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Veröffentlicht am 07.09.2020

Ein Huhn zum Verlieben

Eine Hühnerschaukel für Rosa
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Eine wunderbar illustrierte Geschichte über ein Huhn mit Macken und Träumen - so schön!

Ich habe mich sofort in diese kleine vorwitzige, pfiffige, wenn auch etwas tollpatschige Henne Rosa verliebt. Und ...

Eine wunderbar illustrierte Geschichte über ein Huhn mit Macken und Träumen - so schön!

Ich habe mich sofort in diese kleine vorwitzige, pfiffige, wenn auch etwas tollpatschige Henne Rosa verliebt. Und Hermine, eine handwerklich geschickte, einfallsreiche etwas ältere ‚Dame‘ ist auch äußerst liebenswert, da sie immer ein nettes Wort für ihre gefiederten Freunde - Hund und Hühner - übrig hat. Rosa lebt mit einigen anderen Hennen auf der grünen Wiese bei ihrem Frauchen Hermine in einem feinen, kleinen Häuschen im Grünen und beobachtet immer ganz genau, was Hermine so treibt. So auch in dieser Geschichte, als Hermine das Dach repariert, während ihre Hühner-Clique auf der Wiese tollt.
Mir gefällt, dass jedes Huhn seinen eigenen Charakter hat. Jedes Huhn hat seine eigene Wünsche und Vorlieben. Auch dass Rosa Angst vor Regenwürmern hat, macht das kleine Huhn mit dieser Eigenheit sympathisch. Und als der nette Postbote ein Riesen-Paket vorbeibringt, hofft ein jedes Huhn, dass was Tolles für es darin ist. Vielleicht sogar eine Schaukel, mit der Rosa ja so liebäugelt……

Mir gefallen besonders die farbenfrohen, lebendigen und detaillierten Illustrationen. Es macht Spaß, die Bilder genauer zu betrachten, da man viele Kleinigkeiten entdecken kann. So hantieren Käfer mit Minileitern und Minisackkarren sowie Minisägen rum, Mäuse stibitzen heimlich Käse….. Sehr nett, wie diese „Wusler“ graphisch in die Geschichte integriert werden.
Die Geschichte ist flüssig geschrieben, viele Dialoge geben ihr eine wahnsinnige Lebendigkeit und Herzlichkeit. Harmonie pur! Für mich ist es ein echtes Kinderbuch-Highlight! Absolute (Vor)Leseempfehlung, das man auch einfach nur Anschauen kann.

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Veröffentlicht am 01.09.2020

Was (Ohn)Macht mit Menschen macht

Die Wahnsinnige
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Eine Charakterstudie am Beispiel von Johanna von Kastilien, die ihren Wunsch nach Freiheit und Selbstbestimmung mit grausamer Missachtung bezahlen muss.

Weil ich die Bücher „Kampfsterne“ und „Die Weihnachtsgeschwister“ ...

Eine Charakterstudie am Beispiel von Johanna von Kastilien, die ihren Wunsch nach Freiheit und Selbstbestimmung mit grausamer Missachtung bezahlen muss.

Weil ich die Bücher „Kampfsterne“ und „Die Weihnachtsgeschwister“ dieser Autorin bereits mit Vergnügen gelesen habe, musste ich auch hier bei der Neuerscheinung gleich zugreifen. Milieustudien und Charakterstudien liegen Alexa Hennig von Lange, und so hat sie auch hier einen wunderbaren Roman zustande gebracht. Waren es bei den o.g. Bücher wohl eher fiktive Personen, die im Mittelpunkt ihrer Geschichten stehen, haben wir es diesmal mit einer historisch realen existierenden Person zu tun: Johanna von Kastalien, die auch Johanna die Wahnsinnige genannt wurde.
Johanna von Kastalien wurde 1479 in Toledo (Spanien) geboren und starb 1555 in Tordessillas (Spanien). Der Roman widmet sich aber nur einem kleinen Lebensausschnitt von Johanna und zwar beleuchtet er die Jahre 1503 bis 1506. Ein Großteil ihres Lebens (ab 1509 bis zu ihrem Tod) aber verbrachte sie eingesperrt in Obhut von Ordensschwestern im Kloster von Tordessillas.

