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Veröffentlicht am 17.02.2024

Der Tod und die Liebe schließen sich nicht aus

Belladonna – Die Berührung des Todes (Belladonna 1)
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Als vermögende Waise wurde Signa die letzten Jahre von Vormund zu Vormund durchgereicht, von denen alle mehr an ihrem Geld als an ihrem Wohl interessiert waren. Bis diese jeweils ein tödliches Ende fanden. ...

Als vermögende Waise wurde Signa die letzten Jahre von Vormund zu Vormund durchgereicht, von denen alle mehr an ihrem Geld als an ihrem Wohl interessiert waren. Bis diese jeweils ein tödliches Ende fanden. Als läge auf Signa ein todbringender Fluch. Tatsächlich hat sie eine ganz besondere Beziehung zum Tod bzw. der Tod zu ihr. Ihre neueste Unterkunft ist nun das Herrenhaus Thorn Grove, in welchem ihre Tante kürzlich den Tod fand und ihre Cousine ebenfalls seit einiger Zeit dem Tod näher steht als dem Leben. Diesmal nimmt sich Signa vor, dem Tod keinen Zugriff auf ihre Cousine zu gewähren und deren Leben zu retten. Ihr Verdacht, dass jemand versucht, ihre Cousine zu vergiften, kommt der Wahrheit gefährlich nahe. Also schlägt sie dem Tod einen gewagten Deal vor.
Ein sehr aussergewöhnliches Buch, in welchem der Tod als Person wiederholt in Erscheinung tritt und eine ganz besondere Bande mit der Protagonistin knüpft, welche mit der Zeit erotischer Natur wird. Gleichzeitig versucht Signa neben Tanzunterricht und Teekränzchen, mit Hilfe des Pferdeburschen Sylas dem Giftmörder oder der Giftmörderin auf die Spur zu kommen.
Beim Lesen musste ich wiederholt an den Film The Sixth Sense denken, so hier und da hatte ich einen gewissen Verdacht. Tatsächlich gibt es einige Überschneidungen, mehr verrate ich hierzu nicht. Dafür wird das Geheimnis der titelgebenden Belladonna bzw. Tollkirsche schnell geklärt. Der Kriminalanteil, also das Aufklären, wer die Cousine warum vergiftet, zieht sich hingegen ziemlich in die Länge, zumal die fast volljährige Signa als junge Frau zur damaligen Zeit nicht so frei agieren kann, wie sie gerne möchte. Da muss sie so einige Male ganz schön tricksen.
Bis auf einige Längen eine schaurig-schöne Krimi-Romantasy mit einem doch sehr ausgefallenen Love Interest.

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Veröffentlicht am 17.02.2024

Zukunftssthriller mit üblem Technologie-Missbrauch

Zefira. Es hätte sie nie geben dürfen
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Zefira ist ein dystopischer Urban Fantasy-Roman mit Graphic Novel Anteil, welcher mich unerwartet positiv überrascht hat. Der Anfang startet zunächst etwas gemächlicher, indem man Maddies Leben im zukünftigen ...

Zefira ist ein dystopischer Urban Fantasy-Roman mit Graphic Novel Anteil, welcher mich unerwartet positiv überrascht hat. Der Anfang startet zunächst etwas gemächlicher, indem man Maddies Leben im zukünftigen Neo-Hongkong kennenlernt. Arm vs. Reich, Bandenkriminalität, aber auch das direkte Umfeld in der Streetfood-Küche mit ihrer Adoptivmutter Mama Matoka und ihren vielen Geschwistern werden anschaulich beschrieben. Mittendrin Maddie als große Schwester, Gutenachtgeschichten-Vorleserin und Essens-Lieferantin. Und dann wird es Knall auf Fall spannend, als Maddie in eine gefährliche Situation gerät, aus welcher sie nur eine retten Kann: Zefira. Ihre Schwester, welche plötzlich als Stimme in ihrem Kopf auftaucht und Maddie kurzfristig Superkräfte verleihen kann. Und plötzlich ist nicht nur Hongkongs Unterwelt hinter ihr her, sondern auch die mit Superkräften versehenen Handlanger eines mächtigen Konzerns, der einen üblen Technologie-Missbrauch plant.
Maddie ist eine klasse Protagonistin mit dem Herz am rechten Fleck, mutig und fest entschlossen, die Wahrheit über gewisse Machenschaften herauszufinden, in welche sie Einblick erlangt. Dass sie sich dafür ins Herz der Hölle begibt bringt ebensoviel Spannung mit rein wie die Szenen aus dem skrupellosen Forschungskonzern. Neben Maddies aussergewöhnlicher Schwester Zafira kommen zudem noch zwei männliche Charaktere hinzu, welche mit der Zeit eine gewichtige Rolle in Maddies Abenteuer übernehmen. Thematisch fand ich die Hintergründe zu den illegalen Experimenten recht anspruchsvoll und die bisherigen Resultate waren auch nicht ohne.
Neu ist, dass bei diesem Buch einige Szenen im Comic-Stil, gezeichnet von Timo Grubing, dargestellt werden. Hierauf war ich besonders neugierig und empfand die Szenen als sehr gut graphisch umgesetzt. Gern darf der Graphic Novel Anteil nächstes Mal etwas höher ausfallen, die Idee gefällt mir. Zumal ich den Stil von Timo Grubing generell sehr gern mag. Düster, spannend, lohnt sich!

