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Veröffentlicht am 01.02.2020

Die Jagd nach dem Schwert der Totengöttin geht in die zweite Runde

Der Garten der schwarzen Lilien
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Nachdem im ersten Band der Black Alchemy Reihe "Das Schwert der Totengöttin" ebendieses gestohlen wurde, bevor Mirage und ihr Vater Bhaal es in sein Versteck zurück bringen konnten, sind die beiden in ...

Nachdem im ersten Band der Black Alchemy Reihe "Das Schwert der Totengöttin" ebendieses gestohlen wurde, bevor Mirage und ihr Vater Bhaal es in sein Versteck zurück bringen konnten, sind die beiden in Tradea auf der Suche nach Nifs Rückgrat. In Verdacht haben sie Tarim, den Anführer der Skorpione. Auch Sergent Zejn hat Tarim im Visier und versucht über einen früheren Spion der Garde, den Unterweltler ausfindig zu machen. Doch dieser lässt sich nicht so leicht schnappen, und schon bald werden die ersten Untoten in der Stadt gesichtet. Zeit für Alchemistin Mirage de Bois und Sergent Erik Zejn, sich zusammenzuraufen. Gar nicht so einfach für die beiden misstrauischen Sturköpfe...
Ich hab mich schon richtig auf die Fortsetzung der Reihe um Mirage und Zejn gefreut. Das sind zwei Charaktere, die mich einfach faszinieren, wobei es mir vor allem die Alchemistin angetan hat. Die beiden bilden ein sehr ungleiches Paar mit einer Menge von Reibungspunkten. Der zweite Band spielt komplett in Tradea, der Stadt, in welcher Mirage aufwuchs. Da sie bei ihrem Vater Bhaal untergekommen ist erfährt man einiges über deren Verhältnis zueinander, welches sich als ziemlich schwierig gestaltet. Rückblenden in Mirages Kindheit sowie die Legende über die Entstehung des Schwerts der Totengöttin Nif bereichern das Buch ebenso wie die beiden Anhänge, welche einen unterhaltsamen Ausschnitt aus der Enzyklopädie der Alchemie sowie eine Übersicht der Diebesgilden liefern.
Da die Schwarzen Lilien im ersten Band grausam abgeschlachtet wurden war ich natürlich neugierig, warum der zweite Teil ausgerechnet der Garten der schwarzen Lilien heißt, welchen man auch auf dem Cover bewundern kann. Hier hat mich die Autorin ziemlich überrascht. Ebenso kommt es zu ein paar düsteren Kämpfen, welche der Kategorie Dark Fantasy alle Ehre machen. Das Buch ist abwechslungsreich, spannend geschrieben und hat die ein oder andere Überraschung auf Lager. Ebenso darf man sich auf ein paar neue Charaktere freuen, welche das Abenteuer bereichern.
Eine gelungene, erneut düstere Fortsetzung der Reihe um das Schwert der Totengöttin, die mich vollauf überzeugt hat.

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Veröffentlicht am 01.02.2020

Spannendes Märchen voller Magie, knisternder Erotik und heißer Schokolade

Der Fluch des dunklen Prinzen
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Seit Generationen lastet ein Fluch auf dem Königshause Padum: Stets sind es männliche Zwillinge, welche das königliche Paar als Nachwuchs erwartet. Doch ist dem Zweitgeborenen in die Wiege gelegt, als ...

Seit Generationen lastet ein Fluch auf dem Königshause Padum: Stets sind es männliche Zwillinge, welche das königliche Paar als Nachwuchs erwartet. Doch ist dem Zweitgeborenen in die Wiege gelegt, als Erwachsener den Thron mit Gewalt zu erringen und das Land zu verwüsten. Nur wenige Möglichkeiten bleiben, um diesen Schicksal zu entgehen. Auch Liam, der aktuelle Dunkle Prinz, schmiedet bereits Pläne, um an das Erbrecht seines Bruders zu gelangen, während die beiden jungen Männer in der höfischen Frauenwelt nichts anbrennen lassen. Bis Prinzessin Celeste an den Hof kommt, und den beiden Männern den Kopf verdreht...

Das Buch ist ein erotisches Märchen, erzählt von Prinz Liam. So erlebt man als Leser zunächst, wie der Bad Boy sowie sein charmanter Bruder, Kronprinz Kieran, sehr freizügig mit ihren erotischen Abenteuern umgehen. Gefühle bleiben dabei jedoch stets aussen vor. Schließlich ist Liam der Dunkle Prinz, warum sollte er sich emotional auf jemanden einlassen?