Für mich war der Roman, diese Charakterstudie so eine Art „Fallbeispiel“, wie ein Mensch auf einmal in eine Rolle ‚gestoßen‘ wird, die er unter anderen Umständen nicht eingenommen hätte, denn so heißt es auch im Klappentext: „Wie können wir werden, die wir sind, wenn das nicht für uns vorgesehen ist?“
Nur aufgrund der Tatsache, dass sämtliche Thronerben sterben, wird Johanna Thronfolgerin eines gigantischen Weltreiches. Johanna möchte aber nicht die grausamen Machenschaften ihrer Eltern, für die Inquisition und Ausbeutung Ausdruck ihrer Macht sind, fortsetzen. Sie hat andere Vorstellungen von der Welt, eine ‚liebevolle Welt‘ und sie kann sich mit der damaligen Rolle der Frau in Ehe nicht abfinden, denn „Frauen haben in der Ehe keine Eigenständig (S.58)“. Johanna hegt zu der damaligen Zeit revolutionäre Gedanken, denn sie fordert „eine komplette Neuordnung des altbekannten Verhältnisses zwischen Mann und Frau“ (S.58). Und sie will über sich selbst bestimmen. Doch das ist zu der damaligen Zeit, in der patriarchalische Machtstrukturen dominieren, nicht möglich. Johanna, die aufgrund ihrer sozialen Rolle auch eine einsame Frau ist, hat auch keine Freunde / Vertraute und somit auch keine Verbündete. Somit ist es ein leichtes, sie als verrückt zu erklären. Auch aufgrund bestimmter Verhaltensweisen, die sie als Ehefrau an der Seite von Philipp dem Schönen an den Tag legt, trägt sie selbst dazu bei, dass ihr gesellschaftliches Umfeld sie als „Wahnsinnige“ tituliert. Aus unserem heutigen Verständnis ist es befremdlich, aber damals war es nicht unüblich, dass der Ehemann (vor allem in der gehobenen Gesellschaft) seine Maitressen hatte und seine sexuellen Gelüste anderweitig auslebte. Johanna will dies nicht akzeptieren, sie ist verliebt; ihr Mann ist ihr Mann, und kann dieses Verhalten ihres Mannes nicht dulden. Ausschreitungen mit den Liebschaften sind daher nicht selten.
Im Roman wird gut veranschaulicht, wie die Welt damals gestrickt war: Ehen werden aufgrund politischer und herrschaftlicher Ansprüche geschlossen, Intrigen werden gesponnen, Angehörige - wie auch Johanna - werden zum Spielball im Konflikt verschiedner konkurrierender Interessenvertreter. Auch hat die Kirche einen enormen Macht-Einfluss auf Entscheidungen aller Art. Und Mutter-Kind-Beziehungen waren eher nur faktisch.

Da wir es hier aber nicht mit einem klassischen historischen Roman zu haben, darf man sich hier auch nicht einen tiefen Einblick in die Biographie von Johanna erwarten. Für mich war es daher hilfreich, mich vorab über diese Person - von der ich bis dato noch nichts gehört hatte - zu informieren, um auch einen Einblick in bzw. einen Überblick über die historischen, politischen und gesellschaftlichen Hintergründe zu bekommen. So bekam der Roman eine Basis, so dass ich einen guten Zugang zur Geschichte und zu den Personen - insb. zu Johanna bekam.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, da in meinen Augen Johanna mit ihrem Verhalten und Gedanken gut dargestellt wird. In meinen Augen ist sie mutig, sich gegen das System zu stellen. Der Brief, mit dem der Roman beginnt, hat mich extrem mitgenommen, da hier gleich am Anfang veranschaulicht wird, wie viel Leid diese starke - wenn auch sture - Frau ertragen musste und wie zäh und widerstandsfähig sie trotz dieser Erniedrigungen geblieben ist.

Der gut recherchierte Roman ist flüssig und leicht verständlich geschrieben, so dass man das Gelesene gleich auf sich wirken lassen kann. Die kurzen Kapitel laden dazu ein, zwischendurch das Gelesene zu reflektieren.
Nachwörter werden von mir oft überflogen, aber hier ist es ein wirklich gutes „Kapitel“, das ich zugegebener Weise gleich am Anfang gelesen habe.

