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Lemmy LokowitschLemmy Lokowitsch, seines Zeichens semi-erfolgreicher Journalist, gerät eines Tages an einen Fall, der sonst nicht seine Kragenweite wäre.
Die Schwester seiner Ex, Clayda, bittet ihn um Hilfe, weil in ...
Lemmy Lokowitsch, seines Zeichens semi-erfolgreicher Journalist, gerät eines Tages an einen Fall, der sonst nicht seine Kragenweite wäre.
Die Schwester seiner Ex, Clayda, bittet ihn um Hilfe, weil in Senabri'il indigene Bewohnerinnen verschwinden - spurlos. Eigentlich mehr auf sein eigenes Wohl bedacht, reizt Lemmy der Fall eher wenig - doch dann entdeckt er Hinweise, die nach einer skandalträchtigen Story riechen.
Gemeinsam mit Clayda macht er sich also auf in fremde Lande, um denen zu helfen, die sich nicht selbst helfen können...
Die Erzählweise hat mich direkt angesprochen - wie in alten schwarz-weiß-Filmen murmelt Lemmy seine Erzählung in seinen Bart und wirft dabei selbstverständlich mit all den Fachbegriffen und Ortschaften seiner Welt um sich - zunächst gewöhnungsbedürftig, aber nachdem man es akzeptiert hat, auch nicht seltsamer als sich irgendeine Großstadt vorzustellen.
Lemmy und Clayda sind ein großartiges Team und auch wenn Lemmy zunächst als der abgebrühte Eigenbrötler rüberkommt, taut er im Lauf der Geschichte doch immer mehr auf - allerdings nicht gegenüber Clayda, hier gab es mal keine unvermeidbare Liebesgeschichte zwischen Protagonisten, sehr erfrischend. Um Sheldon Cooper zu zitieren: "Sie ist zu stolz, er hat zu viele Vorurteile - es ist perfekt!"
Die Storyline über die Ureinwohnenden, die von Großkonzernen auf ein Lebens-Minimum beschränkt wurden, in Armut leben und Polizeitkorruption ausgesetzt sind, hinterlassen einen äußerst realistischen Nachgeschmack - da muss jeder selbst schauen, ob das Thema was ist. Wem das ggfs. alles zuviel ist, findet am Ende des Buches auch Trigger Warnungen, sehr hilfreich.
Die Action ist breit gestreut, ständig passiert was neues und Clayda & Lemmy bekommen kaum eine Atempause - falls doch, betreiben sie wichtige Recherche. Und während man dem Lemmy so dabei zuliest, wie er von einem Chaos ins andere gerät, kommt man nicht umhin zu denken: Jap, der ist wirklich etwas "loco"!
Ich habe mal freimütig oben "1." hingeschrieben, allerdings ist dieser Band komplett in sich abgeschlossen und bisher gibt es wohl auch nur grobe Pläne für einen zweiten. Ich würde mir aber durchaus noch mehr Abenteuer mit Lemmy ansehen wollen. Falls ihr also dringend dem regnerischen Deutschland entfliehen wollt - wieso nicht eine Reise nach Senabri'il?
"Vom inflationären Gebrauch des Wortes 'Scheiße' wird es auch nicht besser."