Eine brilliante Mischung aus Fantasy und Thriller
Lennart Malmkvist und der ziemlich seltsame Mops des Buri BolmenDas Leben des erfolgreichen Unternehmensberaters Lennart Malmkvist gerät von einem Tag auf den anderen völlig aus den Fugen, als sein Nachbar Buri Bolmen, Inhaber eines Zauber- und Scherzartikelladens ...
Das Leben des erfolgreichen Unternehmensberaters Lennart Malmkvist gerät von einem Tag auf den anderen völlig aus den Fugen, als sein Nachbar Buri Bolmen, Inhaber eines Zauber- und Scherzartikelladens unter mysteriösen Umständen in seinem Geschäft ums Leben kommt. In seinem Testament hat Buri Bolmen nämlich verfügt, dass Lennart diesen Laden erben und darüber hinaus zumindest für ein Jahr Besitzer seines Mopses Böthorn werden soll. Zu allem Überfluss wird Lennart noch am gleichen Tag fristlos gekündigt. Als ob dies nicht schon genug Probleme wären, die da auf Lennart hereinprasseln, sieht er sich plötzlich mit Dingen konfrontiert, die ihn erstmal am eigenen Verstand zweifeln lassen: da taucht plötzlich ein mysteriöser Leierkasten-Spieler auf, der ihn bis in seine Träume zu verfolgen scheint, der Mops beginnt bei herannahendem Gewitter zu sprechen und auch sonst wird Lennarts Leben von nun an sehr von Magie geprägt.
Schon das Cover und der Titel unterscheidet dieses Buch von vielen anderen, zuerst denkt man dabei vielleicht an ein Kinderbuch, man wird aber bereits auf den ersten Seiten eines Besseren belehrt, und man fragt sich, mit welchem Genre man es hier tatsächlich zu tun hat. Handelt es sich um einen Thriller, ist es Fantasy? Man tut sich bis zum Schluss schwer, dieses Buch einzuordnen, aber gerade das macht es so faszinierend und interessant! Auch wenn man, so wie ich, mit Fantasy-Romanen für gewöhnlich nicht viel am Hut hat, kann man sich dem Zauber dieses Buches nicht entziehen, so spannend ist es geschrieben. Man gewinnt den sprechenden Mops Bölthorn mit seinen Marotten und seiner trocken-humorvollen Art sehr bald lieb, auch Lennart wirkt zunehmend sympathisch. Aber auch sonst trifft man während der Geschichte auf allerhand zum Teil doch sehr schrullige Charaktere, sei es Buri Bolmens exzentrischer Anwalt und Nachlassverwalter, der als Ganzes der Märchenwelt entsprungen zu sein scheint, die Nachbarin Maria, die sich exzessiv der Kochkunst verschrieben hat, und die Kriminalistin Maja Tysja, aus der man, ob ihres widersprüchlichen Verhaltens nicht so richtig schlau wird, der unheimliche Leierkasten-Spieler und nicht zuletzt Buri Bolmen selbst sind allesamt sehr charismatische Gestalten.
Der Schreibstil Lars Simons ist sehr angenehm zu lesen, seine humorvolle Art, die Situationen und Charaktere treffend zu beschreiben, lässt einen des Öfteren schmunzeln. Die Geschichte wird so lebendig dargeboten, dass das Ganze wie ein Film vor dem geistigen Auge des Lesers abläuft. Leider stellt sich erst am Schluss heraus, dass das Buch keine abgeschlossene Erzählung enthält, sondern nur Teil einer ganzen Reihe von Bänden ist. Man bekommt zwar ein vorläufiges Ende angeboten, das einen jedoch aufgrund der Fülle an offenen Fragen ein wenig unbefriedigt zurücklässt.