"Ich wusste mein Leben lang, dass ich nicht so wertvoll für die Diener bin wie mein Bruder" (Zitat S. 161)

Schnell hatte ich beim Lesen das Gefühl, Liams Leben entspricht einer "self fulfilling prophecy", so wie alle sich ihm gegenüber verhalten. Jeder sieht in ihm das prophezeite Böse, obwohl der Fluch noch gar nicht aktiv ist. Sowas geht natürlich nicht ohne Spuren an der Seele vorüber. Umso erstaunter ist Liam, als die fesche Prinzessin Celeste am Hof erscheint und ihn tatsächlich ernst nimmt, statt ihn von vornherein zu verurteilen.

"Da ist Dunkelheit in deiner Seele, aber sie gehört nicht zu dir" (Zitat S. 296)

Natürlich lassen es sich die Brüder nicht nehmen eine Wette abzuschließen, wer Celeste wohl als erstes Rumkriegen könnte. Doch durch Celestes Art entwickelt sich der Balztanz der beiden ganz anders, als zunächst erwartet.

"Ich fürchte mich vor Euch, weil Ihr etwas in mir auslöst, das ich mir selbst nicht gestatte" (Zitat S. 121)

Natürlich ist dies nur eines von vielen Themen des Romans, sonst wäre das Buch ja langweilig. Auch Celeste hat ein Geheimnis, welches sie an den Königshof von Pardum führt. Freuen darf man sich also zusätzlich auf Magie, Götter, Monster, Schatten, Legenden, Kämpfe - und natürlich auf das ein oder andere erotische Abenteuer.

Ein spannendes, düsteres Märchen voller Magie, Erotik und heißer Schokolade.

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Veröffentlicht am 25.01.2020

Unterhaltsam, wenn auch mit ein paar logischen Stolpersteinen

Freefall – Die Wahrheit ist dein Tod
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In diesem Psychothriller wird der Leser so abrupt in die Handlung geworfen wie die Protagonistin in ihr Schicksal. Ally überlebt den Flugzeugabsturz einer kleinen Privatmaschine in den Rocky Mountains ...

In diesem Psychothriller wird der Leser so abrupt in die Handlung geworfen wie die Protagonistin in ihr Schicksal. Ally überlebt den Flugzeugabsturz einer kleinen Privatmaschine in den Rocky Mountains - und ist fortan auf der Flucht vor den Leuten, die kommen werden, um sie zu jagen. Warum? Das fragt man als Leser sich ebenso wie ihre Mutter Maggie, was in der Vergangenheit mit ihrer Tochter geschah, zu der sie seit längerem keinen Kontakt mehr hatte. Und so versucht man durch ein Potpourri aus Informationsbrocken und Rückblenden zu rekonstruieren, wie Ally in ihre jetzige Situation gelangte, während man sie parallel auf ihrer Flucht durch die Wildnis begleitet.
Der Roman ist im Wechsel aus Allys und Maggies Sicht geschrieben. Durch die jeweils recht kurz gehaltenen Kapitel erfährt die Story eine angenehme Abwechslung, statt sich zu lang in einen Handlungsstrang zu verbeißen. Der Stil ist wirklich sehr unterhaltsam, es geht flott voran, und macht dadurch einige logische Patzer im Verlauf wieder wett. Zum Ende hin werden beide Handlungsstränge zusammengeführt, und auch wenn der Showdown ein wenig vorhersehbar wirkte, gab es dennoch kurz zuvor eine überraschende Wendung, welche mir sehr gefiel.
Alles in allem ein Psychothriller, welcher durch seine unterhaltsame Gestaltung über ein paar unlogische Details hinwegsehen lässt.

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Veröffentlicht am 25.01.2020

Die wahren Monster gehen auf zwei Beinen

1794
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Ein junges Mädchen überlebt ihre Hochzeitsnacht nicht - und der Bräutigam ist seitdem unauffindbar. Die Mutter der Toten glaubt nicht an die Version eines Wolfsangriffs und bittet Häscher Cardell um Hilfe, ...

