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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.04.2018

In aktischer Atmosphäre

Das Eis
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Selfmade-Man Sean Cawson betreibt mehrere hochexklusive Clubs - einen davon seit kurzem auf Spitzbergen, im ewigen Eis gelegen und nur für hochrangige Gäste erreichbar. In dieser Art neutralen Zone wird ...

Selfmade-Man Sean Cawson betreibt mehrere hochexklusive Clubs - einen davon seit kurzem auf Spitzbergen, im ewigen Eis gelegen und nur für hochrangige Gäste erreichbar. In dieser Art neutralen Zone wird jedem Gast die ungezähmte Naturgewalt der Arktis bewusst - ebenso wie die globale Erderwärmung, welche die Polkappen zum Schmelzen bringt und dadurch die transpolare Handelsroute beschiffbar macht. Darauf wollte auch Umweltaktivist Tom Harding verstärkt hinweisen, Seans langjähriger Freund und Geschäftspartner bezüglich der aktischen Lodge. Doch Tom Harding verschwand vor vier Jahren bei einem tragischen Unfall auf Spitzbergen. Als beim Kalben eines Gletschers seine Leiche in die Bucht der Lodge aufsteigt, wird eine gerichtliche Untersuchung anberaumt, Toms Tod zu untersuchen. War es wirklich nur ein tragischer Unfall, welcher Tom das Leben kostete?
Zuallererst muss ich Laline Paull dafür loben, wie wunderbar sie die arktische Atmosphäre in ihrem Roman eingefangen hat. Einen wesentlichen Anteil daran haben die wirklich beeindruckenden Zitate früherer Arktis-Expeditionen, welche jedem Kapitel vorangestellt sind. Auch der Schutzumschlag des Hardcovers ist in passenden arktischen Farben gehalten und mit leichtem Eisglitzern versehen.
Der Roman besteht aus der Handlung ab dem Moment, in welchem Tom Hardings Leiche entdeckt wird bis zum Ende der gerichtlichen Untersuchung im Wechsel mit Rückblenden aus Seans Leben, teilweise auch als Zeugenbericht wiedergegeben. Dadurch ist der Roman interessant, ohne wirklich Spannungsspitzen aufzuweisen. Doch so sehr die Rückblenden auch interessant zu lesen sind und auf eine noch viel größere Ungeheuerlichkeit hinauslaufen neben Toms Tod, so sehr wunderte ich mich doch, dass diese gerichtliche Untersuchung, welche allein auf die Todesursache abzielte, von der Gegenseite dazu genutzt wurde, schmutzige Wäsche zu waschen wie in einem übertriebenen Gerichtsfilm. Wozu ist wichtig, wer wann mit wem liiert war, wann wen kennenlernte, mit wem Essen war oder welchen Job ausübte? Dieses sich gegenseitige Fertigmachen vor dem Richter störte mich. Zudem blieb mir Sean Cawson, um den es sich überwiegend dreht, während des gesamten Romans arktisch kühl und unnahbar, mir als Leser gegenüber zu distanziert und somit unsympathisch. Da hätte ich mir mehr Tiefgang erhofft, zumal Sean damals beinahe gemeinsam mit Tom hätte sterben können. Stattdessen wirkte er arrogant und nicht wie jemand, mit dem man mitfühlen möchte.
Die Auflösung des Romans, wer da mit wem geheime Absprachen hatte und wo und wie sein Geld nicht immer legal vermehrte, war indes eine angenehm schockierende Idee der Autorin.

Veröffentlicht am 02.04.2018

Hervorragendes Ende des ersten Serien-Zyklus

Das Erbe der Macht - Schattenchronik 4: Allmacht (Bände 10-12)
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Das Ende des ersten Zyklus naht: Das vierte Hardcover der Serie beinhaltet die Einzelbände Ascheatem (Band 10), Zwillingsfluch (Band 11) und Allmacht (Band 12), wobei letzterer sowohl mit Überlänge als ...

