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Veröffentlicht am 15.01.2024

Google vs Buch

Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra
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Clay Jennon ist ein arbeitsloser Programmierer in San Francisco. Eines Tages begibt er sich auf seiner Suche nach einem Job in eine düstere, enge, muffige kleine Buchhandlung namens Penumbra. Im vorderen ...

Clay Jennon ist ein arbeitsloser Programmierer in San Francisco. Eines Tages begibt er sich auf seiner Suche nach einem Job in eine düstere, enge, muffige kleine Buchhandlung namens Penumbra. Im vorderen Teil des Ladens werden einige wenige aktuelle Titel verkauft, der größere Teil des Geschäfts besteht aber aus uralten Büchern, die von verschrobenen Mitgliedern einer seltsamen Gesellschaft ausgeliehen und weitergereicht werden.



Oberflächlich geht es um einen jungen Programmierer, der in einer Buchhandlung arbeitet und dabei quasi aus Versehen die Geheimnisse einer bibliophilen Geheimgesellschaft decodiert.



Hintergründig - und das ist es, was mich an diesem Buch so gefesselt hat - geht es um Google und alles was davor war und ob die beiden Welten aus Internet und Buchhandlung nebeneinander existieren können oder sich gegenseitig bereichern. Ein weiterer Aspekt war die alte Frage, ob es da draußen irgendwo tatsächlich einen Schlüssel zum ewigen Leben gibt und ob man ihn überhaupt finden sollte.



Viele faszinierende Ideen werden durcheinander geworfen, vor allem die wilden "Spinnereien" der Googler können durch ihre Bodenlosigkeit faszinieren.

Die im Buch so präsente Schriftart Gerritszoon sowie "Die Drachenlied-Chroniken"-Lieblingsserie des Hauptcharakters existieren leider nicht wirklich. Was mich etwas geärgert hat, denn die Chroniken hätte ich jetzt wirklich gern als nächstes gelesen. Der Ordensgründer Aldus (Pius) Manutius hingegen hat tatsächlich existiert.

Einzige Kritikpunkte sind die teilweise arrogante Art von Clay, wenn es um Technik geht ("Wer das nicht versteht, ist unter 30") und dass das Wort "schnuckelig" mehrfach auftaucht, wo es doch so gar nicht in seinen Wortschatz passen will.



Ein durchweg lesenswertes Buch, in dem liebenswerte Büchernerds auf kreative Technikgeeks treffen und sich gegenseitig bereichern.



"Festina lente", was die Schwarzroben so gerne sagen, bedeutet übrigens nichts anderes als "Eile mit Weile". Ja, mit Büchern geht's wohl etwas langsamer als mit dem Internet, aber man kommt auch ans Ziel.



"Manche von ihnen arbeiten wirklich sehr schwer."

"Was tun sie?"

"Mein Junge!", sagte er und sah mich erstaunt an, als könne nichts offensichtlicher sein: "Sie lesen."



"Zwielicht und Büchergeruch, wir führen alles."





Zusätzlich gibt es eine eBook-Kurzgeschichte über die Anfänge des Mr. Penumbra in San Francisco: "Die unglaubliche Entdeckung des Mr. Penumbra". Diese erzählt nicht nur von den Anfängen in San Francisco, sondern Penumbras gesamte Lebensgeschichte. Sehr aufschlusreich und so direkt im Anschluss gelesen fallen einem natürlich einige Bezüge direkt ins Auge. Wer die schrullige Buchhandlung nicht loslassen will - hier weiterlesen ;)

Veröffentlicht am 15.01.2024

DODOOOO

Der Aufstieg und Fall des D.O.D.O.
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Dinge, die mir zum Thema Dodo einfallen:

~ "TAEK-WAAAN-DODOOO!!!"

~ Dodos konnten mal fliegen und waren gar nicht fett, bevor Europäer sie domestizierten

~ Das Department Of Diachronic Operations ...

Dinge, die mir zum Thema Dodo einfallen:

~ "TAEK-WAAAN-DODOOO!!!"

