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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.02.2024

Ein interessantes Romandebüt

Tage im August
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Die 14jährige Anna wird zusammen mit ihrem jüngeren Bruder Giovanni von ihrem Vater mit dem Motorrad aus dem Nonnen-Internat in Rom abgeholt. Sie werden die Sommerferien zuhause am Meer verbringen und ...

Die 14jährige Anna wird zusammen mit ihrem jüngeren Bruder Giovanni von ihrem Vater mit dem Motorrad aus dem Nonnen-Internat in Rom abgeholt. Sie werden die Sommerferien zuhause am Meer verbringen und ihre neue Stiefmutter Nina kennenlernen. Ungestört von den Kriegsereignissen 1943.
Anna ist glücklich, der Enge und Zucht des Klosters für einige Zeit entkommen zu sein. Am Strand entpuppt sie sich zu einer kleinen Lolita und lässt wahllos die Annäherungen von Männern unterschiedlichsten Alters zu, ohne irgendwelche Gefühle zu zeigen. Und so bleiben die Empfindungen der Protagonistin für den Leser im Dunkeln. Erst als Armando, der Sohn des Chefs ihres Vaters, in den Kriegsdienst eingezogen wird, lässt es Anna nicht kalt.
Dieser erste Roman der Autorin, den sie im Alter von 17 Jahren geschrieben hat, lebt vor allen Dingen von Andeutungen und Ahnungen. Nichts wird näher beschrieben, so dass die Fantasie des Lesers gefragt ist.
Dieses Buch ist mehr wie eine Studie über das Heranwachsen, interessant jedoch nicht umwerfend.
3 Sterne

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Veröffentlicht am 14.02.2024

Ein Mörder und seine Opfer

Notizen zu einer Hinrichtung
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Nur noch 12 Stunden darf Ansel Packer leben, dann wird seinem Dasein durch die Todesspritze ein Ende gesetzt. Denn Ansel ist ein Serienmörder.
Dieses Buch erzählt die Geschichte seiner Opfer. Durch den ...

Nur noch 12 Stunden darf Ansel Packer leben, dann wird seinem Dasein durch die Todesspritze ein Ende gesetzt. Denn Ansel ist ein Serienmörder.
Dieses Buch erzählt die Geschichte seiner Opfer. Durch den Blickwinkel verschiedener Personen wie seiner Mutter Lavender, der Kriminalbeamtin Saffi sowie Jennys Zwillingsschwester Hazel lässt die Autorin den Leser auf das Leben des Delinquenten schauen. Somit erhält man eine breite Sichtweise über das Wesen und Leben Ansels Es ist das Leben eines Außenseiters, der auf seine eigene Art und Weise geliebt hat und doch auch tötete.
Doch es geht nicht in der Hauptsache um ihn, sondern vielmehr um seine Opfer und um die Frauen, die nach seinem Tod zurück bleiben und, betroffen von seinen Taten, damit im Leben zurecht kommen müssen.
Die Handlung dieses Romans ist fesselnd, vielschichtig, teilweise aufreibend und doch auch einfühlsam geschrieben. Sie ist nachvollziehbar und penibel durchdacht. Die verschiedenen Charaktere sind authentisch gezeichnet. Dadurch konnte ich mich sofort in sie hineinversetzen und mit ihnen fühlen.
Dieses Buch ist unbedingt lesenswert. 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 14.02.2024

Die Geschichte einer tiefen Freundschaft

Das Mädchen mit dem blauen Stern
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Als in Krakau die Menschen im jüdischen Ghetto abtransportiert werden, bleibt Sadie und ihrer Familie nichts anderes übrig, als in der Kanalisation Zuflucht zu finden. In der unterirdischen Dunkelheit ...