Wer Lesefutter sucht, das nicht so leicht zu verdauen ist, ist mit diesem Roman gut beraten.

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Veröffentlicht am 18.08.2020

Mutmach-Buch

Ich liebe die Frau, die ich bin
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Das Buch habe ich mit Vergnügen gelesen und ich habe auch wichtige Impulse für ein liebevolleres Umgehen mit mir selbst gelernt.
Es ist ein echtes Mutmach-Buch für Frauen!

Linda Jarosch nimmt sich dem ...

Das Buch habe ich mit Vergnügen gelesen und ich habe auch wichtige Impulse für ein liebevolleres Umgehen mit mir selbst gelernt.
Es ist ein echtes Mutmach-Buch für Frauen!

Linda Jarosch nimmt sich dem Thema Selbstliebe und Selbstachtung so feinfühlig an, dass man meint, eine gute Freundin spricht mit einem. Die Ratschläge sind stets wohlwollend, nie bevormundend, so dass ich das Gefühl hatte, auf Augenhöhe zu stehen. Selbst schwierige Fragen und Lösungsansätze bei zwischenmenschlichen Beziehungen wie Ehe oder Freundschaft - sei es z.B. eine Trennung - werden nie mit „erhobenen Zeigefinger“ angegangen. Linda Jarosch hat eine wunderbare diplomatische, feinfühlige und verständnisvolle Art mit den inneren Ängsten, Unsicherheiten als auch inneren Zwängen von Frauen umzugehen.
Den Begriff „Dämonen“ finde ich sehr passend. Ich bin fasziniert und auch berührt, weil Linda Jarosch treffend diese ‚bösen Mächte‘ (z.B.: Komplexe, Ängste, Verletzungen, Schuldgefühle, Neid, Überforderungen ), die viele Frauen seit ihrer frühesten Kindheit aufgrund unserer (noch) weitgehend vorherrschenden patriarchalischen Gesellschaftsstruktur und Ansichten mit auf den Weg bekommen und verinnerlichen, anschaulich erläutert.
Besonders gefallen mir in diesem Zusammenhang die zahlreichen Fallbeispiele aus ihren (Frauen-)Seminaren, die zeigen, wie gut es Frauen tut, sich mit ihrer inneren Befangenheit auseinanderzusetzen und sich von diesen Hemmnissen zu befreien, um ein positives, kraftbeladenes Selbstbild zu entwickeln. Die Beispiele geben dem Buch Lebendigkeit und Authentizität, denn ein „Ratgeber“ darf sich nicht nur im Theoretischen verlieren. Erfahrungen aus der Praxis sind da eine große Hilfe.
Sehr schön ist auch, dass sich die Lebensgeschichte der biblischen Maria Magdalena mit ihrer Wandlungsgeschichte zur selbstbestimmten, starken Frau sowie ihre besondere Freundschaft mit Jesus wie ein roter Faden durch das ganze Buch zieht. Irgendwie hat es meinem Herzen gut getan, dass ihr als eigenständige Frau eine solch wichtige Rolle zukommt. Zu sehen, wie sie Liebe erfährt und durch diese bedingungslose Liebe auch selber die Fähigkeit - ohne wenn und aber - zu lieben entwickelt, lässt einen zuversichtlich zurück und hilft, an sich zu glauben und sich so anzunehmen, wie man ist - mit seinen ganzen Stärken und Schwächen.
Nach dem Lesen fällt es einem leichter, sich nicht mehr von ‚dummen Sprüchen‘ und Gedanken wie: „Das ist nichts für Dich“, „Das steht Dir nicht zu“, „Ich bin es nicht wert“ beeinflussen zu lassen.

Dieser Ratgeber hilft, patriarchalische Denkmuster zu hinterfragen und dagegen anzugehen. Frauen haben das Potential für sich zu kämpfen, für ihren von sich selbst gewünschten und geplanten Lebensweg und sich nicht immer an den Vorstellungen anderer, einem fremdbestimmten Bild von Weiblichkeit zu orientieren.
Ziel soll es sein, weg vom hartherzigen „Du musst“ - damit wir anderen gefallen - zum für uns Frauen wohlwollenden / bejahenden / warmherzigen „Ich will (möchte)“, weil es (auch) mir gut tut, zu kommen.