~ Dodos konnten mal fliegen und waren gar nicht fett, bevor Europäer sie domestizierten

~ Das Department Of Diachronic Operations



Was bekommt man, wenn man eine Autorin historischer Romane mit einem SciFi-Autor kombiniert? Einen Roman über eine Regierungsorganisation, die mithilfe von Zeitreisen die Magie in die Welt zurückbringen will! Alles hängt mit der Erfindung der Fotografie zusammen...



Das Buch ist in fünf Teile gegliedert:

1. Sprachhistorikerin Melisande und Regierungsagent Tristan bauen mit Hilfe von Wissenschaftlern eine Zeitmaschine und suchen in der modernen Zeit eine Hexe, die ihnen bei den Zeitreisen helfen kann. Wie stellt man das an, wenn man aufgrund von Geheimhaltungsvereinbarungen das Internet nicht benutzen darf? Praktischerweise kontaktiert eine passende Hexe Mel per Facebook. Los geht's!

2. Melisande und Tristan absolvieren ihre ersten Zeitreisen - Mel stiehlt 1640 in Plymouth ein wertvolles Buch, mit dem sie die weiteren Forschungen bezahlen wollen und Tristan versucht 1600 in London einen Finanzier zu überzeugen.

3. Weitere Missionen führen das Team zu anderen Zeitpunkten, wo sie quer durch die Geschichte Hexen anwerben und ein Reisenetzwerk installieren.

4. Die Hexe, die dem Team 1640 in London geholfen hat, kommt in die Gegenwart, um ihre Kräfte nutzbringender einzusetzen. Doch wie denkt sie über das Verschwinden der Magie?

5. Die Kacke ist am Dampfen, das Chaos bricht aus, alles geht den Bach runter und dann - ein halber Cliffhanger! Skandal.



Wow, was für ein Tolstoy. Diese Jahrhunderte umspannende Story wird auf 850 Seiten (plus dringend nötiges Glossar, da die Autoren einen Akronymfetisch haben) ausgebreitet. Besonders amüsant finde ich die Art und Weise, wie uns die Geschichte dargelegt wird: Die meiste Zeit erfahren wir alles aus Melisandes Sicht, die aus erstmal unbekannten Gründen kurz vor Vernichtung der Magie in London festsitzt und ihre Gedanken in einem Brief festhält, aber auch Konferenzprotokolle, Tagebucheinträge, Handbuch-Auszüge, Power-Point-Präsentationen (!), Suchverläufen und eine "Ballade vom Walmart" (!!!) erzählen vom tragischen Kampf um die Magie.

Ich verstehe, dass die ganzen Gedankenspiele, wissenschaftlichen Fachdiskussionen und Theorien einiger Erklärungen bedürfen, doch dabei hätte die ein oder andere Kürzung durchaus geholfen - selbst Melisande schreibt:



"Damit ich alles niedergeschrieben bekomme, muss ich diese Geschichte schneller erzählen und ein paar Details weglassen."



Dies allerdings auf Seite 255 und sie ist ja nicht die einzige Erzählerin. Tatsächlich kommt die zweite Hauptperson, Tristan, nur ein einziges Mal am Ende des Buches zu Wort - dabei wäre es doch so interessant gewesen, die Geschehnisse aus Sicht des Befehlshabenden zu sehen. Oder aus Sicht der Hexe Erszebet - aber vermutlich wissen die beiden einfach zuviel...

Und dann dieser halbe Cliffhanger am Ende! So ein fettes Buch und dann lösen sie nicht mal alles ordentlich auf? Sowas kann ich ja gar nicht leiden.



Spaß gemacht hat es allerdings, die Briefe aus/in der Vergangenheit in moderne Sprache zu "übersetzen" - oder wisst ihr, was Grainné damit meint:



"[...] eine Gilde von Männern [...], die irgendwie ihren Lebensunterhalt damit verdienen, dass sie ein Spiel mit einer Schweinsblase spielen [...]"



Obwohl es so dick ist, war ich trotz des komplexen und vielschichtigen Themas überraschend schnell durch. Aufgrund der vielen unterschiedlichen Einträge kommt man gut voran, es wird durch die verschiedenen Erzählweisen eigentlich nicht langweilig, die irren Theorien halten einen wach und man kann sich das Buch auch in kurze Abschnitte aufteilen.

