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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.04.2021

Es ist nicht entscheidend, woher du kommst, sondern wohin du gehen willst

Dinge, die so nicht bleiben können
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Orientierungstag an der Uni: Sebastian meint, dort seine Traumfrau gefunden zu haben und gerät stattdessen an Frida. Frida ist in allen Dingen aussergewöhnlich, im Aussehen, im Verhalten und darin, eine ...

Orientierungstag an der Uni: Sebastian meint, dort seine Traumfrau gefunden zu haben und gerät stattdessen an Frida. Frida ist in allen Dingen aussergewöhnlich, im Aussehen, im Verhalten und darin, eine gänzlich neue Seite an Sebastian herauszukitzeln. Gemeinsam mit bzw. mithilfe von Sebastians bestem Freund Tolly lernen Sebastian und Frida an diesem Tag sehr viel über das Leben und die eigenen Ziele.

„Nicht jeder ist dafür geschaffen, Batman zu sein, weißt du. Jemand muss auch Robin sein. Es ist nicht verkehrt, ein Sidekick zu sein.“ (Zitat S. 93)

Im Gegensatz zu seinem besten Freund Tolly ist Sebastian eher zurückhaltend und weiß noch nicht so recht, was er will. Da begegnet er Frida, die scheinbar auf alles eine schlagfertige Antwort hat, aber trotz vieler Worte um die eigene Person ein großes Geheimnis macht. So nach und nach wird Sebastian die Verletzlichkeit von Frida immer mehr bewusst und im Lauf des Romans kristallisiert sich heraus, dass die beiden einander gut tun. Und zwar mehr, als zunächst gedacht.
Ein sehr unterhaltsames Buch mit lustigen wie auch tragischen Momenten. Sehr gefallen hat mir Tolly - jeder sollte einen Tolly haben. Warum, liest man am besten selbst. Dass die eigene Vergangenheit einen manchmal belasten kann wird im Buch sehr gefühlvoll und verständlich behandelt, überflüssige Klischees wurden vermieden - in meinen Augen ein großer Pluspunkt für das Buch! Zwischen lustigen und persönliche Momenten entwickelt sich das Buch von dem Lösen von Geheimnissen zur Frage, wie man am besten mit negativen Erlebnissen umgeht, sowohl mit den eigenen als auch mit denen anderer. Auch hier wirkt Tolly ein wenig wie ein Vermittler zwischen Frida und Sebastian und dennoch wie ein guter Freund.
Einfühlsam und dennoch unterhaltsam wird thematisiert, wie schwierig es manchmal ist, anderen den Blick auf die Person hinter der Maske zu ermöglichen.

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Veröffentlicht am 18.04.2021

Faszinierende Vorgeschichte zu Land of Stories

Tale of Magic: Die Legende der Magie 1 – Eine geheime Akademie
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Es war einmal, vor langer Zeit… da war das magische Land, in welchem die Geschwister Alex und Conner Bailey ihre aufregenden Abenteuer erleben (Land of Stories-Reihe), alles andere als magisch. Vielmehr ...

