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Veröffentlicht am 13.10.2020

Abenteuer und Magie auf Madagaskar

Der Koffer der tausend Zauber
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Warst du schonmal auf Madagaskar? Dieser Insel vor Afrika, wo die Lemuren wohnen? Wenn nicht, dann begleite Rabé auf seinem fantastischen Abenteuer. Der elfjährige Straßenjunge erbt einen Koffer. Aber ...

Warst du schonmal auf Madagaskar? Dieser Insel vor Afrika, wo die Lemuren wohnen? Wenn nicht, dann begleite Rabé auf seinem fantastischen Abenteuer. Der elfjährige Straßenjunge erbt einen Koffer. Aber nicht irgendeinen Koffer. In einem Geheimfach findet er eine Karte, die zu einem Schatz im Urwald führen soll. Gemeinsam mit seinem neuen Freund Benja macht er sich auf die Reise ins gemeinsame Abenteuer. Doch was ist das für ein schwarzes Auto, welches sie verfolgt? Und wer ist die schwarze Frau, denen sie immer wieder begegnen, etwa eine Magierin? Und auch der Koffer birgt noch den ein oder anderen Zauber für die beiden Freunde.

„Irgendwie ist die ganze Magie heutzutage kaputt.“ (Zitat Rabé)

Dieses Buch ist ein wunderbares Abenteuer zweier Freunde, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten. Rabé wächst auf der Straße auf. Für ihn sind warmes Essen, zur Schule gehen, ein weiches Bett sowie eine Mutter, die ihn liebt, keine Selbstverständlichkeit. Dennoch ist er ein gutherziger und hilfsbereiter Junge, der als Bewohner Madagaskars noch an Magie und Ahnengeister glaubt. Benja ist das Kind deutscher Eltern und das beste Beispiel dafür, dass Reichtum allein nicht glücklich macht, wenn man keine anderen Kinder zum Spielen hat. Über diese beiden Freunde lernt man nicht nur die Gegensätze ihrer jeweiligen Welten kennen, sondern reist mit ihnen Richtung Urwald. Auf ihrem Weg lernen sie, was Freundschaft bedeutet und sind gewitzt darin, unterschiedliche Situationen zu meistern.
Das Buch ist sowohl äußerst bildhaft wie auch sehr einfühlsam geschrieben. Dabei verleiht die Art, wie der Junge Rabé von seinem Abenteuer erzählt und wie er einige Dinge versteht, dem Ganzen eine besondere Herzlichkeit. Ebenso spielt die Magie in diesem Buch eine Rolle, an welche Rabé glaubt, während Benja als deutsches Schulkind alles etwas sachlicher betrachtet. Und es gibt die ein der andere Überraschung im Buch, so dass es durchweg spannend bleibt.
Ein wunderschönes Abenteuer voller Magie und Freundschaft in einem Madagaskar, welches viele von uns wahrscheinlich kaum kennen.

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Veröffentlicht am 12.10.2020

Fiktive True Crime im Stile von Sherlock Holmes

Mord in Highgate
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Eben erst hat Anthony Horowitz seinen ersten von drei True Crime Krimis mit Privatdetektiv Daniel Hawthorne beim Verlag abgeliefert, da platzt besagter Schnüffler mitten hinein in die Dreharbeiten, deren ...

Eben erst hat Anthony Horowitz seinen ersten von drei True Crime Krimis mit Privatdetektiv Daniel Hawthorne beim Verlag abgeliefert, da platzt besagter Schnüffler mitten hinein in die Dreharbeiten, deren Drehbücher Horowitz verfasst: Einen weiteren Mord gilt es zu lösen! Und Horowitz soll wieder mit dabei sein, um darüber ein Buch zu schreiben. Der Mordfall, für dessen Aufklärung die London Police den Ex-Kollegen Hawthorne als Berater angefordert hat, gestaltet sich zunächst als knifflig. Ein Scheidungsanwalt wurde in seinem Haus brutal mit einer Weinflasche getötet, deren Wert an die 2000 Pfund betrug. Ein Geschenk eines Klienten. War da einer seiner Klienten nicht mit seiner Arbeit zufrieden? Oder hegte eine der Gegenseiten Rachegelüste? Immerhin hat die erfolgreiche Autorin Akira Anno ihn kürzlich erst in einem Restaurant bedroht. Im Stile von Sherlock Holmes und Doktor Watson macht sich das ungleiche Duo auf, im Fall zu ermitteln.
Nach „Ein perfider Plan“ ist Anthony Horowitz erneut mit seinem fiktiven Ermittler Hawthorne unterwegs. Ähnlich wie bei Sherlock Holmes ist Horowitz der Begleiter einer hochintelligenten Spürnase, der, trotz seiner umfangreichen Kenntnisse der Romane von Arthur Conan Doyle, machmal den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht - oder Beweise, wenn er direkt davor steht. Quasi ein moderner Watson. Neben persönlichen Einblicken in sein Leben beschreibt Horowitz, wie er bei diesem fiktiven Fall dabei ist, vermeintlich richtige Schlüsse zieht und vergeblich versucht, mehr über Hawthorne herauszufinden, der sich so verschlossen gibt wie ein Tresor in Fort Knox. Seine umfangreichen Kenntnisse über London lassen den Roman dabei herrlich lebendig wirken.
Der Roman ist wie ein klassischer Krimi konstruiert, es gibt verschiedene Verdächtige, mehrere mögliche Motive sowie überraschende Wendungen. Dabei hat der Autor und Ich-Erzähler die Handlung durch Vermischung von Fakten und Fiktion so aufgebaut, als wäre diese tatsächlich geschehen und der Roman wirklich ein reales Erlebnis.
„Mord in Highgate“ ist ein im klassischen Stil aufgebauter Krimi mit diversen Verdächtigen und möglichen Motiven, der wie ein True Crime Roman wirken soll und zudem eine weitere Hommage an Doyles Sherlock Holmes ist, erzählt aus der Feder eines modernen Watson.

