Liebesgeschichte, bei der die Nebencharaktere interessanter waren
TrulyManchmal läuft es im Leben anders als geplant. Diese Erfahrung muss Andie machen, als sie ein Semester später als ihre beste Freundin June ihr Studium beginnen kann. Kein Geld, kein Job, keine Wohnung ...
Manchmal läuft es im Leben anders als geplant. Diese Erfahrung muss Andie machen, als sie ein Semester später als ihre beste Freundin June ihr Studium beginnen kann. Kein Geld, kein Job, keine Wohnung – zum Glück hat sie June als Wundermittel gegen Sorgen und Zweifel. So verschafft diese ihr auch auf recht ausgefallene Weise einen Job im Szeneclub Mason’s, was den Startpunkt dieser Lovestory bildet. Im Club lernt Andie Barkeeper Cooper kennen, der es ihr sofort angetan hat, sie aber aus unverständlichen Gründen immer wieder ablehnend behandelt. Denn auch Cooper hat ein Päckchen aus der Vergangenheit zu tragen.
Die ist mein erstes Buch von Ava Reed. Da ich schon viel Lobenswertes über ihren emotional bewegenden Schreibstil gehört habe, war ich natürlich neugierig. Und es stimmt, emotional hat die Autorin ein Händchen, den Leser mitzureissen und ermöglicht es, in die Gefühlswelt der Protagonisten einzutauchen. Wirklich wunderschön, das hat mir sehr gefallen.
Auch Andie mochte ich, sie hat ein gutes Herz, ist ein wenig spleenig und manchmal etwas unsicher. Ganz das Gegenteil ist da June, die kein Blatt vor den Mund nimmt und mir manchmal in ihrem Verhalten schon etwas zu extravagant war. Ihr ist übrigens auch „Madly“ gewidmet, Band 2 der „In Love“-Reihe. Wer mir leider zu unglaubwürdig wirkte war Cooper, dessen gefühlsarmes Verhalten mich zunächst vermuten ließ, er hätte das Asperger Syndrom. Stattdessen verhält er absichtlich ablehnend gegenüber Andie, was in den aus seiner Sicht geschriebenen Kapiteln schnell deutlich wird. Dass Andie dennoch auf ihn abfährt war mir dann aber too much – dieses Schwärmen von Männern mit Bad Boy Verhalten kann ich in solchen Fällen einfach nicht nachvollziehen, egal, wie schön dessen Augen sind. Warum Cooper sich so grenzwertig verhält, lässt sich anhand diverser Triggermomente schnell erahnen. Ebenso empfand ich es als recht klischeehaft, dass Andie ausgerechnet in die Situation kommt, welche bereits im Prolog angedeutet wird, damit Cooper und Andie mal zu Potte kommen und miteinander reden statt dass sie gegenseitig ständig falsche Schlüsse zu ziehen und einander umkreisen wie zwei, die selbst nicht wissen, was sie wollen. Wohl, weil sie es tatsächlich nicht wissen.
Auch wenn sich das Buch wirklich schön lesen lässt und mir Andie sympathisch ist, konnte mich diese Liebesgeschichte nicht vom Hocker reißen. Stattdessen machte die ganze Zeit June mir Appetit auf den zweiten Band, weil in ihrer sich anbahnenden Liebesgeschichte deutlich mehr Feuer steckt.