Der starke und spannende Anfang, stürzt innert kürzester Zeit in den Keller und kommt auch nicht mehr so schnell die Treppe hoch.
WolkenschlossDie ganze Handlung dümpelt im Grunde nur so vor sich hin und ist sehr langatmig. Okay, gut, was heisst hier dümpelt… Man erfährt viel über die verschiedenen Figuren, ihre Hintergründe und deren Geheimnisse. ...
Die ganze Handlung dümpelt im Grunde nur so vor sich hin und ist sehr langatmig. Okay, gut, was heisst hier dümpelt… Man erfährt viel über die verschiedenen Figuren, ihre Hintergründe und deren Geheimnisse. Aber wirklich etwas, was die Handlung vorantreibt, geschieht erst gegen Ende des Buches. Dort hat sich für mich auch eine grosse Überraschung aufgetan, denn ich hätte nicht gedacht das sich zwei Charaktere als wahre Antagonisten herausstellten. Der Schluss an sich ist verdammt enttäuschend, gerade als es spannend wird, gibt es einen krassen Schnitt und alles Unheil ist vorbei. Ich hätte gerne gewusst wie sich Fanny selber aus dieser misslichen und gefährlichen Lage gerettet hätte.
Auch im Zusammenhang mit dem enttäuschenden Schluss, muss ich sagen, dass gerade diese Endhandlung – wenn man es so nennen kann – überhaupt nicht zum Rest der Geschichte passt. Wolkenschloss ist ein Wohlfühl-Buch, gespickt mit einem lockerleichten Schreibstil und einer wirklich tollen Atmosphäre. Das muss ich echt hervorheben, denn die Beschreibung des Hotels, der Umgebung und der Stimmung hat Gier wirklich hervorragend in Szene gesetzt. Man hat sich gefühlt, als wäre man wirklich im "Chateau Javier".
Durch die Geschichte zieht sich ein Hauch Urban-Fantasy, welche aber leider sehr schnell ihren Glanz verliert. Meiner Meinung nach, hätte sich Kerstin Gier besser dorthin orientiert, anstatt es in einem Krimi enden zu lassen. Denn: Wasserhähne die sich an anderen für Ihre Gemeinheiten rächen, Windstösse in einem geschlossenen Raum, Maschinen welche ohne Strom plötzlich losratterten, eine mysteriösen Unbekannte und Herrn Rocher der nicht von dieser Welt zu sein scheint, hätten für genügend Stoff gesorgt.
So viel dazu.
Zusätzlich spielt das Buch auch mit vielen Klischees, welche mich ab und an zum Augenrollen gebracht haben. Da wäre zum einen das typische Liebesdreieck, zwischen Hauptprotagonistin Fanny, Hoteliers-Sohn Ben und dem gutaussehenden Gast Tristan Brown. Während die beiden von hübschen Mädels umschwärmt werden, haben die natürlich nur Augen für Fanny – was an sich ja okay ist und ich ihr von Herzen gönne... Wären da nicht die kindischen Eifersüchteleien und Streitereien zwischen Ben und Fanny. Dann gibt es noch weitere Klischees, wie: Drei Zicken, die Fanny das Leben schwermachen, jedes reiche weibliche Geschlecht ist eine Tussi und gefühlt jedes hübsche Mädchen ist hochnäsig und hasst Fanny.
Nichts desto trotz, habe ich der Geschichte auch einige guten Seiten abzugewinnen. Zum Beispiel, gibt es einige lustige Szenen und wirklich tolle Charaktere, von denen mich einige – wie bereits erwähnt – dann doch überrascht haben. Ich habe es genossen mit Fanny durch die Gänge des Hotels zu laufen und konnte mich dank der Beschreibungen wirklich hineinversetzen.
Fazit/Empfehlung:
Es ist ein ideales Buch für lange Wintertage, in denen man sich selber in eine Decke kuscheln möchte und etwas lockerleichtes Lesen will.
Trotzdem bleibt das Buch für mich eher Durchschnitt.