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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.07.2017

Spannender Reihen-Auftakt, den man nicht mehr aus der Hand legen kann

Radioactive
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Da Maya Shepherd mich schon mit ihren Reihen „Dear Sister“ und „Märchenhaft“ überzeugen konnte, war ich sehr gespannt auf diese dystopische Reihe. Wie gewohnt punktet die Autorin mit einem flüssigen und ...

Da Maya Shepherd mich schon mit ihren Reihen „Dear Sister“ und „Märchenhaft“ überzeugen konnte, war ich sehr gespannt auf diese dystopische Reihe. Wie gewohnt punktet die Autorin mit einem flüssigen und mitreißenden Schreibstil. Die Geschichte hat mir unglaublich gut gefallen und ich kann es kaum erwarten, dass der zweite Band mit neuem Cover erscheint.

Im Zuge des Dritten Weltkriegs wurde fast die gesamte Erde zerstört. Das Leben ist nur noch in sogenannten Sicherheitszonen möglich. Dort sind alle Menschen gleich, um Frieden und Harmonie zu wahren. So werden beispielsweise alle Augen blau gefärbt und die Haare abrasiert, damit kein Unterschied zwischen den einzelnen Menschen erkennbar ist. Es gibt keine Namen, nur Nummern. Auch das Leben wird komplett durchstrukturiert. Es gibt Nahrung in Tablettenform und der Tag ist für jeden Menschen von morgens bis abends auf die Minute durchgeplant. Selbst die Schlafenszeiten werden vorgegeben. Die junge Frau D518 wird eines Tages aus der Sicherheitszone entführt und von Rebellen verschleppt. Sie reagiert mit panischer Angst und großem Misstrauen. D518 erhält den Namen Cleo und wird nach und nach in das soziale Leben der Rebellen eingegliedert. Dort erfährt sie, dass ihr Leben in der Sicherheitszone nichts anderes war, als eine große Lüge. Denn das Leben ist sehr wohl auch außerhalb der Sicherheitszone möglich.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des lockeren und flüssigen Schreibstils von Maya Shepherd sehr leicht gefallen. Schon nach ein paar Seiten war ich komplett in der Geschichte versunken und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Autorin schreibt sehr bildhaft, wodurch ich mir die zerstörte Welt und die Sicherheitszone sehr gut vorstellen konnte. Die Atmosphäre des Buches ist zu Beginn düster und gedrückt, denn das Leben in der Sicherheitszone unterscheidet sich grundlegend von dem Leben, wie wir es kennen. Durch die Gleichheit der Menschen und den minutiös durchgeplanten Tagesablauf werden Gefühle komplett unterdrückt oder verhindert. Es gibt keine Liebe oder Freude, genauso wenig wie Neid oder Wut. Alles wirkt grau und trostlos. Die Menschen sind mehr Roboter als Individuen. Das alles ändert sich schlagartig, als die junge Frau D518 von Rebellen entführt wird. Dort erhält sie den Namen Cleo und lernt zum ersten Mal ein selbstbestimmtes Leben kennen. Die Bücher von Maya Shepherd gefallen mir dank ihrer authentischen Charaktere immer besonders gut. Auch in diesem Reihen-Auftakt sind sind die Charaktere liebevoll gezeichnet. Die Entwicklung von Cleo ist der Autorin sehr gut gelungen. Ich konnte von Anfang an mit Cleo mitfühlen und ihr Handeln nachvollziehen. Es ist ausgesprochen interessant, die Welt mit Cleos Augen zu entdecken und dabei zu sein, wenn sie zum ersten Mal Gefühle entwickelt und erfährt, was Freude und Glück, aber auch Wut und Trauer bedeuten. Maya Shepherd konnte mich mit ihrer Geschichte von der ersten Seite an begeistern und ich liebe diesen Reihen-Auftakt einfach. Da es am Ende einen fiesen Cliffhanger gibt, bin ich schon sehr gespannt auf den zweiten Band, der im August 2017 mit neuem Cover erscheinen wird.