Das Ende des ersten Zyklus naht: Das vierte Hardcover der Serie beinhaltet die Einzelbände Ascheatem (Band 10), Zwillingsfluch (Band 11) und Allmacht (Band 12), wobei letzterer sowohl mit Überlänge als auch geballter Ladung Spannung daherkommt!
In Schattenchronik 4 - Allmacht entführt uns Andreas Suchanek ins ewige Eis von Antarktika, konfrontiert unsere Lichtkämpfer mit ihren schlimmsten Albträumen, lässt sie das Geheimnis des Zwillingsfluchs lösen, welches Kevin und Chris umgibt und führt sie in einen finalen Kampf gegen die geheimnisumwobene Schattenfrau. Reisen an entfernte Orte verleihen der Serie ebensolche Spannung wie Max' Einsatz im feindlichen Lager, bei welchem er auf eine tödliche Probe gestellt wird. Hinzu kommen bösartige Intrigen der Schattenkämpfer ebenso wie ein neues Mitglied in der Gruppe der Lichtkämpfer. Mancheiner wird im großen Schowdown mit unerwarteter Macht auswarten, mancheiner sein Leben lassen...

"Es ist, wie es war. Und es war, wie es ist."

Ich habe beim Lesen des vierten Bandes regelrecht mitgefiebert, hätte das Buch am liebsten gar nicht erst aus der Hand gelegt. Immerhin sind mir die Lichtkämpfer alle regelrecht ans Herz gewachsen. Bei so vielen eingebauten Überraschungen, Wendungen und Twists ist es schwer, eine Rezension zu schreiben, ohne zu spoilern und jemandem den Überraschungseffekt zu nehmen. Wobei auch die frechen Sprüche und Anspielungen mal wieder keineswegs zu kurz kamen. Doch eines kann ich auf jeden Fall verraten: Es ist der bisher stärkste Band der Serie! Doch wer glaubt, am Ende sei die Spannung raus, irrt sich gewaltig: Jetzt geht es erst richtig los!

Veröffentlicht am 02.04.2018

Schrecklich - schrecklich gut!

GHOST WRITER
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Wie vielseitig Andreas Gruber ist, beweist er einmal mehr mit dieser beeindruckenden Sammlung gruseliger Kurzgeschichten. Ob im Stile von H. P Lovecraft, Jules Verne oder Edgar Allan Poe, für Interessierte ...

Wie vielseitig Andreas Gruber ist, beweist er einmal mehr mit dieser beeindruckenden Sammlung gruseliger Kurzgeschichten. Ob im Stile von H. P Lovecraft, Jules Verne oder Edgar Allan Poe, für Interessierte des Darwin Awards oder Liebhaber von "Geschichten aus der Gruft", Vampire, Zahnärzte, Horrorvisionen oder Schwarzer Humor, tödliche Sagengestalten oder moderne Technik, die dunkle Seite des Steampunk oder der Medizin - in dieser hervorragenden Sammlung aus 17 überarbeiteten sowie zwei neuen Kurzgeschichten sollte wirklich für jeden Geschmack das Passende dabei sein. Lediglich plumpen Splatterhorror sucht man hier vergebens. Zudem wurde, neben dem Buch selbst, jede Story mit einem persönlichen Vorwort des Autors versehen, welche mir nochmal ein zusätzliches Lesevergnügen bereitete. Wer also wissen möchte, was Bram Stoker wirklich zu seinem Dracula-Roman veranlasste, wie der Höllenfürst Weihnachten feiert oder einfach nur düstere Unterhaltung sucht, dem kann ich diese Sammlung nur ans Herz legen.

Veröffentlicht am 02.04.2018

Die Kämpferin mit dem Feuer im Blut

Blood Destiny - Bloodfire
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Mackenzie Smith, von ihren Freunden wegen ihrer roten Mähne liebevoll Red genannt, lebt als einziger Mensch verbotenerweise inmitten eines Rudels Gestaltwandler. Ihre eigene Umwandlung in einen Gestaltwandler ...

