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Veröffentlicht am 01.12.2018

Faszinierende Fantasy mit altrömischem Charme

Bestias
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Mörderische Bestien kamen einst über die Welt und brachten den Tod für den Großteil der Menschheit. Davon berichten die Bestien-Chroniken, dereinst von mutigen Überlebenden aufgezeichnet. Keiner weiß, ...

Mörderische Bestien kamen einst über die Welt und brachten den Tod für den Großteil der Menschheit. Davon berichten die Bestien-Chroniken, dereinst von mutigen Überlebenden aufgezeichnet. Keiner weiß, woher die Bestien kamen - oder warum. Einzig in der Stadt Kol lebt man durch eine magische Kuppel geschützt vor diesen Kreaturen, während ausserhalb der Stadt weiterhin Menschen ums Überleben gegen gefährliche Bestien kämpfen. Doch auch in der scheinbar sicheren Metropole ist das Leben nicht ungefährlich, denn der größte Feind ist immernoch der Mensch. Dies ist die Geschichte von vier Aussenseitern, welche im Kampf gegen das Böse antreten...
Bestias ist der erste Teil einer Trilogie um die Bestien-Chroniken, welche in einer Welt angesiedelt ist, die stark an das alte Römische Reich erinnert. Nach und nach lernt man die Hauptfiguren kennen, deren Schicksale sich schon bald in der Metropole Kol kreuzen. Da wäre zum einen das Straßenkind Tarl, den man nicht nur als Leser einfach gern haben muss und der eine mächtige Gabe in sich trägt. Die Magistudentin Ceres, der ihr Stottern einen gewaltigen Strich durch die Zauberer-Karriere zieht. Barbar Balger, welcher ausserhalb von Kol lebt und intelligenter ist als so manch ein nicht-barbarischer Stadtbewohner. Und Magnus, bei dem die Schicksale der vier Helden schon bald zusammenlaufen. Sehr interessant fand ich, wie vor jedem Kapitel ein Auszug aus den Bestien-Chroniken nach und nach schildert, wie alles begann, wie die Bestien das Grauen über die Menschen brachten und die Chronisten in die Stadt Kol flüchteten, in welcher sie sich anfangs sicher glaubten. Zudem hält der Autor sich nicht allzu lang mit Beschreibungen der Umgebung auf sondern nutzt geschickt Andeutungen und Schlüsselworte, um eine Vorstellung der Stadt Kol oder des Umlands im Kopf des Lesers entstehen zu lassen. Dies ist ihm für meinen Geschmack hervorragend gelungen, so dass Greg Walters sich mehr auf die Handlung statt auf die Beschreibung von Stadt und Land konzentrieren kann. Und Handlung gibt es bereits im ersten Band jede Menge. Die vier Helden wachsen nach und nach zu einem Team zusammen und müssen während ihres gemeinsamen Abenteuers mehrmals um ihr Leben bangen. Ebenso lernt man die verschiedenen Monsterarten kennen, wobei das fünfte Monster - neben dem Monster Mensch - das gefährlichste ist. Mir hat die Mischung aus Macht und Intrigen, Vertrauen und Verrat, Magie und Gefahr sehr gut gefallen und ich bin gespannt, was die Freunde im nächsten Teil der Trilogie erwarten wird.
Gelesen wird das Hörbuch von Marco Sven Reinbold. Geschickt schafft er es, den einzelnen Charakteren Leben einzuhauchen, was besonders bei der stotternden Ceres hervorragend gelungen ist. Hut ab! Nach einer kurzen musikalischen Einleitung, welche mich hervorragend auf das Hörbuch einstimmte, zog Marco Sven Reinbold mich förmlich in seinen Bann. Vor allem von dem Punkt an, als die vier Hauptcharaktere aufeinander treffen, wollte ich das Hörbuch vor lauter Spannung gar nicht mehr ausschalten. Ein wunderschönes Fantasyabenteuer mit leicht altrömischem Charme, ich kann es einfach nur weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 28.11.2018

Ausgefallener, sehr unterhaltsamer Liebesroman

Für immer vielleicht
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Rosie und Alex kennen sich seit ihrer Schulzeit und wurden damals beste Freunde. Selbst der Umzug von Alex‘ Familie konnte nichts daran ändern. Tief in ihrem Herzen wissen beide, dass sie füreinander da ...