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Veröffentlicht am 09.10.2020

Eine Frau auf Rachefeldzug

Ich bin der Sturm
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Rache! Eine nicht enden wollende Antriebskraft, welche die junge Frau Madonna vorantreibt. Rache an ihren Peinigern, deren Martyrium sie entkommen ist. Denen sie bis aufs Äusserste ausgeliefert war, Nacht ...

Rache! Eine nicht enden wollende Antriebskraft, welche die junge Frau Madonna vorantreibt. Rache an ihren Peinigern, deren Martyrium sie entkommen ist. Denen sie bis aufs Äusserste ausgeliefert war, Nacht für Nacht. Und zugleich gestaltet sich die Suche nach diesen Teufeln in Menschengestalt zur Suche nach der eigenen Identität.

„Bis die Teufel kamen und mich mitnahmen.“ (Zitat S. 21)

Um es gleich vorweg zu nehmen: Dieser Roman beinhaltet aussergewöhnliche Charaktere und Handlungen der gnadenlosen und gewalttätigen Art. Wobei die Handlungen teilweise durch Madonnas Wahrnehmungen gefiltert dargestellt werden, der wahre Horror bildlich umschrieben ist und dann irgendwo zwischen den Zeilen liegt. Auch wenn diese Art der Erzählung von der Autorin sehr genial umgesetzt wurde, stieß ich beim Lesen manchmal wiederholt an die Grenzen meiner Vorstellungskraft. Was den Horror und die Gewalt, welche Madonna ertragen mussten, für mich nur umso grausamer machte.
Im Verlauf des Romans begleitet man Madonna auf der bewegenden und gefährlichen Suche nach ihren Peinigern und die Gelegenheit zur Rache. Ebenso spannend war es, mitzurätseln, was hinter ihrer Vergangenheit steckt, von der sie lediglich kleine Bruchstücke in ihren Erinnerungen vorfindet. Nicht selten kam es auf ihrer Odyssee zu überraschenden Wendungen und emotionalen Peaks, was es mir erschwerte, das Buch zur Seite zu legen. Tatsächlich gestaltet sich das Buch trotz - oder wegen? - des Grauens als äusserst spannend bis zum Schluss.
Auch wenn das Buch vielleicht nichts für Zartbesaitete sein mag - mit diesem Buch hat die Autorin sich erfolgreich in menschliche Abgründe vorgewagt und bietet einen aussergewöhnlichen und äusserst bewegenden Thriller.

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Veröffentlicht am 08.10.2020

Zweiter Teil des bibliomantischen Prequels

Der Pakt der Bücher
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Dies ist nach „Die Spur der Bücher“ der zweite Teil des Prequels zur bibliomantischen Trilogie „Die Seiten der Welt“. Nachdem Mercy Amberdale im ersten Band einen Pakt mit Mister Sedgwick geschlossen hat, ...