Ein junges Mädchen überlebt ihre Hochzeitsnacht nicht - und der Bräutigam ist seitdem unauffindbar. Die Mutter der Toten glaubt nicht an die Version eines Wolfsangriffs und bittet Häscher Cardell um Hilfe, den Tod aufzuklären. Dieser freut sich auf die Ablenkung, ist er doch seit Cecil Winges Ableben in ein tiefes, seelisches Loch gefallen...
Dieser Roman, die Fortsetzung von "1793", bietet eine Vielzahl unterschiedlicher Schicksale der damaligen Zeit. Gleich zu Beginn darf der Leser eine schwedische Kolonie in der Karibik kennenlernen mitsamt der dortigen Zustände und Gräuel, bevor es zurück nach Schweden geht und man auf altvertraute Personen wie Jean Michel Cardell und Anna Stina Knapp trifft, die im ersten Band dem Spinnhaus entkam. Cecil Winge erlag zwar im Winter seiner Erkrankung, war jedoch nicht das einzige Kind seines Vaters. So fügen sich diesmal viele parallele Handlungen zu einem Ganzen zusammen, der Roman erscheint noch deutlich in sich stimmiger als sein Vorgänger, da man sich nie so wirklich aus der Erzählung herausgerissen und woanders wieder abgesetzt fühlt.
1974 ist kein Krimi, sondern vielmehr ein authentisch wirkender Historienroman, in welchem neben den damaligen politischen Ereignissen mehrere Gräueltaten behandelt werden. Vor diesem Hintergrund ist das Verbrechen, welchem Cardell nachzugehen versucht, hervorragend ausgearbeitet und stellenweise regelrecht schockierend. Zwar ahnt man recht früh, was wirklich geschah, die Einzelschicksale der Hauptcharaktere sind jedoch so interessant gestaltet, dass man das Buch dennoch kaum aus der Hand legen mag. Von der Schwemme an Fäkalien, mit welcher "1793" aufwartete, bleibt man diesmal etwas verschont, nur um mit Monstern konfrontiert zu werden, welche auf zwei Beinen unterwegs sind.
Ein hervorragender Historienroman mit teils düsteren Charakteren, der hoffentlich mit "1795" seine Fortsetzung findet.

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Veröffentlicht am 19.01.2020

Absolutes Lese-Highlight

A Good Girl’s Guide to Murder
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Vor fünf Jahren verschwand die 17jährige Andie Bell spurlos. Zwar wurde ihre Leiche nie gefunden, der Täter jedoch schnell ermittelt: Ihr damaliger Freund Sal Singh. Leider konnte er nichts zu seiner Verteidigung ...

Vor fünf Jahren verschwand die 17jährige Andie Bell spurlos. Zwar wurde ihre Leiche nie gefunden, der Täter jedoch schnell ermittelt: Ihr damaliger Freund Sal Singh. Leider konnte er nichts zu seiner Verteidigung sagen, da er wenige Tage später tot im Wald aufgefunden wurde, gestorben an einer Überdosis Tabletten. Seitdem ist das Leben seiner Familie ein einziger Spießrutenlauf in der Kleinstadt. Pippa hatte damals Sal kennengelernt und ist sich sicher, dass er zu Unrecht verurteilt, vielleicht sogar selbst zum Opfer wurde. Im Rahmen eines Schulprojekts macht sie es sich zur Aufgabe, die Wahrheit herauszufinden - und tritt dabei einigen Leuten unangenehm auf die Füße...
Mir gefiel die 17jährige Pippa gleich von Anfang an. Intelligent, aufgeschlossen und ein wenig nerdig hat sie das Herz am rechten Fleck. Da wunderte es mich nicht, dass sie der Theorie keinen Glauben schenkte, Sal sei ein Mörder gewesen, weil er einfach vom Wesen her nicht der Typ Mensch war. Da sie keine Polizistin ist muss sie von Anfang an unkonventionell vorgehen und die Leute dazu bringen, mit ihr zu reden. Ihr zu erzählen, was Andie für ein Mensch war und was in der Zeit vor ihrem Verschwinden alles wirklich geschah. Dabei geht sie intuitiv vor, manchmal vielleicht nicht ganz legal, aber auf alle Fälle recht trickreich. Schnell bekommt sie von jemandem Unterstützung, den ich jetzt hier natürlich nicht verrate, aber sie ist eben nicht die einzige Person, die an Sals Unschuld glaubt. Als sie die ersten Drohbriefe erhält, versteht sie es als Bestätigung, dass sie auf der richtigen Spur ist, lässt sich jedoch zunächst nicht einschüchtern. Bis es irgendwann gefährlich wird.
Das Buch ist auf jeden Fall sowohl spannend wie auch unterhaltsam. Auch wenn ich manchmal nicht sicher war, ob es nun Mut oder jugendlicher Leichtsinn war, der sie in einige Situationen trieb, kam sie gut voran und sammelte nach und nach Puzzleteile, welche es in die richtige Reihenfolge zu legen galt. Ihre Schlussfolgerungen waren nachvollziehbar, sie ist kein Superbrain sondern wirkte die ganze Zeit überaus authentisch. Und der Fall selbst ist so konstruiert, dass die Spannung tatsächlich bis zum Schluss anhielt.
Wirklich ein absolut fesselnder Roman mit einer sympathischen jungen Ermittlerin, jeder Menge Spannung und Wendungen und überaus unterhaltsam konstruiert. Definitiv ein empfehlenswertes Lese-Highlight!

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