Fazit: Maya Shepherd konnte mich mit ihrem Reihen-Auftakt „Radioactive – Die Verstoßenen“ von der ersten Seite an in ihren Bann ziehen. Liebevoll ausgearbeitete Charaktere, ein düsterer Weltenentwurf und eine spannende Handlung lassen das Leserherz höherschlagen. Von mir gibt es 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 13.07.2017

Das Finale konnte meine Erwartungen leider nicht erfüllen

Göttliches Vermächtnis
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Da mir die Reihe „Göttliches Vermächtnis“ von Kathrin Buschmann bisher gut gefallen hatte, war ich gespannt auf das große Finale. Leider konnte das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen. Das Erzähltempo ...

Da mir die Reihe „Göttliches Vermächtnis“ von Kathrin Buschmann bisher gut gefallen hatte, war ich gespannt auf das große Finale. Leider konnte das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen. Das Erzähltempo ist sehr hoch, sodass der Leser kaum zum Luftholen kommt. Auch das Verhalten der Protagonisten konnte ich teilweise nicht ganz nachvollziehen.

Nachdem Jadro sich zum König der Welten erhoben hat und Lorolas erobern will, steht Elozar und Tayla ein letzter großer Kampf bevor. Wenn sie ihre Heimat retten möchte, muss Tayla sich zwangsverheiraten lassen. Alles in ihr sträubt sich dagegen, doch der Löwengott persönlich unterstützt diese Verbindung und somit auch Elozar. Als schließlich noch Zacharias entführt wird, bricht Taylas Welt endgültig zusammen. Verzweifelt jagt sie der einzigen Spur nach, mit der man den König der Welten stoppen könnte. Doch sie hat nichts in der Hand, außer einem alten Mythos und einer dunklen Ahnung.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des flüssigen und bildhaften Schreibstils von Kathrin Buschmann sehr leicht gefallen. Man hat sofort Bilder im Kopf und kann sich in der Welt von Elozar und Tayla gut orientieren. Da es sich um den vierten und letzten Band der Reihe handelt, hatte ich auch keine Probleme mit der Vielzahl an Protagonisten. Im Laufe der drei ersten Bände verinnerlicht man alle Charaktere wirklich gut, wenn nicht zu viel Zeit zwischen dem Lesen der Bücher liegt. Der vierte Band hat ein sehr hohes Erzähltempo, mit dem ich nicht richtig mithalten konnte. Man hatte das Gefühl, kaum noch zum Luftholen zu kommen. Alles spielt sich rasend schnell ab, eine Szene jagt die nächste, ohne dabei in die Tiefe zu gehen. Viele Themen werden nur oberflächlich angekratzt, was ich unglaublich schade fand. Bei einigen Szenen hätte ich mir deutlich mehr Tiefe gewünscht, anstatt direkt in das nächste Szenario geworfen zu werden. Es passieren wirklich furchtbare und grausame Dinge, die aber nur am Rande erwähnt werden. Gerade auf die Charaktere hätte sich das eine oder andere Ereignis aber mehr auswirken müssen. Ich wäre am Boden zerstört und fix und fertig mit den Nerven. Leider geht die Autorin zu wenig auf die Emotionen der Protagonisten ein, sodass mich vieles kaltgelassen hat. Auch das Verhalten der Protagonisten war unpassend. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Menschen inmitten von Krieg, Tod und Verstümmelung noch scherzend an einer Tafel sitzen. Ein weiterer Kritikpunkt sind die Erotikszenen, die zwar gut ausgearbeitet sind, aber leider irgendie fehl am Platz wirken. Insgesamt konnte mich das Buch zwar gut unterhalten, es blieb aber deutlich hinter meinen Erwartungen zurück.

Fazit: Obwohl ich die ersten drei Bände mag, konnte mich das Finale der Reihe „Göttliches Vermächtnis“ von Kathrin Buschmann leider nicht überzeugen. Die Handlung wirkt durch das hohe Erzähltempo überhastet und viele Szenen waren mir zu oberflächlich gestaltet. Zudem konnte ich das Verhalten der Protagonisten oft nicht nachvollziehen. Daher reicht es bei mir für „Zeit der Brüder“ leider nur für 2,5 Sterne.

Veröffentlicht am 09.07.2017

Gelungener Einzelband über den Kampf gegen dunkle Kreaturen

Ewigkeitsgefüge
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Da ich die Reihe "Ein Käfig aus Rache und Blut" von Laura Labas liebe, war ich sehr gespannt auf Ihr neues Buch. "Ewigkeitsgefüge" ist ein Einzelband, worüber ich mich zur Abwechslung sehr gefreut habe. ...

Da ich die Reihe "Ein Käfig aus Rache und Blut" von Laura Labas liebe, war ich sehr gespannt auf Ihr neues Buch. "Ewigkeitsgefüge" ist ein Einzelband, worüber ich mich zur Abwechslung sehr gefreut habe. Laura Labas entführt den Leser nach Arden Creek, einer Stadt, in der das Böse hinter jeder Ecke lauert.

Sobald die Nacht hereinbricht, wird die Stadt von Mordenox heimgesucht. Die dämonenartigen Kreaturen töten wahllos Menschen, die sich anschließend ebenfalls in Monster verwandeln. Lydia Prescott ist eine Somna, deren Aufgabe es ist, die Wandlung zu verhindern. Doch ihre Ausbildung schreitet nur langsam voran und sie durfte ihre Gabe noch nie einsetzten. Als eines Tages fast ihr gesamter Clan ausgelöscht wird, ist Lydia die Einzige, die noch zwischen den Mordenox und den Menschen von Arden Creek steht. Ohne ihre Gabe wäre die Stadt dem Untergang geweiht. Inmitten von Chaos und Tod muss Lydia sich ihrer neuen Aufgabe stellen und versuchen die Stadt zu retten.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des angenehmen und flüssigen Schreibstils von Laura Labas sehr leicht gefallen. Ich hatte direkt alles vor den Augen und konnte mich gut orientieren. Man wird zwar direkt in eine vollkommen fremde Welt geworfen, doch die verschiedenen Begriffe werden direkt auf den ersten Seiten erklärt. Ich musste die Textpassage zwar zweimal lesen, bis ich alles verinnerlicht hatte, aber es war trotzdem eine gute Hilfestellung für den Einstieg in das Buch. Die Charaktere wurden alle gut ausgearbeitet. Lydia war mir von Anfang an sehr sympathisch. Sie ist nicht die typische Heldin, sondern wird von Angst und Zweifeln geplagt. Trotzdem gibt sie nie auf und versucht das Beste aus ihrer Situation zu machen. Auch wenn alles um sie herum zusammenbricht, stellt sie sich mutig allen Gefahren. Auch ihren Begleiter Neo fand ich sehr interessant. Ich war gespannt darauf zu erfahren, was es mit ihm auf sich hat. Zu Beginn deutet sich eine Dreiecksgeschichte an, die sich im Laufe der Handlung aber in eine völlig andere Richtung entwickelt, was mir sehr gut gefallen hat. Sowohl Ace, als auch Tristan haben ihre guten und schlechten Seiten. Zu Beginn war ich am rätseln, wer wohl der Gute und wer der Böse ist. Doch nach einiger Zeit konnte ich beide einordnen. Das war etwas schade, denn ich hätte mich gerne am Ende überraschen lassen. Der Klappentext spoilert in dieser Hinsicht leider etwas zu sehr und nimmt einen Teil der Spannung. Wie von Laura Labas gewohnt gibt es actionreichen und blutige Szenen. Im Mittelteil kommen ein paar Längen auf, die aber durch ein spannendes Finale wieder ausgeglichen werden. Insgesamt kommt das Buch zwar nicht an die Fantasy Reihe der Autorin ran, konnte mich aber trotzdem überzeugen.

Fazit: Die Idee der Geschichte „Ewigkeitsgefüge“ von Laura Labas hat mir sehr gut gefallen. Die Umsetzung schwächelt durchein paar Längen im Mittelteil etwas, aber dafür konnten mich die gut ausgearbeiteten Charaktere und das actoinreiche Finale überzeugen.

Veröffentlicht am 09.07.2017

Spannender Reihen-Auftakt mit starken Charakteren und knisternder Erotik

Secrets
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Ein Blick auf das Cover von "Secrets - Das Geheimnis der Feentochter" und ich wusste, dass ich dieses Buch von Maria M. Lacroix unbedingt lesen muss. Marie Graßhoff hat sich bei der Gestaltung wirklich ...

Ein Blick auf das Cover von "Secrets - Das Geheimnis der Feentochter" und ich wusste, dass ich dieses Buch von Maria M. Lacroix unbedingt lesen muss. Marie Graßhoff hat sich bei der Gestaltung wirklich selbst übertroffen! Auch der Klappentext hörte sich fantastisch an. Ich liebe düstere Fantasygeschichten und war daher wahnsinnig gespannt auf das Buch. Die Geschichte konnte mich von Anfand an fesseln. Ich bin regelrecht darin versunken und habe es an einem Tag gelesen.

Nessya wurde als Magielose in den Feenhügeln des Sid geboren und sollte auf Wunsch ihrer Mutter ermordet werden. Nessya blieb nichts anderes übrig, als in die Menschenwelt zu flüchten und sich in Dublin ein neues Leben aufzubauen. Jahre später wird ihre beste Freundin von einem grausamen Feenprinz entführt und nur der Heeresführer der Seelenfresser ist mächtig genug, um Nessya zu helfen. Doch dieser ist nicht nur gefährlich, sondern verlangt auch einen hohen Preis für seine Hilfe. Er fordert nichts anders als Nessya selbst als Bezahlung.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des modernen und einfachen Schreibstils von Maria M. Lacroix sehr leicht gefallen. Zu Beginn musste ich mich ein wenig daran gewöhnen, weil ich einen umgangssprachlichen Ton in Büchern eigentlich nicht mag. Hier passt es aber einfach super zu den Charakteren und transportiert perfekt Nessyas toughe und Cathal raue Art. Die Charaktere wurden insgesamt sehr gut ausgearbeitet und auch ihre Entwicklung wirkt authentisch und nachvollziehbar. Nessya habe ich von Anfang an ins Herz geschlossen. Sie ist unglaublich mutig und willensstark. Beide Hauptprotagonisten sind sehr starke und polarisierende Charaktere. Cathal ist der Heeresführer der Seelenfresser und ein richtiger Bad Boy. Und zwar nicht die Art raue Schale, weicher Kern. Cathal ist ein mächtiger Fay, der im Sid berüchtigt ist für seine Härte und sein tödliches Heer. Sobald er den Befehl zur Jagt ausspricht, gibt es für das Opfer kein Versteck und keine Rettung mehr. Hin und wieder blitzt eine gute Seite an ihm hervor, wie sein Beschützerinstinkt für Nessya. Nicht zu vergessen seine erotische Ausstrahlung, der man sich nicht entziehen kann. Zwischen Nessya und Cathal knistert es gewaltig. Dadurch zieht sich die erotische Spannung durch das gesamte Buch. Auch in der Welt der Feen dreht sich vieles immer nur um das eine. Was man schon daran erkennt, dass die Feen immer nur einen Hauch von Nichts tragen. Neben ihren erotischen Vorlieben zeichnen sich die Fay für Ihre Hinterlistigkeit und teilweise Grausamkeit aus. Dadurch konnte ich nicht nachvollziehen, warum Nessya sich so sehr nach ihrer Heimat und ihrem Volk sehnt. Für mich klang das Leben dort nicht sonderlich erstrebenswert. Trotzdem hat mir die Darstellung der Feenwelt sehr gut gefallen. Ich liebe die düstere Atmosphäre, die dadurch entsteht. Hier gibt es kein Glitzer und keine Einhörner, die anmutig über den Boden schweben. Nur eine harte Welt, in der es oft grausam und blutig zugeht. Die Handlung ist durchweg spannend und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Starke Charaktere, ein düsterer Weltenentwurf und knisternde Erotik lassen das Leserherz höherschlagen.

Fazit: "Secrets - Das Geheimnis der Feentochter" von Maria M. Lacroix ist eine düstere Fantasygeschichte, die mit starken Charakteren, Spannung und knisternder Erotik überzeugt. Von mir gibt es für diesen gelungenen Reihen-Auftakt 4,5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 09.07.2017

Moderne und erfrischende Märchenadaption von "Die Schöne und das Biest"

Räuberherz
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Da ich "Die vierte Braut" von Julianna Grohe liebe, war ich hin und weg, als ich auf Facebook ihre Ankündigung zu einer Märchenadaption von "Die Schöne und das Biest" gesehen hatte. Als dann später das ...

Da ich "Die vierte Braut" von Julianna Grohe liebe, war ich hin und weg, als ich auf Facebook ihre Ankündigung zu einer Märchenadaption von "Die Schöne und das Biest" gesehen hatte. Als dann später das Cover von Alexander Kopainski veröffentlich wurde, war es endgültig um mich geschehen. Kaum auf den Reader geladen, war ich direkt im Buch versunken. "Räuberherz" ist ein modernes Märchen, das mit einem jugendlichen Stil und einer interessanten Neuinterpretation punktet.

Nachdem Ella von einem fremden Mann entführt wird, erwacht sie in einer großen Villa mit höchsten Sicherheitsvorkehrungen. Doch anders als bei Bell aus "Die Schöne und das Biest" wird ihr Aufenthalt alles andere als komfortabel gestaltet. Wie Aschenputtel muss sie putzen, kochen und dem Hausherren und seiner Freundin jeden Wunsch von den Lippen ablesen. Schnell entdeckt Ella, dass es in der Villa nicht mit rechten Dingen zugeht. Sie hört Stimmen, wenn sie alleine ist und der schöne Fremde scheint etwas zu verbergen. Ella bemüht sich, das Gute in ihm zu sehen, doch hinter der schönen Fassade verbirgt sich ein gefährliches Geheimnis.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des flüssigen und einfachen Schreibstils von Julianna Grohe sehr leicht gefallen. Das Buch liest sich sehr angenehm und schnell. Bevor Ella in der Villa landet, erfährt man viel über ihr normales Leben. Mit ihrem trinkenden Vater hatte sie es nicht leicht und auch in der Schule war sie als Gothic-Girl oft Opfer von Hohn und Spott. Ella ist klug und gewitzt. Sie hat mir mit ihrer schlagfertigen Art gut gefallen. Crys, der Hausherr der Villa, wirkt zu Beginn unnahbar und arrogant. Erst nach und nach entdeckt man, dass sich unter der rauen Schale ein sensibler Mann versteckt. Die Adaption spielt in der heutigen Zeit und ist ein sehr modernes und freches Märchen, das für schöne Lesestunden sorgt. Die Autorin bringt einige frische Ideen in ihre Interpretation von "Die Schöne und das Biest". Einzig die Kombination von Ella und Crys fand ich etwas befremdlich. Ella ist mit ihren sechszehn Jahren noch recht kindlich und benimmt sich wie ein typischer Teenie. Sie reagiert auf Crys oft trotzig und wenig erwachsen. Crys mit seinen (von Ella geschätzten) fünfundzwanzig Jahren steht mit beiden Beinen fest im Leben, geht arbeiten und weiß was er will. Zudem wirkt er vom Verhalten her deutlich älter als fünfundzwanzig Jahre. Für mich passte das einfach nicht richtig zusammen, da Ella mir zu teeniemäßig wirkt. Das ist aber auch mein einziger Kritikpunkt. Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich habe voller Spannung versucht mit Ella das Geheimnis von Crys zu ergründen.

Fazit: "Räuberherz" von Julianna Grohe ist eine moderne Märchenadaption von "Die Schöne und das Biest". Jugendlich, frisch und modern erzählt die Autorin die Geschichte von Ella und ihrem Entführer. Von mir gibt es 4 Sterne und ich freue mich schon auf weitere Bücher von Julianna Grohe.