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Veröffentlicht am 18.03.2018

Die Realität - eine Funktion der Wahrnehmung?

Der Schlüssel des Salomon
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Im CERN, dem Europäischen Kernforschungszentrum, wird an einem der Teilchenbeschleuniger-Detektoren eine Leiche entdeckt: Frank Bellamy, Wissenschaftsdirektor der CIA. In seinen Händen ein Zettel mit dem ...

Im CERN, dem Europäischen Kernforschungszentrum, wird an einem der Teilchenbeschleuniger-Detektoren eine Leiche entdeckt: Frank Bellamy, Wissenschaftsdirektor der CIA. In seinen Händen ein Zettel mit dem Zeichen Ψ (Psi) sowie dem Hinweis auf den portugiesischen Historiker und Kryptologen Tomás Noronha - seinem Mörder? Sofort nimmt die CIA die Suche nach Tomás Noronha auf, leider mit tödlichen Hintergedanken...
"Der Schlüssel des Salomon" ist nach "Das Einstein Enigma" der zweite Band um den Historiker Tomàs Noronha. Wie der Verlag verspricht, kann jeder einzelne Band unabhängig voneinander gelesen werde, und so ist auch hier die Kenntnis des ersten Bandes nicht zwingend vonnöten, vorkommende Anspielungen auf frühere Ereignisse kaum relevant.
Wer diesen Roman liest, sollte ein gewisses Interesse an Naturwissenschaften, insbesondere an Teilchenphysik mitbringen. Das klingt jetzt vielleicht erstmal etwas abschreckend, jedoch ist für dieses Buch keinerlei Physikstudium notwendig, keine Angst. Vielmehr hat es der Autor gekonnt geschafft, Themen, welche Stephen Hawking bereits leicht verständlich in seiner Illustrierten kurzen Geschichte der Zeit für jedermann verständlich darlegte, geschickt in einen Thriller zu verpacken und lässt unseren Kryptologen seiner Begleiterin bzw. anderen Protagonisten gegenüber diese Themen so erläutern, dass man als Leser gut mitkommt. Ein wenig Konzentration sollte man sich beim Lesen schon gönnen und akzeptieren, dass die Handlung nicht stets auf Fullspeed läuft wie z. B. bei dem amerikanischen Autor Dan Brown mit seinen Romanen um Robert Langdon. Dafür sind die Kapitel in angenehmer Länge gehalten und für den aufmerksamen Leser sogar noch eine Weisheit im Buch versteckt (der Hinweis versteckt sich in der Nachbemerkung des Autors). Viel Spaß beim Lesen, mir hat es sehr gefallen!

Veröffentlicht am 22.02.2018

Geheimnis um einen mysteriösen Schlüssel

Schlüssel 17 (Tom Babylon-Serie 1)
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Die Dompredigerin Brigitte Riss wird ermordet im Berliner Dom vorgefunden: Wie ein schwarzer Engel in der Kuppel hängend, um den Hals ein Schlüssel mit der Zahl 17. Der 32-jährige LKA-Ermittler Tom Babylon ...