Insgesamt eine interessante Herangehensweise, die ich durchaus nachvollziehen kann - wer will nicht ein wenig Magie in seinem Leben?

Veröffentlicht am 15.01.2024

Süß!

Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte
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Linus Baker ist seines Zeichens Beamter. Er begutachtet Waisenhäuser für magische Kinder und schreibt Berichte, ob es den Kindern gut geht oder ob man die Häuser schließen sollte. Sein neuster Auftrag ...

Linus Baker ist seines Zeichens Beamter. Er begutachtet Waisenhäuser für magische Kinder und schreibt Berichte, ob es den Kindern gut geht oder ob man die Häuser schließen sollte. Sein neuster Auftrag ist hochgeheim und führt ihn auf eine einsame Insel im Meer, wo Mr. Parnassus sich liebevoll um 6 Kinder kümmert, die noch magischer und noch spezieller sind als Linus' übliche Klientele.

Ich will euch nicht um den Spaß bringen, die Kinder selbst kennenzulernen, daher werde ich dreist einfach nichts weiter verraten, außer, dass ich ständig an "Disenchantment" denken musste, bitte auch einen Theodore möchte und mir bei unseren Spaziergängen gerne wie Talia vorkomme - besonders, wenn eine Person es schafft, allein den ganzen Weg zu blockieren, wünsche ich mir einen Spaten.



"Ich mag es nicht, wenn die Leute in meinem Garten laut sind. Wer so laut ist, kann nicht hören, was die Blumen sagen."



Ich hatte in meinen Lesegruppen alle davon schwärmen hören und wollte daher unbedingt ein Rezensionsexemplar. Dieses Buch ist wirklich vollkommen faszinierend. Die Charaktere sind verschroben (Insulaner, möchte man meinen), die weisen Kalendersprüchlein in Konversationen eingewoben und die Umsetzung einfach magisch. Es ist LGBT-inklusiv und bezaubernd umgesetzt, wenn das Ende auch vorhersehbar.



"Diese Welt ist ein merkwürdiger und wundervoller Ort. Warum müssen wir für alles eine Erklärung finden? Nur zu unserer persönlichen Befriedigung?"



Ihr wisst ja, ich liebe Geschichten über Wahlfamilien - wenn man sich die Bekloppten selbst aussucht, mit denen man sich umgibt und bei ihnen glücklicher wird, als es Blutsverwandschaft je verstehen könnte. (Habe ich heute schon über Wayward Children geredet?!) Und hier haben wir die perfekte glückliche Patchwork-Familie, deren Mitglieder nicht mal derselben Spezies angehören, aber die uneingeschränkt loyal zueinander stehen und sich unterstützen. Wundervoll!



"Zuhause ist nicht unbedingt das Haus in dem man wohnt. Es können auch die Menschen sein, mit denen wir uns umgeben."



Fazit: Lesen! Rumkichern! Dahinschmelzen! Glücklich sein! Ich freue mich schonmal auf sein nächstes Buch im Herbst.

Veröffentlicht am 15.01.2024

Phryne!

Tod am Strand
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Hand hoch: Wer kennt die zauberhafte Miss Fisher bereits? Und wer wusste, dass es auf einer Buchreihe basiert? Nein? Na dann macht euch auf einen stilvollen, herzerwärmenden, witzigen Trip ins Australien ...

Hand hoch: Wer kennt die zauberhafte Miss Fisher bereits? Und wer wusste, dass es auf einer Buchreihe basiert? Nein? Na dann macht euch auf einen stilvollen, herzerwärmenden, witzigen Trip ins Australien der 20er Jahre gefasst!

Immer, wenn ich etwas Schlimmes lese oder was Grauenhaftes in den Nachrichten erfahre, muss ich erstmal eine Folge "Miss Fishers mysteriöse Mordfälle" schauen, um mich zu beruhigen. Dort sind alle kultiviert, höflich zueinander, dort ist die Welt in Ordnung und man kann einfach mal 40 Minuten abschalten. Umso mehr hat es mich gefreut, dass mir der Suhrkamp Verlag die Neuauflage der Romanvorlage von Kerry Greenwood als Rezensionsexemplar geschickt hat! Aber beginnen wir am Anfang.



