"52 Wege zum Glück" oder eher "38 Wege zum Unglücklichsein"?
Die Kunst des guten LebensAllgemeines:
"Die Kunst des guten Lebens" ist ein Ratgeber des Autors Rolf Dobelli und ist im Jahr 2017 beim Piper Verlag erschienen.
Klappentext:
Was macht ein gutes Leben aus? Anstatt eine Pauschalantwort ...
Allgemeines:
"Die Kunst des guten Lebens" ist ein Ratgeber des Autors Rolf Dobelli und ist im Jahr 2017 beim Piper Verlag erschienen.
Klappentext:
Was macht ein gutes Leben aus? Anstatt eine Pauschalantwort zu geben, stellt »Die Kunst des guten Lebens« einen unverzichtbaren Werkzeugkasten für den Alltag zusammen.
Die Welt ist kompliziert – und wird immer komplizierter. Warum sollte es also nur einen Weg zum Glück geben? Der Schweizer Philosoph Rolf Dobelli hat mit seinem Millionen-Bestseller »Die Kunst des guten Lebens« einen ultimativen und kurzweiligen Denkanstoß für mehr Selbstvertrauen ins eigene Handeln geschrieben.
Seine Werkzeuge und Gedankenmodelle sind vollkommen ergebnisoffen, führen jedoch seine Leserinnen und Leser mit klarem Fokus zu ihrem eigenen Ziel – wie auch immer dies am Ende aussieht.
Meinung:
Hmm… Das Buch hat zwar einige gute Ansätze aber auch wahnsinnig vieles, mit dem ich nicht übereinstimmen kann.
Es ist ein Buch voller widersprüchlicher Aussagen und eine Aneinanderreihung von irgendwelchen Pseudoweisheiten, die kaum jemandem weiterhelfen oder die man auch bereits kennt. Die Aussagen und Tipps sind teilweise egozentrisch und rücksichtslos (bspw.: Lehne jede Bitte und Anfrage ab, wenn du keinen eigenen Vorteil davon hast). Dieses Buch steckt voller Behauptungen und anmaßender Überzeugungen, von denen ich einige gerne aufgreife:
- Behauptung: Die Gene entscheiden, ob man in seinem Leben erfolgreich ist oder nicht. Dies sei nicht beeinflussbar.
Wie bitte? Ja, es gibt Menschen, die eine bessere Ausgangslage haben als andere. Das ist Fakt. Aber scheinbar hat der Autor noch nie davon gehört, dass man mit Fleiß, Hingabe, Mut und Ehrgeiz Großartiges erreichen kann.
- Tipp: Man sollte nicht authentisch sein.
Die Authentizität wird im Buch völlig überspitzt dargestellt und dermaßen ins lächerliche gezogen, dass ich mich frage, in welcher Welt dieser Autor eigentlich lebt. Wer will denn bitteschön nicht authentisch sein? Ich möchte niemals jemand anderes darstellen, als ich bin. Ich will meinen Charakter nicht verbiegen, um anderen zu gefallen. Ich will ich selber sein und keine Figur.
- Behauptung: Studien würden zeigen, dass harte Schicksalsschläge in der Kindheit (unter anderem wird hier explizit Missbrauch aufgeführt) kaum Einfluss auf die Zufriedenheit im Erwachsenenalter hat.
An diesem Punkt habe ich das Buch erstmal beiseitegelegt. Wie herablassen und übergriffig sich der Autor gegenüber Menschen, die enorm Schlimmes erlebt und meist noch ein Trauma davongetragen haben, verhält, ist ekelhaft und herablassend.
Dies und viele weitere solcher Behauptungen finden sich in diesem Buch zuhauf. Zudem wirkt der Ratgeber wahnsinnig arrogant, allwissend und selbstverherrlichend. Mir fehlt es hier eindeutig an Fingerspitzengefühl und Empathie. Und ja, es gibt einige wenige gute Ansätze und Denkanstöße aber größtenteils konnte ich dem Buch leider nicht viel abgewinnen.
Fazit/Empfehlung:
Ich würde tatsächlich von diesem Ratgeber abraten, denn ich bin überzeugt, dass es deutlich bessere Ratgeber da draußen gibt.