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Veröffentlicht am 04.05.2018

Schönes Kinderbuch für Erstleser

Die drei Magier - Das magische Labyrinth
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Inhalt:
Die drei Kinder Conrad, Mila und Vicky finden sich während eines Ausflugs am Badeteich plötzlich im Fantasieland Algravia wieder, das vom bösen Zauberer Rabenhorst unterdrückt wird. Seine Intention ...

Inhalt:
Die drei Kinder Conrad, Mila und Vicky finden sich während eines Ausflugs am Badeteich plötzlich im Fantasieland Algravia wieder, das vom bösen Zauberer Rabenhorst unterdrückt wird. Seine Intention ist es, dort die mächtigen drei Zauberstäbe an sich zu reißen, um dadurch zum mächtigsten Zauber überhaupt zu werden. Kann es sein, dass es sich bei den Kindern um jene drei Magier handelt, die der Legende nach die Einzigen sind, die dies verhindern können? Dabei können die drei Kinder nicht mal zaubern, wie sollen sie es mit dem Zauberer aufnehmen können?

Handlung:
Die Kinder werden in Algravia mit großem Hallo empfangen, sollen sie es doch sein, die es mit dem mächtigen Zauberer Rabenhorst aufnehmen sollen, um seine Macht zu brechen. Das verzwickte an der Sache ist jedoch, dass sie von Zauberei nicht die geringste Ahnung haben. Was tun? Wie sollen sie es den Bewohnern von Algravia klar machen, dass sie nicht die drei Auserwählten sind?

Schreibstil:
Die Geschichte ist sehr einfach geschrieben, verzichtet auf schwierige Wörter und ist somit für Erstleser bestens geeignet. Die Kapitel sind recht kurz gehalten, dass sich ein Kind davon nicht überfordert fühlt.

Charaktere:
Über die Hauptfiguren, die Kinder Conrad, Mila und Vicky erfährt man in der Geschichte recht wenig, sodass sie ein bisschen farblos wirken. Die Umgebung von Algravia jedoch ist sehr eindrucksvoll beschrieben und wirkt im wahrsten Sinn des Wortes lebendig.

Cover:
Das Cover mit seinen comichaften Figuren ist sehr auffällig gestaltet, Kinder werden davon sicherlich sehr angesprochen, nicht zuletzt deshalb, da es in seiner Aufmachung sehr an das gleichnamige Spiel erinnert, das 2009 zum Kinderspiel des Jahres nominiert wurde.

Autor:
In Wernigerode geboren, lebt Matthias von Bornstädt heute in Berlin, wo er auch seine Ausbildung zum Arzt absolvierte. Nebenbei schreibt er zahlreiche Kinderbücher.

Illustrationen:
Die Geschichte ist mit zahlreichen recht peppigen Abbildungen von Rolf Vogt versehen, die den Text sehr schön untermalen!

Meinung:
Die Geschichte ist sehr kindgerecht formuliert, dazu umfasst das Buch zahlreiche großflächige Illustrationen, sodass ein rasches Vorankommen beim Lesen gewährleistet ist, und der kleine Leser am Ende doch das Gefühl hat, ein für ein Kind doch recht stattliches Pensum von 160Seiten „geschafft“ zu haben.

Persönliche Kritikpunkte:
Das vom Verlag vorgegebene Alter von 8-10 Jahren halte ich ein wenig übertrieben, da die im Buch verwendete Sprache doch sehr einfach gehalten ist, würde ich eher eine Empfehlung für Erstleser von sechs, maximal sieben Jahren aussprechen. Zumal auch der Inhalt der Geschichte sehr kindlich ist, werden ältere Kinder davon eher gelangweilt sein.
Was mich ein wenig gestört hat, war dass der Anfang der Geschichte zwar sehr ausführlich beschrieben wurde, der eigentliche Hauptteil, der eigentlich der Kern der Geschichte ist, wurde in wenigen Seiten irgendwie lieblos, fast schon gehetzt, abgehandelt. Man hatte fast schon das Gefühl, dass hier mit allen Mitteln eine gewisse maximale Seitenanzahl einzuhalten versucht wurde, wodurch die Qualität der Geschichte meiner Meinung nach sehr leidet!

Fazit:
Sicherlich ein sehr nettes Kinderbuch für Erstleser, das viele bunte Bilder beinhaltet!

