer Vergangenheit, welches ihren Zirkel schon bald in tödliche Gefahr bringt.
Die Beschreibung klang so vielversprechend - leider entpuppte sich der Roman als einer von vielen College-Drama-Zicken-Romanen mit den üblichen Eifersuchtsszenen. Von der Wirkungsweise der Hexenmagie hab ich als Leserin kaum etwas mitbekommen, vor allem bei den Neulingen wie Vivi hätte ich mir ein wenig Beschreibungen über das Erlernen der Magie erhofft. Stattdessen wird plötzlich die Lehrerin für ihre tolle Leistung gelobt, die Neulinge unterrichtet zu haben, welche nach kurzer Zeit einfach so Magie wirken können. Diese gestaltet sich in erster Linie aus Händchenhalten und Reime aufsagen, welche nur leider selbst durch Wiederholungen nicht spannender werden.
Der Hexenzirkel an sich ist das beste Beispiel, was passiert, wenn man jungen Menschen eine Macht gibt, mit der sie nicht verantwortungsbewusst umgehen können. Die Studentinnen sehen sich als exquisite Möchtegern-Luxus-Verbindung, die ihre Magie in erster Linie dafür nutzen, sexy auszusehen, auf Parties sofort bedient zu werden oder anderen Streiche zu spielen. Was hätte man nicht alles Sinnvolles damit anfangen können!? Stattdessen hat der Glamourfaktor oberste Priorität. Und wenn vor lauter Hexenkram die Vorbereitung für die Vorlesung nicht sitzt - auch dafür gibt es magische Möglichkeiten, sich durchzumogeln. Im Großen und Ganzen wirkten die Frauen auf mich wie ein Haufen Halbstarke, die sich die Welt magisch zurechtbasteln und völlig an der Realität vorbei leben. Entsprechend empfand ich die Kapitel der Oberzicke Scarlett, die am liebsten alles und jeden nach ihren Vorstellungen formen will, als äußerst anstrengend. Zumal sie auch im Verlauf der Bedrohung gegenüber dem Zirkel erschreckenderweise blind für jedwede Auffälligkeiten und Hinweise ist und sich ausschließlich in ihren eigenen Mutmaßungen verirrt. Das alles riss selbst der Umstand nicht mehr raus, dass ihre Mutter überzogene Anforderungen an sie stellt, doch gefälligst ebenso erfolgreich zu sein wie die große Schwester. Mein Mitleid hielt sich in Grenzen. Deutlich interessanter waren Vivis Kapitel als sympathische und bodenständige Person, sie ist ein Charakter, den man einfach gern haben muss.
Die Überraschung für die Beteiligten empfand ich als wenig gelungen, da die Handlung sich als sehr vorhersehbar gestaltet. Am enttäuschensten war letztendlich, dass die große Katastrophe, welche die Rabenschwestern bekämpfen müssen, bereits vor einigen Jahrzehnten durch ein wenig Händchenhalten und Reime aufsagen hätte verhindert werden können, wie man als Leser dann einfach mal so feststellen darf.
Der Roman reiht sich in die üblichen College-Romane ein, in denen Eifersüchteleien und Zickereien die Handlungen bestimmen. Vieles ist vorhersehbar, die Magie wird dafür genutzt, sich wie Glamour-Prinzessinen aufführen zu können und beschränkt sich stark aufs Reime aufsagen. Ganz nett und stellenweise atmosphärisch, aber mehr auch leider nicht.

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Veröffentlicht am 17.01.2022

Hervorragend komplexe Story um das Schicksal einer fantastischen Welt

Die Jagd nach dem Willomitzer
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Der vierte Band der Saga um das magische Reich Eldrid, welches von den Schatten bedroht wird, hat es in sich: Nachdem Ludmilla das schattenverschlingende Geschöpf Willomitzer erschaffen hat, wird sie mental ...

Der vierte Band der Saga um das magische Reich Eldrid, welches von den Schatten bedroht wird, hat es in sich: Nachdem Ludmilla das schattenverschlingende Geschöpf Willomitzer erschaffen hat, wird sie mental von Zamir, dem bösen Spiegelwächter des Taranee-Spiegels, angegriffen. Dieser Angriff bleibt nicht ohne Folgen und sie verliert hierbei die Kontrolle über den Willomitzer, welcher fortan ungehemmt den Bewohnern Eldrids die Schatten stehlen kann. Doch bevor sie den Schattenfresser wieder einfangen können, müssen Ludmillas Freunde sich zunächst um Ludmillas Heilung nach dem Angriff kümmern. Derweil versuchen weitere Bewohner sowohl Eldrids als auch der Menschenwelt, ihre Ziele zu verfolgen - und nicht alle sind dem Schicksal Eldrids wohlgesonnen.
Auf dem Cover sind wunderbar Ludmilla, ihr Schatten Aik, Formwandler Lando in Vogelgestalt, der Unsichtbare Eneas, der dreiköpfige Kobolddrache Nouk sowie der schattenfressende Willomitzer zu sehen, eingerahmt von dem halb zerstörten Ardis-Spiegel. Tatsächlich spielt dieser Spiegel diesmal eine nicht unwesentliche Rolle. Insgesamt gibt es diesmal mehrere Handlungsstränge, welche jeder für sich sowohl spannend als auch wegweisend für das Schicksal aller Beteiligten sind. Die Alte Kunst, mit den Schatten zu kommunizieren, gewinnt immer stärker an Gewicht und die Prophezeiung über das zu zerstörende Pentagramm scheint sich langsam zu bewahrheiten. Auch wenn nicht sicher ist, wer letztendlich der weisgesagte Eine sein wird. Zudem darf man sich auf weitere zu entdeckende Gebiete sowie auf neue faszinierende Wesen freuen.
Neben diversen Charakterentwicklungen, welche diesen Band angenehm bereichern, hat mir insbesondere Ludmillas innere Zerrissenheit sehr gefallen. Auf dem Mädchen liegt eine starke Last, Eldrid retten zu müssen, welche sie schier zu erdrücken droht. Da darf sie gerne mal aus der Haut fahren, verzweifeln, wütend werden - nur um stets wieder zu ihren Verbündeten zurück zu finden, ohne welche sie die vielen Aufgaben nicht bewältigen könnte. Und auch an anderer Stelle sind Personen mit wichtigen Themen wie Vertrauen, Verrat und Respekt konfrontiert oder stoßen auf Widerstand, den es zu überwinden gilt.
Ein überzeugender vierter Band voller Spannung, Dramatik und neuen Entwicklungen. Dank einer Einleitung zu Beginn, welche das bisherige Geschehen kurz ins Gedächtnis ruft, ist man als Leser sofort wieder mitten im Geschehen und darf sich auf viele Überraschungen und weitere zu erkundende Gebiete Eldrids freuen. Neben dem ersten Band des bisher stärkste Teil der Saga.

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