Der erste Band der Miss-Fisher-Reihe ist eigentlich "Miss Fisher und der Schneekönig", aber die ersten vier stammen aus den 90ern und sind schon lang vergriffen. Dieser aktuellste deutsche Band 14, "Tod am Strand" korrespondiert mit der 9. Folge der 1. Staffel.



Zur Handlung:

Die ehrenwerte Miss Phryne Fisher lebt single und glücklich in Melbourne, wo sie mit dem widerspenstigen Detective Jack Robinson Kriminalfälle löst (wie "Castle" mit umgekehrten Geschlechterrollen). Ihr zu Hilfe eilen ihre treuen Gehilfen Mr. Butler, Bert & Cec, ihr Mündel Jane, die süße Dottie und die Ärztin Mac (die diesmal nicht auftaucht).

In der Buchvorlage sind alle uns bekannten Charaktere, die auch in der Folge vorkommen. Miss Fisher hat im Buch allerdings noch eine größere Entourage: Zu den oben genannten kommen ein zweites Mündel namens Ruth sowie Mrs. Butler, eine Katze und ein Hund. Phrynes asiatischer Lover Lin kommt auch vor, allerdings ist er schon verheiratet - und seine Frau weiß von Phryne und mag sie sehr.

Für jemanden, der sich zum ersten Mal mit dieser Welt beschäftigt, könnte die Menge der eigentlich nach und nach schonend eingeführten Charaktere etwas überwältigend sein.



In dem Buch gibt es 3 Handlungsstränge:

1. Es ist ein Zirkus in der Stadt, und von den seltsamen Gestalten sind natürlich einige gute Bekannte von unserer umtriebigen Phryne.

2. Außerdem findet eine Blumenschau statt, aber eines der Blumenmädchen verschwindet.

3. Als wäre das nicht genug Chaos, wird das Geheimnis um Ruths Eltern aufgerollt; in Briefen aus der Vergangenheit und in ihrer gegenwärtigen Suche nach ihrem Vater.



In der Serienfolge wurden die diversen Plots rausgekürzt, es dreht sich alles um die Blumenschau und das verschwundene Mädchen ist hier leider tot und Constable Robinson hat jeden Grund, mit Miss Fisher zu ermitteln.

Im Buch gibt es vier Blumenmädchen: Joannie, Diane, Marie und Rose - in der Serie sind es Jane Ross (Phrynes Mündel), Kitty Pace (die Tote), Marie Wild (kleptomanische Groschenheftleserin) und Rose Weston (reiche Pyromanin). Der stark umschwärmte, in Buch und Episode zentrale Charakter, Derek hat ebenfalls seine Bühnenzeit. Da Ruth in der Serie nicht vorkommt, taucht dafür Janes Mutter überraschend auf und bringt das idyllische Familienleben gehörig durcheinander.



Das Verhalten von Miss Fisher ist in der Serie wunderbar umgesetzt und Essie Davies sieht auch genauso aus wie in der Vorlage beschrieben:



"Schwarze Kurzhaarfrisur, die an die Haube einer Holländerpuppe erinnerte. Kleines, energisches Kinn, die Lippen geschwungen wie Amors Bogen, fein ziselierte schwarze Brauen und leuchtend grüne Augen, denen sie ihren chinesischen Namen 'Jadedame' verdankte."



Ab und zu rennt sie in Männerkleidung durch die Gegend, um nicht aufzufallen; ihre unverfrorene Ausdrucksweise verunsichert die Männerwelt; und ihre semi-illegalen Questen für die Gerechtigkeit bringen den guten Constable ins Schwitzen. Ganz zu schweigen von dem ohrwurmträchtigen Titellied. Auch ihr Salon wurde wie beschrieben gestaltet - was für eine Detailverliebtheit!



Da im Buch niemand umgebracht wird, spielt auch das Morddezernat um Detective Robinson nur eine untergeordnete Rolle - es gibt also keine langen witzigen Schlagabtäusche, die Polizisten Robinson und Collins haben aber ihre Momente.

