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Veröffentlicht am 16.04.2019

Band zwei bleibt hinter seinem Vorgänger zurück

Die Helden von Midgard
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Der Webstuhl der Nornen zeigt einen neuen Helden für Walhall an: Erik. Manchmal muss jedoch etwas nachgeholfen werden, damit ein Krieger auch wirklich den Heldentod stirbt, statt wie alle anderen in Hel ...

Der Webstuhl der Nornen zeigt einen neuen Helden für Walhall an: Erik. Manchmal muss jedoch etwas nachgeholfen werden, damit ein Krieger auch wirklich den Heldentod stirbt, statt wie alle anderen in Hel zu landen, dem Reich der Totengöttin. Diesem Auftrag widmet sich momentan Tyr, der Gott des Kampfes, unterstützt von Walküre Kára, die ein ganz persönliches Auge auf Erik geworfen hat. Bisher lief alles ganz aussichtsreich – bis Loki mitmischt und seine eigenen Pläne verfolgt.
Liza Grimms „Die Helden von Midgard“ spielt zeitlich eine ganze Weile vor ihrem Vorgängerroman „Die Götter von Asgard“. Die Idee des Romans ist an sich sehr schön gewählt: Eine Walküre verliebt sich in den Menschen, den sie im Auftrag Odins zum Heldentod führen soll, wodurch sie zusätzlich ein ganz persönliches Interesse hat, Erik nach Walhall zu bringen und ihn bis Ragnarök an ihrer Seite zu wissen. Zudem Loki, der mal wieder alles durcheinander bringt und sich nicht in die Karten schauen lässt. Weniger gefallen hat mir die Umsetzung. So fängt die Handlung mittendrin an, Kára und Erik kennen sich bereits und sind sich auch schon näher gekommen. Die Chance, die beiden aufeinander treffen zu lassen und sich kennen zu lernen, wurde somit vertan, obwohl hier meiner Meinung nach noch Potential zu unterhaltsamen Szenen gewesen wäre. Stattdessen plätscherte die Handlung anfangs etwas dahin, Kára verhielt sich weniger wie eine langjährige professionelle Walküre sondern eher wie ein verliebter Teenager, die mehr an ihre eigenen Bedürfnisse dachte statt an ihren Auftrag an Tyrs Seite. Und das wunderte mich, denn wozu die Eile, wenn Kára in Asgard alle Zeit der Welt mit Erik hätte? Sehr schön gefiel mir hingegen neben ein paar Einblicken in die Welt Asgards Káras Freundschaft zu ihrem Bruder Tyr. Wobei auch hier unglaubwürdig war, dass der Gott des Kampfes plötzlich wie ein Anfänger kämpfte.
Am meisten Pfiff brachte, wie bereits im ersten Band, wieder Loki in die Handlung, der bereits im Prolog einmal mitmischen darf und zu Spekulationen anregt, welches seine Ziele sein mögen.
Leider kommt Band zwei nicht so recht aus dem Schatten von Band eins heraus, welcher ebenfalls bereits einige Längen hatte, dafür zumindest etwas mehr Humor mit sich brachte. Beiden Bänden gemein ist, dass erst mit Lokis Intrigen der Roman interessanter wird. Die Handlung um Kára, Tyr und Erik blieb mir hingegen etwas zu leidenschaftslos und, wie bereits erwähnt, vor allem Káras Handeln zu unprofessionell. Gelungen fand ich wiederum den Schluss der Romans, der diesmal sehr gut passte.

Veröffentlicht am 16.04.2019

Über das Jagen und Zubereiten von Drachen

Quin Zaza - Die letzten Drachenfänger 1
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Die „Quin Zaza“ ist eines der letzten Drachenfänger-Luftschiffe im Einsatz. In teils gefährlichen Einsätzen jagt die heimatlose Crew Drachen, um diese zu zerlegen, zu verarbeiten und die Produkte an die ...