Es war einmal, vor langer Zeit… da war das magische Land, in welchem die Geschwister Alex und Conner Bailey ihre aufregenden Abenteuer erleben (Land of Stories-Reihe), alles andere als magisch. Vielmehr wurde alles, was annähernd mit Magie zu tun hatte, verboten, gejagt und vernichtet. Die Angst der Bewohner vor Magie war immens, geschürt durch gewiefte Personen, die durch das geschickte Verbreiten von Lügen immer mehr Macht über das Volk erlangten. Und in dieser düsteren Zeit in der Geschichte der Magie beginnt Band 1.
Die Welt ist grob dieselbe wie in Land of Stories, wie man auf der Landkarte im Buch sehen kann, allerdings bei weitem noch nicht so ausgearbeitet. Die magischen Wesen wie Trolle, Kobolde etc. leben versteckt oder wurden versucht auszurotten. Gleich zu Beginn zeichnet der Autor ein starkes Bild der Diskriminierung, nicht nur magischen Wesen, sondern auch Frauen gegenüber. Das Ganze entwickelt sich recht langsam: Eine mächtige Fee beginnt, magisch begabte Kinder in ihre neu gegründete Akademie zu holen und auszubilden, um die Diskriminierung gegenüber magischen Wesen mit der Zeit aufzuheben. Alles vor dem Hintergrund, dass eine starke magische Bedrohung heranwächst, welche durch die neu ausgebildeten Schüler erfolgreich bekämpft werden könnte.
Wer Land of Stories bereits kennt, wird schnell alte Bekannte des magischen Lands entdecken, wenn auch in ihrer früheren Jugend. So gibt sich Brystal Evergreen zwischendurch den Decknamen Bailey, es gibt eine recht unkonventionell auftretende Lucy Goose (nicht schwer zu erraten, wer das später sein könnte) und noch einige weitere Charaktere des späteren Rats der Feen.
Die Idee, die magische Historie aus „Land of Stories“ zu erzählen, gefällt mir sehr und ich bin gespannt, was noch alles geschehen wird bis zur Zeit von Rotkäppchen, Froggy und all den anderen. Die Themen Diskriminierung, Machtmissbrauch und das gezielte Verbreiten von Lügen in der Gesellschaft sind im Buch erschreckend gut dargestellt. Ebenso gefiel mir die Entwicklung der Charaktere, hier waren persönliche Ziele und Zusammenhalt wichtige Punkte. Einzig mit der Spannungskurve bin ich nicht so zufrieden. Zwar bin ich es gewohnt, dass der Autor seine Bücher stets langsam angehen lässt, diesmal jedoch hatte ich das Gefühl, dass es erst ab ca. einem Drittel des Buches so langsam mal spannend wurde. Davor war es zwar interessant, der Abenteuer-Charakter fehlte mir jedoch.
Eine faszinierende Idee, der Vorgeschichte zu Land of Stories eine eigene Reihe zu widmen. Es gibt bereits jetzt einige Bezüge zur späteren Abenteuer-Reihe, welche man jedoch nicht kennen muss. Grandiose Abenteuer-Ideen, wichtige Themen - einzig die Spannungskurve kommt zu Beginn nur langsam in Fahrt.

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Veröffentlicht am 11.04.2021

Green Man - Superheld oder Ökoterrorist?

Klima
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Seit einigen Monaten macht jemand in den USA durch Anschläge auf naturschädigende Firmen und Einrichtungen auf radikale Art auf das Thema Umweltschutz aufmerksam. Von der Presse bereits als Green Man und ...

Seit einigen Monaten macht jemand in den USA durch Anschläge auf naturschädigende Firmen und Einrichtungen auf radikale Art auf das Thema Umweltschutz aufmerksam. Von der Presse bereits als Green Man und Superheld im Namen für Natur und Umwelt bekannt, macht das FBI unter Hochdruck Jagd auf den Täter, nach ihrer Defintion ein Ökoterrorist, welcher vor allem dem Präsidenten und seine politischen Zielen ein Dorn im Auge ist. Hierbei kann auch der junge Datenanalyst Tom Smith zeigen, was in ihm steckt - allerdings hat der Mann seine Skrupel, ob er wirklich helfen soll, den Täter zu fassen, denn eigentlich hat Green Man doch recht. Die Menschen ruinieren die Natur wirklich immer mehr und hinterlassen ihren Kindern womöglich nur noch vergiftete Luft und Wasser. Aber heiligt der Zweck auch die Mittel?
Der Roman thematisiert ein brisantes Thema ebenso wie die Frage, inwiefern man die Aktionen des Green Man gutheißen kann oder soll, um die Gesellschaft wachzurütteln. Wechselnde Perspektiven aus der Sicht von Green Man und Tom beleuchten sowohl die Thematik wie auch die Pläne beider Seiten, so dass es als Leser nicht einfach ist, sich für eine der Seiten entscheiden zu können, weil sie doch jeweils ihre Argumente haben. Stärke und Schwachstelle des Romans zugleich ist, dass sehr viele sehr intelligente Menschen darin vorkommen, was die Handlung zwar auf ein hohes Niveau befördert, die Charaktere jedoch zugleich etwas unnahbar wirken lässt. Zudem bleibt das globale Thema im Roman auf die USA beschränkt, als wenn es ein rein amerikanische Problem wäre. Insbesondere der amerikanische Präsident ist so klischeehafft dargestellt, dass man ihm spontan ein gewisses Gesicht verpassen möchte.
Insgesamt ein unterhaltsamer und spannnender Umweltthriller rund um ein brisantes Thema mit hohem Superbrain-Anteil und einem Täter, bei dem die Entscheidung nicht leicht fällt, ob man ihn als Bösewicht oder mutigen Kämpfer im Namen der Natur betrachten soll.