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Veröffentlicht am 17.02.2024

Nerven- und Hoodie-zerfetzendes Abenteuer

Flüsterwald - Eine neue Bedrohung. Der letzte Funken Magie. Mit Farbschnitt nur in der 1. Auflage! (Flüsterwald, Staffel II, Bd. 4)
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Der Flüsterwald der Menoks droht als letzter aller Flüsterwälder, ebenfalls von der Bösen Zauberin versteinert zu werden. Das wäre das Ende aller dort lebenden magischen Wesen. Lukas, Ella und ihre Freunde ...

Der Flüsterwald der Menoks droht als letzter aller Flüsterwälder, ebenfalls von der Bösen Zauberin versteinert zu werden. Das wäre das Ende aller dort lebenden magischen Wesen. Lukas, Ella und ihre Freunde stehen vor dem unlösbar wirkenden Problem, die Zauberin und ihre Angreiferkatzen aufzuhalten. Das Cover verrät es schon: Lauert vielleicht die verbleibende Hilfe zur Rettung unter dem Meer?
Der letzte Band der zweiten Staffel bietet Spannung pur, denn ganz ehrlich: Ich hatte zu Beginn des Buches keine Idee, wie die Flüsterwälder noch gerettet werden könnten. Zum Glück kommen den Kindern doch noch ein paar Ideen. Ich verrate nur eines: Es wird verdammt knapp diesmal!
Mit Spannung, Abenteuer und Humor sowie einigen fantastischen neuen Ideen und überraschenden Enthüllungen bietet der Band eine grandiose Rettung in letzter Sekunde. Nicht zu vergessen wieder die schönen Illustrationen zu jedem Kapitelbeginn. Und auch hier gilt wieder: Nach dem Abenteuer ist vor dem Abenteuer, denn der Auftakt in eine weitere Staffel wird zum Ende hin bereits vielversprechend angedeutet.

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Veröffentlicht am 17.02.2024

Whodunit in faszinierendem Format

Murder in the Family
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In ihrem Thriller „Murder in the Family“ lässt die Autorin Cara Hunter einen zwanzig Jahre zurückliegenden Cold Case auf aussergewöhnliche Weise neu aufrollen. Filmemacher Guy Howard möchte im True Crime ...

In ihrem Thriller „Murder in the Family“ lässt die Autorin Cara Hunter einen zwanzig Jahre zurückliegenden Cold Case auf aussergewöhnliche Weise neu aufrollen. Filmemacher Guy Howard möchte im True Crime Format vor laufender Kamera verschiedene Fachleute den damals brutalen Mord an seinem Stiefvater aufklären lassen. Er selbst war damals zehn Jahre alt und lädt das Filmteam an den Londoner Originalschauplatz des damaligen Mordes ein, den Familiensitz in Campden Hill. Werden sie diesmal erfolgreicher sein als die einst ermittelnden Behörden?
Ich empfand den Roman als einen Riesenspaß zu lesen. Die Ermittelnden aus den Bereichen Forensik, Journalistik, Jura und Polizei werden bei ihren Besprechungen und Ermittlungen gefilmt, diskutieren miteinander und geraten nicht selten aneinander. Diverse Regieanweisungen machen die Szenen greifbarer. Ebenso gibt es Interviews, Chatverläufe, Skizzen und Zeitungsausschnitte. Über die Dauer von acht Folgen tastet sich das Ermittlerteam voran, landet in Sackgassen, stellt diverse Vermutungen an und bringt Erstaunliches zutage. Und selbst am Schluss lässt es sich die Autorin nicht nehmen, noch den einen oder anderen Twist zu liefern.
Mich hat vor allem die Dynamik gefesselt, welche nicht nur bei den Ermittlungen selbst, sondern auch zwischen den Ermittelnden herrschte. Da kochten bisweilen die Emotionen hoch. Zudem war ich fasziniert, mit welcher Komplexität die Autorin den Fall erdacht hat. Da hat es mich kein Stück gewundert, dass der Fall damals nicht aufgeklärt wurde. Zumindest nicht im vollen Umfang. Einfach grandios!