Veröffentlicht am 15.04.2018

Mystery-Thriller mit brisantem Inhalt

Das Jesus-Experiment
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Inhalt:
Der Hirnforscher Tom Jennings hat in seiner jahrelangen Arbeit ein Verfahren entwickelt, bei der er unterschiedlichen Aktivitätsmustern im Gehirn Bildern zuordnet und auf diese Weise (sogar vererbte) ...

Inhalt:
Der Hirnforscher Tom Jennings hat in seiner jahrelangen Arbeit ein Verfahren entwickelt, bei der er unterschiedlichen Aktivitätsmustern im Gehirn Bildern zuordnet und auf diese Weise (sogar vererbte) Erinnerungen für Außenstehende sichtbar machen kann. Ein ehemaliger Studienkollege beansprucht den Erfolg jedoch ebenfalls für sich, woraus ein erbitterter Streit um das Patent für dieses Verfahren entbrennt, was dazu führt, dass man Jennings die für ihn vorgesehenen Forschungsgelder streicht.
Durch Kontakte seiner Exfrau bekommt Jennings jedoch auch Gelegenheit, seine Forschungsarbeit in einer Fernsehshow der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Handlung:
Als eine direkte Nachfahrin von Pontius Pilatus ausfindig gemacht wird, stellt sich die Frage, inwieweit sich vererbte Erinnerungen über so viele Generationen reproduzieren lassen, und ob es durch sie tatsächlich gelingt, die Existenz von Jesus Christus nachweisen zu können.

Schreibstil:
Bernd Roßbach schreibt sehr flüssig, durch die Vielzahl an unterschiedlichen Personen, verliert man aber ein wenig den Überblick. Die Geschichte selbst wird bis zur Hälfte ein wenig langatmig erzählt, gewinnt allerdings danach sehr rasch an Tempo und wird zunehmend fesselnder.

Charaktere:
Protagonist Tom Jennings, seines Zeichens genialer Forscher auf dem Gebiet der Hirnforschung, wirkt im alltäglichen Leben zum Teil ein wenig zu naiv und gutgläubig, wodurch ich wirklich Probleme habe, mich mit diesem Charakter zu identifizieren.

Cover:
Das Cover ist in schlichten Grautönen gehalten, von dem sich der rote Schriftzug des Titels markant abhebt. Sehr gelungen finde ich auch die Dornenkrone, die sich um diese Lettern herumdrapiert. Das macht das Cover sehr einzigartig und zudem sehr auffallend.

Autor:
Bernd Roßbach wuchs in Sankt Augustin im Rheinland auf. Er ist seit über 25 Jahren in der Sicherheitsindustrie tätig und hat diverse Fachliteratur veröffentlicht. Inspiriert durch zahlreiche USA-Aufenthalte widmet er sich halbdokumentarischen Plots mit gut recherchiertem Hintergrund. (Quelle: http://www.feuerwerkeverlag.de)

Meinung:
Der Klappentext verspricht „eine Treibjagd durch Rom“, in welcher die „älteste Macht der Welt“ mitmischt, mag sein, dass ich aufgrund dessen eher einen Thriller wie Dan Browns „Sakrileg“ erwartet hatte, und von völlig falschen Voraussetzungen ausgegangen bin, da besagte „Treibjagd“ eher als Handlungsstrang am Rande anzusehen war. Vielmehr wurde im Buch eher auf die geschichtliche Aufarbeitung der Materie Wert gelegt bzw. auf wissenschaftliche Erkenntnisse. Dies belegen auch unzählige Quellenangaben im Anhang des Buches, welche zwar mit Sicherheit die akribische Recherche-Arbeit des Autors belegen. Letztendlich wurde für mich das Buch phasenweise auch ein wenig langatmig, auch wenn ich die Thematik an sich als ungemein spannend und interessant ansehe.

Persönliche Kritikpunkte:
Abgesehen von obig bereits angesprochenen sehr exzessiv betriebenen Ausführungen, finde ich, dass das Buch in zu vielen Handlungssträngen verläuft, welche für mich ein wenig übertrieben und unglaubwürdig erscheinen. Auf der anderen Seite werden einige Handlungsstränge zwar aufgenommen, sie verlaufen in weiterer Folge allerdings im Nichts, und lassen den Leser ein wenig ratlos und unbefriedigt zurück.

Fazit:
Ein sehr gut recherchierter Mystery-Thriller, der ein unglaublich interessantes Thema aufgreift und auch zum Nachdenken darüber anregt, was in der Forschung ethisch noch erlaubt sein sollte und was nicht.