Die „Quin Zaza“ ist eines der letzten Drachenfänger-Luftschiffe im Einsatz. In teils gefährlichen Einsätzen jagt die heimatlose Crew Drachen, um diese zu zerlegen, zu verarbeiten und die Produkte an die Bevölkerung zu verkaufen. Vor allem das köstliche Drachenfleisch ist hierbei sehr gefragt, ebenso das Drachenöl.
Der Manga Quin Zaza beinhaltet die verschieden Abenteuer der Crew, welche wie Episoden aneinander gereiht sind. Schwerpunkte eines jeden Kapitels sind ein oder mehrere Drachen sowie eine Zubereitungsart von Drachenfleisch, wobei das ausführliche Rezept an jedem Kapitelende zum Nachkochen anregt.
Die Crew der Quin Zaza ist recht umfangreich, in jedem Kapitel werden ein oder mehrere Mitglieder etwas genauer beleuchtet, so dass man erst nach und nach die Crewmitglieder kennen lernt. Eine farbige Karte mit der gesamten Crew liegt dem Manga bei, was mir ganz gut gefiel, da ich für mich die einzelnen Charaktere auf dem Bild wiederfinden konnte. Am meisten fällt beim Lesen Crewmitglied Mika auf, der einen ständigen Appetit auf Drachenfleisch hat, was ihn immer wieder zu Heldentaten animiert.
Loben möchte ich zudem den Zeichenstil, welcher durchgängig sehr aufwendig und ansprechend ist. Ein Bilderatlas der Drachen vorn und hinten im Buch zeigt, welcher Drache in welchem Kapitel vorkommt. Etwas zu kurz kamen Interaktionen zwischen den Crewmitgliedern, wodurch die Episoden zwar actionreich sind, jedoch ein wenig Tiefgang fehlt. Auch muss man sich darauf einstellen, dass die Zubereitung von Drachenfleisch manchmal etwas umfangreicher ausfällt. Wen das nicht stört, für den ist Quin Zaza eine unterhaltsame Lektüre und vielleicht auch eine Bereicherung für die Rezeptesammlung.

Veröffentlicht am 12.04.2019

Unter dämonischem Einfluss

Das gefälschte Siegel
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Einst bannten Ililiané, Zauberin der Alfeyn, und Damar einen gefährlichen Erzdämon in eine versiegelte Schriftrolle. Diese wird seitdem bewacht von den Steinernen Wächtern, während auf den Resten der Dämonenburg ...

Einst bannten Ililiané, Zauberin der Alfeyn, und Damar einen gefährlichen Erzdämon in eine versiegelte Schriftrolle. Diese wird seitdem bewacht von den Steinernen Wächtern, während auf den Resten der Dämonenburg nun Damars Blutlinie über das Königreich Neraval regiert. Doch es gibt den Verdacht, dass das Siegel gebrochen wurde. Falls ja, konnte der Dämon bereits entkommen und jemanden für seine Rachepläne in seinen Bann ziehen?
Die Neraval-Sage erinnert an eine typische High Fantasy Quest: Mehrere Streiter ziehen mit einem gemeinsamen Ziel aus und müssen beim Lösen ihrer Aufgabe mehrere Hürden überwinden. So schart Prinz Tymur Damarel in diesem Fall drei Personen um sich, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Kevron „Kaltnadel“ Florel, der mit seinem Bruder einst zu den geschicktesten Fälschern des Landes zählte und den Auftrag erhält, die gefährliche Schriftrolle zu untersuchen. Lorcan Demirel, langjähriger Freund des Prinzen und einer der Steinernen Wächter über die Schriftrolle. Und Enidin Adramel, eine aus einer Forscherfamilie stammende ehrgeizige Magierin, welche noch dabei ist, ihre Kräfte zu entwickeln. Vor allem bei Enidin war ich erfreut, mal einen weiblichen Physik-Nerd als Charakter zu haben, die zwar sehr gut in ihrem Fachbereich ist, jedoch kaum Ahnung von der wirklichen Welt ausserhalb ihrer Akademie hat.
Sehr gut hat mir gefallen, wie Maja Ilisch mit Worten umgehen kann. So ist vor allem ihr Prolog märchenhaft schön zu lesen. Aber auch sonst schafft sie es, den Leser durch ihr Abenteuer zu führen, ohne jeden Grashalm am Wegesrand begrüßen oder besingen zu müssen. Kurz: Sie hält sich nicht unnötig mit Beschreibungen auf. Wobei ich mir an mancher Stelle ein paar mehr Beschreibungen gewünscht hätte, um meinem Kopfkino etwas mehr Futter bieten zu können.
Dass die Gruppe ein paar Startschwierigkeiten hat, bis sie sich als Team zurechtfindet, hatte ich bereits vermutet. Leider hält sich dieser Zustand sehr lange und diesbezüglich störten mich vor allem im Mittelteil die vielen zwischenmenschlichen Kabbeleien und Dialoge, während die Handlung etwas ins Hintertreffen geriet und für mich persönlich die Spannung abnahm. Da hätte ich den ein oder anderen Charakter gern am Kragen packen und durchschütteln mögen, er solle sich gefälligst endlich mal zusammen reißen. Wobei ich die ganze Zeit im Hinterkopf hatte, dass der Dämon vielleicht doch bereits in einem der vier steckt. Eine Durststrecke, welche sich zum Glück zum Ende endlich legte, als die Handlung selbst wieder an Fahrt gewann und andere Punkte als Zwist, Neid und Arroganz in den Fokus rückten.
Ein angenehm zu lesender Start in eine spannende High Fantasy Quest mit einer leider im Mittelteil durch anstrengendes Charakterverhalten bedingten, etwas schwerfälligen Durststrecke.

