Profilbild von Schugga

Schugga

Lesejury Star
offline

Schugga ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Schugga über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.04.2023

Diesmal nicht ganz so stark wie seine Vorgängerbände

Die letzte Lügnerin
0

Bei dem Autorenduo Schwieker und Tsokos liebe ich deren klaren und schnörkellosen Stil, die durchscheinende Professionalität ihrer Fachgebiete in den verschiedenen Szenen. Daher habe ich mich mit Begeisterung ...

Bei dem Autorenduo Schwieker und Tsokos liebe ich deren klaren und schnörkellosen Stil, die durchscheinende Professionalität ihrer Fachgebiete in den verschiedenen Szenen. Daher habe ich mich mit Begeisterung auf ihren neuesten Fall gestürzt. Diesmal wird kurz nach einem geleakten Politskandal über fragwürdige Immobiliendeals der Tontechniker des Videos tot aufgefunden. War es ein Racheakt des zurückgetretenen Bausenators? Zudem scheint es eine Verbindung zu Rocco Eberhardt Vater zu geben.
Der Fall ist wieder angenehm undurchschaubar, die Zusammenarbeit mit Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer diesmal etwas eigenwillig, was dem Ganzen noch mehr Würze verleiht. Zwischendurch wird die Wohnungsknappheit Berlins thematisiert, was mir zwar brisant, aber auch etwas gewollt vorkam. Im Gegensatz zu den vorherigen Bänden sprang der Funke bei mir diesmal nicht so ganz über, vielleicht lag es am Aufbau, vielleicht am Thema, vielleicht am unnötigen Zwist Roccos mit seinem Vater. Die Auflösung war hingegen sehr gelungen, nur zwischendurch hatte ich beim Lesen diesmal eine Durststrecke.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.04.2023

Katastrophe vorprogrammiert

In blaukalter Tiefe
0

In ihrem neuen Roman lässt Christina Hauff fünf völlig unterschiedliche Charaktere zu einem gemeinsamen Segeltörn Richtung schwedische Schären aufbrechen, bei denen sehr schnell klar wird, dass ein zwischenmenschliches ...

In ihrem neuen Roman lässt Christina Hauff fünf völlig unterschiedliche Charaktere zu einem gemeinsamen Segeltörn Richtung schwedische Schären aufbrechen, bei denen sehr schnell klar wird, dass ein zwischenmenschliches Donnerwetter nur noch eine Frage der Zeit ist. Das Wetter tut sein Übriges hierzu und scheint die Spannungen zwischen den Charakteren fast schon widerzuspiegeln, statt für die Katastrophe verantwortlich zu sein.
Während des Lesens erhält man durch wechselnde Perspektiven Einblick in die Meinungen und Gedanken der vier Gäste, einen selbstständigen Anwalt mit seiner Frau sowie dessen Angestellten samt Partnerin. Ein völliges Geheimnis bleibt hierbei lange Zeit der Skipper, welcher stets ein wenig auf Distanz bleibt. Schnell spitzen sich die Zustände auf dem Boot zu, wo kaum die Möglichkeit zu wirklicher Privatsphäre bleibt. Auch wenn mir die meisten Charaktere auf gewisse Weise schnell zuwider waren, war es dennoch faszinierend, von ihnen zu lesen. Das Wissen aus dem Prolog im Hinterkopf, dass der Törn zu einer Katastrophe führen wird, ergab das Ganze einen gewissen Sog, weiterlesen zu wollen. Enttäuscht war ich nur vom Ende, das wirkte auf mich wie am Höhepunkt vorbei geschrieben: In einem Moment noch das reinste Donnerwetter, meteorologisch sowie gesellschaftlich, und im nächsten Moment eine gefühlte Flaute. Doch der Weg dahin war angenehm polarisierend. Somit mit einigen Einschränkungen eine spannende Inszenierung zwischenmenschlicher Extreme.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.03.2023

Abwechslungsreich und unterhaltsam, mit einigen Längen

Ostfriesengier
0

Der neueste Fall für Ann Kathrin Klaasen und ihr Kollegen beginnt zunächst vor der eigenen Präsidiumstür: Während die neue Polizeidirektorin Elisabeth Schwarz sich allen vorstellt, detoniert auf dem Parkplatz ...

Der neueste Fall für Ann Kathrin Klaasen und ihr Kollegen beginnt zunächst vor der eigenen Präsidiumstür: Während die neue Polizeidirektorin Elisabeth Schwarz sich allen vorstellt, detoniert auf dem Parkplatz das Auto des BKA-lers Dirk Klatt. Schnell prallen die unterschiedlichen Vorstellungen von Frau Schwarz und Ermittlerin Klaasen aufeinander, wie der Fall am besten zu untersuchen sei. Und ob noch weitere Beamte im Fadenkreuz stehen könnten. Und natürlich bleibt dies nicht der einzige Fall, als plötzlich eine Bedienung aus Café Ten Cate spurlos verschwindet.
Auch diesmal gönnt der Autor dem Team um Ann Kathrin Klaasen keine Verschnaufpause und lässt sie an mehreren Ecken und Enden parallel ermitteln. Dass die neue Polizeidirektorin mit ihren Vorstellungen unangenehm in die Ermittlungen reingrätscht sorgt nicht nur für Unmut, sondern lässt auch schnell das Misstrauen in den Wänden der Ermittlungsbehörde ansteigen. Die verschiedenen Fälle sorgen für ausreichend Abwechslung und auch diesmal hat der Autor es sich nicht nehmen lassen, die verschiedenen Charaktere etwas eingehender zu beschreiben - besonders in einem Fall empfand ich es diesmal als etwas zu langatmig, aber das mag jeder für sich werten. Ebenso wie die Tatsache, dass einige Leute diesmal doch sehr vom Dienst nach Vorschrift abwichen und sich unnötig in Gefahr brachten. Ich hoffe, das bleibt im Bereich der Fiktion und wird im realen Ermittlerleben nicht so angewandt. Für meinen Geschmack wieder ein abwechslungsreicher Krimi des Autors, wenn auch diesmal mit einigen Längen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.03.2023