Veröffentlicht am 01.04.2018

Gut gemachter, spannender Thriller!

Hangman. Das Spiel des Mörders (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 2)
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Inhalt:
Aufgrund von Parallelen einiger Mordfälle in New York zum Londoner „Ragdoll“-Fall, wird Chief Inspector Emily Baxter, welche an der Aufklärung des Ragdoll-Falles maßgeblich beteiligt war, zu Rate ...

Inhalt:
Aufgrund von Parallelen einiger Mordfälle in New York zum Londoner „Ragdoll“-Fall, wird Chief Inspector Emily Baxter, welche an der Aufklärung des Ragdoll-Falles maßgeblich beteiligt war, zu Rate gezogen. Man vermutet einen Trittbrett-Fahrer, der den spektakulären Fall aus London kopiert, der Druck von Seiten der Medien auf die ermittelnden New Yorker Beamten wächst, zumal man sich mit einer äußerst brutalen und perfiden Mordserie –abwechselnd in London und in New York - konfrontiert sieht. Wer steckt als Drahtzieher hinter diesen Morden? Wird es dem Ermittlerteam gelingen, ihn rechtzeitig zur Strecke zu bringen?

Handlung:
In einem kurzen Prolog, wird das Ende in groben Zügen vorweggenommen, auch wird dabei auf den ersten Fall Bezug genommen, und ein wenig gespoilert, wenn man diesen noch nicht gelesen hat. Danach macht die Geschichte einen Zeitsprung von fünf Wochen in die Vergangenheit, zum eigentlichen Beginn der aktuellen Mordserie: hier wird bei jedem Mord auch eine zweite Leiche gefunden, nämlich die des jeweiligen Täters. Es stellt sich die Frage, wie man diese Fälle lösen soll, wenn der Killer jeweils frei Haus „mitgeliefert“ wird? Wo setzt man an, wie lässt sich diese mysteriöse Serie stoppen?

Schreibstil:
Eins vorweg: dieses Buch ist keine leichte Kost, was Brutalität und Grausamkeiten anbelangt! Der Autor versucht auch jene Leser zu berücksichtigen, welchen den Vorgängerband noch nicht kennen, und versorgt diese mit wichtigen Details dazu, damit zum Verständnis der aktuellen Geschichte dieser nicht unbedingt gelesen werden muss. Auf diese Weise wird man immer wieder mit kleinen Häppchen zum Ragdoll-Fall „gefüttert“, welcher untrennbar mit diesem Fall zusammenhängt. Dabei bedient sich der Autor eines relativ einfachen Satzbaus, wodurch das Ganze sehr leicht und flüssig gelesen werden kann.

Charaktere:
Hauptfigur ist die bereits im Vorgängerband in Erscheinung tretende Emily Baxter, Ihres Zeichens Detective Chief Inspector bei der Londoner Behörde. Obwohl sie durch den Ragdoll-Fall zu Ruhm und Ehre bei den Ermittlern gelangt ist, ist sie dadurch zwar abgebrüht und hart im Nehmen, weist jedoch im sozialen Gefüge Defizite auf. Die Brutalität des Ragdoll-Falles, in dem sie auch persönlich involviert war, hat bei ihr nicht nur optisch Spuren hinterlassen, auch seelisch hat sie daran nach wir vor, schwer zu knabbern, da sie erst wieder Vertrauen zu ihrer Umgebung finden muss. Nicht zuletzt leidet darunter auch ihre Beziehung zu ihrem Lebensgefährten Thomas, der für Baxter eine Engelsgeduld aufbringt. Der einzige, dem sie blind vertraut, ist ihr alter Freund Edmunds, der immer loyal zu ihr steht, und auf dessen Rat sie immer wieder gerne zurückgreift. Dem neu zusammengestellten Ermittlungsteam gehören auch der durchaus sympathisch dargestellte Special Agent Damien Rouche von der CIA und die zum Teil recht zickige Special Agent Elliot Curtis vom FBI an. Dieses recht ungleiche Trio wächst aber mit der Zeit zu einem recht kompakten Team zusammen, wobei jeder von ihnen im Laufe des Hangman-Falls mit den Dämonen seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert wird.