Dies ist nach „Die Spur der Bücher“ der zweite Teil des Prequels zur bibliomantischen Trilogie „Die Seiten der Welt“. Nachdem Mercy Amberdale im ersten Band einen Pakt mit Mister Sedgwick geschlossen hat, der beinhaltet, dass sie ihm das letzte Kapitel des ominösen Flaschenpostbuches besorgen soll, erhält Mercy überraschend die Gelegenheit, ihre Schuld zu begleichen. Natürlich nicht ohne Hintergedanken, denn eine weitere Person hat Interesse daran, die Kapitel des Buches zu vereinen, um die wahre Macht darin für sich nutzen zu können. Schon bald entwickelt sich die Erzählung zu einem Abenteuer voller gefährlicher Intrigen, Spionen und vergifteter Magie. Hilfe erhalten Mercy und ihre Freunde, als plötzlich ein Luftschiff über London auftaucht.
Auch wenn Kai Meyer mit der Idee der Bibliomantik eine wundervolle Welt inmitten des Viktorianischen Londons erdacht hat, konnte mich der zweite Teil des Prequels nicht so recht überzeugen. Es gibt spannende Szenen und ausgefallene Ideen, faszinierende Charaktere und gefährliche Gegner, aber die Spannung wird wiederholt durch ewig lange Dialoge strapaziert, was auf Dauer toxisch für jedwede Buchmagie ist. Insbesondere Mercy tendiert dazu, alles totdiskutieren zu wollen und sich querzustellen, was manchmal angebracht erscheinen mag, aber wenn sie nunmal einen Pakt geschlossen hat nervt es mich, wenn sie sich bereits zu Beginn weigert, ihr Versprechen auch einzulösen. Deutlich interessanter war diesmal die Nebenfigur Tempest, die mich auch charakterlich überzeugen konnte.
Nachdem mich im ersten Teil des Prequels der Besserwisser für sich gewinnen konnte, war ich diesmal erstaunt über das Luftschiff sowie dessen Erbauer. Was die Bibliomantik betrifft, hatte ich wiederholt das Gefühl, die Macht dieser Magie nimmt bei einigen Leuten Überhand. Was da mithilfe eines Seelenbuches alles möglich war bei einigen Personen driftete mir irgendwann zu sehr ins Superlative ab. Mal eben ein Druckstoß oder ein magisches Refugium entstehen lassen? Plötzlich kein Problem mehr. Das war mir zu abgehoben.
Auch der zweite Teil des bibliomantischen Prequels zu den Seiten der Welt konnte mich nicht so recht überzeugen. Zuviele Dialoge strapazierten die Spannung aufs Ärgste, die Magie der Bücher nahm gigantische Ausmaße an und die Protagonistin nervte mit ihrer Einstellung, gegen alles und jeden gegenandiskutieren zu müssen.

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Veröffentlicht am 08.10.2020

Zweiter Teil des bibliomantischen Prequels

Der Pakt der Bücher
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Dies ist nach „Die Spur der Bücher“ der zweite Teil des Prequels zur bibliomantischen Trilogie „Die Seiten der Welt“. Nachdem Mercy Amberdale im ersten Band einen Pakt mit Mister Sedgwick geschlossen hat, ...

Dies ist nach „Die Spur der Bücher“ der zweite Teil des Prequels zur bibliomantischen Trilogie „Die Seiten der Welt“. Nachdem Mercy Amberdale im ersten Band einen Pakt mit Mister Sedgwick geschlossen hat, der beinhaltet, dass sie ihm das letzte Kapitel des ominösen Flaschenpostbuches besorgen soll, erhält Mercy überraschend die Gelegenheit, ihre Schuld zu begleichen. Natürlich nicht ohne Hintergedanken, denn eine weitere Person hat Interesse daran, die Kapitel des Buches zu vereinen, um die wahre Macht darin für sich nutzen zu können. Schon bald entwickelt sich die Erzählung zu einem Abenteuer voller gefährlicher Intrigen, Spionen und vergifteter Magie. Hilfe erhalten Mercy und ihre Freunde, als plötzlich ein Luftschiff über London auftaucht.
Auch wenn Kai Meyer mit der Idee der Bibliomantik eine wundervolle Welt inmitten des Viktorianischen Londons erdacht hat, konnte mich der zweite Teil des Prequels nicht so recht überzeugen. Es gibt spannende Szenen und ausgefallene Ideen, faszinierende Charaktere und gefährliche Gegner, aber die Spannung wird wiederholt durch ewig lange Dialoge strapaziert, was auf Dauer toxisch für jedwede Buchmagie ist. Insbesondere Mercy tendiert dazu, alles totdiskutieren zu wollen und sich querzustellen, was manchmal angebracht erscheinen mag, aber wenn sie nunmal einen Pakt geschlossen hat nervt es mich, wenn sie sich bereits zu Beginn weigert, ihr Versprechen auch einzulösen. Deutlich interessanter war diesmal die Nebenfigur Tempest, die mich auch charakterlich überzeugen konnte.
Nachdem mich im ersten Teil des Prequels der Besserwisser für sich gewinnen konnte, war ich diesmal erstaunt über das Luftschiff sowie dessen Erbauer. Was die Bibliomantik betrifft, hatte ich wiederholt das Gefühl, die Macht dieser Magie nimmt bei einigen Leuten Überhand. Was da mithilfe eines Seelenbuches alles möglich war bei einigen Personen driftete mir irgendwann zu sehr ins Superlative ab. Mal eben ein Druckstoß oder ein magisches Refugium entstehen lassen? Plötzlich kein Problem mehr. Das war mir zu abgehoben.
Auch der zweite Teil des bibliomantischen Prequels zu den Seiten der Welt konnte mich nicht so recht überzeugen. Zuviele Dialoge strapazierten die Spannung aufs Ärgste, die Magie der Bücher nahm gigantische Ausmaße an und die Protagonistin nervte mit ihrer Einstellung, gegen alles und jeden gegenandiskutieren zu müssen.
Gelesen wird das ungekürzte Hörbuch erneut von Simon Jäger, der die Charaktere auf faszinierende Art lebendig werden lässt.

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