Bewegender, bedrückender Ermittlerroman
Der Narr und seine MaschineTabor Süden ist ein Profi, wenn es darum geht, verschwundene Personen zu finden. Nach dem grausamen Tod seines Kollegen beschließt er, ebenfalls alle Brücken hinter sich einzureißen und aus seinem Leben ...
Tabor Süden ist ein Profi, wenn es darum geht, verschwundene Personen zu finden. Nach dem grausamen Tod seines Kollegen beschließt er, ebenfalls alle Brücken hinter sich einzureißen und aus seinem Leben zu verschwinden. Seine Chefin kann den Vermisstenfahnder jedoch noch für einen letzten Auftrag einspannen: Der 64-jährige Krimiautor Cornelius Hallig ist seit einigen Tagen spurlos verschwunden.
Friedrich Ani hat mit diesem Roman einen beeindruckenden und zugleich bedrückenden Roman geschrieben über zwei Einzelgänger, die ihr bisheriges Leben komplett hinter sich lassen wollen. Interessant ist hierbei vor allem der Stil des Autoren. Gekonnt schafft er es, viel Aussage mit wenigen Worten zu vermitteln. Dies unterstreicht die Persönlichkeit des Ermittlers, welcher nur wenig sagt, jedoch ein guter Beobachter ist mit einem geschulten Auge fürs Detail. Verdeutlicht wird dies ebenso durch seine Gesprächspartner, welche Friedrich Ani fast schon Monologe führen lässt, während Tabor Süden die Rolle des geschulten Zuhörers übernimmt.
Gekonnt zeigt der Autor die Parallelen der beiden Protagonisten auf, die jeweils aus unterschiedlichen Gründen ihres bisherigen Lebens müde sind. Ein bewegender Ermittlerroman, der weniger durch Spannung als vielmehr durch den Einblick in das Leben zweier Einzelgänger lebt, die ihr Ziel verloren haben.