Cover:
Dieses Cover mit dem auffälligen, roten Kreuzknoten, der sich je nach Lichteinfall vor die silberne Schrift des Titels und des Autors schiebt und sich fast schon plastisch von dieser abhebt, ist sehr gelungen und ein echter Blickfang!

Autor:
Daniel Cole wurde 1983 geboren. Bevor er mit dem Schreiben begann, hat er als Sanitäter, Tierschützer und Seeretter gearbeitet. Cole lebt in Bournemouth in Südengland. Seine Romane sind mittlerweile in 35 Ländern erschienen.

Meinung:
Ich kenne den ersten Band bisher nur teilweise, daher hatte ich anfangs einige Probleme damit, in die Geschichte hineinzufinden, da mir einfach das nötige Hintergrundwissen fehlte. Danach ging es allerdings Schlag auf Schlag, die Ereignisse überstürzten sich geradezu, sodass die Spannung stetig aufrecht gehalten wurde, bis es letztendlich zu einem fulminanten Showdown kam, wobei der Leser teilweise sehr geschickt in die Irre geführt wurde und es am Schluss zu einem wirklich unerwartetem Ende kam.

Persönliche Kritikpunkte:
In einem Prolog das Ende eines Romans vorwegzunehmen, und teilweise bereits die Lösung zu verraten, finde ich persönlich eine sehr unglücklich gewählte Art, einen Thriller zu beginnen, zumal sie den Buch einiges an Spannung stielt. Ob es wirklich so eine gute Idee ist, den Leser mit Details aus dem ersten Buch zu versorgen, mag dahingestellt bleiben. Auf der einen Seite sind diese als Hintergrundwissen essentiell, jedoch fehlt denjenigen, welchen den ersten Band noch nicht gelesen hatten dadurch vielleicht die Motivation, diesen nachträglich zu lesen. Denn dieser wird hier gehörig gespoilert! Nach dem eigentlichen Roman richtet sich der Autor in einigen Zeilen direkt an seine Leser, und erklärt darin, dass der erste Band für das Verständnis davor nicht zwingend gelesen werden muss, da er in „Hangman“ darauf Bezug nimmt. Warum diese Zeilen erst nachträglich angefügt werden und nicht als einleitende Worte zu Beginn, entzieht sich jedoch meinem Verständnis. Ich persönlich fände es zielführender, als Einleitung darauf hinzuweisen, den ersten Band zu lesen, als die Lösung des ersten Falls im zweiten Band preiszugeben!
Zudem fand ich einige Textpassagen ein wenig verwirrend, was allerdings auf eine mangelhafte bzw. fehlerhafte Übersetzung zurückzuführen ist.

Fazit:
Ein durchaus lesenswerter und spannender Thriller, der jedoch leider sehr viel über den ersten Band verrät, falls man diesen davor noch nicht gelesen haben sollte!

Veröffentlicht am 10.03.2018

Was geschah mit Tom?

Totengrab
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Inhalt: Der sechsjährige Sohn Tom von Detective Sergeant Solomon Gray verschwindet spurlos im Zuge eines Jahrmarktbesuches mit seinem Vater. Die Ehe Grays zerbricht daran, seine Frau nimmt sich das Leben, ...

Inhalt: Der sechsjährige Sohn Tom von Detective Sergeant Solomon Gray verschwindet spurlos im Zuge eines Jahrmarktbesuches mit seinem Vater. Die Ehe Grays zerbricht daran, seine Frau nimmt sich das Leben, die ältere Tochter Grays bricht den Kontakt zum Vater ab. Verbissen versucht dieser, etwas über den Verbleib seines Sohnes herauszufinden. Als er 10 Jahre nach dem Verschwinden Toms zu einem angeblichen Selbstmord eines 16jährigen gerufen wird, glaubt Gray daher anfangs, dass es sich dabei um seinen vermissten Sohn handeln könnte. Je mehr er über diesen Fall herausfindet, desto tiefer wird er in einen Sumpf von Lügen, Pädophilie und kriminelle Machenschaften hineingezogen. Wem kann er noch trauen?