Mackenzie Smith, von ihren Freunden wegen ihrer roten Mähne liebevoll Red genannt, lebt als einziger Mensch verbotenerweise inmitten eines Rudels Gestaltwandler. Ihre eigene Umwandlung in einen Gestaltwandler misslang, doch die Mitglieder des Rudels sind durch einen Schwur daran gebunden, niemandem von ihrer menschlichen Herkunft zu verraten. Denn vor allem die über alles richtende Bruderschaft darf hiervon nicht erfahren, die Strafe für das Rudel wäre hoch. Und dennoch ist Red kein normaler Mensch: Das mysteriöse Blutfeuer brodelt in ihr und verleiht ihr starke Kräfte, welche sie für das Rudel unentbehrlich macht im Kampf gegen böse Wesen aus der Anderwelt. Doch als ihr Ziehvater und Rudelführer John brutal ermordet aufgefunden wird, steht die Bruderschaft vor der Tür - und für Mack beginnt eine gefährliche Zeit...
Dies ist der Auftakt zu einer insgesamt fünfteiligen Serie, welche nun ins Deutsche übersetzt wird. Die Idee ist erstmal ganz interessant mit den Gestaltwandlern, welche von den Menschen unerkannt als Sekte getarnt leben und gegen Wesen kämpfen, welche durch Portale aus der Anderwelt zu uns gelangen. Selbst Vampire wurden bereits angedeutet, kamen jedoch noch nicht weiter vor. Zudem gibt es Magier, von denen wir bereits im ersten Teil einen kennenlernen, Alex, welcher mir persönlich recht sympathisch ist. Ansonsten tat ich mich mit dem Einstieg anfangs recht schwer. Das Buch ist aus Macks Sicht geschrieben und sie wirkt manchmal etwas hitzig und arrogant, fast, als hätte man ihr ein paar mal zu oft erzählt, wie wichtig sie doch für das Rudel sei. Zudem ist es nervig, dass die jungen Männer anscheinend entweder scharf auf sie sind oder sie tot sehen wollen. Auch der Einstieg in die Story selbst sowie das ganze Drumherum verlief anfangs sehr stockend. Doch wurde mein Durchhalten belohnt und mit der Zeit machte es dann doch Spaß, dem Roman zu folgen und ich erfuhr, was es mit dem Blutfeuer auf sich hat. Der erste Band endet gekonnt mit einem kleinen Cliffhanger, welcher eine spannende Fortsetzung verspricht. Leider muss ich noch einen Punkt abziehen, weil mir der Stil selbst doch manchmal etwas oberflächlich erscheint, da wäre mehr möglich gewesen.

Veröffentlicht am 02.04.2018

Leichtverständliches Buch über die Seele sowie seelische Erkrankungen

Das geheime Leben der Seele
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Bei der Seele denken viele an etwas Mystisches oder Überirdisches, manche tun sie gar als Hirngespinst ab. Doch die Wissenschaft ist der Seele längst auf der Spur. Inwiefern diese messbar ist, welchen ...

Bei der Seele denken viele an etwas Mystisches oder Überirdisches, manche tun sie gar als Hirngespinst ab. Doch die Wissenschaft ist der Seele längst auf der Spur. Inwiefern diese messbar ist, welchen Einfluss sie auf den gesamten Körper hat und was geschieht, wenn die Seele durch schädliche Einflüsse erkrankt - dies und noch einiges mehr beschreibt die Autorin unterhaltsam und leicht verständlich in ihrem Buch.

"Das ist der größte Fehler bei der Behandlung von Krankheiten, dass es Ärzte für den Körper und Ärzte für die Seele gibt, wo beides doch nicht getrennt werden kann." (Zitat Platon, S. 253)

So spielen z. B. verschiedene Neurotransmitter eine bedeutsame Rolle für unseren Körper, deren Aufgaben anschaulich beschrieben sind. Ist die Seele erkrankt, geraten diese Botenstoffe aus dem Gleichgewicht, was bereits einige Symptome verständlicher macht. Neben unterschiedlichen Arten seelischer Erkrankungen verschiedenen Ausmaßes zeigt die Autorin mögliche Ursachen ebenso auf wie die Möglichkeiten der Behandlung einer leidenden Seele.
Mir hat das Buch sehr gefallen, es ist unterhaltsam geschrieben, gut gegliedert und weist keine unnötigen Längen auf. Inhaltlich sowie von der Wortwahl her ist es für Laien und Interessierte wunderbar geeignet und keinesfalls nur für "Leute vom Fach" verständlich. Zudem hat es mir geholfen, einen erweiterten Blick auf die Menschen und ihr Handeln zu bekommen, erscheint mir einiges nun verständlicher. Sowohl von der sehr gelungenen Aufmachung her als auch inhaltlich kann ich das Buch jedem empfehlen.