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Veröffentlicht am 10.04.2021

Optisch wunderschön, inhaltlich zunächst romantisch verklärt mit aufkommenden Längen

Die Welt ohne Fenster
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Auf dieses Buch war ich neugierig, da es von einer damals erst 12-jährigen Schriftstellerin geschrieben wurde und quasi eine Liebeserklärung an die Natur darstellen soll. Sehr schön ist auf jeden Fall ...

Auf dieses Buch war ich neugierig, da es von einer damals erst 12-jährigen Schriftstellerin geschrieben wurde und quasi eine Liebeserklärung an die Natur darstellen soll. Sehr schön ist auf jeden Fall das Vorwort im Buch, welches etwas ausführlicher ausfällt und von der Frau verfasst wurde, welche das zauberhaft gestaltete Buch mit vielen wunderschönen Bildern versehen hat, welche die Tiere und Pflanzen aus Eepersips Welt zeigen.
Der Inhalt ist schnell erzählt: Das junge Mädchen Eepersip möchte nicht länger die Welt nur durch die Fenster betrachten, sondern mittendrin leben. Also reißt sie eines Tages aus, will eins werden mit der Natur und widersetzt sich erfolgreich allen Versuchen der Erwachsenen, sie wieder nach Hause zu holen.
Tatsächlich gefiel mir der Anfang sehr, eine Mischung aus liebervoller, kindlich-naiver Betrachtung der Natur, von Tieren und Pflanzen, und dem Abenteuer, den Erwachsenen immer wieder zu entwischen. Da mag jeder Leser, je nach Alter, für sich entscheiden auf wessen Seite man stehen möchte und ob man Eepersip die Daumen drückt, den Erwachsenen zu entkommen oder den Eltern wünscht, ihre Tochter wieder in die Arme schließen zu können. Dieser erste von drei Abschnitten war zugleich der schönste, da Eepersip eine vertrauliche Bindung zu verschiedenen Tieren eingeht, ohne diese zu vermenschlichen. Und auch die Naturbeschreibungen waren wie zum drin Eintauchen und Miterleben. Mit Beginn des zweiten Abschnitts empfand ich das Buch jedoch schleichend zäher und langatmiger. Eepersip scheint nie an einem Ort länger zufrieden zu sein, wie dieses Phänomen, dass der Rasen auf der anderen Seite des Zauns viel saftiger erscheint. Irgendwann kamen einige unwirklich scheinende Momente hinzu - so kann ich mir nicht vorstellen, dass tatsächlich jemand bei Sturm ins Meer geht zum Schwimmen, nur um anschließend stundenlang noch am Strand umherzutanzen. Überhaupt nahm ihr Tanzen und Singen gemeinsam mit dem unsteten Umherstreifen und Entdecken neuer Gebüsche und Hügel mit der Zeit überhand. Erschreckend kam für mich dann noch hinzu, dass Eepersip zu der Überzeugung gelangte, ein Kind zu sich zu locken, um nicht weiter alleine zu sein. Das erinnerte sich mich stark an Peter Pan, der ebenfalls Jungen in sein Ewig-Sorglos-Reich lockte, um Gesellschaft zu haben. Schwer zu sagen, ob die junge Autorin sich vom kurz zuvor erschienenen Peter Pan inspiriert fühlte. Jedenfalls empfand ich diese Entwicklung arg erschreckend und ließ mich am Verstand des Mädchens zweifeln. Ansonsten bleibt natürlich jedem selbst überlassen, in dem Mädchen eine Entwicklung hin zu einer Elfe oder Nymphe zu sehen oder nicht.
Ein in der Gestaltung wirklich sehr gelungenes Buch mit liebevollen Darstellungen von Pflanzen und Tieren. Die Geschichte selbst war zunächst eine wunderschöne Komposition aus Naturbeobachtungen und abwechslungsreichen Erlebnissen, verlor sich dann jedoch in häufigem Umherstreifen, Tanz und Gesang und weiteren Plänen des Mädchens, die ich als stark fragwürdig empfand und nicht gutheißen konnte.