Handlung:
Das glückliche Familienleben Detective Sergeant Solomon Grays scheint den Bach hinunter zu gehen, als er am sechsten Geburtstag seines Sohnes Tom mit diesem den Jahrmarkt besucht und dieser während einer Geisterbahnfahrt verschwindet und trotz jahrelanger Suche nicht mehr auftaucht. Die Mutter Toms verkraftet den Verlust nicht und nimmt sich nach fünf Jahren das Leben. Für das zweite Kind, die ältere Schwester Toms übernehmen die Großeltern die Obsorge. Solomon bleibt allein zurück und arbeitet verbissen an der Suche nach Tom. Als 10 Jahre später ein 16 jähriger Bursche Selbstmord begeht, denkt der zum Tatort gerufene Solomon Gray dabei gleich an seinen Sohn, was sich jedoch als Trugschluss erweist. Die Umstände des Todes sind so mysteriös, dass Solomon Nachforschungen stellt und dabei immer tiefer in ein Netz von Lügen, und dubiosen Machenschaften gerät.

Schreibstil:
Die Geschichte wird in zwei Ebenen erzählt: auf der einen Seite werden die aktuellen Geschehnisse berichtet, und auf der anderen in Rückblicken die Ereignisse rund um Toms sechsten Geburtstag geschildert. Das Ganze wird dem Leser in Bruchstücken häppchenweise hingeworfen, was in gewisser Weise auch Solomon Grays Zerrissenheit widerspiegelt.

Charaktere:
Dabei wird besonderes Augenmerk auf die Gefühlslage des Vaters Solomon gelegt, der einen Verlust nach dem anderen erlebt und dabei jegliche Hilfe von außen verweigert. So ist auch sein beruflicher Absturz nur eine Frage der Zeit, da sein Privatleben untrennbar mit seinen beruflichen Ermittlungen verbunden ist. Seine Gedanken kreisen fast ausschließlich um das Schicksal seines Kindes und um einen etwaigen Zusammenhang mit dem Tod des anderen Jungen. Wenn der Schmerz über sein zerstörtes Familienglück zu groß wird, versucht Gray diesen im Alkohol zu ertränken.
Die anderen Charaktere rund um Gray sind eher Randfiguren, die sich ihm mehr oder wenige in den Weg stellen, oder ihn bei seiner Suche unterstützen wollen. Nur wer dabei Freund oder Feind ist, das ist für Solomon oft nicht einfach zu durchblicken.

Cover:
Das Coverbild mit dem sich rasant drehenden Karussel spiegelt das Leben des ermittelnden Detectives wider, der in seinem eigenen Leben oft nichts anderes ist als ein Passagier in einem Ringelspiel. Es wirkt irgendwie sehr düster und drohend.

Autor:
Keith Nixon ist gelernter Apotheker, der jedoch mittlerweile in den Vertrieb einer High-Tech-Firma gewechselt hat. Heute lebt er zusammen mit seiner Familie im Nortwesten Englands, wo er Romane und Kurzgeschichten schreibt.

Meinung:
Die Geschichte wird in Bruchstücken erzählt, sodass man anfangs Mühe hat, in die Geschichte hineinzufinden. Man kann die verzweifelte Zerrissenheit des Vaters förmlich spüren, die Geschichte wirkt phasenweise etwas holprig. Der Verbleib Toms bleibt bis zum Schluss offen, was auf weitere Ermittlungsfälle Solomon Grays hindeutet, bei denen die Suche nach Tom im Hintergrund weiterläuft. Man darf also gespannt sein, ob Solomon Gray je etwas über das Schicksal seines Kindes herausfinden wird, zu wünschen ist es ihm auf alle Fälle!

Fazit:
Ein Buch mit sehr tristem Inhalt, das aber auch über weite Strecken sehr spannend geschrieben ist.

Veröffentlicht am 05.03.2018

Einem Serienmörder auf der Spur

Kaiserschmarrndrama
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Inhalt:
Im Wald des fiktiven Dorfes Niederkaltenkirchen wird die erschlagene Leiche einer jungen Frau gefunden. Pikantes Detail am Rande: sie war erst vor kurzem in die Gegend gezogen und hatte im Internet ...

Inhalt:
Im Wald des fiktiven Dorfes Niederkaltenkirchen wird die erschlagene Leiche einer jungen Frau gefunden. Pikantes Detail am Rande: sie war erst vor kurzem in die Gegend gezogen und hatte im Internet ihre online-Dienste als Stripperin angeboten und viele verheiratete Männer aus Niederkaltenkirchen waren offenbar ihre Kunden. Ein Mordmotiv hätten somit einige. Als dann eine zweite Frauenleiche aufgefunden wird, liegt die Theorie eines Serientäters auf der Hand, und der Scharfsinn des Dorfpolizisten Franz Eberhofer ist gefragt.