Dieses Buch ist absolut lesenswert!

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Veröffentlicht am 17.08.2020

Kultur-Spagat

Die Sommer
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Leyla ist die einzige Tochter eines ezidischen Kurden, der seit 1980 in Deutschland lebt, und einer Deutschen. Die Famile wohnt in einer Reihenhaussiedlung in einem kleinen Ort bei München. Mit drei oder ...

Leyla ist die einzige Tochter eines ezidischen Kurden, der seit 1980 in Deutschland lebt, und einer Deutschen. Die Famile wohnt in einer Reihenhaussiedlung in einem kleinen Ort bei München. Mit drei oder vier Jahren fährt Leyla zum ersten Mal mit ihren Eltern in das Heimatdorf ihres Vaters, um dort zwei Monate des Sommers zu verbringen; es liegt im Norden Syriens nahe der türkischen Grenze. Eigentlich ist es Kurdistan, ein Land, das sich über vier Staaten erstreckt (Syrien, Türkei, Iran und Irak) - aber offiziell gibt es dieses Land nicht, und zu Hause muss sie feststellen, das kaum jemand mit Kurdistan oder Kurden etwas anfangen kann.
Leyla ist immer hin und her gerissen, seit Kindesbeinen muss sie einen Kulturspagat machen. Ihr Herz schlägt für das geordnete Deutschland, wo man auch für sich alleine sein kann, wo die Türen geschlossen sind, wo Privatsphäre dominiert, wo sie selber Entscheidungen treffen kann. Aber sie fühlt sich auch in dem kleinen kurdischen, einfachen Dorf bei den Großeltern wohl, wo die Großfamilie ein- und ausgeht, wo man auf dem Boden sitzt und Tee trinkt, wo man im Innenhof auf Hochbetten schläft, damit die Schlangen einem nichts anhaben können, auch wenn man nie so richtig alleine / für sich sein kann. Ein ruhiges, unaufgeregtes Leben, das einen irgendwann vergessen lässt, was für ein Wochentag ist. Dieses Sowohl als Auch ist schwer für ihre Identifikationsfindung. Und sie hat niemanden, mit dem sie darüber reden kann!
„Die Sommer“ von Ronya Othmann ist in meinen Augen kein klassischer Roman. Im Buch dreht sich alles um Ronyas Erleben und Fühlen dieser zwei unterschiedlichen Welten.
Die Geschichte ist sehr detailliert geschrieben, so dass man alle Figuren vor Augen hat, von denen oder über die erzählt wird. Besonders gut gefallen hat mir, dass der Vater von Leyla - Silo - viel über die Geschichte Kurdistans und die der Kurden erzählt hat, so dass man in die Problematik dieser Bevölkerungsgruppe eindringlich eingeführt wird. Erlebnisse aus seiner Kind- und Jugendzeit machen sehr betroffen und haben mich oft mit einem „Das darf doch wohl nicht wahr sein“ zurückgelassen. Besonders ans Herz gewachsen ist mir Leylas Großmutter, die auch viel durchgemacht hat, die dennoch stets gutmütig und gut gelaunt ist. Durch sie erfährt man Besonderheiten über deren Religion und Bräuche. Die kleine, zierliche, sehnige Frau besitzt eine unwahrscheinliche Größe; sie hat zu Leyla auch ein wahnsinnig liebenswürdiges Verhältnis.