Veröffentlicht am 03.04.2019

Dem ersten Band der Tetralogie und Götter und Magier fehlt noch ein wenig der Zauber

Der verwunschene Gott
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Morgan Vespian schlägt sich als Wölfin durch, als Mitglied einer Bande von Schmugglern und Dieben, und hat nicht selten mit Neid in den eigenen Reihen zu kämpfen. Durch Verrat wird sie bei einem ihrer ...

Morgan Vespian schlägt sich als Wölfin durch, als Mitglied einer Bande von Schmugglern und Dieben, und hat nicht selten mit Neid in den eigenen Reihen zu kämpfen. Durch Verrat wird sie bei einem ihrer Aufträge gefasst und landet über Umwege beim früheren Kronprinzen des Landes, der die Rückeroberung seines Thrones plant. Helfen soll ihm dabei eine im Zauberschlaf liegende Prinzessin, fernab in ihrem verwunschenen Schloss. Dabei plant noch jemand anders, die gefährliche Reise dorthin für sich nutzen. Eine mächtige Person, welche sich nicht zu erkennen gibt. Doch Morgan kommt hinter dessen Geheimnis…
„Der verwunschene Gott“ ist der Auftakt einer Tetralogie (laut Verlagsseite) von Laura Labas, durchmischt mit Märchenelementen, Göttern und Magie. Es gibt verschiedene Hauptcharaktere, deren Wege sich kreuzen, welche jeweils ihre Abenteuer erleben und auf unterschiedliche Art mit Magie konfrontiert werden. Zudem trägt jeder seine Geheimnisse mit sich herum. Prinzen gibt es gleich mehrere, auf den „verwunschenen Gott“ hab ich beim Lesen hingegen lange Zeit gewartet, bis dann plötzlich der Aha-Moment kam.
Das Buch ist unterhaltsam geschrieben, auch wenn es anfangs etwas zu lange dauert, bis es allmählich spannend wird. Für meinen Geschmack gibt es von den spannenden und interessanten Szenen zuwenig oder sie fallen zu kurz aus. Auf Götter und Magie wird noch nicht so viel eingegangen, was es stellenweise erschwert, die Welt zu verstehen. Dazu gibt es Momente, die sich nicht stimmig anfühlen, Personen naiv wirken oder mir unverständlich handeln. Dadurch stellte sich bei mir nie das Gefühl ein, das Buch nicht mehr aus der Hand legen zu wollen, was ich sehr schade finde, da ein paar gute Ideen vorkommen. Mir fehlte ein wenig die Charaktertiefe. Und Morgans im Klappentext versprochene Entscheidung, welche „das Schicksal des gesamten Königreiches“ entscheiden soll, konnte ich so für mich auch nicht entdecken. Allerdings bietet der Roman am Ende ein paar gute Möglichkeiten für eine spannende Fortsetzung.
Ein leicht zu lesender Fantasyroman mit Märchen- und Götterelementen, dessen Magie nicht ausreichte, um mich in seinen Bann zu ziehen, der aber gute Ansatzpunkte für eine spannende Fortsetzung liefert.

Veröffentlicht am 03.04.2019

Claras Abenteuer in den vier Reichen der Fantasie

Der Nussknacker und die vier Reiche. Das Geheimnis der Reiche
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Wie durch Zauberei gelangt die junge Clara in eine Parallelwelt, welche ihre verstorbene Mutter einst erschuf und die von lebendigen Spielzeugen bevölkert ist. Doch scheinbar werden drei der Reiche von ...

Wie durch Zauberei gelangt die junge Clara in eine Parallelwelt, welche ihre verstorbene Mutter einst erschuf und die von lebendigen Spielzeugen bevölkert ist. Doch scheinbar werden drei der Reiche von Mutter Ingwer, der Herrscherin des vierten Reiches, bedroht. Zuckerfee, die Herrscherin über das Reich der Süßigkeiten, bittet Clara um Hilfe – und diese willigt ein. Kurz darauf gerät Clara in ein spannendes Abenteuer mit einem Nussknacker und einer Mäusearmee, welches sie sich nie erträumt hätte und das den Verlust ihrer Mutter nach und nach erträglicher macht.
Das Buch begann zu meinem Erstaunen fast schon übertrieben kitschig mit Weihnachten und den Geschenken der kürzlich verstorbenen Mutter. Als Clara jedoch die vier Reiche entdeckte, entwickelte sich die Erzählung zu einem spannenden Märchen, welches auch mir als Erwachsene wirklich Spaß machte. Zudem fand ich es wunderschön, wieviel Spaß Clara und ihre Mutter Marie am Tüfteln hatten, dem Erfinden und Reparieren von Geräten und Maschinen.
Erzählt wird aus unterschiedlichen Perspektiven wie Clara, ihrer Mutter Marie in der Kindheit sowie Zuckerfee, der Herrscherin über das Reich der Süßigkeiten. Hierbei schafft es Marie Bierstedt, der Geschichte mit ihrer Stimme einen märchenhaften Zauber zu verleihen, der das ungekürzte Hörbuch zu einem traumhaften Erlebnis werden lässt.