Die Dompredigerin Brigitte Riss wird ermordet im Berliner Dom vorgefunden: Wie ein schwarzer Engel in der Kuppel hängend, um den Hals ein Schlüssel mit der Zahl 17. Der 32-jährige LKA-Ermittler Tom Babylon reißt sich förmlich darum, in diesem Fall ermitteln zu können. Dies hat einen gewichtigen Grund: Als 14-jährer fand er mit seiner Clique eine Wasserleiche, neben dieser einen Schlüssel, welcher genauso aussah wie der, welcher die Leiche im Dom nun ziert. Und mit ebendiesem Schlüssel verschwand seine damals 10 Jahre alte Schwester spurlos...
Der erste Fall für Tom Babylon wird in zwei Zeitsträngen erzählt: Einmal vor rund 20 Jahren, als die Jugendlichen die Leiche fanden sowie einmal in der Gegenwart, aufgesplittet in den Handlungsstrang der Ermittlungen sowie in einer psychiatrischen Klinik. Hierbei ist die Story so konstruiert, dass dem Leser nach und nach die Personen näher vorgestellt werden und spätestens beim Auftauchen eines weiteren Schlüssels die Neugier erwacht, was es mit dem Schlüssel auf sich hat und ob der damalige Leichenfund eine wichtige Rolle in dem Fall spielen mag.
Positiv fiel mir auf, dass der Autor mit Tom Babylon endlich einmal keinen Klischee-Polizisten (Säufer, der seine Frau wegen seines Jobs verloren hat) entwarf. Etwas befremdlich war jedoch, dass ebendieser Ermittler wiederholt mit seiner vor rund 20 Jahren verschwundenen kleinen Schwester redete. Doch auch die anderen Personen in der Story habe jede ihre Altlasten und Geheimnisse, welche sie mit sich herumschleppen und nur zögernd preisgeben. Hier bleibt auf jeden Fall Potential für eine Fortsetzung. Die Handlungsstränge laufen nach und nach zusammen, lassen den Leser längere Zeit angenehm im Dunkeln tappen und zielen geschickt auf eine Lösung des Falles, welche vielleicht nicht ganz mein Thema ist, jedoch realistisch klingt und den Roman zu einem guten Abschluss bringt. In sich ist der Roman stimmig und war zu keiner Zeit langweilig.
Genossen habe ich den Roman als Hörbuch, welches neben dem sehr gelungenen und zum Roman passenden Cover auch im Inneren schön gestaltet ist mit einem Blick in die Domkuppel sowie Steckbriefen des Ermittlers Tom Babylon sowie der ihm zur Seite stehenden Polizeipsychologin Sita Johanns. Gelesen von Sascha Rotermund lässt sich das Buch recht gut hören. Lediglich seine Interpretation der Frauen und vor allem der Mädchen war mir sprachlich leider zu maskulin, schade.

Veröffentlicht am 18.02.2018

Niedliche Lausegeschichten, sprachlich leicht verbesserungswürdig

Ziemlich beste Schwestern – Quatsch mit Soße (Ziemlich beste Schwestern 1)
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Mimi (7) und Flo (5) sind zwei Schwestern vom Land mit liebevollen Flausen im Kopf. In sechs aufeinander aufbauenden Geschichten erzählt Mimi von ihren Erlebnissen mit ihrer Schwester, die so manchen Eltern ...

Mimi (7) und Flo (5) sind zwei Schwestern vom Land mit liebevollen Flausen im Kopf. In sechs aufeinander aufbauenden Geschichten erzählt Mimi von ihren Erlebnissen mit ihrer Schwester, die so manchen Eltern die Nackenhaare zu Berge stehen lassen würden. Doch man kann ihnen nicht böse sein, da die Mädchen doch stets liebe Hintergedanken beim Schmieden ihrer Pläne haben. Besonders schön ist die noch kindlich-naive Sicht der kleinen Mimi auf die Welt der Tiere und der Erwachsenen. Und auch die Eltern der beiden sind realistisch und sympathisch.
Negativ bewerten muss ich leider zwei Punkte: Zum Einen mag ich es nicht, dass in einem Buch für kleine Kinder das Wort 'Scheiße' wiederholt vorkommt, auch wenn darauf hingwiesen wird, dass man dieses Wort nicht sagen soll. Und zum Anderen wünsche ich mir in der Literatur korrekt angewandtes Deutsch. Der Satz (Zitat S. 14) "Aber das zählt ja eigentlich nicht, weil das ist ja gar kein Fahrzeug" statt korrekterweise "(...), weil das ja gar kein Fahrzeug ist" hat in einem Kinderbuch schlichtweg nichts zu suchen! Da stellten sich mir regelrecht die Nackenhaare auf, als ich das las. Falsche Sprache können die Kinder auf dem Schulhof lernen, aber wie, wenn nicht durch Literatur, sollen die Kinder korrekte Aussprache lernen können? Ebenfalls war ich sehr verwundert, die naiv die Kinder in einigen Situationen doch waren. Hauptbeispiel ist, dass ein 13-jähriger wissen sollte, dass man nicht einfach mit dem Traktor samt Baggerschaufel ein Riesenloch in den Garten der Nachbarn buddelt. Und dass man wilde Mäuse aus dem Stall nicht mit ins Kinderzimmer nimmt sollten Kinder vom Land doch nun wirklich wissen. Aber da können Kinder, die das Buch lesen oder vorgelesen bekommen, wenigstens das Gefühl haben, schlauer zu sein als die beiden Mädchen.
Die Zeichnungen sind liebevoll und kindgerecht, wenn auch für meinen Geschmack etwas zu kantig geraten. Das Buch ist zum Vor- sowie Selberlesen geeignet. Der Buchspiegel ist in rosa mit lauter kleinen Herzchen gestaltet, womit das Buch primär auf Mädchen abzielt.

