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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.12.2017

Ein mal etwas ruhigerer Krimi

Die stille Wut der Tante
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Valentina Bergh nutzt die Kündigung ihres bisherigen Arbeitgebers für einen Neubeginn und nimmt die Einladung ihrer in Berlin lebenden Tante an, zu ihr zu ziehen und ihre Leidenschaft des Bücherschreibens ...

Valentina Bergh nutzt die Kündigung ihres bisherigen Arbeitgebers für einen Neubeginn und nimmt die Einladung ihrer in Berlin lebenden Tante an, zu ihr zu ziehen und ihre Leidenschaft des Bücherschreibens zum Beruf zu machen. Doch kaum in Berlin angekommen stellt sich heraus, dass ihre Tante kurz zuvor auf mysteriöse Art verstorben ist. War es die Verkettung unglücklicher Umstände, oder war es Mord? Zusammen mit ihrer Freundin Frederike versucht sie, der Sache auf den Grund zu gehen...

Im Gegensatz zum klassischen Krimi steht hier die Krimihandlung mehr im Hintergrund, rückt das Zwischenmenschliche in den Vordergrund. Dadurch kommt es zu einem eher gemächlichen Spannungsaufbau und einer verhältnismäßig kurzen, dafür pfiffigen Detektivarbeit der Freundinnen. Die vorkommenden Charaktere sind sehr unterschiedlich und liebevoll erstellt und geben dem Roman eine angenehme Abwechslung. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und Valentinas Gefühlswelt recht gut nachvollziehbar. Und natürlich wird auch der auf den ersten Blick merkwürdig anmutende Titel im Laufe des Romans geklärt.

Ein schöner Roman, in welchen ich mir etwas mehr Detektivarbeit der beiden pfiffigen Freundinnen gewünscht hätte.

Veröffentlicht am 11.12.2017

Gelungener Auftakt eines neuen SciFi-Universums!

Heliosphere 2265 - Der Fraktal-Zyklus 1 - Dunkle Fragmente (Bände 1-4)
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Trekkies, zieht euch warm an: Mit dem Sammelband “Heliosphere 2265 - Der Fraktal-Zyklus 1 - Dunkle Fragmente (Bände 1-4)” hat Andreas Suchanek den Auftakt eines neuen SciFi-Universums begonnen und somit ...

Trekkies, zieht euch warm an: Mit dem Sammelband “Heliosphere 2265 - Der Fraktal-Zyklus 1 - Dunkle Fragmente (Bände 1-4)” hat Andreas Suchanek den Auftakt eines neuen SciFi-Universums begonnen und somit den Grundstein für grandiose Action und Abenteuer rund um Captain Jayden Cross und seine Crew gelegt!

Ende 2265 übernimmt Jayden Cross mit der HYPERION das erste Raumschiff einer völlig neuen Generation, ausgestattet mit einem neu entwickelten, leistungsstärkeren Antrieb. Entsprechend hoch sind die Erwartungen in die Crew des Schiffes. Bereits seine erste Mission lässt ihn schnell zwischen die Fronten von Macht, Politik, Korruption und Verrat geraten. So gilt es, ein mysteriöses Fragment zu bergen, an welchem auch andere Völker des Weltraums Interesse zeigen und dadurch schnell ein interstellarer Krieg droht. Doch auch in den eigenen Reihen wartet bereits die Gefahr.

Die Serie lässt sich gleich zu Beginn angenehm lesen. Die technischen Details und Finessen sind wunderbar durchdacht und in sich stimmig, die Charaktere weisen eine angenehme Diversität auf. Ebenso bietet die Serie eine notwendige Komplexität, um den Leser regelmäßig gedanklich in die Irre führen und unerwartete Wendungen aufbieten zu können. Rasant und spannend geschrieben, kommt beim Auftakt der Serie keinerlei Langeweile auf. Somit kann sich Suchaneks “Heliosphere 2265" getrost mit anderen SF-Universen wie Star Trek und Perry Rhodan messen, sowohl optisch wie auch inhaltlich!

Veröffentlicht am 11.12.2017

Spannung, schwedisch serviert

Aroma des Todes
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Eine 25jährige schwedische Malerin, seit ihrer Kindheit an posttraumatischer Amnesie leidend, wird durch ein mysteriöses Buch mit der Anschuldigung konfrontiert, einen jungen Musiker, welcher ebenso schnell, ...

Eine 25jährige schwedische Malerin, seit ihrer Kindheit an posttraumatischer Amnesie leidend, wird durch ein mysteriöses Buch mit der Anschuldigung konfrontiert, einen jungen Musiker, welcher ebenso schnell, wie er in ihr Leben trat, auch wieder verschwand, umgebracht zu haben. Doch ebensowenig, wie sie sich an einen Mord an ihrem Geliebten erinnern kann, weiß sie auch nichts davon, dieses Buch verfasst zu haben, welches ihren Namen als Autorin trägt. Und dennoch enthält das Buch Details, welche nur sie und besagter, verschwundener Musiker wissen können.
War der Musiker vielleicht nicht der, wer er vorgab, zu sein? Welche Rolle spielt die Mitbewohnerin der Künstlerin, eine Krankenschwester, welche zugleich für den Vater der Künstlerin arbeitet? Und was sind die Ziele ihres Vaters?
Auch wenn der Roman erstaunlich wenige Seiten aufweist, wird doch sehr schnell ein Spannungsbogen aufgebaut und die Neugier des Lesers geweckt, hinter dieses Mysterium zu schauen. Der Stil des Romans ist mit dem Sebastian Fitzeks vergleichbar. Auch hier spielen Psyche und Wahrnehmung eine gewichtige Rolle. Und zum Ende wird auch das Geheimnis um den Titel des Buches aufgelöst.
Ein sehr gelungenes Buch, welches ich mit Freuden verschlungen habe.