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Veröffentlicht am 06.04.2021

Gute Idee, langweilig umgesetzt

Touch of Ink, Band 1: Die Sage der Wandler (Fesselnde Gestaltwandler-Romantasy)
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Die Handlung ist schnell erzählt: Findelkind Quinn findet mit 18 Jahren heraus, dass sie mit den Wandlern verwandt ist, Menschen, die sich in Tiere verwandeln können und, je nach Tierart, jeweiligen Clans ...

Die Handlung ist schnell erzählt: Findelkind Quinn findet mit 18 Jahren heraus, dass sie mit den Wandlern verwandt ist, Menschen, die sich in Tiere verwandeln können und, je nach Tierart, jeweiligen Clans bzw. Tribes zugeordnet werden, die auf Vancouver Island leben. Als Erkennungsmerkmal gelten Tattoos, von denen sie auch eines seit ihrer Kindheit im Nacken hat, wenn auch in aussergewöhnlicher Form. Das würde ihre Visionen erklären, welche sie seit einiger Zeit hat.
Die Idee hinter dem Roman klingt zunächst ganz gut, die Umsetzung jedoch entsprach eher einem mäßig spannenden und vorhersehbaren Teenieroman voller Klischees. Tatsächlich hat die Autorin sich ein paar raffinierte Hintergründe ausgedacht, auf denen Quinns Vergangenheit bzw. ihr Tattoo letztlich basieren. Leider machen Klischees die Handlung völlig zunichte wie Clanfehden der jüngeren Mitglieder, welche stets als Dreiergruppe mit Anführer/in samt Helferlein links und rechts auftreten (hier musste ich an die Angeber in Highschool-Filmen denken), klischeehaft gezeichnete Feindbilder und Szenen bzw. Handlungen, denen jedwede Logik fehlt. Zwar wird die Handlung im Wechsel aus der Perspektive von Quinn und dem Wandler Nathan erzählt, aber letzterer bringt nicht nur unnötige Subjektivität mit ins Spiel, sondern hat so merkwürdige Ansichten, dass Quinn ihm und seinen Ratschlägen zu folgen habe, obwohl er genaugenommen ein Fremder für sie ist, von dem sie noch gar nicht weiß, ob sie ihm vertrauen kann. Ihre Belange sind Nathan dabei erstmal egal. Generell missfiel mir, wie er über Quinns Entscheidungen urteilte, als sei sie ein trotziges kleines Kind ohne Ahnung oder Recht auf Selbstbestimmung. Dabei wirkte Quinn vielmehr in Ansätzen wie eine toughe junge Frau, was gern noch etwas mehr hätte herausgearbeitet werden können. Sorry, Nathan als zweiter Hauptcharakter wurd mir mit seiner Art schnell langweilig und unsympathisch, was ihn mir als Love Interest nur umso unverständlicher macht. Vielmehr wirkt die Lovestory sehr konstruiert, wobei ich der Autorin zugute halten möchte, dass sie Quinn nicht gleich nach der ersten Begegnung von Nathans Augen/Muskeln/Lächeln/whatever hat schwärmen lassen. Neben der Erfüllung irgendwelcher Teenieklischees blieben die Charaktere allesamt blass, die Handlung war in großen Teilen vorhersehbar und - absolutes no-go: Die Autorin hat die Bösewichte erstmal einen langen Vortrag über ihre Pläne halten lassen bevor sie aktiv wurden.
Eine in meinen Augen gute Idee rund um verschiedene Körperwandler und eine in Ansätzen toughe Protagonistin, die leider langweilig, vorhersehbar und voller Teenieklischees umgesetzt wurde.

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