Veröffentlicht am 12.02.2018

Zu übertrieben wirkender 2. Teil

Hangman. Das Spiel des Mörders (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 2)
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"Hangman - Das Spiel des Mörders" ist nach "Ragdoll" der zweite Teil aus Daniel Coles New-Scotland-Yard-Reihe und schließt locker an den ersten Teil an. Zwar lässt sich der Roman auch lesen, ohne den ersten ...

"Hangman - Das Spiel des Mörders" ist nach "Ragdoll" der zweite Teil aus Daniel Coles New-Scotland-Yard-Reihe und schließt locker an den ersten Teil an. Zwar lässt sich der Roman auch lesen, ohne den ersten Band zu kennen, jedoch sind einige Anspielungen der Protagonisten bei Kenntnis von "Ragdoll" verständlicher.
An "Hangman" wagte ich mich heran in der Hoffnung, Daniel Cole hätte aus seinen Fehlern des ersten Teils (unrealistisch, klischeehaft, kontruiertes Ende) gelernt und sich schriftstellerisch nun verbessert. Leider wurde ich ziemlich enttäuscht: Eine der Ermittlerinnen ist ausgerechnet Emily Baxter, die nervigste und zwischenmenschlich unkompetenteste Person aus Band 1. Hinzu kommt ein Sammelsurium weiterer ErmittlerInnen, einer blasser als der andere konstruiert. Als wär das nicht schon verwirrend genug, werden dem neuen Fall zugehörige Mordfälle so dermaßen in den Roman hineingewürfelt, dass es irgendwann beim Hören des Hörbuchs einfach zuviel wurde an Opfern, Namen, Berufen,Todesarten etc. Das alles wurde heruntergeleiert, ohne wirklich Tiefe hineinzubringen und verwirrte mehr, als dass es Spannung erzeugen konnte. Ebenso gibt es auch hier wieder kein Teamplay und Personen, welche ihre eigenen Interessen noch über das Lösen des Falles stellen. Wobei der Fall selbst solch übertriebene Ausmaße annahm, dass ich diesen einfach nicht mehr ernst nehmen konnte, am Schluss sogar regelrecht genervt war, vor allem, wenn die scheinbar alles und jeden anschreiende Baxter zum x-ten Male "Rooche" rief, was sich beim Hören eines Hörbuchs leider nicht überlesen lässt.
Gelesen wird das Hörbuch von Peter Lontzek, der seine Sache recht gut macht, den Protagonisten durch unterschiedliche Stimmlagen etwas Tiefe verleiht, welche der Autor ihnen leider nicht mitgegeben hat.

Veröffentlicht am 12.02.2018

Gute Idee, zu klischeehaft und konstruiert umgesetzt

Ragdoll - Dein letzter Tag (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 1)
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Man sollte sich nicht von dem Cover täuschen lassen: So genial das Cover auch gestaltet ist, so unrealistisch fällt leider der Roman aus. Wobei das Cover nicht mal ansatzweise Bezug zum Inhalt hat. Nach ...

Man sollte sich nicht von dem Cover täuschen lassen: So genial das Cover auch gestaltet ist, so unrealistisch fällt leider der Roman aus. Wobei das Cover nicht mal ansatzweise Bezug zum Inhalt hat. Nach seiner Suspendierung und Psychotherapie darf Detective William Oliver Layton-Fawkes, genannt Wolf, seinen Dienst wieder aufnehmen. Als eine aus 6 Menschenkörpern zusammengeflickte Ragdoll auf seine Wohnung zeigend gefunden wird, wird bereits der erste Zusammenhang mit Wolf vermutet. Als eine Liste mit weiteren zukünftigen Opfern auftaucht, befindet sich Wolfs Name an letzter Stelle. Die Suche nach dem Täter beginnt..
Ein suspendierter Polizist darf wieder ermitteln? In einem Fall, der ihn selbst betrifft? Ebenso unrealistisch, wenn nicht sogar klischeehaft sind die weiteren Ermittler des Teams, welches scheinbar von Teamwork noch nichts gehört hat und oftmals schlicht unprofessionell agiert. Eine Polizeisprecherin, die primär auf ihr Image bedacht ist, rundet die Welt des Klischees gekonnt ab. Am schlimmsten war jedoch das Ende, welches arg konstruiert wirkte und mich regelrecht enttäuscht zurückließ.
Den Roman hörte ich als Hörbuch, gelesen von Wolfram Koch. Ich empfand die Lesung des Romans als angenehm und gut betont gelesen.