Veröffentlicht am 11.12.2017

Ein Buch über Magie, dem der Zauber fehlt

Der Trick
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Die Story versprach, interessant zu werden: Auf der einen Seite der alte, des Lebens müde Jude Mosche Goldenhirsch, welcher ein Leben bestehend aus Täuschung und Magie hinter sich hat. Auf der anderen ...

Die Story versprach, interessant zu werden: Auf der einen Seite der alte, des Lebens müde Jude Mosche Goldenhirsch, welcher ein Leben bestehend aus Täuschung und Magie hinter sich hat. Auf der anderen Seite der junge Max Cohn, dessen Eltern sich trennen wollen und der dadurch umso mehr an die Kraft der Magie glauben möchte.
Im Wechsel wird zum einen retrospektiv das Leben des Mosche erzählt, welcher als Kuckuckskind eines jüdischen Rabbi in Prag zur Welt kommt und als Jugendlicher seiner Welt zu entfliehen versucht, indem er sich einem europäischen Zauberzirkus anschließt. Mit der Umbenennung in den Künstlernamen Zabbatini versucht er zudem, seine jüdische Herkunft zu vertuschen, um vor den Nazis unentdeckt zu bleiben. Es folgen Täuschung, Verrat, Verlust der Liebsten. Trotz späterer Erfolge in den USA ist er am Ende seines Lebens einsam und pleite und will diesem ein Ende setzen.
Parallel erfährt man über den jungen Max, dass dieser eine alte Schallplatte des "Großen Zabbatini" bei den Sachen seines Vaters gefunden und sich nun in den Kopf gesetzt hat, mithilfe des Zauberers seine Eltern durch einen Liebeszauber wieder zusammen zu bringen. Dank des Jungen schlägt der versuchte Freitod des Mosche fehl und die Geschichte nimmt ihren Lauf...
Leider hielt das Bucht nicht das, was es versprach: Es ist ein Buch über Magie, dem jedoch jegliche Magie fehlt. Ebenso lassen die Personen sowie deren Leben und Emotionen jeglichen Tiefgang vermissen. Alles bleibt oberflächlich und distanziert, die Figuren zweidimensional. Dadurch konnte mich das Buch bei weitem nicht so fesseln, wie ich es mir gewünscht hätte. Eine zauberhafte Idee, die den Leser leider nicht zu verzaubern vermag.

Veröffentlicht am 11.12.2017

Eine kleine Zeitreise in die Goldenen Zwanziger

Der Sommer, in dem F. Scott Fitzgerald beinahe einen Kellner zersägte
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Das Buch ist wirklich wunderschön gestaltet: Schmal, das Cover in leichtem Sepia-Stich und, passend zu den Goldenen Zwanzigern, mit teils goldenem Titel und goldfarbenem Lesebändchen. Hochwertig, zu schade, ...

Das Buch ist wirklich wunderschön gestaltet: Schmal, das Cover in leichtem Sepia-Stich und, passend zu den Goldenen Zwanzigern, mit teils goldenem Titel und goldfarbenem Lesebändchen. Hochwertig, zu schade, um im Bücherregal zu verschwinden.
Beschrieben wird das Leben der Bohéme an der Côte d’Azur der 1920er, insbesondere im Jahr 1926. Dort trafen sich auf dem Cap d'Antibes rund um die Sommerresidenz von Sara und Gerald Murphy, der Villa America, europäische und amerikanische Künstler wie Pablo Picasso, Ernest Hemingway, Dorothy Parker - und eben F. Scott Fitzgerald. Dieser hat kürzlich seinen Roman "Der große Gatsby" veröffentlicht, die Story läuft erfolgreich im New Yorker Theater und über die Filmrechte wird ebenfalls verhandelt. Diesen Sommer des Jahres 1926 möchte er nun nutzen, um seinen nächsten Bestseller zu verfassen, den er plant, am Ende der Sommersaison mit nach Amerika zu nehmen. Doch es kommt alles anders als geplant.
Aufwendig recherchiert schildert Emily Walton, wie die Amerikaner zu Beginn der 1920er die Côte d’Azur für sich entdeckt haben und zu einer Urlaubsgegend werden ließen. Sara und Gerald Murphy genießen mit ihren Kindern und ihren Künstlerfreunden das dortige Leben. Der Dollarkurs steht gut, das Leben ist für die Amerikaner an der azurblauen Küste erschwinglich. Nach und nach passen sich auch Gastronomie und Hotellerie den neuen Gästen an. Doch 1926 steht F. Scott Fitzgerald, stets für jeden Streich zu haben, längst nicht mehr so sehr im Mittelpunkt, wie er es sich wünscht. Missmutig verfällt er immer mehr dem Alkohol, sein Verhalten wird von Tag zu Tag exzentrischer, so dass er unter starkem Alkoholeinfluss sogar beinahe einen Kellner zersägt, wie es der Titel des Buches bereits verrät.
Das Buch liest sich wie eine kurze historische Zeitreise und endet mit dem Jahr 1926. In einem Epilog schildert Emily Walton dem Leser anschließend den weiteren Lebenslauf der Hauptprotagonisten anhand entsprechend wichtiger Ereignisse. Das Buch steckt voller Wissen und Recherchen, erkennbar an selbst kleinen im Buch beschriebenen Details. Durch die verschieden Sprünge von Person zu Person liest sich das Buch leider nicht immer flüssig und es fehlt eine Art Höhepunkt, auf welchen ich beim Lesen gewartet und gehofft hatte. Daher bekommt Emily Walton für ihr Buch von mir 4 von 5 Sternen.