Als in Krakau die Menschen im jüdischen Ghetto abtransportiert werden, bleibt Sadie und ihrer Familie nichts anderes übrig, als in der Kanalisation Zuflucht zu finden. In der unterirdischen Dunkelheit streift Sadie durch die Tunnel. Durch das Gitter eines Kanaldeckels sieht sie ein Mädchen, das an einem Marktstand Blumen kauft. Nach einigem Zögern spricht Ella Sadie an und beschließt, dem Mädchen zu helfen.
Diese Geschichte ist zwar fiktiv, lehnt sich jedoch an wahre Begebenheiten an. Es ist die Geschichte einer tiefen Freundschaft und Verbundenheit. Unvorhersehbare Wendungen halten den Spannungspegel kontinuierlich sehr hoch. Die relevanten Charaktere sind mit einem flüssigen und leichten Schreibstil bildhaft und eindrucksvoll beschrieben, ihre Gefühle und Gedanken nachvollziehbar dargestellt. So war es mir möglich, in Sadie und Ella eintauchen zu können und mit ihnen zu empfinden.
Dieses Buch hat mich emotional mitgerissen und schließlich sogar zu Tränen gerührt. Sehr gerne empfehle ich es weiter. 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 13.02.2024

Die Suche nach den Wurzeln

Eine leise Ahnung von Glück
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Dieser Roman wird in zwei Handlungssträngen erzählt.
Gegenwart: Im Jahr 2023 sucht Louisa händeringend nach einer Pflegekraft für ihren 80jährigen Vater. Drei Pflegerinnen hat er mit seiner bissigen Art ...

Dieser Roman wird in zwei Handlungssträngen erzählt.
Gegenwart: Im Jahr 2023 sucht Louisa händeringend nach einer Pflegekraft für ihren 80jährigen Vater. Drei Pflegerinnen hat er mit seiner bissigen Art bereits verscheucht. Da bietet Jonas seine Hilfe an.
Auf einer Familienfeier kommt Louisa einem Geheimnis ihres Vaters auf die Spur. Sie beginnt nachzuforschen.
Rückblende: im Jahr 1940 lebt die junge Carole in Amiens, einem kleinen Dorf nördlich von Paris. Manfred, ein deutscher Offizier, wird bei ihr und ihrem Vater einquartiert. Und obwohl Carole heimlich im Widerstand ist, kann sie ihre Gefühle für Manfred bald nicht mehr verbergen.
Kerstin Lange schreibt in diesem Buch eine gefühlvolle Geschichte über ein altes Geheimnis, das bis in die Gegenwart seine Auswirkungen zeigt. Regelmäßig wechselt die Handlung von der Gegenwart in die Vergangenheit und umgekehrt.
Dabei war für mich die Gegenwart zum größten Teil zu ausschweifend und langatmig, was zu Lasten der Spannung ging.
Dafür hätte ich mir die Reise in die Vergangenheit ausführlicher, vor allem in der letzten Hälfte, gewünscht. Hier wurde die Handlung nur noch umrissen.
Zu den einzelnen Charakteren konnte ich somit keinen Bezug aufbauen, sie kamen blass und farblos auf mich herüber.
Mit einem flüssigen Schreibstil führt die Autorin durch diese Lektüre.
Fazit:
Dieses Buch konnte mich nicht restlos überzeugen. Wahrscheinlich waren meine Erwartungen einfach nur zu hoch geschraubt. 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 05.02.2024

Aktuelle und inspirierende Kurzgeschichten

Nachbarn
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Dieses Buch der leider viel zu früh verstorbenen Autorin (1946-1966) beinhaltet 14 Kurzgeschichten, die den Alltag in den sehr rassistisch geprägten Südstaaten der Vereinigten Staaten der 1960er Jahre ...

Dieses Buch der leider viel zu früh verstorbenen Autorin (1946-1966) beinhaltet 14 Kurzgeschichten, die den Alltag in den sehr rassistisch geprägten Südstaaten der Vereinigten Staaten der 1960er Jahre darstellen. Nachvollziehbar, sehr realistisch und gnadenlos beschreibt die Autorin die Missstände, die durch die soziale Stellung der farbigen Bevölkerung, vor allen Dingen die der Frauen, herrschen. Sie sind geprägt von Ausgrenzung, Rassismus bis hin zu brutalem aggressiven Verhalten. Es sind Schicksale, die mich mitunter sprachlos machten, zumal der Rassismus noch heute gerade in den Südstaaten alltäglich und hochaktuell ist.
Der Schreibstil wechselt in den einzelnen Geschichten und passt sich den dargelegten Situationen sehr gut an.
Diane Oliver hat mit diesem Buch ein Zeitzeugnis geschaffen, das ebenso wie in den 1960er Jahren auch heute noch seiner Wichtigkeit nicht entbehrt.
5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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