Rosie und Alex kennen sich seit ihrer Schulzeit und wurden damals beste Freunde. Selbst der Umzug von Alex‘ Familie konnte nichts daran ändern. Tief in ihrem Herzen wissen beide, dass sie füreinander da sein wollen, dass sie sich lieben. Doch schlägt das Leben für beide andere Wege ein, als sie sich als Jugendliche erträumten…
Ich liebe die Geschichten von Cecelia Ahern, ihnen wohnt stets etwas Besonderes inne. Bei „Für immer vielleicht“ besteht der Zauber darin, dass das ganze Buch aus Nachrichten besteht: Zettelchen in der Schule, Briefe, Postkarten, Mails und Chatnachrichten. Dabei kommen neben Josie und Alex u. a. auch Familienmitglieder, Lehrer, Partner und Freunde zu Wort und erzählen so auf teils recht persönliche Weise die Leben von Josie und Alex, wie sie auseinander zu driften scheinen, versuchen, ihre eigenen Wege zu gehen und doch den anderen stets im Herzen tragen, bis… ja, werden sie sich am Ende doch noch in den Armen halten? Das werd ich hier nicht verraten.
Mir hat es Spaß gemacht zu hören, wie Geheimnisse und Gedanken ausgetauscht werden, Wünsche unerfüllt bleiben oder in Erfüllung gehen, Missverständnisse und Eifersucht entstehen. Dabei begleitet man die Protagonisten über einen langen Zeitraum und erlebt ihre Entwicklung von Kindesbeinen an. Die verschiedenen Charaktere werden im Hörspiel von unterschiedlichen Personen und sehr lebendig gesprochen, dadurch macht das Hörspiel richtig Spaß.

Veröffentlicht am 27.11.2018

Gelungener Auftakt einer abenteuerlichen Fantasy-Tetralogie

Die Lichtstein-Saga 1: Aquilas
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Zwischen unserer Welt und der Welt der Schatten und Dämonen existiert eine weitere Welt: Interria, erschaffen von Cayaniel, dem Engel des Lichts. In Interria haben all die Lebewesen ein Zuhause gefunden, ...

Zwischen unserer Welt und der Welt der Schatten und Dämonen existiert eine weitere Welt: Interria, erschaffen von Cayaniel, dem Engel des Lichts. In Interria haben all die Lebewesen ein Zuhause gefunden, welche uns als Fabelwesen bekannt sind: Zwerge, Drachen, Feen, Nymphen und einige andere mehr. Doch die Barriere zum Schattenreich droht zu brechen, ein Angriff der Schattenwelt sowohl auf Interria wie auch die Menschenwelt steht bevor. Einzig Cayaniels Engelslicht kann den Wall wieder stärken. Doch hierzu müssen vier Auserwählte die magischen Lichtsteine der vier Elemente bergen und ins Kloster von Burgedal bringen. Die Auserwählten tragen das Zeichen des Lichtengels als Mal in ihrer Handfläche. Liv trägt ebensolch ein Mal – doch Liv wuchs in der Menschenwelt auf und hat noch nie von Interria gehört. Bis sie eines Tages dort erwacht…
„Aquilas“ ist der erste Band einer vierteiligen Serie und nach dem Stein des Wassers benannt, welcher als erster geborgen werden muss. Das Buch beginnt mit Liv, welche ebenso wenig Ahnung von Interria hat wie der Leser. Und das empfand ich als sehr geschickten Schachzug, denn so konnte ich Interria sowie die Geheimnisse der Lichtsteine aus Livs Sicht erfahren. Neben Liv gibt es noch weitere Auserwählte sowie deren Freunde und Familien, welche recht schnell vorgestellt werden. Da hatte ich zunächst etwas Schwierigkeiten, weil es so viele Personen auf einmal waren, doch sobald das Team sich zum ersten Lichtstein aufmacht, wird es wieder sehr übersichtlich.
Nadine Erdmann hat ein wunderschönes Abenteuer erschaffen, welches wirklich Spaß macht zu lesen. Ihre Charaktere haben alle ihre Ecken und Kanten abbekommen, hinter denen sich nicht immer angenehme Schicksale verbergen, welche aber nach und nach erklären, warum jemand so ist, wie er ist. Das hat mir sehr gut gefallen, die Charaktere haben dadurch bereits im ersten Band deutlich an Tiefe gewinnen können und sind mir jeder auf seine Art sympathisch. Natürlich gibt es auch einen Widersacher, welcher den Auserwählten in die Quere kommt, um seine eigenen Ziele zu verfolgen. Und auch hier fasst die Autorin ihre Protagonisten nicht mit Samthandschuhen an, wie ich beim Lesen erfahren durfte.
Wer sich das Hardcover der Serie gönnt, findet hinten eine Karte Interrias, auf welcher sich das erste Abenteuer nachverfolgen lässt. Loben möchte ich auch das Cover, welches den ersten Lichtstein zeigt und somit hervorragend zum ersten Band der Serie passt. Wer mag, kann sich auf der Homepage der Autorin u. a. noch die Lichtsteine sowie deren Runen und Bedeutung ansehen. Ebenso gibt es dort Zusatzstories zur Serie.
Die Lichtsteinsaga ist eine wunderbare Abenteuer-Fantasy mit gut ausgearbeiteten Charakteren, welche nicht langweilig wird und die ich jedem wärmstens empfehlen kann.