Abwechslungsreich und unterhaltsam, mit einigen Längen

Ostfriesengier
0

Der neueste Fall für Ann Kathrin Klaasen und ihr Kollegen beginnt zunächst vor der eigenen Präsidiumstür: Während die neue Polizeidirektorin Elisabeth Schwarz sich allen vorstellt, detoniert auf dem Parkplatz ...

Der neueste Fall für Ann Kathrin Klaasen und ihr Kollegen beginnt zunächst vor der eigenen Präsidiumstür: Während die neue Polizeidirektorin Elisabeth Schwarz sich allen vorstellt, detoniert auf dem Parkplatz das Auto des BKA-lers Dirk Klatt. Schnell prallen die unterschiedlichen Vorstellungen von Frau Schwarz und Ermittlerin Klaasen aufeinander, wie der Fall am besten zu untersuchen sei. Und ob noch weitere Beamte im Fadenkreuz stehen könnten. Und natürlich bleibt dies nicht der einzige Fall, als plötzlich eine Bedienung aus Café Ten Cate spurlos verschwindet.
Auch diesmal gönnt der Autor dem Team um Ann Kathrin Klaasen keine Verschnaufpause und lässt sie an mehreren Ecken und Enden parallel ermitteln. Dass die neue Polizeidirektorin mit ihren Vorstellungen unangenehm in die Ermittlungen reingrätscht sorgt nicht nur für Unmut, sondern lässt auch schnell das Misstrauen in den Wänden der Ermittlungsbehörde ansteigen. Die verschiedenen Fälle sorgen für ausreichend Abwechslung und auch diesmal hat der Autor es sich nicht nehmen lassen, die verschiedenen Charaktere etwas eingehender zu beschreiben - besonders in einem Fall empfand ich es diesmal als etwas zu langatmig, aber das mag jeder für sich werten. Ebenso wie die Tatsache, dass einige Leute diesmal doch sehr vom Dienst nach Vorschrift abwichen und sich unnötig in Gefahr brachten. Ich hoffe, das bleibt im Bereich der Fiktion und wird im realen Ermittlerleben nicht so angewandt. Für meinen Geschmack wieder ein abwechslungsreicher Krimi des Autors, wenn auch diesmal mit einigen Längen.
Die Autorenlesung ist, wie der Name schon sagt, vom Autor selbst gelesen. Hier gefällt mir die gemächliche Art, wie er seinen Krimi liest, ohne unnötig übertriebene, pseudospannende Betonungen und frei jedweder Hektik.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.01.2023

Was ist wahr, was nicht?

Dreivierteltot
0

Wanderurlaub auf dem schottischen West Highland Way - Kims Belohnung fürs bestandene Abi. Auch Sky ist dort mit seinem Hund unterwegs, die beiden begegnen sich hin und wieder. Flirtet er etwa mit ihr? ...

Wanderurlaub auf dem schottischen West Highland Way - Kims Belohnung fürs bestandene Abi. Auch Sky ist dort mit seinem Hund unterwegs, die beiden begegnen sich hin und wieder. Flirtet er etwa mit ihr? Dabei ist sie doch mit ihrem Freund unterwegs, der sie nur leider ständig alleine lässt. Und auch die anderen tuscheln hinter Kims Rücken über sie, aber das ist ihr egal. Bis sie plötzlich eine Leiche entdeckt, die ansonsten niemand gesehen haben will. Spielt hier irgendjemand ein böses Spiel mit Kim?
Dreivierteltot ist ein spannender Jugendthriller, bei dem längst nicht alles so ist, wie es zunächst scheint. Denn dass irgendwas nicht stimmt, wird einem schnell klar. Doch was und warum kommt erst so nach und nach ans Licht, für die Leser evtl etwas früher als für Sky und Kim, bis es fast zu spät ist und lebensgefährlich wird.
Geschickt platziert die Autorin ihre Hinweise wie Puzzleteile, welche leider nicht immer ineinander greifen und weiterhin rätselhafte Lücken hinterlassen, die zu Spekulationen verleiten. Und es macht tatsächlich Spaß, mitzurätseln und mitzufiebern, was hinter dem Ganzen stecken könnte. Definitiv ein Buch, welches man so schnell nicht mehr aus der Hand legen möchte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere