Ein Buch, das mich unterhalten und aufgeregt hat
Periode ist politischDie Autorin hat einen angenehmen und ironischen Schreibstil, der mich überrascht und unterhalten hat! Die Aufmachung, Struktur und vor allem die Einsichten in andere Länder fand ich gut.
Allgemein fällt ...
Die Autorin hat einen angenehmen und ironischen Schreibstil, der mich überrascht und unterhalten hat! Die Aufmachung, Struktur und vor allem die Einsichten in andere Länder fand ich gut.
Allgemein fällt es mir jedoch schwer, das Buch zu bewerten, da ich ein sehr kritischer Mensch bin, obwohl oder gerade weil ich Feuer und Flamme für das Thema bin.
Ich habe mich mit Genuss auf dieses Buch gestürzt und meiner Wut freien Lauf gelassen. Auf unsere Gesellschaft, auf uns Menschen, auf Konzerne, die Geld mit der Scham von Menstruierenden machen.
Das Buch hat einen aufregenden und teilweise aufklärenden Charakter. Die Wut, die die Autorin empfindet und in mir auslöst, ist berechtigt und steht uns zu. Aber in meiner Wut musste ich mich stoppen und wieder einen Schritt zurücktreten, da mein Blick nicht mehr auf das große Ganze gerichtet war, wodurch andere Ungerechtigkeiten in den Schatten gerückt wurden.
Ich sehe es als positiven Effekt, dass mich das Buch noch kritischer werden ließ, nicht nur angesichts unserer Gesellschaft, sondern auch in Bezug auf das Buch selbst.
Es handelt sich nämlich nicht um eine Bachelor-Arbeit oder biologische Abhandlung, dies betont die Autorin mehrfach. Deswegen war ich immer vorsichtig, wenn diese dann doch biologische Aussagen machte.
Ich stimme zu, dass Menstruation politisch und gesellschaftlich ist und nicht unter den Teppich gehört. Die Autorin beleuchtet verschiedene Faktoren, die das Tabu zu verschulden haben, wobei mir die Ausführung mancher zu kurz und anderer wiederum zu lang war.
"Unsere Körper gehören uns. Niemand außer uns selbst hat das Recht, darüber zu urteilen oder darüber zu entscheiden."
Und doch will die Autorin, dass wir mit unserer Periode akzeptiert werden und für mich klingt das ganz nach urteilen. Denn auch wenn das monatliche Bluten das normalste auf der Welt ist, ist es für viele beängstigend, eklig und zu verheimlichen.
Ich kann nicht von jemanden erwarten, dass er mich und meine Menstruation sieht, wenn ich sie verstecke. Und irgendwo hier setzt der Teufelskreis ein und scheint nicht aufzuhören. Deswegen ist der simple Vorschlag der Autorin, "einfach" darüber zu reden, ein guter Anfang. Wie sollen andere die Menstruation verstehen, wenn nicht darüber geredet wird?
Das Buch, das ihr hier umringt von Tampons seht, hat mir noch mehr Ungerechtigkeiten gezeigt, die Frauen und Mädchen als alltäglich empfinden. Ansatzweise wird auch die Ungerechtigkeit gegenüber Jungen und Männern angeschnitten. Es gab also einen kurzen Einblick in die Komplexität der Geschlechterrollen.
Ich fand das Buch gut, auch wenn es nur einen Teil des komplexen Geschehens behandelt und ein paar Widersprüchlichkeiten aufweist.
Es ist ein Schritt in die richtige Richtung!