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Veröffentlicht am 17.02.2024

Eine Familie, wie man sie keinem Kind wünscht

Krummes Holz
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Gleich vorweg: Das Buch hat eine sehr bedrückende Atmosphäre, insbesondere durch die Erinnerungen an die Kindheit der Geschwister Malene und Jirka, welche von Gewalt und Lieblosigkeit geprägt war. Auf ...

Gleich vorweg: Das Buch hat eine sehr bedrückende Atmosphäre, insbesondere durch die Erinnerungen an die Kindheit der Geschwister Malene und Jirka, welche von Gewalt und Lieblosigkeit geprägt war. Auf diese emotionale Talfahrt war ich so nicht vorbereitet und möchte darauf hinweisen, dass es evtl Menschen, die eine ähnliche Kindheit erfahren haben, triggern könnte.
Sehr viel Handlung hat das Buch an sich nicht, es lebt vielmehr durch die vielen Rückblenden, welche nach und nach verdeutlichen, wie die Geschwister aufwachsen mussten. Erzählt wird aus der Perspektive des nun 19-jährigen Georg junior alias Jirka, der die letzten fünf Jahre im Internat verbrachte und diesen Sommer, ich vermute irgendwann in den 1970ern verortet, auf den Hof der Familie zurückkehrt. Dort begegnet ihm seine vier Jahre ältere Schwester zunächst ablehnend, was Jirka nicht versteht, nicht verstehen will. Desweiteren lebt u.a. noch Leander auf dem Grundstück, der Sohn des damaligen Verwalters, altersmäßig so mitte zwanzig.
Nach und nach kommen Erinnerungen an damals zurück, welche auf eine äusserst brutale und lieblose Familie hinweisen, an welcher die eigene Mutter ebenfalls zerbrach. Das Geräusch des Gürtels, welcher durch die Gürtelschlaufen gezogen wird (darf man nicht an sich heranlassen, gibt einen straffen Po), Tischgewohnheiten, bei denen mir jeder Appetit verging, brutale Erziehungsmethoden der Großeltern, die verdeutlichen, dass der Vater nicht allein durch sein Kriegstrauma so grausam handelte. Es sind so viele erschreckende Details, welche beim Lesen auf mich einprasselten. Hinzu kommt, dass Jirka seine Kindheit teils verdrängt, teils romantisch verklärt erinnert, sehr wahrscheinlich als Schutzmechanismus, wobei er den Umstand, dass seine ältere Schwester vieles für ihn abgefangen hat, leider auch vergessen hat. Umso mehr konnte ich ihre Verbitterung nachvollziehen, wie alleingelassen sie sich mit all dem Hass und Leid fühlen musste, als ihr Bruder endlich mal wieder auftauchte. Und umso wütender wurde ich auf Jirka, weil er die Wahrheit weiterhin nicht sehen wollte.
Ein weiterer Punkt, den ich nicht unbedingt gebraucht hätte, ist Jirkas Verliebtheit seit seiner Kindheit in Leander. Hat letzterer sich damals als schwul geoutet, hat Jirka sein coming out bis heute verdrängt. Hier wurde die damals noch recht homophobe Einstellung der Bevölkerung wiederholt deulich.
Ein sehr bewegender und aufwühlender Roman, welcher ohne viel Handlung auskommt. Das Ende empfand ich als unlogisch, machte das Ganze leider etwas unrund.

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