Veröffentlicht am 26.11.2018

Kreativ und absolut kein Mainstream

Mörderische Renovierung
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Selten hab ich solch ein geniales Buch gelesen! Der 23-jährige Student A. erbt überraschend das Axton House in Virginia , ein waschechtes Spukhaus, welches sein entfernter, reicher Verwandter ihm vermacht ...

Selten hab ich solch ein geniales Buch gelesen! Der 23-jährige Student A. erbt überraschend das Axton House in Virginia , ein waschechtes Spukhaus, welches sein entfernter, reicher Verwandter ihm vermacht hat. Dieser starb, weil er, ebenso wie sein Vater zuvor, im Alter von 50 Jahren aus dem Fenster sprang – allerdings, ohne es vorher zu öffnen. Hört sich bis hierhin schon merkwürdig an, kommt aber noch besser. A. reist in Begleitung der 16-jährigen Niamh (ausgesprochen: Nief) an, welche eine Art Freundin und Beschützerin ist. Und stumm. Kurz nach ihrer Ankunft glaubt A., ebenfalls einen Geist zu sehen und leidet unter fürchterlichen Albträumen. Ein Familienfluch?
Der gesamte Roman besteht aus einer Sammlung an Tagebucheinträgen, Notizen zwischen Niamh und A., Briefen, Video- und Audioaufnahmen sowie verschlüsselten Nachrichten. Mitte der 1990er angesiedelt, besticht der Roman durch seinen hervorragenden, teils trockenen Humor, gruseligen Momenten, Verschwörungstheorien und vor allem den genialen Ideen von Niamh, welche den Leser immer wieder überraschen. Die verschiedenen Erzählformen sind geschickt miteinander verwoben und erzeugen gekonnt ein komplettes Bild der Geschehnisse, welches sich nach und nach zu einem düsteren Geheimnis offenbart. Der Roman ist auf seine Art einzigartig und verbindet unterhaltsam und kreativ gruselige Mystery mit einem mörderischen Geheimnis. Meine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 19.11.2018

Spannendes Sachbuch über den beindruckendsten Mafiajäger Amerikas

Black Hand
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Angst und Schrecken regierten zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Leben der Italo-Amerikaner: Zusammen mit tausenden italienischer Einwanderer kam auch die Mafia nach Amerika und terrorisierte die Italiener ...

Angst und Schrecken regierten zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Leben der Italo-Amerikaner: Zusammen mit tausenden italienischer Einwanderer kam auch die Mafia nach Amerika und terrorisierte die Italiener aufs Schlimmste. Gewalt, Erpressung und Kindesentführung standen auf der Tagesordnung. In dieser Zeit versuchte Joseph Petrosino als erster italienischer Detectice New Yorks, die „Black Hand“ genannte Mafia zu bekämpfen. Der 1860 in Italien geborene und als Kind mit seiner Familie ausgewanderte Petrosino stieß dabei jedoch immer wieder auf Hürden und Widerstände in den eigenen Reihen: Die Italiener verhöhnten ihn als Verräter des eigenen Volkes, seine Kollegen legten ihm unentwegt Steine in den Weg und bei den Politikern stieß er auf taube Ohren, wenn er um Unterstützung bat und vor der wachsenden Macht der „Black Hand“ warnte.
In seinem Buch „Black Hand“ berichtet Stephan Talty von den ersten Anfängen dieser kriminellen Vereinigung und wie sie langsam immer mehr an Macht gewinnen konnte. Zudem beleuchtet er sehr anschaulich das Leben Petrosinos, eines aussergewöhnlichen Mannes, welcher seine ersten Pennys als emsiger Schuhputzer verdiente und als erster italienischer Detective später versuchte, die Black Hand zu bekämpfen.
Das Buch hat mich von der ersten Seite an regelrecht gefesselt. Stephan Talty versteht es, Petrosinos Biographie bzw. den Werdegang der Black Hand so spannend wie einen Krimi zu erzählen, welchen man am liebsten nicht mehr aus der Hand legen möchte. Dabei bietet das Buch eine Fülle an recherchiertem Wissen, welches mich die Geschehnisse als Leser quasi miterleben ließ. So erfährt man zum Einen vieles aus dem Leben Petrosinos, zum Anderen lässt sich die Entwicklung der Black Hand ebenso mitverfolgen wie die Reaktionen auf die Mafia, von anfänglicher Ignoranz der Amerikaner, der Angst der Italiener vor Vergeltung bis zu späteren Gegenbewegungen wie der „White Hand“ und vielfachen Versuchen, die Mafia zu zerschlagen. Ebenso lässt sich die damalige Korruption in den machthabenden Reihen sehr gut erahnen.
Gespannt bin ich auf die Verfilmung des Romans, welche mit Leonardo di Caprio als Darsteller Petrosinos angekündigt ist. Auf jeden Fall kann ich das Buch uneingeschränkt empfehlen, da es
eine geballte Ladung sorgsam recherchierten Wissens spannend erzählt.