Betroffen von der Vergangenheit wird man aber mit der nächsten (aktuellen) Katastrophe konfrontiert: Der Syrienkrieg mit all seinen Grausamkeiten! Man fühlt nahezu, wie der Krieg im entfernten Syrien der Familie extrem nahe geht; der Vater verfolgt das Geschehen auf sämtlichen kurdischen Kanälen und ist ständig in Kontakt zur Familie.
Ach Leyla - es ist die Zeit, in der sie ihr Abitur macht und zum Studieren nach Leipzig geht - nimmt dieser Krieg mehr und mehr mit, findet keine Ruhe mehr. Sie kann nicht verstehen, wie hier in Deutschland unbekümmert getanzt wird, während in ihrer ‚anderen Heimat‘ so viel Blut vergossen wird. Ein innerer Konflikt, der letztendlich eine Entscheidung von ihr abverlangt…..
Das Buch ist sehr auf aufwühlend - kein leichter Stoff! Es macht einen nachdenklich und sensibilisiert einen, sich mit dem Thema Kurden / Kurdistan auseinanderzusetzen. Gerade dass hier die Thematik anhand einer Familie erzählt hat, schafft Nähe und Authentizität. Ich kann das Buch nur empfehlen, da das Buch nicht nur aktuell ist, sondern auch viel Wissen einfühlsam vermittelt.

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Veröffentlicht am 01.08.2020

Erzähl doch feine Märchen!

Edition Piepmatz: Es war einmal ...: Meine Märchen
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Das hier vorliegende Kinderbilderbuch ist im Ravensburger Verlag in der Reihe ‚Edition Piepmatz‘ erschienen. Auf 30 stabilen Papp-Seiten werden hier bekannte Märchen der Gebrüder Grimm und von Hans Christian ...

Das hier vorliegende Kinderbilderbuch ist im Ravensburger Verlag in der Reihe ‚Edition Piepmatz‘ erschienen. Auf 30 stabilen Papp-Seiten werden hier bekannte Märchen der Gebrüder Grimm und von Hans Christian Andersen in einer kindgerechten Sprache erzählt. In dem wunderschönen mit farbenfrohen Bildern ausgestatteten Buch finden sich zehn Märchen: Rotkäppchen, Die Prinzessin auf der Erbse, Frau Holle, das hässliche Entlein, Schneewittchen und die sieben Zwerge, der Froschkönig, Hänsel und Gretel, die Bremer Stadtmusikanten, Dornröschen und Aschenputtel.
Auf zwei bis vier Seiten werden die Kernelemente des jeweiligen Märchens herausgepickt und kurz und bündig erzählt. Auch wenn manche Gegebenheiten ausgelassen oder leicht geändert erzählt werden, tut es der Bedeutung des jeweiligen Märchens keinen Abbruch, da die „Moral von der Geschicht’“ zum Ausdruck kommt.
Allein schon der Buchumschlag - Vorder- und Rückseite - zeigt, auf welche Märchen wir uns freuen dürfen: Eine wunderbare Bildkomposition, bei der man bei Betrachtung schon auf die Märchenreise gehen kann. Ebenso sprechen die Bilder zu den einzelnen Märchen schon für sich und sind äußerst herzlich und freundlich gemalt. Sie unterstreichen die Charaktere der Akteure und geben diesen ein Gesicht. So finde ich den salopp und schelmisch am Baum stehenden Wolf bei Rotkäppchen äußerst klasse getroffen. Und Frau Holle sieht mit ihrer riesigen Brille äußerst liebenswert aus. Dem hässlichen Entlein sieht man seine Bedröppeltheit wirklich an. Auch das Knusperhäuschen sieht zum Anbeißen aus….
Gut finde ich auch, dass in den Märchen hell- und dunkelhäutige Menschen gezeigt werden.
Was ich vermisse ist allerdings, dass hinter den jeweiligen Märchen nicht steht, wer sie geschrieben hat. Auch wenn es für zweijährige Kinder nicht wichtig ist, ist es doch nicht unwichtig für die Eltern oder größere Kinder, die dieses fantastische Buch als Erstleser-Buch hernehmen.
Dieses Buch ist ein schönes Vorlesebuch für die Kleinsten, aber auch als Erwachsener hat man durchaus seine Freude, da man wirklich den Kern des jeweiligen Märchens ins Gedächtnis gerufen bekommt.
Ich fände es gut, wenn auch weiteren Märchen die Ehre erteilt werden würde, Platz in einem solch wunderbaren Märchenbilderbuch zu bekommen.
Und…. wenn sie immer wieder Lust drauf haben, dann lesen sie noch heute!

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