Da die Geschichte um Ruths Vater in Schottland beginnt, gab es immer wieder geistige Ausflüge in die kühlen Gefilde der Orkneys. Was für eine wunderbare Überraschung für mich! Ich bin ein großer Fan von kühlem Wetter, Dudelsackmusik und rauen Klippen.

A propos Gefilde: Ein weiteres Amüsement für mich war, die alten Ausdrücke aufzuschreiben und ihre Bedeutung herauszufinden. Zu schade, dass solch sprachlichen Juwelen im Lauf der Zeit verloren gehen. Oder wisst ihr noch, was ein Poussierstengel ist oder wie man sich fühlt, wenn man mit dem Klammerbeutel gepudert wurde? Herrlich, ich könnt' mich kringeln!

Ich hatte jedenfalls auch in Buchform ein fabelhaftes Wochenende mit Miss Fisher und ihren Freunden und muss gleich mal schauen, wo ich die ersten Bände antiquarisch besorgen kann...



Weitere Infos:

Alle weiteren Details zum Buch findet ihr auf der Verlagshomepage, die Serie läuft gerade auf Netflix. Und das Beste: nächstes Jahr erscheint ein Kinofilm!



Wieso sie ausgerechnet Band 14 neu übersetzt haben, ob die älteren Bände jetzt auch nachkommen und ob zum Kinostart etwas besonderes geplant ist, lasse ich euch wissen, sobald der Verlag geantwortet hat!



Einziger Minuspunkt: Der englische Titel "Queen of Flowers" hätte beibehalten werden sollen - wie gesagt, stirbt im Buch niemand. Am Ende ist nämlich, wie in der Serie, alles gut.



"Ich hätte gern das Haus voller [...] Bücher. Jede Menge Bücher.

Am liebsten eine ganze Bibliothek, voll mit allen Büchern, die ich mir wünsche."

Veröffentlicht am 15.01.2024

Herrlich

Requiem für Miss Artemisia Jones
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Requiem, das: Totenmesse.



Artemisia Jones, ihres Zeichens jungfräuliche Bibliothekarin, wird in das noble Anwesen von Lord Bullington gerufen, um dessen umfangreiche Sammlung zu katalogisieren. Jedoch, ...

Requiem, das: Totenmesse.



Artemisia Jones, ihres Zeichens jungfräuliche Bibliothekarin, wird in das noble Anwesen von Lord Bullington gerufen, um dessen umfangreiche Sammlung zu katalogisieren. Jedoch, ach, brauchen der Herr des Hauses und seine Kumpanen eine neue Jungfrau, die sie dem Herrn der Hölle opfern wollen. Der Witz dabei? Die Geschichte wird teils aus Sicht des Teufels erzählt, der mit dieser ganzen Opferei gar nichts anfangen kann...





Genau wie Miss Jones wurde auch ich von dem Versprechen einer großen Bibliothek zu diesem Buch gelockt und wurde nicht enttäuscht: schwarzer Humor, Bücher und nackte Damenwesen - was braucht man mehr? Ich sollte wohl mal wieder erwähnen, dass ich gerne Tarantino-Filme sehe und mir daher Gewalt, Sex & Gore nicht viel ausmachen - für alle anderen gilt: FSK 18! Für Feminis*innen gilt: Grandioses Finale. You go, gurrl!



Leider waren noch sehr viele Fehler enthalten, doch faszinierenderweise haben sie mich diesmal nicht so sehr gestört wie sonst - vermutlich, weil die Story irre genug war, um mich nicht davon ablenken zu lassen.



Absolut schräg und genau das richtige für düstere Halloween-Nächte (eigentlich wollte ich es erst im Oktober lesen, aber heutzutage ist Zeit ja eher relativ und ich hätte durchaus Lust auf Weihnachten...).





"Als sie neben ihm die schmale Leiter erklomm, war es ihr gleich, dass es ihm dadurch ermöglicht wurde, einen Blick auf ihre Fesseln zu werfen, so unerhört dieser Gedanke auch war - ihre Faszination für das seltene Buch, das sie nun in den Händen halten konnte, war stärker als der Anstand."