Handlung:
Dies ist der neunte Teil der Regionalkrimiserie rund um den Dorfpolizisten Franz Eberhofer, welcher wie alle anderen Teile in der tiefsten bayrischen Provinz spielt. Nicht nur beruflich hat Eberhofer alle Hände voll zu tun, auch privat läuft für ihn nicht alles rund: Seine Freundin Susi, mit der zusammen er den kleinen Paul hat, möchte mit ihm zusammenziehen und ist eifrig darum bemüht, zusammen mit Franz‘ Bruder Leopold den Bau eines Doppelhauses zu forcieren, was Franz aber aus Leibeskräften zu boykottieren versucht, da er um seine kleine Wohnung, einem umgebauten Saustall fürchten muss. Zudem hat Franz momentan auch einige Probleme mit seinem Spezi Rudi, seinem ehemaligen Polizeikollegen, der nach einem gemeinsamen Unfall wochenlang zuerst im Spital und danach auf Reha verbringen muss. Bei so vielen privaten Geschehnissen werden die Ermittlungstätigkeiten Eberhofers ziemlich an den Rand gedrängt und so nebenbei gelöst.

Schreibstil:
In unnachahmlich witziger Art beschreibt Rita Falk das Leben des bayrischen Dorfpolizisten Franz Eberhofers. Mit trockenem Humor und viel Gespür für Situationskomik beschreibt sie die einzelnen Szenen, wobei sie sich kräftig des bayrischen Dialekts bedient, was das Ganze sehr urig und lebendig wirken lässt.

Charaktere:
Die einzelnen Charaktere werden liebevoll gezeichnet, mal schrullig, mal pedant, mal nervend, aber immer mit einem gewissen Augenzwinkern und einer gehörigen Portion Humor wird jedem einzelnen Leben eingehaucht, jeder so seine Ecken und Kanten, die die Figuren aber sehr authentisch wirken lassen. Dabei wird jedes nur erdenkliche Klischee über die bayrische Bevölkerung bedient, die vielzitierte bayrische Gemütlichkeit hat hier oberstes Gebot, so dringend kann kein Mordfall sein, dass nicht trotzdem noch zwischendurch Zeit für ein Leberkässemmerl bleibt!

Cover:
Das Cover, mit seiner riesigen pinkfarbenen Tapete im 70er-Jahre-Stil wirkt sehr urig, bei genauerem Hinschauen erfasst dieses Bild mit seinen vielen Details die gesamte Geschichte, angefangen vom Hanfpflänzchen im Vordergrund, dem sich Franz‘ Vater mit besonderer Hingabe widmet, dem Hund Ludwig, der in der Geschichte besondere Beachtung findet, die Polizeikappe als Symbol für die Ermittlungstätigkeit, die Pfanne mit Kaiserschmarrn und nicht zuletzt das Haus im Hintergrund, bei dem gerade „Richtfest“ gefeiert wird.

Autor:
Rita Falk wurde in Oberammergau geboren, und war als Bürokauffrau tätig bevor sie sich dem Schreiben widmete. Heute lebt die Mutter dreier erwachsener Kinder zusammen mit ihrem Mann, einem Polizisten in München.

Sprecher:
Christian Tramitz als Sprecher haucht den Figuren durch seine witzige Art und Weise Leben ein, er verpasst jeder einzelnem Charakter eine einzigartige Note, besonders gelungen sind dabei die Darstellungen der Oma Eberhofers oder die Figur des ewig nörgelnden Bürgermeisters. Durch Tramitz bekommt die Geschichte erst den richtigen Schliff, durch seine oftmalig witzige Darstellungsweise verleiht Tramitz der Geschichte auf einer unterschwelligen Ebene noch zusätzlichen Charme.

Meinung:
Wer einen spannenden Krimi mit gruseligen Details sucht, ist hier an einer völlig falschen Adresse, hier passieren die Morde und deren Aufklärung so nebenbei, Hauptaugenmerk wird hier auf das Zwischenmenschliche gelegt, und menschliche Sonderlichkeiten werden hier ebenso aufs Korn genommen wie die Dienstbeflissenheit so mancher Beamten und sorgen bei den Hörern für heitere sieben Stunden und 50min.

Fazit:
Bayrische Gemütlichkeit gepaart mit Situationskomik vom Feinsten, wobei hier besonders das Hörbuch ans Herz zu legen ist!